Im Prinzip ist schon alles zu diesem Füller gesagt: Er ist elegant, die Feder wird über einen Drehmechanismus ein- und ausgefahren, der Clip zieht sich im schreibbereiten Zustand an den Korpus, um möglichst aus dem Weg zu sein. Von meinem Erfahrungen mit verschiedenen Pilot Capless Modellen weiß ich aber, dass der Teufel manchmal im Detail liegt. So wird auch der Fermo mit einem Drehmechanismus bedient. Aber für mich hat er nie gut funktioniert, die Balance stimmte nicht, und ich brauchte irgendwie immer zwei Hände für die Bedienung.
Der Dialog 3 ist aus meiner Sicht besser ausbalanciert. Bei ausgefahrener Feder liegt der Schwerpunkt vor der Mitte, etwa unter dem Ende des Clips. Das empfinde ich als sehr angenehm. Das Herausfahren der Feder erledige ich meist mit zwei Händen. Es ist aber auch möglich, den Füller hinten mit drei Fingern zu greifen und das Vorderteil mit Daumen und Zeigefinger die notwendigen 180 Grad zum Öffnen zu drehen. Einfahren gelingt ebenfalls einhändig, wobei ich da oft das Vorderteil festhalte und dann das Rückteil drehe. In jedem Fall ist es angenehm, dass nur eine 180° Drehung notwendig ist und der Füllhalter genau mittig geteilt ist. Zudem zeigen die Zierstreifen, wann der Füller geschlossen ist.
Mich stört der Clip beim Schreiben kaum, eher ist der Durchmesser gewöhnungsbedürftig. Ich messe etwas über 13,5 mm. Zudem ist die matte Oberfläche für meine Fingerspitzen nicht besonders griffsicher, eher etwas rutschig. Dank der guten Balance kann ich aber trotzdem problemlos mit dem Füller schreiben.
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Im Vergleich zum Dialog greift sich der Pilot Capless LS für mich besser und sicherer, zumindest meine glatt lackierte Version. Der Durchmesser ist im Griffbereich einen guten Millimeter geringer, was zusammen mit der griffigeren Oberfläche eine entspanntere Benutzung erlaubt. Zwar ist die Balance beim Capless LS weniger optimal (der Schwerpunkt sitzt weiter hinten), aber da hilft das insgesamt etwas geringere Gesamtgewicht von ca. 40 g.
Die knapp 47 Gramm des Lamy Dialog sind eine Ansage, aber immer noch gut handhabbar. Und damit kommen wir zu einem anderen Vergleich, der vielleicht eine leichte motorische Einschränkung hat (er hinkt). Mir kam beim Betrachten schnell die Assoziation zu einem mit 71 Gramm noch gewichtigeren Schreibgerät. Mattes Palladium-Finish, Vollmetall, U-Boot-Form? Richtig: Der Montblanc M Signature.
Die Füllhalter sind sich tatsächlich sehr ähnlich. Der Lamy Dialog ist noch matter, während der M Signature aufgrund seiner Ringmattierung ein etwas spannenderes Reflexionsverhalten zeigt. Insgesamt ist er eleganter, die absolute geometrische Strenge des Lamy ist im Vergleich ernsthafter und vielleicht langweiliger. Aber das sind Nuancen, beim schnellen Blick könnte man beide auch mal verwechseln.
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Der Dialog 3 scheint mir besonders für schnelle Notizen geeignet, ähnlich dem Pilot Capless LS. Er ist durch den Drehmechanismus ebenfalls leiser als ein klassischer Kugelschreiber oder Klickfüller und äußerlich dezent genug für jedes Meeting. Er fühlt sich solide an und kann mit Lamy Patronen und Konvertern betrieben werden. Ersatzfedern sind leicht und vergleichsweise günstig aufzutreiben und dann mit den meisten Lamy-Füllhaltern austauschbar.
Insgesamt ein toller Füller. Kein Universalgenie aber ein spannende Ergänzung für jeden Füllhalter-Fuhrpark.
Viele Grüße
Sebastian
Aber auch der Zufall hat was, wie ich finde.