Conklin Glider

Conklin, Wahl-Eversharp, Krone, Franklin Christoph

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Justanotherpen
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Conklin Glider

Beitrag von Justanotherpen »

Hersteller:

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Conklin ist ein amerikanischer Füllerhersteller aus Toledo Ohio. Roy Conklin gilt als Erfinder des "Halbmond-Füllers" damit ist eine Technik gemeint, bei der ein Stück Metall auf den Tintensack im inneren des Korpus drückt, um den Füller mit Tinte zu befüllen.

Seit 2009 gehört Conklin zur Yafa Pen Company, dadurch wurde dieser alten Marke wieder zu neuem Leben verholfen und heute wieder Füller nach den historischen Vorlagen gefertigt. Es gibt auch wieder den Halbmond-Füller, der seit 1903 nach Mark Twain benannt ist. Mark Twain schätzte unter anderen an dem Füller, dass er sich mit einer Hand bedienen läßt und das er durch die hervorstehende Mechanik nicht vom Tisch rollen kann.

Kappe:

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Die Kappe hat eine zylindrische Form und der Clip und die Binde sehen wie Rosegold aus. Der Clip ist mit einem dünnen Metallstück mit der Kappe verbunden. Dadurch "federt" der Clip gut und hällt aber auf der andern Seite auch sicher am Hemd. Durch diesen schweren Metallclip hat die Kappe ein gutes Gewicht. Am Kopf ist eine metallene Platte eingelassen, die den Markennamen und das ursprüngliche Gründungsdatum von Conklin zeigt. Auf der Binde steht der Markenname, die Modellbezeichung und es sind sechs Halbmonde eingraviert, diese erinnern sicher an den Halbmond-Füller.

Korpus:

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Der Korpus ist zylindrisch und verjüngt sich leicht zum Ende hin. Auch der Korpus in einem feinen Wellenmuster ziseliert. Der Füller liegt gut in meiner Hand, das Material ist aber eher leicht und ich empfinde es nicht als besonders hochwertig. Ich persönlich schätze hier ein schwereres und gewichtigeres Material.

Design:

[img]ttp://justanotherpen.de/penblog/wp-content/uploads/2012/12/20121216_conklin-glider_01.jpg[/img]

Das besondere am Glider ist seine ziselierte Oberfläche. Diese läßt den Füller besonders wertig erscheinen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Füller aus Gummi hergestellt und die Ziselierung war eine der wenigen Möglichkeiten, diese Oberfläche individuell zu bearbeiten.

Mir gefällt an meinem Glider besonders gut die Farbe "Elfenbein". Ich habe inzwischen viele Füller im klassischen schwarzen Edelharz und dieser warme und edle Ton ist etwas besonderes. Hier zeigt Conklin genausoviel Freude an Farben wie z.B. auch Bexley.

Füllmechanismus:

Der Glider wird durch Konverter oder Standardpartonen befüllt.

Feder:

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Mein Conklin hat eine Stub Feder, diese schreibt gut und satt, der Tintenleiter liefert einen guten Tintenfluß. Es gibt die Feder auch in F, M und B.

Bürotest:

Der Glider ist ein Füller, der auf den ersten Blick sehr unauffällig ist und dessen Schönheit durch die Ziselierung erst auf den zweiten Blick so richtig auffällt. Der Füller schreibt zuverlässig und kann durch den Konverter einfach und sauber nachgetankt werden. Ich hatte mit dem Glider und Noodler Tinten einen kleinen Unfall: Die Bulletproof Tinte läßt sich sehr schwer wieder vom Material entfernen. Hier muss man also peinlich sauber arbeiten oder vielleicht doch zu unproblematischeren Tinten greifen. Auch heute sehe ich am Griffstück noch einen leichten, blauen Schimmer.

Mein Fazit:

Der Glider ist mit Sicherheit ein Füller für eine reifere Hand. Er wirkt edel und nobel, aber auch jugendlich und freundlich. Gerade elfenbeinfarben sehe ich ihn in einer Frauenhand, durch seine rosegoldenen Beschläge wirkt er sehr schön zu gebräunter Haut. Für mich war er mein erster, amerikanische Füller. Und nicht mein letzter. Conklin bietet ein faires Preis und Leistungsverhältnis und kann auch in Deutschland über die bekannten Auktionsplattformen bezogen werden. Der Conklin ist aber auch ein schönes Geschenk, dass man einem Füllerliebhaber von einer USA Reise mitbringen kann.
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Ex Libris
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Re: Conklin Glider

Beitrag von Ex Libris »

Hallo,

vielen Dank für die Vorstellung dieses hierzulande wahrscheinlich eher selten anzutreffenden Füllfederhalters. Da man ihn aber ja haben kann, ohne eigens in die USA zu reisen, könnte man ihn vielleicht als einen Außenseiter im hiesigen Füllermarkt ansehen.

Ich habe mir im letzten Jahr immer wieder mal die Conklinfüller angesehen und mir dabei überlegt, ob ich denen eine Chance geben soll - aber da ich eher die saftigen Tintengeber bevorzuge, habe ich mich dann doch nicht recht getraut. Zudem: Ich gestehe, dass ich letztes Jahr so eine Art Sättigungsgefühl festgestellt habe. Ich brauch nicht mehr jeden Füller und kaufe mir inzwischen nur noch ganz bestimmte, wenige Modelle.

Allerdings reizt mich immer noch sowohl der Mark Twain als auch der Glider. Ich würde übrigens nicht sagen, dass ich den elfenbeinernen Füller ausschließlich in Frauenhänden sehen würde. Mir gefallen die von Dir eingestellten Bilder ganz ausgesprochen gut. Und da ich auch einen M400 in weiß/schildpatt habe, darf ich sagen, dass so ein heller Füller auch meinen wenig weiblichen Händen steht :lol:

Vielen Dank aber noch einmal für diese Vorstellung - ich freue mich auf mehr!

Viele Grüße,
Florian
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