Sheaffer-Hebelfüller spuckt

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Strombomboli
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Sheaffer-Hebelfüller spuckt

Beitrag von Strombomboli » 27.02.2020 18:22

Ich habe einen schönen kleinen Sheaffer-Hebelfüller, der nach dem Befüllen immer erst einmal eine Weile spuckt. Ich habe den Füller seit zwei Jahren, und wenn ich mich recht erinnere, hat er das am Anfang nicht getan, aber beschwören kann ich's nicht. Nach einer Weile schreibt er problemlos.

Hat jemand eine Ahnung, was die Ursache des Problems sein könnte?

Ich nehme an, daß der Tintensack nicht zu voll sein sollte, aber wie kann ich das bewerkstelligen? Und warum will er keinen vollen Tintensack?
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fismoll
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Re: Sheaffer-Hebelfüller spuckt

Beitrag von fismoll » 27.02.2020 18:36

Hier wurde neulich erst der Tintenfluss in Abhängigkeit der Wandstärke bzw. Beschaffenheit des Tintensacks erläutert - vielleicht hilft das ja weiter (und wenn nur, um den Fachmann dafür anzumorsen) :).
Beste Grüße - André

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Strombomboli
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Re: Sheaffer-Hebelfüller spuckt

Beitrag von Strombomboli » 27.02.2020 18:45

Vielen Dank für den Link! Das könnte schon die Lösung des Problems sein. Um es auszuprobieren, müßte ich nur noch wissen, wie ich den Füller auseinanderschraube (wahrscheinlich erhitzen und dann den lieben Gott um Beistand bitten, oder?) und wo ich einen dickwandigen Tintensack herkriege ... Am Ende muß ich ihn doch nach Belgien schicken.
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Wurmbunt
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Re: Sheaffer-Hebelfüller spuckt

Beitrag von Wurmbunt » 27.02.2020 23:12

Hallo,
wenn der Füller früher nicht geleckt hat und der Tintensack die verwendete Tinte verträgt ( :!: ), ist wahrscheinlich etwas undicht - im Bereich Tintensack und oder Sektion.
Ein Haarriß in der Sektion, ein Lösen der Schellack-Verbindung zwischen Sektion und Tintensack, oder ein winziges Löchlein im Sack selbst - jede, noch so kleine Fehlstelle, in diesem Bereich, kann das Problem verursachen...
Deshalb poliere ich auch immer die Enden der Druckplatte, um zu verhindern, daß der Tintensack im Laufe der Zeit, durchgescheuert wird.
Kann irgendwie "Falschluft" eindringen, stört sie das System aus Kappilarwirkung im Tintenleiter, Unterdruck im Sack und kontrollierter Luftzufuhr (in den Sack) über den Tintenleiter!
Ist kein "kontrollierter" Unterdruck im Sack vorhanden, läuft die Tinte einfach aus...
Wenn die Fehlstelle nur minimal ist, funktioniert das Füllsystem trotzdem - allerdings hält der Füller die Tinte nicht - so wie hier beschrieben.
Die Wandstärke des Tintensacks, ist nur in so fern relevant, als daß sie zum System Kappilarwirkung/Luftrückführung des Tintenleiters passen muss ( :!: )
Das merkt man bei der Erstbefüllung sofort - ist die Wandstärke zu gering, leckt der Füller von Anfang an (oder der Tintenfluß ist zu reichlich), bei zu starker Wandung, kann es passieren, daß der Tintenfluß abreißt, oder der Füller allgemein zu trocken schreibt!
Die "Abstimmung" der gewünschten Schreibeigenshaften ist also auch über den Tintensack einstellbar.
Abgesehen davon, verträgt ein Latexsack nicht jede Tinte!
Auf den Homepages der kommerziellen Anbieter, wird immer dazu geraten, bei der Tintenauswahl konservativ zu bleiben...
In den 1950er Jahren, konnte alles, was erhältlich war, auch getankt werden. Heute ist der Füllfederhalter mit Tintensack, im kommerziellen Sinne, ausgestorben!
Das bedeutet für die Hersteller der Tinten, daß nicht mehr auf die Verträglichkeit zu Latexwerkstoffen geachtet werden muss. Im Umkehrschluss, sind viele, für Füllfederhalter ausgewiesene Tinten, in Hebelfüllern, nicht brauchbar.
Sollte also Dein Füllfederhalter, beim Zerlegen, einen mehr oder weniger geschmolzenen Tintensack zu Tage fördern, liegt es an der Tinte!
Abhilfe schafft hier nur eine, geeignete Tinte, oder der Wechsel auf einen Silikonsack (Probleme beim Verbinden mit der Sektion, stabiler gegen chemische Einflüsse)
Ich hoffe, daß ich weiter helfen konnte.
Grüße Andi

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Knorzenbach
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Re: Sheaffer-Hebelfüller spuckt

Beitrag von Knorzenbach » 28.02.2020 23:50

Hallo Andi,

mit diesem Post hast Du nicht nur Strombomboli geholfen. Danke Dir dafür!

Gruß
Tomm

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Wurmbunt
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Re: Sheaffer-Hebelfüller spuckt

Beitrag von Wurmbunt » 29.02.2020 0:35

Hallo,
Knorzenbach hat geschrieben:
28.02.2020 23:50
Hallo Andi,

mit diesem Post hast Du nicht nur Strombomboli geholfen. Danke Dir dafür!

Gruß
Tomm
Freut mich sehr, wenn ich helfen konnte!
Grüße Andi

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Re: Sheaffer-Hebelfüller spuckt

Beitrag von Knorzenbach » 29.02.2020 0:59

Ja, mich freut es deswegen, weil so ein Bericht einem klar macht, womit man als Füllerliebhaber rechnen muß. Ich bin vor kurzem schier verzweifelt, weil eine Neuerwerbung - ein Zelluloidfüller aus den 50ern - partout nicht schreiben wollte. Erst der Tintenwechsel brachte Klarheit. Das hat jetzt nicht unbedingt was mit dem Füllsack zu tun, sondern eher mit der Feder. Aber sei´s drum, solche Geschichten helfen weiter. Und darum geht es.

Den Zelluloidfüller will ich demnächst mal unter "Oldies" vorstellen, weil er kontrovers zu sein scheint.

Gruß,
Tomm

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stift
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Re: Sheaffer-Hebelfüller spuckt

Beitrag von stift » 29.02.2020 10:55

Kann sein das der Tintentank nicht mehr will das heißt er wird kaputt.
Oder der Tintentank ist verdreht das kommt auch vor.
Dein Tintenleiter ist nicht mehr in Ordnung da fehlt auf dem Bild was ich sehe die rechte Seite.
Aber wenn er nicht will gehört er zerlegt und schaun was da das Problem ist,ansonsten sind ja die Sheaffers sehr gute Füller und ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Liebe Grüße
Harald
#Non, je ne regrette rien#

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Re: Sheaffer-Hebelfüller spuckt

Beitrag von Strombomboli » 29.02.2020 11:06

Danke, Harald. Zerlegen werde ich ihn wohl müssen, das heißt, ich werde jemanden finden müssen, der ihn mir zerlegt, denn ich traue mich das nicht; ich will ja nicht, daß er am Ende ganz kaputt ist.

Am Tintenleiter fehlt nichts, der sieht nur auf dem Foto komisch aus.
Iris

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