Alte Lamys, neuer Lamy

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Zollinger
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Re: Korrektur neue Frage

Beitrag von Zollinger » 20.03.2020 11:12

Lutz hat geschrieben:
20.03.2020 10:12
- ich habe meine Frage ganz falsch gewichtet: Zollfragen muss ich selber klären....
Die Zollfrage kann ich Dir als Landsmann ziemlich genau beantworten:

Zoll- resp. MWSt.-pflichtig werden Warensendungen ab einem Wert von ca. 60 CHF (inkl. Versandkosten). Die Mehrwertsteuer ist dabei nicht das Problem sondern die Verarbeitungsgebühren der Schweizer Post. Diese liegen zwischen ca. 20 CHF und 30 CHf je nach Warenwert (den Berechnungsschlüssel verstehe ich auch nicht).

Das macht es für uns ziemlich unattraktiv bei Onlinehändlern im Ausland einzukaufen, besonders bei tiefen Warenwerten bei denen die Verarbeitungsgebühr in keinem Verhältnis zum eigentlichen Zoll steht.

Die Rücksendung von Waren ist noch unattraktiver, da die Schweizer Post Briefsendungen auf 20mm Dicke limitiert. Alles darüber wird zum "Maxibrief" und entsprechend teuer. A-Post, eingeschrieben kostet dann schnell 19 CHF.

Die neue Verordnung über die Zolldeklaration (seit Anfang 20 in Kraft) macht alles noch komplizierter. Das Formular muss online ausgefüllt, selber ausgedruckt und am Paket angebracht werden. Dabei muss alles selber bestimmt werden, Gewicht, Inhalt, Zolldeklaratinsklasse etc... Viel Spass!

Ich glaube, meine Empfehlung an Dich muss ich nicht extra formulieren.

Z.

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Re: Alte Lamys, neuer Lamy

Beitrag von KaEff » 20.03.2020 12:01

Das, was @zollinger schreibt, klingt ja beliebig kompliziert.

Lutz, warte es einfach ab, bis sich SARS-COV2 und der Beschränkungswahn wieder gelegt haben.

Bei manchen Herstellern und bestimmten Federn/Haltern ist (oder war) es auch möglich, innert einer bestimmten Frist die Feder beim Hersteller auf eine andere Größe tauschen zu lassen. Dies ist allerdings verbunden mit Einsenden und einigen Tagen Trennungsschmerz. ;-)
Frank
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Neuer Lamy, alles klar!

Beitrag von Lutz » 20.03.2020 15:34

Lieber Z., lieber Frank und SpurAufPapier
Vielen Dank, das war's auch schon, was ich wissen wollte und sollte!
Die Zollauskünfte von Z. hatte ich nicht so klar im Bewusstsein, aber dunkel hatte ich schon sowas geahnt; hatte ich doch auch schon mal was aus dem Internet zu verzollen, von dem ich dann gedacht habe: das hat sich jetzt also wirklich nicht gelohnt!
Alles in allem komme ich auch zu dem Schluss: Den Virus jetzt erstmal in aller Ruhe aussitzen und danach mal nach Zürich pilgern und ein paar grössere Geschäfte abklappern, dann wird's sich weisen, welcher Stift der Richtige ist, und dann nehm ich den, den ich dort auch wirklich richtig ausprobiert habe.
Euch allen herzlichen Dank - wusste ich's doch: Auf meine Experten im Forum kann ich mich verlassen!
Liebe Grüsse und allen eine gute Gesundheit,
Euer Lutz

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Zollinger
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Re: Neuer Lamy, alles klar!

Beitrag von Zollinger » 20.03.2020 15:48

Lutz hat geschrieben:
20.03.2020 15:34
...danach mal nach Zürich pilgern und ein paar grössere Geschäfte abklappern...
Wenn Du Landolt-Arbenz besuchst hast Du bereits alles gesehen was es zu sehen gibt. Aber stell' Dich auf eine längere Sitzung ein. Die haben (beinahe) alles...
Z.

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Neuer Lamy, Züri ahoi!

Beitrag von Lutz » 20.03.2020 23:50

Zollinger hat geschrieben:
20.03.2020 15:48
Lutz hat geschrieben:
20.03.2020 15:34
...danach mal nach Zürich pilgern und ein paar grössere Geschäfte abklappern...
Wenn Du Landolt-Arbenz besuchst hast Du bereits alles gesehen was es zu sehen gibt. Aber stell' Dich auf eine längere Sitzung ein. Die haben (beinahe) alles...
Z.
Ah, super, ja dann steuer ich den auch zuerst an, und nehme mir viel Zeit und ein paar blaue Nötli mit (für Leser aus unserem grossen Nachbarkanton - gemeint ist Deutschland: bei uns sind die Hunderternoten blau). Ich freu' mich schon drauf!

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Alte Lamys, neuer Lamy, aber hallo!

Beitrag von Lutz » 24.03.2020 17:58

Ich weiss, irgendwann ist immer mal das erste Mal. Heute hatte ich so ein erstes Mal-Erlebnis. Doch eins nach dem anderen:
Da momentan ja alle Schreibwarengeschäfte in der Schweiz geschlossen sind, und es wohl auch noch eine Weile bleiben werden, und weil der beabsichtigte Kauf eines Lamy 2000, welcher vor dem Kauf erst einmal gründlich ausprobiert werden muss, also noch eine ganze Weile warten muss, habe ich mir im Internet schon mal, so als Vorgeschmack, einen Lamy Aion für knappe 50 € gekauft und heute erhalten.
Dieser Aion sieht meines Erachtens sehr gut aus, liegt mir auch ausgezeichnet in der Hand und schreibt mit der EF-Feder fantastisch! Aber,... hallo!!, ich konnte es kaum glauben, die Kappe des Füllers lottert! Nachdem die Kappe in den Schaft eingerastet ist, lottert sie noch ca. 2 bis 3 mm hin und her.
Und das ist etwas, was ich bisher auch bei den billigsten Füllern, für nur ein paar wenige Euro, noch nie erlebt habe! Habe ich da ein Montagsexemplar erwischt? Oder gibt es diesbezüglich noch weitere Erfahrungen?
Dass eine Füllerkappe lottert, koste das Teil jetzt 5 oder 50 Euro, ist meinem Empfinden nach ein absolutes no go! Oder bin ich da irgendwie abgehoben, ist das normal, oder wenigstens nichts Ungewöhnliches?
Wie auch immer, ich werde den Aion nicht zurückschicken - den Füller ohne Kappe habe ich schon fest ins Herz geschlossen 8-), und er liegt, wenn ich nicht mit ihm schreibe bei mir auf dem Schreibtisch, da hat er wenig Gelegenheit zu lottern. Aber was die Qualität von Lamy Schreibgeräten betrifft, und betreffe es auch nur eine lotternde Kappe, kommen mir da jetzt doch erhebliche Zweifel auf.
Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir da mit Euren Erfahrungen etwas Licht ins Dunkel bringen könntet.
Beste Grüsse,
Lutz
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Re: Alte Lamys, neuer Lamy

Beitrag von SpurAufPapier » 24.03.2020 18:51

Mein Aion (gekauft vor vielleicht zwei Jahren?) wackelt die Kappe auch, aber minimal, auf gar keinen Fall 1 mm, und 2-3 schon gar nicht! Bevor Du ihn zurückschickst, kannst Du vielleicht dort anrufen und fragen (oder Mail schreiben).
Grüße
Vikka

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Re: Alte Lamys, neuer Lamy

Beitrag von KaEff » 24.03.2020 19:22

Hallo Lutz,

lottern bedeuret axial oder radial wackeln?

Da ist etwas Wackeln, in beide Richtungen, "a feature but not a bug" , oder wie es bei meinen Freunden von einer anderen Industriesparte heißt "entspricht dem aktuellen Stand der Technik".

Mir scheint das aber konstruktiv verankert zu sein, und hier im Forum (oder dem Internet) ein bekannter Kritikpunkt. Die ältere Konstruktion des 2000 (aus Mitte der 1960er) wirkt für mich da wesentlich solider.

Wenn Du mit den zwei, drei Millimetern leben kannst, behalte den Aion. Falls sonst alles passt, würde ich auch nichts unternehmen. Ansonsten, schreibe Lamy oder rufe in Heidelberg an.
Du könntest aber nach der SARS-COV-2-Phase den Halter einfach mit nehmen und z. B. bei Landolt-Arbenz nachfragen oder vergleichen, ob das Wackeln ein Grund zur Reklamation ist. Solche Fachhändler, sofern sie gut sind, wissen meist mehr als wir hier. Und das rechtfertigt aus meiner Sicht deren Dasein.

Es ist natürlich für eine Premiere kein so guter Aspekt. Aber, es gibt hier einen Parallelfaden, in dem auch Vikka sich zur Qualität, u. a. von Federn, äüßert (Nachschleifen).
Frank
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Re: Alte Lamys, neuer Lamy

Beitrag von Lutz » 24.03.2020 20:04

KaEff hat geschrieben:
24.03.2020 19:22
Hallo Lutz,

lottern bedeuret axial oder radial wackeln?

Da ist etwas Wackeln, in beide Richtungen, "a feature but not a bug" , oder wie es bei meinen Freunden von einer anderen Industriesparte heißt "entspricht dem aktuellen Stand der Technik".

Mir scheint das aber konstruktiv verankert zu sein, und hier im Forum (oder dem Internet) ein bekannter Kritikpunkt. Die ältere Konstruktion des 2000 (aus Mitte der 1960er) wirkt für mich da wesentlich solider.

Wenn Du mit den zwei, drei Millimetern leben kannst, behalte den Aion. Falls sonst alles passt, würde ich auch nichts unternehmen. Ansonsten, schreibe Lamy oder rufe in Heidelberg an.
Du könntest aber nach der SARS-COV-2-Phase den Halter einfach mit nehmen und z. B. bei Landolt-Arbenz nachfragen oder vergleichen, ob das Wackeln ein Grund zur Reklamation ist. Solche Fachhändler, sofern sie gut sind, wissen meist mehr als wir hier. Und das rechtfertigt aus meiner Sicht deren Dasein.

Es ist natürlich für eine Premiere kein so guter Aspekt. Aber, es gibt hier einen Parallelfaden, in dem auch Vikka sich zur Qualität, u. a. von Federn, äüßert (Nachschleifen).
Hallo Frank
Ja, du hast natürlich recht mit dem axial,..... da habe ich mich nicht ganz korrekt ausgedrückt. Die rund 2mm ruckelt die Kappe vor und zurück.
Ich werde gar nichts unternehmen, ich wollte nur wissen: Habe ich es bei meinem mit einer fehlerhaften-, absoluten Ausnahme zu tun oder nicht - und wie es scheint, handelt es sich bei meinem Stift um keine Ausnahme.
Der Füller liegt mir perfekt in der Hand und schreibt perfekt - ist also an und für sich ein super Schreibgerät.
Doch wenn der Aion schon vor 2 Jahren diesen Mangel, und es ist eindeutig ein Mangel, hatte, und Lamy nichts dagegen tun konnte oder wollte, dann muss ich weder dort, noch in Fachgeschäften nachfragen, dann ist der Fall doch klar.
Ich werde den Aion ganz sicher behalten und werde auch gerne und viel mit ihm schreiben, doch bevor ich mir einen weiteren Lamy zulege, überlege ich mir das dreimal und schaue mich auch gerne bei anderen Produzenten um, die mit Qualitätsproblemen vielleicht anders umgehen.
Besten Dank noch für Deine Antwort und viele Grüsse,
Lutz

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Re: Alte Lamys, neuer Lamy

Beitrag von SpurAufPapier » 24.03.2020 20:44

Lutz hat geschrieben:
24.03.2020 20:04
Die rund 2mm ruckelt die Kappe vor und zurück.
Jetzt habe noch einmal nachgeschaut: meine ruckelt sowohl radial als auch axial, aber wirklich nur ein winziges Bisschen. Das axiale Ruckeln ist mir vorher nie aufgefallen.
Mich stört es nicht. Nicht schön, aber kein reklamationswürdiger Mangel.
2-3mm sollte aber nicht sein! Ich plädiere für "Montagsmodell" und würde bei Lamy oder dem Verkäufer nachfragen.
Grüße
Vikka

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Re: Alte Lamys, neuer Lamy

Beitrag von KaEff » 24.03.2020 23:25

Wie ich sagte, ich bin mir nicht sicher, ob es ein Mangel oder einfach konstruktionsbedingtes Wackeln ist.

Schau mal mit einer Taschenlampe (naja, wer es jetzt genau nimmt, man könnte den Satz besser konstruieren) in die Kappe. Da sehe ich drei runde Klammerenden, die mit einer recht kleinen Anpressfläche am Federaggregat korrespondieren.

Halter anderer Hersteller und andere Modelle von Lamy haben eine stark ausgeformte Nut für die Halteklammern. Da wackelt es weniger. Oder gar nicht. Perfekt wären erst große Kontaktflächeb oder ein Gewinde. Perfekt sind beim Aion hingegen Balance, Gewicht, Gestaltung, Haptik usw.

Geben wir Lamy eine Chance...
Frank
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Re: Alte Lamys, neuer Lamy

Beitrag von SpurAufPapier » 24.03.2020 23:41

KaEff hat geschrieben:
24.03.2020 23:25
Perfekt sind beim Aion hingegen Balance, Gewicht, Gestaltung, Haptik usw.
Oh ja! Ich finde den Aion zwar ein bisschen rutschig, aber das ist mein persönliches Problem, nicht das von Lamy (sehr trockene Hände). Die Geometrie ist auch perfekt! Durchmesser, Form des Füllers und des Griffstücks. Die Feder ist auch besser als die "normale".

KaEff hat geschrieben:
24.03.2020 23:25
Geben wir Lamy eine Chance...
Tun wir. Sonst hätte ich nicht so viele (und immer weitere...).
Grüße
Vikka

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Re: Alte Lamys, neuer Lamy

Beitrag von Lutz » 25.03.2020 11:17

Ich möchte noch einfach einmal zusammenfassen und ein paar weitere Gedanken daran anschliessen:
Der Lamy Aion gefällt mir als Schreibgerät ausgezeichnet. Er sieht gut und wertig aus, ist es wohl auch, liegt mir super in der Hand, hat eine sehr angenehme Haptik (fühlt sich super an), ist gut ausbalanciert, der Schaft läuft zur Feder hin nicht so dünn zu, wie bei vielen anderen Füllfederhaltern, sondern hat dort ein angenehmes Volumen, was ermüdungsfreies Schreiben erleichtert und, last not least: die Feder schreibt ausgezeichnet! Und zu allerletzt. der Preis stimmt auch! Schreiberherz, was willst du mehr?
Ich will bei meinem neuen Prachtsexemplar auch mal die Kappe aufstecken können, ohne dass sie dann klappert - also noch ein Vor- und Zurückspiel hat. Ist das zu viel verlangt?
Der Lamy Aion ist, meines Wissens nach, seit 2017 auf dem Markt. Je nachdem wann im 2017, ist das jetzt 2 bis 3 Jahre her. Vikka meldete, ihr nun 2 jähriger Aion klappert auch - etwas weniger als meiner, den ich seit gestern besitze, und der wohl aus neuerer Produktion stammt.
Wer auf diesem Forum in die Suchfunktion: "Lamy Aion Kappe Spiel" eingibt, ruft 5 weitere Beiträge auf, die das gleiche Klapper-Problem beklagen. Da waren es schon sieben!
Ergo: Das störende "Spiel der Kappe" ist nicht das Ergebnis einer unglücklichen "Montagsproduktion". Ich wage mal die kühne Annahme, dass es sich dabei um einen Konstruktionsfehler, oder eine konstruktionsbedingte Schwachstelle des Aion handelt, vermutlich von Anfang der Produktion an.
Tja, sowas kann's doch geben. Sie haben was Neues probiert und es hat nicht auf Anhieb reibungslos funktioniert. Null Problemo, wird umgehend korrigiert!
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer! Es ist nämlich, und das seit mindestens 2 Jahren, nicht korrigiert worden! Und da erhebt sich doch die Frage: Warum wurde dies nicht korrigiert? Konnte Lamy es nicht? Wollte Lamy das nicht? War Lamy der Aufwand einer Korrektur zu gross? Nicht wichtig genug?
Ich will hier keine kleinherzige-, rechthaberische Miesepeterei betreiben. Aber ich hätte gerne, dass die Sache richtig da steht, das festgestellt wird, was Sache ist.
Frank, was meinst Du, wenn du schreibst: Geben wir Lamy eine Chance. Chance wozu? Die Chance, falls mal ein querulierender Kunde reklamieren sollte, halt irgendetwas zu basteln, um das Klappern an seinem Stift zu reduzieren? Oder die Chance, den Mangel bei der weiteren Produktion zu beheben? Und glaubst du, dass da "freiwillig" bei Lamy diesbezüglich irgendwas gemacht wird?
Ich vermute, dass man das Problem sofort nach Auftreten erkannt hat, und dann gemerkt hat, dass es nur mit grösserem Aufwand behoben werden könnte, vielleicht sogar ein anderes Verschlusskappen-System hätte verwendet werden müssen und, dass man diesen Aufwand gescheut hat und es dann halt einfach hat weiter klappern lassen. Kann man ja machen, aber ich denke mal, Pelikan, Montblanc und andere renommierte Marken würden sich solche Blössen nicht geben, oder?
Und ich denke auch, der eine oder andere Kaufwillige wird den Umgang eines Herstellers mit Qualitätsproblemen in seine/ihre Kaufentscheidung mit einbeziehen.
Schön, können wir in Zeiten, in denen die Menschheit, ganz andere-, existenzielle Probleme hat, noch solche peanuts bekakeln :)
Beste Grüsse,
Lutz

JohannesG
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Re: Alte Lamys, neuer Lamy

Beitrag von JohannesG » 25.03.2020 22:52

Das Problem der wackelnden Kappen gibt es auch beim Lamy st, nach meiner Erfahrung aber erst seit ca. einem dreiviertel Jahr. Aber der Reihe nach:
Anfang Januar 2019 habe ich mir in der Fachabteilung eine großen Kaufhauses einen Lamy st gekauft. Füller und Feder waren von Anfang an perfekt, nichts hat an der Kappe beim Aufstecken gewackelt. Ende Mai habe ich den Füller dann einer guten Freundin gezeigt und die war – zu Recht! - gleich so begeistert, daß sie ihn mir abgeschwatzt hat.
Da ich nun Lamy-los war, bin ich Anfang Juni 2019 zurück in das gleiche Kaufhaus und habe erneut den gleichen Füller gekauft. Wg. vorausgegangener sehr guter Erfahrung wollte ich schon unbesehen kaufen, aber da mir von der Verkäuferin routiniert und blitzschnell der Schreiber zum ausprobieren in die Hand gedrückt wurde, habe ich ein paar Kringel gemalt. Dabei fiel mir auf, daß die aufgesteckte Kappe wackelte. Auf meine Bemerkung „einen Füller mit wackelnder Kappe mag ich nicht“ meinte die Verkäuferin: „Dann probieren Sie einfach einen anderen, wir haben ja genug.“ Ich habe darauf alle fünf im Laden vorhandenen Lamy st getestet, alle fünf!! hatten den Wackeleffekt in verschieden starker Ausprägung.
Den noch relativ besten habe ich dann gekauft und zu hause die Kappe ganz leicht „an – ovalisiert“, nun klappert nichts mehr und optisch sieht man der Kappe meine Nacharbeit auch nicht an. Bei einem 32,- € Füller zum alltäglichen runter-rocken erschien mir das vertretbar, aber ein Aion kostet ja nun das doppelte und da wäre ich vermutlich ohne zu kaufen aus dem Laden wieder raus.

Beklemmend ist das ganze irgendwie schon. Wie kann eine so renommierte Firma nur ein so offensichtlich systematisches Qualitätsproblem einfach ignorieren? Kommt mir vor wie das alte Motto „Just ship the shit“ vom Herrn Fertigungsleiter, wenn so ein Qualitätshansel in der Endkontrolle mal was angehalten hatte (war in den 80-er Jahren in manchen Konsumbranchen nicht unüblich).

Gruß an alle,
JohannesG

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Re: Alte Lamys, neuer Lamy

Beitrag von KaEff » 25.03.2020 23:17

Hallo Lutz,

geben wir Lamy die Chance, weiterhin mit den Aions oder anderen in unwesentlichen Punkten perfekten Produkten vergnügt zu schreiben. Für mich ist das nämlich der Fall, dass ich mich freue, wenn ich meine Halter heraus holen kann.

Was eine Änderung der Konstruktion betrifft, da sehe ich keine Chance. Man kann höchstens derart optimieren, dass aus den 2 mm nur 0,75 mm werden. Beim Aion lag vermutlich das Design an erster Stelle im Lastenheft.
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