Das Ende einer Ehe

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Ergueta
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Das Ende einer Ehe

Beitrag von Ergueta » 23.01.2021 20:20

Vorbemerkung. Liebe Lamy-Freunde, solche unter Euch, welche durch positive Emotionen mit der Firma Lamy und deren Produkten verbunden sind, bitte ich darum, nicht weiterzulesen. Es geht, wie in der Überschrift angekündigt, um das Ende einer, in diesem Fall meiner, Ehe mit dem Lamy 2000, und wie so oft bei solchen Aktionen wird schmutzige Wäsche gewaschen. Am Schluß bleibt wie üblich kein Stein auf dem anderen.
§ 1

Mein erster Lamy 2000

Mein erster Lamy 2000 kam Anfang der 1970er-Jahre zu mir, ich glaube, es war in der Unterprima. Warum, weiß ich nicht mehr, wahrscheinlich, weil er relativ neu auf dem Markt war und ich einfach etwas anderes als das damals Übliche wollte.
Die Feder war Größe M und meine Handschrift wurde - schlechter. Immerhin hat mich das Teil durch das Abitur gebracht, doch kurz darauf verlor ich ihn, mittlerweile Student in Marburg.
§ 2

Mein zweiter Lamy 2000

Mein zweiter Lamy 2000 wurde kurz nach dem Verlust des ersten angeschafft, immer noch mit Feder in der Größe M. In der Zwischenzeit hatte ich gelernt, warum meine Handschrift immer schlechter geworden war - die Feder war einfach zu glatt. Dies konnte durch das Herumdrehen des Füllers um 180°, also durch das Schreiben "falsch herum" gelöst werden, und so schrieb ich über 30 Jahre lang, bis der Füller aufgrund der von Lamy falsch gewählten Materialauswahl auseinanderfiel. Er hat sich regelrecht aufgelöst.
§ 3

Mein dritter und letzter Lamy 2000

In den Jahren zwischen Kauf und Auseinanderfallen kamen einige wenige Füllhalter dazu, Prachtstück war ein Pelikan M 800 mit B-Feder. Der konnte ebenfalls falsch herum geführt werden, schrieb aber auch richtig herum wesentlich besser als das Stück von Lamy. Irgendwo im Oberstübchen kreiste aber der verstorbene Lamy 2000 noch herum, und ich leistete mir nochmals einen; der hat aber Selbstmord begangen. Aufgrund einer weiteren Fehlkonstruktion fiel er, als er einmal vom Tisch rollte, mit der Feder zuvörderst auf den gefliesten Fußboden. Feder verborgen. So durfte er noch circa zwei oder drei Jahre sein Invaliden-Dasein in einem Senfglas fristen, bis bei mir die Erkenntnis dämmerte, daß Lamy 2000 und ich nicht zusammengehören. Der Weg zum Abfalleimer und das Versenken des Füllers in demselben erzeugte in mir eine emotionale Befriedigung, wie ich sie lange nicht mehr gekannt hatte. Ja, Wegwerfen war das Wort; es fühlte sich an wie eine innere Reinigung. Hau weg den Scheiß, füllertechnisch sozusagen. Der Grund für das Wegwerfen war auch, so hoffe ich, nicht irgendeine psychische Instabilität, sondern das Ergebnis eines langsam fortschreitenden Erkenntnisprozesses, wie fürchterlich dieser Füller für mich eigentlich war. Lamy-Freunde, an dieser Stelle bitte wirklich mit dem Lesen aufhören, denn jetzt wird es fürchterlich.
§ 4

Warum der Lamy 2000 für mich nicht mehr paßt

Ganz einfach:

1. Die Form. Die mag einmal schick gewesen sein, aber aus heutiger Sicht ist das Ding nur noch häßlich. Gute Formgebung zeichnet sich dadurch aus, daß sie nicht alt wird. Dem Lamy 2000 sieht man seine Herkunft aus den späten 1960er-Jahren leider sehr an. Ein Pelikan 100 von 1934 ist immer noch frisch, der Lamy 2000 mieft sozusagen vor sich hin. Und nein, ästhetische Fragen liegen keineswegs im Belieben des Betrachters, es gibt, auch wenn viele Laien das nicht wahrhaben können oder wollen, Normen und Werte im Bereich der Ästhetik. Ich verweise beispielsweise auf § 19 von KdU. Das gerne zitierte "de gustibus non est disputandum" bedeutet übrigens nicht, daß man Geschmacksfragen nicht diskutieren könne, sondern im Gegenteil, man muß nur den Text wörtlich nehmen, daß da nichts zu diskutieren IST, weil nämlich Werte existieren (der Weg hin zur Individualästhetik ist ein bedauerliches Erbe des Sturm- und Drangwahnsinns und der folgenden Künstlerromantik. Trotzdem gilt, nicht der Künstler macht das Kunstwerk, sondern das Kunstwerk macht den Künstler.).

2. Die Form, zweiter Teil. Was vor fünfzig Jahren schick aussah, war schon damals, die Handhabung betreffend, eine Katastrophe. Die fürchterliche Wurstform führt nämlich dazu, daß man den Füller gar nicht richtig halten kann. Gute Füller haben am vorderen Ende einen kleinen Wulst, der das Abrutschen der Finger verhindert. Aber Lamy mußte ja unbedingt anders sein.

3. Die Fehlfunktion. Ein Füller der immerfort sabbert, weil die Kappe nicht richtig schließt und der Korpus da, wo die beiden kleinen Federn sitzen, immer vollgesaut ist? Dankeschön.

4. Das falsche Material. Das gewählte Material gehört selbstredend auch zu den Konstruktionsprinzipien, und das Lamy-Makrolon hat sich halt, wie oben beschrieben, nach gut 30 Jahren krümelnderweise aufgelöst.

§ 5

Fazit

Lange waren wir zusammen, vielleicht sollte man die gleiche Frau nicht dreimal hintereinander heiraten. Am Ende war nur Frustration. Was ich bemerkenswert finde, ist, daß und wie lange ich gebraucht habe um zu erkennen, daß wir nicht zusammenpassen. Während ich dies schreibe, bekomme ich fast sentimentale Gefühle für Lamy Nummer eins und zwei. Immerhin habe ich mit denen literweise Tinte verbraucht. Dem dritten kann ich nur hinterherrufen "Du warst nicht mehr zeitgemäß, ich habe mich verändert, Du nicht". So mögen sie denn, alle meine drei Lamy 2000 in Frieden ruhen.

Schönen Gruß

Hans (noch nicht ganz lamylos, ich habe noch einen klassischen Lamy, und der funktioniert)
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Füchschen
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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von Füchschen » 23.01.2021 20:49

Hallo Hans,

ich LIEBE meinen Lamy 2000 und habe deinen Text trotzdem komplett gelesen. :lol:
Mir geht es so mit den Pelikanen. Ich kann nichts mit deren Ästhetik anfangen und musste sie einfach loswerden. Ich hatte einige und die durften wieder gehen.
Die Lamy 2000 sind immer geblieben.
Tintige Grüße von Vanny

Tigerfox
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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von Tigerfox » 23.01.2021 21:08

Ergueta hat geschrieben:
23.01.2021 20:20
1. Die Form. Die mag einmal schick gewesen sein, aber aus heutiger Sicht ist das Ding nur noch häßlich. Gute Formgebung zeichnet sich dadurch aus, daß sie nicht alt wird. Dem Lamy 2000 sieht man seine Herkunft aus den späten 1960er-Jahren leider sehr an. Ein Pelikan 100 von 1934 ist immer noch frisch, der Lamy 2000 mieft sozusagen vor sich hin. Und nein, ästhetische Fragen liegen keineswegs im Belieben des Betrachters, es gibt, auch wenn viele Laien das nicht wahrhaben können oder wollen, Normen und Werte im Bereich der Ästhetik. Ich verweise beispielsweise auf § 19 von KdU. Das gerne zitierte "de gustibus non est disputandum" bedeutet übrigens nicht, daß man Geschmacksfragen nicht diskutieren könne, sondern im Gegenteil, man muß nur den Text wörtlich nehmen, daß da nichts zu diskutieren IST, weil nämlich Werte existieren (der Weg hin zur Individualästhetik ist ein bedauerliches Erbe des Sturm- und Drangwahnsinns und der folgenden Künstlerromantik. Trotzdem gilt, nicht der Künstler macht das Kunstwerk, sondern das Kunstwerk macht den Künstler.).
Ich kann viele Deiner praktischen Argumente gegen Lamy 2000 nachvollziehen, obwohl ich selbst noch nicht groß mit einem geschrieben habe, nur mit 27ern und 99ern, aber ich kann es mir vorstellen. Zur Materialqualität kann ich nichts sagen, kann es mir aber nicht so ganz vorstellen. Wenn ich das natürlich auch mehrfach erlebt hätte, käme so ein Füller für mich ebenfalls nicht mehr infrage.

Deiner oben zitierten Ausführung kann ich aber nur vehement widersprechen oder annehmen, dass sie "cum grano salis" zu lesen ist. Deiner Übersetzung des Gerundivums kann ich auch nicht zustimmen. Auch wenn man den Satz wirklich nicht als Freibrief für jegliche Geschmacksverirrung nehmen kann, so gibt es nuneinmal schlicht und gottseidank keine feste Definition oder eine unanfechtbare Autorität darüber, was guter Geschmack ist.

Die alten Pelikane als zeitlos zu bezeichnen halte ich für Ironie. Bei Pelikan und Montblanc hat sich nicht umsonst in sehr ähnlicherweise in den 60ern und 70ern das Design grundlegend, aber in eine sehr ähnliche Richtung geändert, um dann in den 80ern dieses Design wieder über Board zu werfen und zu den Wurzeln zurückzukehren. Das liegt nicht an der Zeitlosigkeit des Designs, sondern an der Rückbesinnung auf alte Werte in eine zunehmend modernen Zeit. Die Souveräne und Meisterstücke 14x haben eben ein klassisches, aber kein zeitloses Design, es erinnert immer an die "gute alte Zeit", in der diese Marken und Kolbenfüller ansich Weltgeltung erlangt haben.

Lamys Design dagegen hat sich bis jetzt als zeitlos erwiesen. Alle Produkte seit dem 2000 aus dem Jahre 1966 fallen auch heute noch nicht als unmodern auf, da das Design, obschon damals Mode, eben sehr schlicht und schnörkellos ist. So ähnlich geht es mir mit deutschen Autos aus den spätern 80ern und frühen 90ern, die zwar nicht dem modernen, extrem von kontrastierenden Linien geprägten Stil entspricht, aber so schnörkellos und unaufgeregt war, dass man daran auch heute wenig Anstoss finden kann.

Ob das Design nun funktional ist, muss ich noch herausfinden. Dass ich lieber einen Pelikan M400 oder einen Safari bzw. Al-Star ind der Hand halte als einen Pelikan P1, P20 oder P21 bzw. Lamy CP1, weiss ich jetzt schon, das hat aber weniger mit dem Design als eher den Ausmaßen zu tun. Den recht jungen Studio und Scala mag ich deshalb nicht lieber als den Safari, da auch hier das Design einige unpraktische Probleme mit sich bringt.

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Ergueta
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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von Ergueta » 23.01.2021 21:55

Tigerfox hat geschrieben:
23.01.2021 21:08
Deiner oben zitierten Ausführung kann ich aber nur vehement widersprechen oder annehmen, dass sie "cum grano salis" zu lesen ist. Deiner Übersetzung des Gerundivums kann ich auch nicht zustimmen. Auch wenn man den Satz wirklich nicht als Freibrief für jegliche Geschmacksverirrung nehmen kann, so gibt es nuneinmal schlicht und gottseidank keine feste Definition oder eine unanfechtbare Autorität darüber, was guter Geschmack ist.
Fuchstiger oder Tigerfuchs,

Widerspruch ist immer gut. Meine Antwort lautet trotzdem: nein. Gründe:

(pardon, ich muß aus dem Kopf zitieren und die Birne funktioniert nicht mehr so fotografisch wie früher)

Lorenz Dittmann, Normen und Werte in der Bildenden Kunst, in: Festschrift Kurt Badt (1970er)
Jakob Rosenberg, On Qualitiy in Art, London 1967
Kant, Kritik der Urteilskraft
Gadamer, Wahrheit und Methode (darin ein ganzer Abschnitt zum Thema Geschmack)

Leider, leider hat sich in den letzten 150 Jahren niemand die Mühe gemacht, zum Thema Qualität in den Bildenden Künsten ausführlich Meinung zu zeigen. Daß es, im Gegensatz zu Deiner Auffassung, durchaus Kriterien der Qualität gibt, liest man beispielsweise am Ende von Walter Koschatzky, Die Kunst der Graphik; es werden Kriterien genannt. Koschatzky war ein sehr kluger Mann, die Kriterien stammen aus einer lebenslangen Beschäftigung mit der Materie, und das ist auch die Grundeinstellung Koschatzkys, Du mußt Dich, ein Leben lang, Tag und Nacht, mit dem Gegenstand Deiner Liebe beschäftigen.

Zusammenfassung: Doch, es gibt Geschmack, bei Gadamer sogar in der Formulierung, daß das Gegenteil von Geschmack gar nicht "schlechter Geschmack" sei, sondern eben - gar keiner.

Ich muß gestehen, daß in einer Zeit, in der die halbe Bevölkerung in Turnhosen herumrennt, in denen ein Außenminister meint, er wäre gut angezogen, aber es schafft, eine gestreifte Kravatte zu einem gestreiften Anzugsmuster zu tragen (ein peinlicher Anfängerfehler), Geschmacksfragen aus der Welt fallen. Sicherlich hat die Welt andere Probleme, was aber nicht bedeutet, daß ich nicht wissen darf, der Herr Außenminister sei, anzugstechnisch gesehen, ein Würstchen (ansonsten sowieso). Darf ich daren erinnern, daß die Generation, bei der jemand, der die Kartoffel mit dem Messer berührt hat, nie wieder eingeladen wurde noch nicht allzulange ausgestorben ist?

Die Regeln, die es ja gibt, sind nicht einmal so schwierig zu erlernen. Bei Architektur mußt Du beispielsweise nur schauen, wie der Herr Schlendrian die Ecklösungen angeganen ist. Pfuscher kannst Du mit dieser Methode in Sekundenschnelle entlarven. Doch, es gibt Definitionen und Autorität zum Thema Geschmack. Daß dies an der großen Masse vorbei geht, gehört vielleicht zum Bild.

Schönen Gruß

Hans
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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von Ergueta » 23.01.2021 21:58

Tigerfox hat geschrieben:
23.01.2021 21:08
2000 aus dem Jahre 1966 fallen auch heute noch nicht als unmodern auf, da das Design, obschon damals Mode, eben sehr schlicht und schnörkellos ist.
Zum Thema "schlicht" hat die Weltgeschichte leider schon gesprochen: "Schlicht wie Läuse" (Meyrink).

Hans
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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von hoppenstedt » 23.01.2021 22:45

Lieber mir persönlich unbekannter Hans,

Danke für diese differenzierte Abhandlung über die Ehe den Lamy 2000, wenngleich ich auch immer noch nicht ganz nachvollziehen kann, was deine Absicht bezüglich der Verfassung dieser Thematik ist.

Jemand, der Georg Kreisler in seiner Signatur zitiert, verdient aber eine ausführlichere Rückmeldung 8-)

Also: ich selbst besitze zwei 2000er, den ersten, einen in OM, seit 1988, den zweiten in OB jetzt seit 2019, und habe deutlich weniger Kritik am 2000er als du. Bei mir beschränkt sich die Kritik zum einen auf diese abfallende Linie Richtung Feder. Das kann schon rutschig werden, wird für meine Griffhaltung aber weitestgehend kompensiert durch diese (wie ich finde) angenehme Rauigkeit und Wärme des Makrolons.
Zum anderen finde ich (& nicht nur ich), dass die Passung der Steckkappe zu stramm bzw. eben wegen des stark zulaufenden Griffstücks problematisch ist. Das hat bei meinem 1988er zu einem Spannungsriss geführt, aber nach über 30 Jahren finde ich das soweit in Ordnung. Das war gute zehn Jahre mein Hauptfüller...

Aber vor allem finde ich irgendwie - ja - cool, dass du nicht in die allgemeine Lobhudelei über den Lamy 2000 einstimmst, auch wenn ich weiterhin zu dessen Freunden gehöre.

Und Freunde zeichnet ja auch aus, dass sie ehrlich sind, auch und gerade in der Kritik bzw. der divergenten Meinung(säußerung)...

(Vielleicht habe ich es übersehen, aber bist du beruflich mit Design befasst :?:)
Zuletzt geändert von hoppenstedt am 23.01.2021 22:53, insgesamt 3-mal geändert.

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von Astro » 23.01.2021 22:46

Ergueta hat geschrieben:
23.01.2021 21:58
Tigerfox hat geschrieben:
23.01.2021 21:08
2000 aus dem Jahre 1966 fallen auch heute noch nicht als unmodern auf, da das Design, obschon damals Mode, eben sehr schlicht und schnörkellos ist.
Zum Thema "schlicht" hat die Weltgeschichte leider schon gesprochen: "Schlicht wie Läuse" (Meyrink).

Hans
Was nur aussagt, dass Meyrink gesprochen hat. Die Weltgeschichte jedoch schweigt, wie eh und je.

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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von bella » 23.01.2021 22:59

Warum schreibst Du Deine Punkte als Paragraphen🧐

Hätten es da, zumal es subjektive Eindrücke sind, einfache Aufzählungszeichen nicht auch getan?
Oder ist das ein Manifest oder so?

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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von Ergueta » 24.01.2021 0:03

bella hat geschrieben:
23.01.2021 22:59
Hätten es da, zumal es subjektive Eindrücke sind, einfache Aufzählungszeichen nicht auch getan?
Oder ist das ein Manifest oder so?
Liebe Bella,

so sehr ich Deine Beiträge schätze, bei mir ist nichts "oder so". Alles, was über zehn Zeilen hinausgeht, wird bei mir und von mir mittels Paragrafen struktuiert. Noch kürzere Antwort: es ist so.

Schönen Gruß

Hans
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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von Ergueta » 24.01.2021 0:16

hoppenstedt hat geschrieben:
23.01.2021 22:45
(Vielleicht habe ich es übersehen, aber bist du beruflich mit Design befasst
Monsieur 'oppenstedt,

beinahe hätte ich empört aufgeschrien, ich und Design, nix, nada, rien, niete. Dann fiel mir aber ein, daß ich insgesamt 18 Jahre lang neben meinem Geldverdienberuf an der der hiesigen Kunstakademie im Fachbereich Graphik-Design als Dozent tätig war (Sozialromantik; ich bildete mir ein, vom Staat eine sehr gute Ausbildung bekommen zu haben, und bildete mir ebenso schwachsinnig ein, daß ich etwas zurückzugeben hätte). Die ästhetische Ausbildung, wenn es eine solche gibt, war aber vorher.

Daneben war ich allerdings ganz anders unterwegs, wie gesagt, Geldverdienen war ein Thema, hat auch wunderbar funktioniert. Kurz gefaßt, ich war ein spätes Exemplar des Dottore der commedia dell'arte: alles gelesen und nichts verstanden, altenativ: von nichts eine Ahnung, aber zu allem eine Meinung. Das bin ich.

Hans
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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von hoppenstedt » 24.01.2021 1:09

Danke schon wieder @Hans.

Was bedeutet "§19 der KdU", auf den du verweist? (Für mich bedeutete "KdU" bislang "Krankenpflegeschule der Universitätskliniken", was es hier ja mutmaßlich nicht bedeutet.)

Ansonsten finde ich wenig sozialromantisch, in Form seiner Tätigkeit zurückgeben zu wollen, was man an qualitativ hochwertiger Ausbildung bekommen hat. Ich selbst werde mit zunehmendem Alter immer sozialromantischer und kann es mir eigentlich nicht leisten... :oops:

Am interessantesten finde ich den Verlauf: vom Lamy 2000 über Kunstgeschichte zur Sozialromantik. Oder so. :evil:

Auch wenn ich, wie so vieles andere, auch die von dir erwähnte commedia dell'arte natürlich auch nicht kenne (sowie erst recht etwaige Personen darin), so kann ich doch für mich sagen: (zu) wenig gelesen und noch weniger verstanden. :geek:

oder kürzer: ahnungslos und Spaß dabei. 8-)

"(...) Der Franz und ich, wir warn bei der Kreditbank angestellt,
der guate alte Franz.
Ich hab damals g’spielt und g’soffen, na, da braucht man ja ein Geld,
der guate alte Franz.
Wie’s die Bücher überprüft hab’n, hab’n s‘ gleich g’merkt die Schwindelei,
und zum Franz und mir hab’n s‘ g’sagt: Ja, das war einer von euch zwei!
Und der Schuldige von euch, der kriegt fünf Jahr für die Bilanz! –

Der guate alte Franz. (...)"

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von Böser Vater » 24.01.2021 6:18

KdU: Kritik der Urteilskraft.
Beste Grüße --- Hans

agathon
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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von agathon » 24.01.2021 6:31

hoppenstedt hat geschrieben:
24.01.2021 1:09

Was bedeutet "§19 der KdU", auf den du verweist? (Für mich bedeutete "KdU" bislang "Krankenpflegeschule der Universitätsklinik“[/size]

Dass die Kritik der Urteilskraft mal, um im Bild zu bleiben, auf der ästhetischen Intensivstation landet: Was für ein grandioser Slapstick! Ich könnte auch formulieren: Wenn alle Stricke reißen, dann hänge ich mich auf ...

Grüße

agathon

P.S.: Endlich mal Klartext über Lamy. Und auch ein Disput übers Gerundium macht den Füller nicht funktionaler oder ansehlicher. Was hat bleibt, ist die Erfahrung - und eben auch die ästhetische.

miel
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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von miel » 24.01.2021 11:41

... wie schön!

Das gute an Scheidungen ist es ja, daß wenn sie einmal vollzogen sind, jeder (Ehe-) Partner die Chance hat auf eine neue - erfüllendere - Beziehung mit einem anderen Partner.

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Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von vanni52 » 24.01.2021 11:43

miel hat geschrieben:
24.01.2021 11:41
... wie schön!
...solange der Papst hier nicht das Ende DER Ehe meint...
LG
Heinrich

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