Das Ende einer Ehe

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger

SpurAufPapier
Beiträge: 3883
Registriert: 13.01.2018 19:55

Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von SpurAufPapier » 02.05.2021 15:13

Micha71 hat geschrieben:
02.05.2021 14:48

Egal, ich habe u.a. einen Lamy 2000 aus Anfang der 70iger und da ist noch nix zerbröselt... wobei ich ihn noch nicht auf den Boden geschleudert habe.
Einer hat es getan, allerdings mit einem neuen Lamy:
https://www.fountainpennetwork.com/foru ... xperiment/

Achtung, erstens leider auf Englisch und zweitens nichts für Zartbesaitete.
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte

Crovax
Beiträge: 593
Registriert: 11.05.2018 11:29
Wohnort: Aachen

Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von Crovax » 02.05.2021 19:04

Makrolon ist der Markenname von Bayer für ihre Polycarbonat (PC)-Version.
Polycarbonate sind vor allem schlagzäh und hart. Weichmacher werden da nicht zugesetzt, weil das genau das Gegenteil der gewünschten Eigenschaften bewirken würde. PC ist allerdings kratzempfindlich weswegen oft ein transparenter Lack aufgebracht wird.

Um nicht alles abzuschreiben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Polycarbonate

kurzgefasst:
PC ist recht gut gegen mechanische Einwirkungen resistent aber gegen bestimmte Chemikalien sehr empfindlich. Diese lösen dann unter Belastung Spannungsrisskorrosion aus, also Risse entlang der Verläufe der mechanischen Belastung bzw. der Eigenspannungen.
Die Chemikalien stehen im Wiki-Artikel.

Bei schlechter Verarbeitung kann das Material sogar ohne äußere Einwirkungen nur aufgrund von Eigenspannungen reißen, wie man gerne an diversen "Demonstrator"-Versionen bestimmter Füller sehen kann (die ersten TWSBIs hatten z.B. solche Probleme). Deswegen (und aus anderen Gründen) bin ich kein Fan von volltransparenten Füllerteilen, die heutzutage praktisch immer aus PC gefertigt werden.

Vor einigen Monaten hat WaskiSquirrel auf Youtube in einem Video einen zerstörten Pilot Custom 823 gezeigt, über den er aus Versehen Desinfektionsmittel gekippt hatte ("Pens in Use - September 4, 2020" https://www.youtube.com/watch?v=I_TpY2MZiVQ&t=1761s ).

Also Vorsicht mit Chemikalien beim Reinigen solcher Füller. An meine PC-Füller lasse ich nur Wasser und etwas Spülmittel.
gruß
stephan

Let grammar, punctuation, and spelling into your life! Even the most energetic and wonderful mess has to be turned into sentences.” ― Terry Pratchett

Benutzeravatar
eisbaer-kiel
Beiträge: 920
Registriert: 11.04.2006 14:27
Wohnort: Lübeck

Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von eisbaer-kiel » 02.05.2021 19:41

SpurAufPapier hat geschrieben:
02.05.2021 15:13
Micha71 hat geschrieben:
02.05.2021 14:48

Egal, ich habe u.a. einen Lamy 2000 aus Anfang der 70iger und da ist noch nix zerbröselt... wobei ich ihn noch nicht auf den Boden geschleudert habe.
Einer hat es getan, allerdings mit einem neuen Lamy:
https://www.fountainpennetwork.com/foru ... xperiment/

Achtung, erstens leider auf Englisch und zweitens nichts für Zartbesaitete.
:o
Und ohne Kappe sollte man das auch nicht machen. Ich habe da leider einschlägige Erfahrungen gemacht.
VG Manfred

Benutzeravatar
hoppenstedt
Beiträge: 3367
Registriert: 13.10.2013 23:56
Wohnort: Nahe beim Schimpfeck ;)

Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von hoppenstedt » 03.05.2021 11:24

SpurAufPapier hat geschrieben:
02.05.2021 15:13
Micha71 hat geschrieben:
02.05.2021 14:48
(...) habe u.a. einen Lamy 2000 aus Anfang der 70iger und da ist noch nix zerbröselt... (...)
Einer hat es getan, allerdings mit einem neuen Lamy:
https://www.fountainpennetwork.com/foru ... xperiment/ (...)
Hm... Danke für den Link, aber leider 'bloß' Schrift... gibt's auch Fotos oder Videos davon :?:

Ich erinnere mich dunkel an ein oder mehrere Video/s (von :?: ), in denen Menschen mit verschiedenen Fahrzeugen über die Füller drüberfuhren oder sonstige Dinge mit ihnen veranstalteten, die man mit Füllern gemeinhin nicht tut... aber es war very funny to watch :lol:

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

SpurAufPapier
Beiträge: 3883
Registriert: 13.01.2018 19:55

Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von SpurAufPapier » 03.05.2021 11:30

hoppenstedt hat geschrieben:
03.05.2021 11:24
SpurAufPapier hat geschrieben:
02.05.2021 15:13
Einer hat es getan, allerdings mit einem neuen Lamy:
https://www.fountainpennetwork.com/foru ... xperiment/ (...)
Hm... Danke für den Link, aber leider 'bloß' Schrift... gibt's auch Fotos oder Videos davon :?:
Ja, bloß Schrift. Da muss man lesen. Leider weiß ich nicht, ob es ähnliche Versuchsbeschreibungen auf Deutsch gibt.
Kurzfassung: Das Schlimmste ist Temperatur von +72°C bis -12°C (mit Noodler's Polar Bue) und ein Sturz aus dem 2. Stock. Ohne Schäden außer einem kleinen Kratzer.
Dass man das alles nicht ohne Kappe machen sollte, dürfte klar sein.
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte

Benutzeravatar
runenaljoss
Beiträge: 495
Registriert: 29.10.2019 19:07
Wohnort: MUC/VIE
Kontaktdaten:

Re: Der Beginn einer Ehe

Beitrag von runenaljoss » 03.05.2021 18:20

"Wenn sich eine Tür schlieszt, öffnet sich eine andere." Ich bin gerade am Anfang meiner Beziehung mit dem Lamy 2000. Nach einem diverse Dekaden andauernden inbrünstigen Parkerttum -- einer im Jungschülertum geformten Attitüde -- hat es lange gedauert, bis ich einen Lamy bei mir erlaubte. Jetzt ist es ein Lamy 2000. Angeblich sollte es eine Feine Feder sein, ich bin mir aber sehr sicher, dass das nicht stimmt und eine OM-Feder ist. (Ich habe noch nicht aufgemacht und nachgeschaut.) Egal, sie schreibt Traumhaft; der Stift liegt grossartig in der Hand (wobei ich da nicht empfindlich bin und von M1000 bis Parker 75 und kleiner alles gerne schreibe) und hat das richtige Gewicht auch fuer laengere Schreibereien. Kurzum: "Ich bin verliebt..." wuerde ich sagen, wenn ich meine Fueller antropomorphisieren wuerde, was ich Gottseidank nicht tue, "...und wir wollen heiraten".

Das Design ist, pace dem Urauthoren dieses Threads, ein Klassiker -- ob man es mag oder nicht. Das ist wie ein Otl Aicherscher FSB Türgriff, ein Cedric Gibbons Interieur, eine Mackintosh Lampe o.ä..

Ich vermute, dass die Abhandlung ueber die vermeintlich objektive Schlechtheit des Designs des Lamy 2000 und ueber "De gustibus" ein guter, selbst-ironischer Scherz ist; entsprechend muesste man nicht aufdroeseln, dass man nicht über Geschmack nicht streiten sollte oder kann, weil es tatsächlich einen richtigen, guten Geschmack gibt, sondern deswegen, weil man immer auf jemanden trifft, der letzteres irrigerweise glaubt. (Das Problem ist dabei gar nicht, dass es keinen guten Geschmack gibt (denn es gibt ihm auf seine changierende Art), sondern dass das subjektive Element so wesentlich ist, dass er sich nie genau definieren läßt, zeitlich nicht genau einrahmen läßt, und nur in der Debatte erhaschen läßt. Schaut man genau hin, ist er schon wieder verschwunden. Geschmack zeigt, wer ihn hat, ohne behaupten zu muessen ihn zu haben.

Benutzeravatar
aljen
Beiträge: 502
Registriert: 22.06.2013 11:16
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von aljen » 11.05.2021 16:12

Ergueta hat geschrieben:
23.01.2021 21:58
Zum Thema "schlicht" hat die Weltgeschichte leider schon gesprochen: "Schlicht wie Läuse" (Meyrink).
Der Gustav oder gibt es noch einen anderen, schreibenden. (Bildungslücken gestehe ich gern.)

Gustav hat ein paar großartig expressionistisch beschriebene Seiten der Nachwelt überlassen, Der Golem ist streckenweise zum Inhalieren. Er hat auch einiges an Satire gegeben, so bissig, dass sie beim bloßen Anschauen zu Recht Wunden reißt.Nicht zuletzt brachte jener Gustav Elemente jüdischer Mystik auch Anhängern anderer Religionen bravourös bei.

Gustav Meyrink war trotz alledem ein Mensch, konnte sich mithin durchaus irren, auch und gerade in Verbaslismen wie der von Dir ohne Kontext angeführte.

Was ist dir und mir wünsche – was auch immer.

So, und jetzt wäre es an der Zeit, den Stein, der glatt wie ein Stück Speck, loszulassen. ;)
Et in Arcadia ego.

K15
Beiträge: 342
Registriert: 01.05.2021 16:40
Wohnort: Dollart

Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von K15 » 13.05.2021 11:37

Danke Hans,

jetzt weiß ich endlich, dass der schwarz-metallene Aluminium-Füller, der seit Jahren unbeachtet in der Schublade liegt, ein Lamy 2000 ist. Und nach Deinem Bericht bin ich richtig neugierig, den Füller einmal auszuprobieren :D

... oder ist das gar kein Lamy 2000?

Viele Grüße, Daniel
Dateianhänge
Lamy-2000.jpg
Lamy-2000.jpg (457.27 KiB) 2145 mal betrachtet

Benutzeravatar
Edelweissine
Beiträge: 2492
Registriert: 08.01.2016 18:32

Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von Edelweissine » 13.05.2021 12:08

K15 hat geschrieben:
13.05.2021 11:37
... oder ist das gar kein Lamy 2000?
Nein, ist es nicht. Es handelt sich um einen Lamy 25P.
.https://www.google.com/search?q=lamy+25 ... 0&bih=1280
Gruß,
Heike

K15
Beiträge: 342
Registriert: 01.05.2021 16:40
Wohnort: Dollart

Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von K15 » 13.05.2021 12:12

Danke, Heike! Gut zu wissen. Dann kann ich hier in diesem Thema zwar nicht mehr mitreden, aber den Füller werde ich trotzdem ausprobieren :D

Viele Grüße, Daniel

Neryz
Beiträge: 268
Registriert: 21.01.2018 7:59

Re: Das Ende einer Ehe

Beitrag von Neryz » 13.05.2021 16:17

Mit diesem Lamy p25 habe ich schreiben gelernt - ich habe einen in OB und er schreibt heute noch großartig.
Ich habe auch lange gedacht, das sei ein Lamy 2000. Macht aber nichts - es ist trotzdem ein toller Füller!

Antworten

Zurück zu „Lamy“