Mitsubishi Pencil Company übernimmt Lamy

[U_T]

Die FAZ schreibt darüber: https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 57557.html

• Fertigungstiefe von 95% in Deutschland

Lamy macht Kunststoffteile, die Safari Feder, die M66 und bearbeitet Rohre.
Wie man da auf 95% Fertigungstiefe kommt ist mir schleierhaft.

Bei einer Betriebsbesichtigung wurde das so erzählt und gezeigt.

Drehteile, Klipse, Frästeile, Lackteile, Tiefziehteile, Rohre, Schreibfedern (außer Safari), Minen (außer M16), Kleinteile, Galvanik wird alles zugekauft.

Das hätte ich nicht gedacht. Ich bin immer davon ausgegangen, dass bis auf die Multipen-Minen und die Druckbleistiftmechaniken alles bei LAMY produziert wird.

Sailor z.B. produziert alles selbst.

[Das fahle Pferd]

Tiefpunkt? Das kann ich nicht beurteilen. Aber wenn man nur noch neue Farben auf den Markt wirft, dann ist ist man weit weg, innovativ zu sein.

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Ich stimme dir da voll zu. Lamy hat immer sehr innovative Schreibgeräte auf den Markt gebracht, aber seit 5-6 Jahre ist das vorbei. Mit dem wechsel der Geschäftsleitung und Krach mit der IG-Metall ist die Innovation auf der Strecke geblieben. Ich hoffe sehr, dass die Japaner frischen Wind in die Firma bringen und die Arbeitsplätze sicher bleiben.
[/quote]

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mitsubishi sonderlich an Innovationen interessiert ist, zumindest soweit es den Füllermarkt betrifft. Es mag sein,dass man die Kugelschreiber-, Bleistift- und Rollerballminen durch eigene Produkte ersetzt, aber ansonsten erwarte ich keine Änderungen am Produktportfolio.

Lamys Problem war die schlechte Geschäftsführung zuletzt und nicht die grundsätzliche Ausrichtung.Unter dem vorherigen Geschäftsführer lief es ja gut und z.B. Faber-Castell zeigt aktuell ja auch, dass der Markt an sich nicht das Problem ist.

[Axel63]

Ich freue mich, daß Lamy nach Asien ging.
Die Asiaten haben eine deutlich höher angesehene Schreibkultur als anderswo auf der Welt, gerade in Japan.
Mitsubishi hat schon sehr lange eine eigene Schreibgerätesparte mit fantastischen Stiften, auch für den Massenmarkt, wie z.B. der Gelschreiber, der ein Traum ist.
Da die Asiaten grundsätzlich sehr große Fans von Lamy sind, kann das meines Erachtens nur eine Win-win-Situation werden.
Andere bekannte Marken wie Waterman und Parker gehen gefühlt schon lange den Bach runter und auch Pelikan und Montblanc machen ihr Geschäft schon lange nicht mehr mit hochpreisigen Füller.
Ich freue mich für Lamy und bin gespannt.

[Crovax]

Neuigkeiten:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 86440.html

"Shigehiko Suhara, Vorstandschef des Familienunternehmens, will am Freitag offiziell eine Beschäftigungsgarantie für alle gut 350 Lamy-Beschäftigten für fünf Jahre zusagen.
Die Produktion bleibe erhalten, Lamy werde weiter investieren, die Markenführung bleibe ebenfalls bei Lamy, sagten die beiden Geschäftsführer Steffen Rübke und Peter Utsch der F.A.Z. Nach ihren Worten planen die Japaner auch keine Parallelproduktion in Japan."

[Franco]

Neuigkeiten:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 86440.html

"Shigehiko Suhara, Vorstandschef des Familienunternehmens, will am Freitag offiziell eine Beschäftigungsgarantie für alle gut 350 Lamy-Beschäftigten für fünf Jahre zusagen.
Die Produktion bleibe erhalten, Lamy werde weiter investieren, die Markenführung bleibe ebenfalls bei Lamy, sagten die beiden Geschäftsführer Steffen Rübke und Peter Utsch der F.A.Z. Nach ihren Worten planen die Japaner auch keine Parallelproduktion in Japan."

Ich habe mal etwas recherchiert.

Da Geschäftsleitung die ja schon Ende 2018 abgegeben hat, ist das nur eine Maketingstreich.
https://www.rnz.de/region/regionalticke ... 92577.html

Ein weiterer Maketingstreich vom 19.1.23.
https://www.pbs-business.de/news/liefer ... zwachstum/

„Erwarten 2023 nachhaltiges Wachstum: Lamy-COO Peter Utsch (links) und CEO Steffen Rübke“

Fakt ist, das der Umsatz und Gewinn in der Zeit nach Rösner (2018) kontinuierlich nach unten gegangen ist. Alle Anstrengungen der neuen Geschäftsführer waren vergeblich und führten z.B. nur zu Streit mit der IG-Metall und Entlassungen -natürlich wurde nicht entlassen, es wurden Aufhebungsvertäge gemacht….

Der Bericht im Managermagazin von 22.12.22 brachte es auf den Punkt.

https://www.manager-magazin.de/unterneh ... 1fe9f113d4

Man kann nur hoffen, dass ein japanisches Management Lamy wieder auf den richtigen Weg bringt.

[Pen.Klaus]

Vielleicht kommen in Zukunft wieder Produktinnovation und nicht nur Farbspiele.
Ich drücke den Lamymitarbeitern die Daumen, dass sie weiter einen sicheren Arbeitsplatz haben.

[Jan Mathijs Rijck]

Lamy macht Kunststoffteile, die Safari Feder, die M66 und bearbeitet Rohre.
Wie man da auf 95% Fertigungstiefe kommt ist mir schleierhaft.

Bei einer Betriebsbesichtigung wurde das so erzählt und gezeigt.

Drehteile, Klipse, Frästeile, Lackteile, Tiefziehteile, Rohre, Schreibfedern (außer Safari), Minen (außer M16), Kleinteile, Galvanik wird alles zugekauft.

Wenn man sich das hier anschaut https://www.youtube.com/watch?v=2jf3lbh ... a1&index=5
bekommt man einen etwas anderen Eindruck. Speziell wird auch auf die Herstellung der Goldfedern eingegangen.
Ja, wahrscheinlich werden viele Teile außerhalb produziert, aber wie auch im bekannten Waldmann-Video ist eindeutig, wo der Wertschöpfungs-Prozess stattfindet.

[Pelikan-Fan]

Speziell wird auch auf die Herstellung der Goldfedern eingegangen.

Das Video von Goulet ist ja inzwischen mehrere Jahre alt. Kann es sein, daß Lamy inzwischen etwas an der Produktion geändert hat?

[viola]

Ein Beitrag im Technik-Blog von "Cachy":
"LAMY safari note+: Erster Stylus für das iPad angekündigt"



Gruß,
Viola

[ai19]

Für mich wäre es ein Traum, wenn neben den herkömmlichen M16-Minen Jetstream-Varianten hinzukämen, und zwar nicht nur die Tapetenroller, wie sie in Deutschland erhältlich sind, sondern auch die feinen japanischen Spitzen mit 0.38mm, 0.5mm und 0.7mm.

0.7mm ist alltagstauglich für schnelles Gekritzel, und die 0.38mm-Minen machen so hauchfeine und doch tiefschwarze Striche, wie man es mit einem Füller nicht hinkriegen kann (zumindest habe ich das noch nicht gesehen.)

Immerhin gibt es solche Minen auch im Standard-Parker-Format und als D2-Minen für mehrfarbige Stifte, aber ich muss sie in Japan bestellen. Es ist aber ein Traum, mit diesen Minen zu schreiben (zumindest innerhalb des Kugelschreiber-Ökosystems; nichts übertrifft natürlich das Schreibgefühl von Füllern und Bleistiften.)

Aber solche Jetstream-Minen mit feinen Spitzen im Lamy-Format, bzw. die volle Palette von 0.38mm bis 1.0mm, das wäre was.

Ich will meine Lamy-Kulis ja gerne mögen, was ich von der Optik zwar tue, aber ich schreibe nicht gerne mit ihnen, weil ich die M16-Minen schwergängiger finde als andere Minen, wobei sich das in letzter Zeit verbessert zu haben scheint.

[JH11]

Man darf jedenfalls gespannt sein. Würde mich nicht wundern, wenn das Lamy-Portfolio deutlich zusammengeschrumpft wird. Derartige Übernahmen habe ich wiederholt erlebt, um zu sehen, was da am Ende rauskommt. Mit ihren UNI-Pencils ist das ein reiner Commodity-Produzent, für den der Manufaktur-Hersteller Lamy vermutlich am Ende so passend ist, als wenn die zu GM oder Ford kommen würden. Vor allem der erstklassige Lamy-Service dürfte dann Geschichte werden. Ich erinnere mich an einen Mitsubishi-Kugelschreiber, den meine nach Japan verheiratete Patentante in den Siebziger Jahren mal mit nach hier gebracht hatte: Ein dreieckiges leichtes Blechröhrchen mit der Aufschrift "Mitsubishi Pens Exciting for young". Kam mir vor, wie ein billiges Reklame-Giveaway, was man in MItsubishi-Werkstätten dazubekam, nur dass sie und ihr Mann zwei Toyotas hatten.

[GoldenBear]

Die Schreibwaren die uni Mitsubishi produziert sind hochwertig, innovativ und toll designed. Und die Firma hat nichts mit der Mitsubishi Group gemein die die Autos produziert. Das sind zwei völlig verschiedene Unternehmen.

[Pen-Tagon]

Das wäre Mitsubishi Motors. Alle ehemaligen Mitsubishi Unternehmen (vor Zerschlagung nach WW II) sind rechtlich eigenständig, aber noch lose verbunden. So einen Verbund nennen die Japaner "Keiretsu". Nikon ist z.B. stolz, eine Mitsubishi Company zu sein, obwohl die rechtlich komplett selbständig sind, mit eigenen börsennotierten Aktien.

[GoldenBear]

Das Internet sagt zu Mitsubishi Pencil und keiretsu das:

Despite its naming and the nearly identical logomarks, Mitsubishi Pencil Company is unrelated to the Mitsubishi Group, and has never been a part of their keiretsu. The logo itself is a family crest, or kamon.

[Astro]

In Japan gehen ein paar Logos auf Familienwappen zurück. Wie in Europa auch.