Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

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Nettermann
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von Nettermann »

Hallo Vikka,

das ist mal 'ne geile Feder.
Wo hast Du die her?
Oder gar selbst geschliffen?

@MobyDick: natürlich ist Asien für Lamy wichtig, da dieser Hersteller dort anscheinend als Nobel- oder gar Luxusmarke wargenommen wird ( mit entschprechenden Margen im Verkauf).
Das wird von Lamy mit solchen Urushi-Dialogs auch kräftig befeuert.

Hier in Deutschland ( vielleicht auch in Europa?) wird Lamy von der großen Masse der Konsumenten als "Schulfüllerhersteller" gesehen.
Der Markt der "feinen Schreibens" ist hier kampflos an Montblanc und Pelikan abgegeben worden.
Ich habe hier an anderer Stelle vom kleinen Schreibwarenladen bei mir im Viertel erzählt, die Besitzerin kannte den Lamy Aion z.B. garnicht.
Meiner Meinung nach würden viele Liebhaber auch 80€ statt der bisher aufgerufenen 50€ für einen Aion bezahlen, würde ersten die Kappe nicht mehr klappern und zweitens die Qualität und Auswahl an Federn besser werden und die Endverkäufer besser geschult werden.
Ich mag diese Marke, ich habe ein gutes Dutzend Füller von denen, angefangen vom 27'er aus den 60er Jahren, bis zum Al-Star und Aion, aber ohne Fülleritis würde ich die auf dem Markt nicht warnehmen.

Ich hoffe immer noch, dass das Lamy-Marketing mitliest 8-)

Allen alles Gute

Michael
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Astro
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von Astro »

Beim Marketing hinkt Lamy wahnsinnig hinterher. Den lächerlichen Facebook-Auftritt als Marketing-Krönung kann man nicht ernst nehmen. Da wird viel Potential für die Marke auf allen Kanälen vertan. Ich stelle immer wieder fest, dass viele ihren Lamy-Schulfüller vergessen haben und sich plötzlich wieder an das tolle Schreiben mit Tinte erinnern, wenn ich einen Safari oder AL-Star auspacke. Auch das Design spricht viele an, denn es wirkt nicht grundsätzlich wie ein Schulfüller, gerade nicht für die Klientel im Technikbereich. Da kommt Bauhaus auch heute noch gut an, in allen Altersklassen. Und auch die Preisklassen stimmen bei den Lamy-Schreibgeräten. Da ist für jeden was dabei.
Die Marke ist einfach nicht im Bewußtsein der Menschen präsent. Und viele halten "Tintenschreiben" für ein teures Montblanc-Hobby. Lamy macht sich selbst klein, obwohl sie beteuern, nicht exklusiv wirken zu wollen. Da passt nichts zusammen.
SpurAufPapier
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von SpurAufPapier »

Nettermann hat geschrieben:
08.03.2020 16:42
Hallo Vikka,

das ist mal 'ne geile Feder.
Wo hast Du die her?
Oder gar selbst geschliffen?


Michael
Danke.
Ja, selbst geschliffen. Ich lerne gerade. Bin zufällig zu 10 Lamy-Federn in M zu einem sehr günstigen Preis gekommen und werde sie alle zu Übungszwecken umschleifen.
Die breitere (wo "F" draufsteht) habe ich schon vor ein paar Jahren gemacht, nachdem ein Kind die F geschrottet hat. Man muss wissen, wo man mit dem Schleifen aufhören soll ;) .
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
MobyDick

Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von MobyDick »

@SpurAufPapier

Solches handwerkliches Geschick ist nur zu bewundern! Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen (vor allem wenn man auch die passende Handschrift dazu hat).
SpurAufPapier
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von SpurAufPapier »

MobyDick hat geschrieben:
09.03.2020 16:57
@SpurAufPapier

Solches handwerkliches Geschick ist nur zu bewundern! Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen (vor allem wenn man auch die passende Handschrift dazu hat).
Dankeschön!
(Rotwerdsmiley)
Es ist einfacher als ich dachte, wenn man 1. die passenden Werkzeuge und 2. die richtige Vorgehensweise hat. 1. kann man mit den hervorragenden Ratschlägen hier aus dem Forum zusammenstellen. 2. muss man ausprobieren.
Mit dem 3. - der dazu nötigen Geduld - habe ich die meisten Probleme 8-) .

Wenn jemand solche Federn braucht - ich werde demnächst aus meinem Konvolut ein paar übrig haben ;) .
Grüße
Vikka

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KaEff
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von KaEff »

Auch wenn das ein anderes Thema ist, Vikka, mit was schleifst Du? Nagelfeile, Nassschleifpapier, oder für feiner, Abziehsteine?
Frank
* * *
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SpurAufPapier
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von SpurAufPapier »

Was im Moment zur Hand ist, meine Ausstattung ist für Anfänger. Ich versuche, nachher ein Foto einzustellen.
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
SpurAufPapier
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von SpurAufPapier »

IMG_20200311_223617 (Large).jpg
IMG_20200311_223617 (Large).jpg (367.63 KiB) 4473 mal betrachtet
In der Reihenfolge der Benutzung von links nach rechts:
- Schleifpapier Körnung 1200 (auch gut für Bambus-Stricknadeln ;) ) für den Grobschliff, also Form des Korns ändern
- Scheifpapier Körnung 2000
- Abgebrochene Rolle aus einem Rollenofen (darauf wird die Ware bewegt), habe ich aus der Firma. Besonders die Innenseite eignet sich durch die Rundung gut, um die Ecken der Feder zu brechen, damit sie glatter läuft. Auf der Außenseite ziehe ich die Küchenmesser ab, das Graue ist der Metallabrieb (ja, mal wieder putzen...).
- glatter Kieselstein (sehr guter Tipp hier aus dem Forum); man muss natürlich gut suchen, er muss wirklich ebenmäßig und glatt sein
- Micromesh Körnung 8000, gibt es zum Beispiel hier: https://www.dictum.com/de/search?sSearch=micromesh (Achtung! Dort gibt es noch viele, viele andere Sachen, am besten Augen schließen. Ich brauche keine Mafell-Säge, ich brauche keine Mafell-Säge, ich brauche keine...)
- Statt Micromesh hatte ich früher auch eine Rasierklinge oder die Innenseite der Schneide einer Schere für den Endschliff/Polieren benutzt. Micromesh ist aber viel besser.
Die Tintenflecken sind da, weil ich immer mit Tinte schleife, um die Feder zwischendurch "richtig" zu testen, mit Wasser gleitet sie anders.

Bei der Vorgehensweise halte ich mich lieber zurück, das können die Profis hier im Forum besser erklären. Ich profitiere eher von deren Ratschlägen, als dass ich dazu selbst was beitragen könnte.

Um mal den Bogen zu Lamy zu schlagen: deren Federqualität zumindest in den letzten Jahren ist so schwankend, dass man sehr gut bedient ist, wenn man zumindest ein bisschen glätten kann...
Interessanterweise waren alle Federn, die ich zusammen mit dem Füller gekauft habe, also am Füller dran ohne Wechsel, gut. Von den lose angebotenen Ersatzfedern (habe ich natürlich vor dem Kauf in unserem freundlichen Laden ausprobiert) war es nur jede dritte.
Grüße
Vikka

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KaEff
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von KaEff »

SpurAufPapier hat geschrieben:
11.03.2020 23:06

Um mal den Bogen zu Lamy zu schlagen: deren Federqualität zumindest in den letzten Jahren ist so schwankend, dass man sehr gut bedient ist, wenn man zumindest ein bisschen glätten kann...
Interessanterweise waren alle Federn, die ich zusammen mit dem Füller gekauft habe, also am Füller dran ohne Wechsel, gut. Von den lose angebotenen Ersatzfedern (habe ich natürlich vor dem Kauf in unserem freundlichen Laden ausprobiert) war es nur jede dritte.
Ich dachte, ich bilde mir genau dies nur ein...

Entweder wir haben das gleiche (eingebildet überspannte) Qualitätsempfinden, oder es ist wirklich so.

Einzelfedern und alles, was in der Einstiegsliga liegt, ist qualitativ in Bezug auf die Eigenschaften der Lamy-Federn nicht immer so hochwertig, wie man es erwarten sollte...
Frank
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SpurAufPapier
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von SpurAufPapier »

Ich glaube, wir haben da schon einen ziemlichen Anspruch.
Den meisten Leuten, insbesondere Schulkindern, würden diese Qualitätsunterschiede nicht auffallen. Außerdem sollte man die Latte vielleicht nicht zu hoch hängen...

Die Abnahme der Qualität im untersten Preisbereich betrifft nicht nur Lamy. Der Pelikan Style ist absolut enttäuschend in vielen Punkten (außer vielleicht der Feder) und ist kein Vergleich zum alten Pelikano. Während der neue Pelikano eigentlich ganz gut ist, und dabei billiger als der Style. Und der Pelikan Gallery, der noch billiger ist, aber noch besser!
Was mich viel mehr enttäuscht, sind die Lamy-Federn an den teureren Füllern, es sind ja die gleichen. Zumindest sollte da die Qualitätskontrolle besser greifen (sehr ärgerlich ist die Schwankung in der Federbreite!).
Aber was soll's, jetzt habe ich ja mein Schleifzeug ;) .
Grüße
Vikka

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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von Pen.Klaus »

Da Lamy bei Bock und Jowo (wurde bei Besichtigung RNZ erwähnt) Schreibfedern zukauft, gibt es natürlich unterschiedliche Qualitäten. Mir ist aufgefallen, dass mache Lamy Schreibfedern ganz wellig sind. Die schwarzen Schreibfedern vom Lamy LX sind von viel besserer Qualität ohne diese Wellen. Ist das euch auch aufgefallen?
Mit freundlichen Grüßen
Pen.Klaus
SpurAufPapier
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von SpurAufPapier »

Nein, irgendwelche Wellen habe ich nicht bemerkt. Nur leichte, aber störende Kratzigkeit bei manchen Federn und schwankende Breiten.
Grüße
Vikka

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hoppenstedt
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von hoppenstedt »

...die Lamys bekommen hier ja ziemlich was ab... War mir gar nicht so bewusst, auch wie unterschiedlich die Marke hierzulande und in Asien wahrgenommen wird.

Immerhin habe ich heute erfahren dürfen, dass Lamys Service immer noch hochwertig ist: ich habe bei meinem "2000" die Feder tauschen lassen (von BB auf OB) und musste nur die Portokosten bezahlen.
Und der Tintenfluss wurde auch zu meiner Zufriedenheit hochreguliert.

Die Überlegungen bezüglich Globalisierung finde ich auch eher ernüchternd.
Ich komme damit so manches Mal nicht gut klar... :?

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von SpurAufPapier »

Ich kann zum Ärger noch etwas beisteuern: Die Inhaberin unseres lokalen Schreibwarengeschäfts will keine Lamys mehr anbieten und auf Faber-Castell umstellen, weil sie von Lamy verpflichtet wird, ein neues Modell gleich als kompletten Satz aufzunehmen - Füller, Tintenroller, Kuli. Und das je 12 Stück. So viel kriegt sie aber gar nicht verkauft. Nur z. B. Füller geht nicht. Eventuell muss ich meine Lamys bald woanders kaufen. Wenn überhaupt.
Grüße
Vikka

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Re: Lamy „Made in Germany“ -hoffentlich noch sehr lange

Beitrag von KaEff »

Genau SO fängt es an, sortimentsweise Abgabe: ein Symptom von Halskrankheit (= Schweizerdeutsch für krankhafte Gier, dass man den Hals nicht voll bekommt). Da will man sich mit den lokalen Händlern solidarisieren und was macht der Hersteller...
Frank
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