Lamy Topmodell / Flaggschiff

[hoppenstedt]

(…)
Ich hatte mich oben für den Dialog ausgesprochen, ist halt eher bei besonderen Anlässen im Einsatz.
Wobei für mich natürlich nichts gegen die 2000er Makrolone spricht, wie man sieht. Drei dieser Stifte werden schon einige Jahrzehnte genutzt, was unschwer an der speckigen Oberfläche zu erkennen ist.

Was für ein herrliches Bild
Da kann man gut erkennen, dass das Makrolon Langzeitqualität besitzt, für die man keinen Edelstahl braucht. Und ich bin sicher, dass sein Designer das womöglich damals schon erahnt hat. Zudem ist der "2000" so schön leicht und doch mit einer gewissen Substanz in der Schreibhand. Einfach nicht verbesserbar, wenn man es zusammenfassen will.

Warum ich nun in meinem Post weiter oben

[…] für den 2000 in der makrolonenen Urausführung gestimmt […]

habe, liegt neben dem hier

Für den 2000 in Makrolon und gegen den aus Edelstahl (oder gar abstruse Variationen wie z. B. „Amber“ oder „Bauhaus“!) spricht neben dem etwas niedrigeren Preis auch das nennenswert niedrigere Gewicht. Den Makrolon kann jede und jeder handhaben, während der aus Edelstahl schon einfach hefty ist […]

auch daran, dass Gerd A. Müller den "2000" eben auch aus gestalterischen Gründen genau so und somit eben aus Makrolon mit Edelstahl Griffstück entworfen hat. Alles, was danach an "Aufhübschungen" in eher jüngerer Zeit kam, ist mMn nicht das, was sein Designer intendiert hat. Im Grunde ist der "2000" die Quintessenz des Füllfederhalters.

Nun dürfte rübergekommen sein, welches Modell ich für das "echte" Flaggschiff halte. Und das muss nicht immer das schwerste oder teuerste sein. Der Begriff Flaggschiff kommt ja bekanntlich aus der militärischen Marine und bezeichnet dasjenige Schiff, welches den oder die Flaggoffiziere, mithin die Admiräle an Bord hatte. Insbesondere aus Gründen der hierarchischen Camouflage sozusagen war das eigentliche Flaggschiff eben nicht immer das, welches die höchste Aufmerksamkeit auf sich zog.

Nimmt man also den Begriff ernst bzw. führt ihn auf seine Wurzeln zurück, komme ich bei Lamy wieder auf den "2000". Natürlich in Makrolon. Was sonst.

[Dino2008]

Ja, den LAMY 2000 in der Makrolon-Version besitze ich auch.
Ich bin aber nie richtig „warm“ geworden mit diesem Füller.
Die aufgesteckte Kappe rutscht beim Schreiben immer mal wieder runter, im geschlossenen Zustand mag er keine Temperaturschwankungen, dann fängt er aus dem Mittelstück heraus zu nässen.

Anders verhält es sich mit den Kugelschreibern und dem 4-Farbenschreiber der 2000-Serie. Hier liegt in ein ausgesprochen hoher Gebrauchswert/Nutzungswert im Alltag vor.

Gruß
Dieter

[JH11]

Ich bin jetzt auch kein unbedingter 2000-Aficionado. Insbesondere die Neigung der Oberfläche zum Speckigen sagte mir nie recht zu. Aber die Geräte haben mich seit meiner Oberstufen-Zeit stets begleitet. Das Design von Gerd A. Müller war einfach faszinierend mit seiner Schnörkellosigkeit. Zudem, groß geworden mit einem audio 310 mit "Taunus-Sound" im elterlichen Wohnzimmer und einem PS350 Plattenspieler allerdings an einer unpässlichen Kuba-Kolumbia Hifi-Anlage, sagten mir diese Gegenstände alle sehr zu. Gleiches galt für seine Kollegen Dieter Rams und Wettstein. Rams auch zu erkennen bei zahlreichen anderen Stücken aus dem Frankfurter Raum, wie Rasierern und Küchenmaschinen. Der Apple Chefdesigner Jonathan Ive hat nach eigenem Bekunden das Design eines Braun-Taschenrechners zum Vorbild für die Taschenrechner-Tastatur des ersten IPhone-Betriebssystem genommen. Den Taschnrechner habe ich heute noch.

[hoppenstedt]

Ja, den LAMY 2000 in der Makrolon-Version besitze ich auch.
Ich bin aber nie richtig „warm“ geworden mit diesem Füller.
Die aufgesteckte Kappe (…)
Anders verhält es sich mit den Kugelschreibern und dem 4-Farbenschreiber der 2000-Serie. Hier liegt in ein ausgesprochen hoher Gebrauchswert/Nutzungswert im Alltag vor.

Das mag bei deinem Exemplar so sein, bei meinen beiden „2000“ (OM und OB) ist es anders… Ich nutze aber meine Füller auch quasi nie mit aufgesteckter Kappe, außer die kleinen und doch sehr geschätzten M 205 von Pelikan. Aber das nur am Rande.

Bei den Kugelschreibern bin ich allerdings ganz bei dir. Den Vierfarb-KS hatte ich nie, aber meine Mutter (die ihn toll fand und beruflich viel genutzt hat). Ich selbst habe den Kugelschreiber nun sowohl als die Variante in Makrolon als auch die in Edelstahl. (Was geht mich mein Gerede von gestern an? *) Letztere (Edelstahl) setze ich viel und gerne dort ein, wo viel mit alkoholischen Desinfektionsmitteln gearbeitet wird.

* Mein weiter oben Gesagtes gilt insofern nur für den Füllfederhalter und natürlich nur für meine Meinung.

Ich bin jetzt auch kein unbedingter 2000-Aficionado. Insbesondere die Neigung der Oberfläche zum Speckigen sagte mir nie recht zu. Aber die Geräte haben mich seit meiner Oberstufen-Zeit stets begleitet. Das Design von Gerd A. Müller war einfach faszinierend mit seiner Schnörkellosigkeit. (…)

Die zunehmend glänzender werdende Oberfläche des Makrolons beim Lamy 2000 a) wird mMn überbewertet und b) lässt sich mit einem sanften Scheuerschwamm und etwas Gefühl wieder matt bekommen, wenn man das denn möchte. Allerdings zeigt das Bild von Heinrich weiter oben, dass das auch einfach eine tolle Patina sein kann

Zum Design von Müller und aus dieser glorreichen Zeit ist vieles hier gesagt worden.

[Jan Mathijs Rijck]

Den Vierfarb-KS hatte ich nie, aber meine Mutter (die ihn toll fand und beruflich viel genutzt hat).

Darf ich daraus schließen, daß Du beruflich in den Fußstapfen Deiner Mutter gefolgt bist?
Soweit ich weiß, gibt es ein Berufsbild, bei dem der Vier-Farben-Stift, zumindest bis zum Aufkommen der elektronischen Dokumentation, absolutes Grudnhandwerkszeug war...

[hoppenstedt]

Den Vierfarb-KS hatte ich nie, aber meine Mutter (die ihn toll fand und beruflich viel genutzt hat).

Darf ich daraus schließen, daß Du beruflich in den Fußstapfen Deiner Mutter gefolgt bist?
Soweit ich weiß, gibt es ein Berufsbild, bei dem der Vier-Farben-Stift, zumindest bis zum Aufkommen der elektronischen Dokumentation, absolutes Grudnhandwerkszeug war...

Nein und ja
Bin aber trotzdem im Gesundheitswesen gelandet, nur nicht als Arzt

[JH11]

Patina bei Schreibwerkzeugen ist nicht meine Welt. Anders bei Büchern und z.T. Aktentaschen. Was das "Aufarbeiten" mit einem Scheuerschwamm anlangt, frage ich mich, wie sich die dadurch entstehenden Schrammen mit der vorhandenen strukturierten "Riefung" des Schreibwerkzeuges vertragen?