Lamy 2000

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Querkopf
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Re: Lamy 2000

Beitrag von Querkopf » 05.05.2023 22:48

Zollinger hat geschrieben:
14.11.2022 5:53
Felix hat geschrieben:
14.11.2022 3:59
...gibt es eigentlich irgendwo eine Übersicht, wie sich der 2000er Füller im Laufe der Jahre verändert hat? ...
Noch nicht, befindet sich aber in Arbeit... :D ...
Zollinger hat geschrieben:
14.11.2022 11:32
NBECK hat geschrieben:
14.11.2022 10:55
ja auf englisch,
https://www.fountainpennetwork.com/foru ... my-design/ ...
Ja stimmt. Die erste Version hatte ich vergessen. Seit mehreren Jahren arbeitet Brandon "bphollin" an einer umfassenden und illustrierten Timeline des LAMY 2000. Ich freue mich schon auf deren Erscheinen.
Danke für den Link!
Aus aktuellem Anlass - mein betagter Lamy 2000 kam just topfit aus Heidelberg zurück, Kolbenmechanik erneuert, Rechnungsbetrag 0,00 Euro, Kur-Dauer grad mal eine Woche (der Lamy-Service ist allererste Sahne :D!!!) - hab' ich mir den laaangen Artikel durchgelesen. An einem Punkt fand ich trotz der unglaublich detaillierten Recherche keine Antwort auf eine Frage. An einem zweiten Punkt habe ich mich gewundert.

1. Die offene Frage: Jüngst hab' ich mal rekonstruiert, seit wann ich diesen Füller besitze. Ergebnis: gekauft 1973 (allerspätestens 1974, 73 ist aber wahrscheinlicher). Seine Feder ist gelbgolden. Heutige Lamy 2000-Federn sind bekanntlich platiniert/ silberfarben, was mit dem silberfarbenen Stahl-Griffstück natürlich besser harmoniert.
Wann gab's die Änderung, weiß das jemand?

2. Das Erstaunen: Der Füller war im Laufe seines 50-jährigen Lebens im Schnitt einmal pro Jahrzehnt zur Kur in Heidelberg. Eigentlich immer aus demselben Grund, wg. defekter Kolbenmechanik. Am Griffstück war nie was kaputt, jedenfalls erinnere ich mich nicht dran. Dennoch: Bei meinem Füller sitzt das Atemloch nicht in schwarzem Kunststoff, sondern in silbrigem Metall - dahinter steht lt. FPN-Link eine Konstruktionsverbesserung, die 2009 eingeführt wurde. Ok, nicht unmöglich, dass Lamy irgendwann neben der aktuell nötigen Reparatur stillschweigend noch eine zweite Sache an meinem Füller aufgebessert hat - aber das müsste quasi klammheimlich passiert sein, von mir unbemerkt... Eine andere Erklärung wäre, dass besagte Konstruktionsverbesserung bereits viel früher stattfand, so dass mein Stift schon davon profitiert hat.
Hat jemand von euch dazu eine Idee?
Schöne Grüße
Doris

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Füchschen
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Re: Lamy 2000

Beitrag von Füchschen » 06.05.2023 8:25

Hallo Doris,

ich denke, dass sie irgendwann den gesamten Füller ohne Feder ausgetauscht haben. So hat Lamy das bei mir auch schon einmal gemacht.
Tintige Grüße von Vanny

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Felix
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Re: Lamy 2000

Beitrag von Felix » 06.05.2023 8:39

Moin Doris,

da würde ich auch drauf tippen. Die alten hatten alle das Atemloch im Makrolon. Das wurde erst mit der Zeit geändert.

Gruß Felix
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Querkopf
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Re: Lamy 2000

Beitrag von Querkopf » 07.05.2023 0:26

Hallo, Vanny und Felix,
Füchschen hat geschrieben:
06.05.2023 8:25
... ich denke, dass sie irgendwann den gesamten Füller ohne Feder ausgetauscht haben. So hat Lamy das bei mir auch schon einmal gemacht.
danke für den Hinweis, möglich ist das. Andererseits: Der Clip ist wie gehabt old style, und die schwarzen Teile sehen m. E. nicht soo neu aus. Das Griffstück schon, das ist wohl mal gewechselt worden (klammheimlich :) ). Nach 2009, denn da wurde lt. FPN-Artikel die Konstruktionsverbesserung eingeführt, durch die das Atemloch nun im Metall steckt - und nach 2009 war der Füller genau zweimal in Heidelberg... Hm.

Bleibt aber noch die offene Federfrage: Wann gab's den Wechsel von Gelbgold (zur Erinnerung: Mein Füller mit Gelbgoldfeder stammt von anno 1973) zu platiniert?
Schöne Grüße
Doris

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Re: Lamy 2000

Beitrag von Zollinger » 07.05.2023 8:00

Den 2000 gab es, soweit ich weiss nie original mit einer goldenen Feder. Möglicherweise hat Dein Exemplar im Laufe der Zeit die Beschichtung verkoren?

So wie es klingt, wird er ja seit Jahrzehnten intensiv genutzt.

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Felix
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Re: Lamy 2000

Beitrag von Felix » 07.05.2023 9:14

Ich weiß ebenfalls nichts von einem Lamy 2000 mit Gelbgoldfeder. Kenne diese Art nur vom Lamy 27. Ist die Feder den von Beginn an gelbgold gewesen? Würde ja auch in der Kombination mit dem Edelstahl nicht gut passen.
Gruß Felix

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Re: Lamy 2000

Beitrag von Querkopf » 07.05.2023 22:11

Felix hat geschrieben:
07.05.2023 9:14
... Ist die Feder denn von Beginn an gelbgold gewesen?...
Ja. (Und da bin ich meiner Erinnerung sicher.)
Felix hat geschrieben:
07.05.2023 9:14
... Würde ja auch in der Kombination mit dem Edelstahl nicht gut passen.
Stimmt. Schrieb ich ja auch schon.
Zollinger hat geschrieben:
07.05.2023 8:00
...Möglicherweise hat Dein Exemplar im Laufe der Zeit die Beschichtung verloren?
So wie es klingt, wird er ja seit Jahrzehnten intensiv genutzt....
Beschichtung abgeschubbert ist nahezu unmöglich, "intensiv" genutzt habe ich den Füller nie. Er und ich hatten/ haben eine on/-off-Beziehung ;), denn für mich ist der 2000er ein "Ja, aber"-Stift: Ja, er schreibt vorzüglich, und das Design ist gut - aber mit der Form komme ich schreibenderweise schlecht klar. Über die Zeit war's mehr off als on: Nach ein, zwei Jahren regelmäßiger Nutzung wanderte er in die Schublade. Sehr lange. Wurde danach immer mal wieder rausgekramt, ein kurzes Weilchen geschrieben, dann wieder in die Schublade verbannt.

Wg. der goldfarbenen Feder werde ich mal bei Lamy nachfragen.
Schöne Grüße
Doris

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Re: Lamy 2000

Beitrag von Felix » 10.05.2023 7:28

Moin Doris,

das mit der Gelbgoldfeder lässt mir keine Ruhe. Kannst du nicht mal ein Bild davon hochladen? Würde das gerne mal sehen. Auch gerne ein Bild des ausgebauten Tintenleiters mit aufgesteckter Feder würde mich interessieren.

Beste Grüße
Felix
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Re: Lamy 2000

Beitrag von Felix » 10.05.2023 7:30

Zollinger hat geschrieben:
07.05.2023 8:00
Möglicherweise hat Dein Exemplar im Laufe der Zeit die Beschichtung verkoren?

So wie es klingt, wird er ja seit Jahrzehnten intensiv genutzt.
Sind die Federn des 2000er platiniert oder rhodiniert? Ich bin bislang immer von Weißgold ausgegangen.
Gruß Felix

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Re: Lamy 2000

Beitrag von Zollinger » 10.05.2023 7:52

Felix hat geschrieben:
10.05.2023 7:30
Zollinger hat geschrieben:
07.05.2023 8:00
Möglicherweise hat Dein Exemplar im Laufe der Zeit die Beschichtung verkoren?

So wie es klingt, wird er ja seit Jahrzehnten intensiv genutzt.
Sind die Federn des 2000er platiniert oder rhodiniert? Ich bin bislang immer von Weißgold ausgegangen.
Folgende Angabe macht LAMY im Webshop :
14 kt. Goldfeder, platinveredelt
Weissgoldfedern kenne ich aus Japan.

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Re: Lamy 2000

Beitrag von Felix » 10.05.2023 9:44

Okay, dann könnte es ja wirklich sein, dass sich die Platinbeschichtung abgelöst hat. Passiert ja auch bei vergoldeten Stahlfedern und Eisengallustinte.

@Doris: Hast du den 2000er über längere Zeit mit Eisengallus betankt? Dann könnte das eine mögliche Erklärung sein.
Gruß Felix

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Re: Lamy 2000

Beitrag von Querkopf » 10.05.2023 13:09

Zollinger hat geschrieben:
10.05.2023 7:52
... Folgende Angabe macht LAMY im Webshop :
14 kt. Goldfeder, platinveredelt

Ja, die Webshop-Daten kenne ich.
Zollinger hat geschrieben:
10.05.2023 7:52
... Weissgoldfedern kenne ich aus Japan.
Weißgoldfedern gab/ gibt es m. W. auch in Italien. Aktuell bei Santini (ich glaube, ich hab's dort und nicht anderswo gelesen, bin nicht ganz sicher). Und auch wohl mal bei Aurora; jedenfalls habe ich in Erinnerung, dass frühe Hastil-Generationen eine Weißgoldfeder gehabt haben sollen (auch da: Vorbehalt, ich bin nicht ganz sicher).

@Felix: Nach wie vor denke ich nicht, dass meine Füllerfeder eine Beschichtung verloren hat. Betankt war der Stift immer nur mit harmlosem Zeuchs, Dunkelblau oder Schwarz, nichts Dokumentenechtes, nie Eisengallus (nicht mal Pelikan Blauschwarz, die hatte ich früher nie).
Ein Federfoto mach' ich gerne mal, sobald ich dazu komme. Auseinandernehmen möchte ich den Füller nur wg. Foto nicht (er läuft grad richtig gut, und ich bin keine geübte Demontiererin ;) ).
Schöne Grüße
Doris

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Re: Lamy 2000

Beitrag von Frodo » 10.05.2023 22:57

Hi Doris

Den Totalverlust von Platin auf einer Goldfeder kann ich mir pysikalisch- chemisch auch nicht so einfach vorstellen. Der Goldverlust auf einer vergoldeten einfachen Stahlfeder ist, wenn cyanidhaltiges "Turnbulls Blau" als Tinte verwendet wird, denkbar. Der mechanische Goldabrieb auf einer Edelstahlfeder ist auch schon materialbedingt mit eingebaut: Die Passivierung durch das im rostfreien Edelstahl enthaltenen Chrom bildet schwerlösliche Deckschichten aus Chromoxid, die eine innige Verbindung der aufgetragenen Edelmetalle nicht zulässt. Manche Federn werden schon im Ultraschallbad völlig entgoldet. Aber Platin auf einer Goldunterlage müsste eigentlich eine gut haftende Schicht von einer fast legierungscharakterisierten Eigenschaft haben. Und um Platin zu lösen, da braucht es schon spezielle harte Komplexbildner in der Tinte. Es bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, dass das Pt mechanisch weggeschrabbelt worden ist, was ja, nach Deinen Angaben, nicht der Fall war. .....Oder......Du hast den Lamy 2000 Prototyp vor Dir liegen!! Der hatte nämlich eine Gelbgoldfeder und ein vergoldetes Vorderteil. Im Begleitbuch zur Ausstellung "thinking tools" in Frankfurt gab es eine Abbildung des Füllers. Das Vorderteil aus Edelstahl könnte dann auch aus obigen Gründen die Vergoldung verloren haben.
Nach dem fotografieren wurde der Füller gereinigt und, da er offenbar ungebraucht war, wieder verkauft. Ein 2000er mit offenbar falscher Feder hätte dir Qualitätskontrolle nicht durchgehen lassen! Mein Glückwunsch! Das wärs doch! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Gruss F

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Re: Lamy 2000

Beitrag von Querkopf » 11.05.2023 1:51

Hallo, Frodo,

danke für die Intervention - aber: huch :mrgreen: ! Jetzt wird's spannend.
Wie sollte sowas Exotisches wie ein Prototyp 7 Jahre nach der Füller-Einführung in ein Hannoveraner Kaufhaus (Karstadt, damals mit Top-Schreibwarenabteilung) und von dort ins Schreibmäppchen einer Studienanfängerin geraten sein?!?!?!?!?

Und: Das Griffstück meines Füllers war nie gülden.
Die Feder schon.
Das hab' ich - füllertechnisch völlig ahnungslos - damals nicht als ästhetischen "Konflikt" wahrgenommen, die Feder guckt ja auch nicht so dolle raus (im Vergleich zum Pelikan 140, an den ich seinerzeit gewöhnt war).

So sieht dat Dingen aktuell aus:
2023-05-10_Lamyfeder_seitlich-3593-klein.jpg
2023-05-10_Lamyfeder_seitlich-3593-klein.jpg (61.56 KiB) 1359 mal betrachtet
2023-05-10_Lamyfeder_unten-3595-klein.jpg
2023-05-10_Lamyfeder_unten-3595-klein.jpg (72.92 KiB) 1359 mal betrachtet
Das Griffstück ist offenbar mal gewechselt worden, das Atemloch sitzt nicht in Makrolon wie anfangs, sondern in Metall.
(Die Draufsicht ist bei der Foto-Schnellaktion heute Nachmittag so unscharf geraten, dass ich sie gelöscht habe; kann ich, falls es dem Erkenntnisgewinn dient, aber gerne mit mehr Sorgfalt wiederholen.)

Dass da was nicht 100pro gewöhnlich ist, fiel wohl auch mal bei einer Reparatur auf, "Feder gold" hat Lamy da auf den Reparaturzettel geschrieben (ich muss nachgucken, ob ich den noch habe).

Hm...

Ich werde auf jeden Fall bei Lamy nachhaken. Schaumermal, ob's eine Erklärung gibt.
Schöne Grüße
Doris

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Re: Lamy 2000

Beitrag von Zollinger » 11.05.2023 9:18

Querkopf hat geschrieben:
05.05.2023 22:48
...
2. Das Erstaunen: Der Füller war im Laufe seines 50-jährigen Lebens im Schnitt einmal pro Jahrzehnt zur Kur in Heidelberg. Eigentlich immer aus demselben Grund, wg. defekter Kolbenmechanik...
Genau das erstaunt mich auch. Fünfmal (!) zur Reparatur mit kaputtem Kolben - und das bei sporadischem Gebrauch. Da habe ich zum Glück bessere Erfahrungen gemacht mit meinen Lamy 2000. :lol:

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