Sheaffer 300

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Rene
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von Rene »

Hallo philS.
Kann ich einfach zu meiner blauen MB Tinte greifen, oder sollte ich auf etwas bestimmtes achten?
Nein, die blau MB-Tinte ist nach meiner Erfahrung sehr "gutmütig". Ich habe sie bisher in allen FFH von mir geschrieben und es gab nie Probleme. Die Trocknungszeit liegt in etwa der von Pelikan.

Viele Grüße

René
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Faith
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von Faith »

Dann möchte ich hier mal meine Rezension zum Sheaffer 300 posten.

Wie bereits berichtet stieß ich ungeplant auf den Sheaffer 300. Ich wollte mir eigentlich nur einen Lamy ansehen, der im Internet ansprechend aussah. Als ich ihn in den Händen hielt, hatte ich ein Fliegengewicht in der Hand, etwa wie ein Pelikan M200. Nein, der war mir zu leicht, also gab ich ihn dem Verkäufer zurück und fragte, ob er auch schwerere Füller da habe. Also holte er einen Pelikan Pura hervor, den ich aber bereits kannte und von dessen Schreibeigenschaften nicht so ganz überzeugt war. Die Alternative war der Sheaffer 300, zu viel mehr kam es gar nicht. Wobei mich im Nachinein auch der Faber-Castell e-motion interssiert hätte.

Mein 300 ist komplett schwarz mit Chromverzierungen. Das Hauptgewicht kommt durch die Kappe, ohne sie wiegt der Füller gerade mal 17g, mit ihr stolze 41g. Der UVP liegt bei 69€, ich habe 66€ dafür bezahlt, im Internet bekommt man ihn auch für unter 60€.
Es gibt ihn auch mit Chromkappe, komplett in Chrom, in Schwarz-Gold und mit Acrylkorpus in rot-marmoriert oder blau-marmoriert, die Marmorierten auch mit Chromkappe.
Das glänzende Lackschwarz vermittelt einen edlen Eindruck, der Füller ist somit für den Alltag und elegantere Situationen gleichermaßen gut geeignet.
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Der Korpus und die Kappe sind aus Metall, das Griffstück aus Kunststoff. Hier lassen sich die Nähte vom Spritzguss erkennen, stören aber nicht. Die Feder ist aus Stahl, es gibt auch F und B, sie sind aber schwieriger zu bekommen.
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Die Kappe schließt leider nicht komplett, bei leichtem Ziehen entsteht ein Schlitz von ca. 0,5mm, ohne dass sie sich öffnet. Dies scheint beim 300 ein generelles Manko zu sein. Da aber keine Tinte austrocknet und ich in den zwei Monaten, die er mich jetzt täglich begleitet, keine Anschreibschwierigkeiten hatte, fällt das schreibtechnisch nicht auf. Die Steckkappe schließt mit einem weichen “klick”. Mit weich meine ich, dass sie nicht einfach einrastet, wie zum Beispiel beim Lamy safari oder Pelikan Epoch, sondern gefühlt über einen Hügel gleitet. Es fühlt sich schlichtweg “runder” an. Wird die Kappe hinten aufgesteckt, rastet sie auch dort ein und kann nicht herunterfallen, ein großer Pluspunkt für alle, die die Kappe aufstecken.
Der Clip ist federnd gelagert und trägt den sheaffer-typischen “White Dot”. Im Inneren der Kappe befindet sich eine kleine Schraube, mit der eingestellt werden kann, wie fest der Clip sitzt. Ich finde das äußerst praktisch, da je nach Einsatzzweck vielleicht ein eher lockerer oder fester Clip benötigt werden könnte.
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Das Griffstück trägt inzwischen leider Flecken an den Auflagestellen. Meine Vermutung ist, dass Schweiß die Oberfläche angreift, da sie sich nicht weg wischen lassen. Ich werde dies beobachten und euch auch weiter auf dem Laufenden halten. Die Verkäuferin im Geschäft sagte mir, dass ich lieber noch etwas warten solle bis ich es reklamiere, da die Spuren noch nicht stark genug sind.

Sheaffer hat leider einen eigenen Patronenanschluss, so dass hier nur die eigene Marke passt. Es wird aber jeder Füller standardmäßig mit einem Konverter und zwei Patronen verkauft, so dass der Nutzung beliebiger Tinten aus dem Fass auch ohne Spritze nichts im Wege steht. Für den schnellen Wechsel mit der Patrone ist man allerdings auf die Sheaffer Skrip Tinte festgelegt.
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Das Griffstück sitzt gut im Schaft, die Kombination Kunststoff auf Metall im Gewinde scheint auch auf Dauer keine Probleme zu bereiten. Soll der Füller zugedreht werden, ist manchmal der Konverter im Weg, unten im Schaft ist der Platz so schmal, dass man hier recht genau zielen oder probieren muss. Das kann manchmal nerven.
Das Gewinde braucht ganze 8 1/2 Umdrehungen, bis es offen oder zu ist, was ich persönlich unangenehmer finde als das Platzproblem im Schaft.

Ich war erst skeptisch, was die Form des Griffstückes angeht, da es zur Feder hin schmaler wird. Ich neige dazu, meine Schreibhand zu verkrampfen und hatte Sorge, dass mir das hier auch passiert.
Der Füller liegt aber ausgesprochen gut in der Hand, ich schreibe ohne die aufgesteckte Kappe, da er mir sonst zu hecklastig wird. Durch meine eher zierlichen Hände wird der Hebel hinten einfach zu lang. So habe ich das Ziel eines schweren Füller verfehlt, was aber durch andere Eigenschaften ausgeglichen wird.
Der Sheaffer hat einen sehr satten Tintenfluss, die eher trocken laufende Pelikan 4001 (in meinem Fall Brillant-Schwarz), fließt kräftig und gut durch die M-Feder meines Modells. Man kann ihn ein Weilchen offen liegen lassen, ohne dass es Anschreibprobleme gibt. Liegt er etwas länger offen herum, sind die Anschreibschwierigkeiten mit wenigen Strichen erledigt, was ihn ebenfalls sehr alltagstauglich, vor allem Nachdenker-tauglich, macht.
Ich muss aufpassen, dass das Papier nicht zu saugfähig ist, denn dann habe ich eine sehr breite, ausfransende Linie auf dem Papier, fast schon einen Balken. Auch auch weniger saugfähigem Papier schreibt der 300 äußerst gut, Clairefontaine habe ich allerdings noch nicht probiert.
Dieser satte Tintenfluss führt dazu, dass sein doch geringeres Gewicht ohne Kappe mir keine Schwierigkeiten bereitet, denn da die Tinte immer fleißig fließt, brauche ich nicht aufzudrücken, damit etwas kommt.

Alles in allem ein äußerst zuverlässige Füller mit kleinen, verschmerzbaren Mankos. Für den alltäglichen Einsatz perfekt geeignet, aber auch mal für elegantere Anlässe. Er eignet sich aufgrund seines Preises auch für jeden, der die 100€-Grenze nicht überschreiten möchte.
Viele Grüße
Faith

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philS
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von philS »

Habe ihn nun auch und kann mich nur für die Empfehlung bedanken, macht sehr viel Spaß mit ihm zu schreiben und er fühlt sich sehr wertig an!

Einzig der satte Tintenfluss ist mir ein wenig zu satt... Ich schreibe gerene auf Recyclingpapier, da ich das grelle standardweiß nicht mag. Der Zug ist leider abgefahren, das komplette Schriftbild zieht Fransen, weil zu viel Tinte fließt. Habe aber gerade nur mit der original Tinte getestet- heute wird er im Laufe des Tages mit MB Königsblau befüllt werden, vielleicht wirds dann ja besser?
Oder gibt es eine Tinte, die den Tintenfluss ein wenig eindämmt?


Hätte auch noch gerne ein kleines Lederetui in das ich den 300er Füller und den passenden Bleistift reinbekomme. Könnt ihr was empfehlen? Soll günstig und funktional sein- lege da keinen Wert auf Marken.
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Faith
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von Faith »

Hallo Phil,

freut mich, dass dir dein neuer Füller gefällt.
Der Tintenfluss ist in der Tat sehr satt und macht auf stark saugfähigen Papieren durchaus Schwierigkeiten.

Ein Etui kann ich dir auch empfehlen. Ich habe zwei (als 1er und 3er) von Online. Sie haben getrennte Fächer, damit nichts zerkratzen kann, sind schlicht schwarz aus Leder und recht günstig.
http://www.fuellhalter.de/index.php?lan ... ist=KAT126 Nagut, hier gibt es sie in Braun, Violett und Blau. Dafür ist es tatsächlich das 2er. Ich finde 17€ sind ein äußerst fairer Preis und die Qualität kann sich sehen lassen.

http://www.fuellhalter.de/index.php?lang=DEU&list=KAT42 Hier wirst du sicher auch fündig.
Viele Grüße
Faith

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philS
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von philS »

So, mit MB Blau befüllt schreibt er wie ich ihn mir wünsche.

Die Strichstärke ist dünner und es kommt weniger Tinte raus.

Perfekt!


Nochmal Danke Faith für deine Hilfe bei der Füllerwahl ;)
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Faith
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von Faith »

Schön, das freut mich.

Ich wünsche dir viel Spaß mit diesem Füller. Ich schreibe sehr gerne meine täglichen Mitschriften damit.
Viele Grüße
Faith

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Limit
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von Limit »

Da ich seit kurzem auch ein Besitzer eines rot-marmorierten Sheaffer 300 bin, kann ich die grundsätzliche Einschätzung dieses Schreibgeräts unterstützen. Was mir noch aufgefallen ist ist die relative Kürze des Füllhalters im offenen Zustand verglichen mit dem geschlossenen Zustand (offen ca. 12.3cm, geschlossen ca. 14cm). Damit hat er offen die Größe eines Pelikan M200, geschlossen ist er aber fast 2cm länger.
kaktus
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von kaktus »

Guten Abend,

nachdem mein rotmarmorierter mit Chromkappe bereits einige Zeit Dienst tun darf, hier ein einfaches subjektives Fazit.
Er gleicht einem US-Auto, wie wir es uns hierzulande vorstellen:
Bullige Optik, viel Chrom, hoher Verbrauch bei simpler Technik; dabei alltagstauglich mit komfortablen Details bei minimalen Verarbeitungsmängeln. Ohne Kappe unspektakulär, paßt aber auf jeden (Papier-)Highway.
Er darf weiter Gas geben. :-)

Gruß Andi
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Faith
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von Faith »

Das hast du sehr gut zusammengefasst, Andi. :)

Wobei meiner mit der schwarzen Kappe nicht ganz so viel Chrom hat. ;)
Viele Grüße
Faith

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stefan-w-
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von stefan-w- »

hallo liebe 300er fans :)

die beschreibung von kaktus hat mich nun überzeugt, mein blauer 300er ist bestellt, ich bin sehr gespannt, wie er sich tut....die meinungen hier waren ja durchwegs positiv =)

ich werde euch berichten....

schönen abend
liebe grüße,

stefan.

sollten die hier abwesenden versalien zu unwohlsein führen, empfehle ich, diesen beitrag zu überlesen.
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stefan-w-
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von stefan-w- »

hallo liebe leute!

ich hab meinen sheaffer 300 bekommen. doch werde ich ihn wieder zurück senden.

warum?

1) das griffstueck ist nicht nur eher unsympathisch, es ist auch aus billigstem kunststoff gemacht, der auch so aussieht. ein krasser gegensatz zum massiven und lackiertem korpus.

2) das gewinde auf dem griffstueck ist so lange, dass ich mich frage, ob das wirklich lange halten wird.

3) ist die haptik des 300 meine sache nicht.

wir werden also kein glückliches paar. ...

aber: die feder ist wirklich sehr weich für eine stahlfeder und der tintenfluss ist gut.

dies ist aber nur meine persönliche meinung...

schönen abend, stefan
liebe grüße,

stefan.

sollten die hier abwesenden versalien zu unwohlsein führen, empfehle ich, diesen beitrag zu überlesen.
HoSt
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von HoSt »

Hallo,

auch ich habe mir den Sheaffer 300 in schwarz-silber gegönnt ... gelesen hatte ich hier über ihn, durch Zufall bin ich im Kaufhaus auf ihn gestossen - und Probegeschrieben und mitgenommen...

Da ich nun öfters mal länger Zug fahren darf möchte ich auch einfach einmal einen schweren Füller nutzen. Ich bin gespannt, wie er sich im harten Alltag neben meinem bewährten Arbeitstier (Lamy 2000) schlägt...

Mein erstes Fazit - für mich passt und stimmt der 300er. Gefällt mir sehr gut... und macht Lust auf andere Sheaffer Füller - auch wenn mich die "Patronen" im ersten Moment irritieren ;) kenne ich halt noch nicht. Auch der passenden Kugelschreiber fand den Weg zu mir, und überzeugt mich ebenfalls durchaus.
Schuttwegraeumer
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Ich bin auf der Suche nach solidem Schreibgerät ohne dem Oberklassenaufschlag auf den Sheaffer 300 gestoßen.
Er hat weitgehend gute Kritiken, kostet unter 100€ und es gibt ihn in mehreren Varianten.
Wie sieht es denn mit den Federn aus, lassen sich die wie bei Pelikan einfach rausschrauben?
Angeblich gibts dafür auch ausser "M" und "F" noch breitere Federn.
Nur gibt die Sheaffer Webseite dazu nicht viel her, toll designet die Seite aber die wichtigen Infos wie genauere Beschreibungen gibts dort nicht.
Man findet auch im Netz recht wenige Ersatzfedern für den 300er.

Der Konverter ist bei dem 300er immer dabei?

Wird der nicht jetzt in Fernost produziert, zumindest habe ich sowas gelesen?

Wenn mir die ganzen Chinaböller die gerade unterwegs sind fad werden könnte ich mir den mal ansehen.
Taugt der 300er als Schreibgerät für längeres Schreiben ohne allzu arge Ermüdung?
Schuttwegraeumer
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Ich bin noch unschlüssig welche Variante des 300er ich kaufen soll.
Die goldene macht doch einiges her, wie haltbar ist denn die Vergoldung?
Bei meinem Pelikan M200 ist die älteste Feder fast goldfrei inzwischen aber das schränkt natürlich die Funktion nicht ein.

Der schwarze 300er mit Chrom sieht für mich nicht schlecht aus, die goldene Variante ist halt dann doch mehr im klassischen Look.
Beim Schreiben wirds vermultich keinen Unterschied machen?
Welche habt ihr denn?
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Re: Sheaffer 300

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Also mein Sheaffer 300 ist heute geliefert worden.
Wie gewünscht in schwarz mit Silberbeschlägen oder wie man das nennt.
Schreiben tut er total leicht und flüssig.
Er gleitet dabei aber so leicht übers (nicht optimale) Schreippapier dass ich annehme dass das mehr Einbildung ist.
Auch die Schreibhaltung ist dabei recht angenehm.
Auch der Tintenfluss scheint sehr gut reguliert zu sein, mir ist es bisher nicht gelungen den abreissen zu lassen und zuviel kam bisher auch nicht.
Saubere Arbeit, ein Arbeitsfüller der immer funktionieen muss.
Auch der Konverter hat bisher tadellos funktioniert, die Patronen habe ich noch nicht getestet.


Stefan

PS: Im kleinen Handbuch steht recht viel über nachfüllen und so.
Und da gibt es neben der normalen Anleitung für die Sheaffer Patronen auch jene für die internationalen standard patronen, passen die auch da oder hat Sheaffer auch Modelle die die Standardpatronen vertragen?
Die Sheaffer PAtronen sehen ja an der Anschlussseite doch etwas anders aus.
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