Lamy 2000 komplett Stahl

[YETI]

Hallo zusammen

Eigentlich müsste ich dafür Haue bekommen, aber urteilt selber:

Letzten Sommer hatte ich mich dazu durchgerungen, einen Lamy 200 Edelstahl zu kaufen. Da ich noch nie so viel für einen Füller ausgegeben hatte, sollte es auch etwas Besonderes sein. Also nahm ich ihn mit einer BB-Feder, die ich zu Hause sofort zur Italic umschliff. Operation gelungen; der Füller schrieb mit sattem Tintenfluss und leichtem Singen und protuzierte ein richtig tolles Schriftbild - der perfekte Unterschriftenfüller!
Aber dann kam es, wie es kommen musste. Für meine eigentlich eher kleine Handschrift war die Feder einfach zu breit. Die ersten zwei bis drei Zeilen konnte man bei jedem Text noch lesen, danach wurde die Schrift immer kleiner, bis man kaum noch etwas lesen konnte. Das gute Stück lag nur noch herum und setzte Staub an.
Dann konnte ich vor Kurzem hier im Forum einen Lamy 68 mit EF-Feder ergattern. Ein wirklich guter Füller, der eigentlich genau so schrieb, wie ich es mag. Das war die erste Lamy Feder, die wirklich schrieb, wie ich mir eine EF vorstelle. Für meinen Studio musste ich zum Schleifstein greifen, um so eine feine Feder zu bekommen.
Hatte ich jetzt endlich den richtigen Stift für mich? Für kurze Notizen ja, aber wenn ich mal ein paar Seiten am Stück schreiben wollte, merkte ich, daß die Handlage doch nicht optimal war.
Während ich mir wieder mal die schmerzenden Finger rieb, fiel mein Blick auf den eingestaubten 2000.
Um es kurz zu machen: Jetzt habe ich einen Lamy 68 mit einer BB-Italic Goldfeder und einen 2000 Edelstahl, bei dem auch die EF-Feder aus Edelstahl ist.
Für diesen Frevel habe ich, wie oben erwähnt, eigentlich Haue verdient, aber für mich ist es wohl die beste Lösung.
Bilder spare ich mir; den 2000 kennt wohl jeder und den 68 habe ich hier vorgestellt:http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... &start=555

Schöne Grüße

Andreas

[Norika]

Das ist konsequenter Purismus. Das verdient keine Haue sondern einen Preis!

Liebe Grüße,
Norika

[YETI]

So habe ich es noch garnicht betrachtet.

Andreas

[patta]

<LOB> Das hast Du gut gemacht. </LOB>

Einen Preis für das Umstecken der Federn würde ich nicht ausloben, jedoch einen für den Mut, eine Lamy 14k BB umzuschleifen
Hat sich ja gelohnt, nun hast Du zwei sehr schöne Stücke, wobei mir der L2k in Stahl für den Dauergebrauch zu schwer wäre.

Aber Du bist ja ein starker Junge 8)

[YETI]

Hallo Patta,
Anfangs war er mir wirklich ein wenig schwer, aber ich habe mich daran gewöhnt.
Und um das mit der Schleiferei zu üben, haben einige Reform Füller ihr Leben ausgehaucht.
Dafür hatte ich mir extra mal eine Familienpackung davon gekauft.

Gruß

Andreas

[ms]

Glückwunsch, Andreas. Es ist ja wirklich ein Irrglaube zu vermuten, dass Goldfedern grundsätzlich besser als Stahlfedern seien. Und bevor der Lamy 2000 nur herumliegt, war Dein Vorgehen doch richtig. Nach wie vor gehört die Metallversion des 2000er zu meinen meistgenutzten Lieblingsschreiberlingen. Mit der richtigen Feder ist Dir sicherlich ein Glücksgriff gelungen.

Grüße

Michael

[stefan-w-]

hallo andreas,

auch von mir gibts keine haue, sondern lob für deine taten.

es gehört schon einiges an schneid dazu, eine goldfeder umzuschleifen. aber es hilft die beste goldfeder nichts, wenn sie für den alltagsgebrauch nicht geeignet ist.

von daher ist dein vorgehen völlig nachvollziehbar.

und einen lamy 2000 edelstahl mit einer edelstahl feder, he, wer hat das schon? 8)

[wilfhh]

Servus Andreas,
natürlich bin auch ich voll der Bewunderung, denn bisher hab ich mich noch nicht mal getraut, "micro mesh" zu kaufen...
ABER: Mehr noch STAUNE ich! Wie Du zwischen EF und BB herumspringst, das finde ich schon beachtlich. Ich hab mal vor Jahren mit M angefangen und bin dann durch teures Experimentieren über B und einige Oblique bei BB gelandet, wobei es eine satte B auch weiterhin sein darf. Aber Deinen "humanen Flex" finde ich erstaunlich!
Grüßle,
Wilfried

[YETI]

Hallo Wilfried,
Das kommt ganz einfach daher, daß ich auch Kalligrafie mache. Da ist eine BB-Italic die untere Grenze, um zum Beispiel einen Text in Fraktur zu schreiben.
Daß es dann im wahren Leben nicht so einfach ist, habe ich auch gemerkt. Deshalb ist diese breite Feder nur für Unterschriften und kurze Notizen für mich brauchbar. Bei längeren Texten wird meine Handschrift ganz automatisch immer kleiner, bis man nichts mehr lesen kann.
Ich hatte mich da echt verschätzt.
Aber es ist immer wieder spannend, wie unterschiedliche Federbreiten und Federarten die eigene Schrift beeinflussen.

Gruß

Andreas

[wilfhh]

Okay, jetzt verstehe ich's
Schöne Grüße,
Wilfried
(Z.Zt. In Madrid, wo es gerade regnet...)