Goldfeder im Targa

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Strombomboli
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Goldfeder im Targa

Beitrag von Strombomboli » 21.07.2013 17:57

Hallo alle zusammen,

meine Mutter hat ihre Schreibtischschublade geöffnet, in der ein Targa Slimline lag, den sie mir sofort überantwortet hat. Sie hatte ihn nicht gereinigt, bevor sie ihn vor ungefähr zehn Jahren in die Schublade gelegt hat, das habe ich nun nachgeholt, aber er schreibt trotzdem nicht.

Mir scheint die Feder etwas nach oben gebogen. Ich habe schon gehört, daß das bei manchen Federn normal ist, nun frage ich mich, bzw. Euch, ob das bei diesem auch so sein soll oder ob sie verbogen ist.

Wenn nicht, dann ist's vielleicht der Tintenleiter. Wenn ich eine Patrone hineinstecke, läuft hinten Tinte heraus, aber vorne nicht.

Ich wäre dankbar, wenn mir jemand was sagen könnte.

Grüße an alle,

Iris

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Andi36
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Re: Goldfeder im Targa

Beitrag von Andi36 » 21.07.2013 18:06

Hallo Iris,

das ist korrekt - die Sheaffer Inlay-Federn - auch die vom Targa - sind alle etwas nach oben gebogen.

Was meinst Du mit "es läuft hinten Tinte heraus"?`

Andreas
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Re: Goldfeder im Targa

Beitrag von Strombomboli » 21.07.2013 19:16

Vielen Dank für Deine Antwort! Ich meinte, daß die Patrone außen voll Tinte ist, wenn man den Füller aufschraubt.

Ich habe mich inzwischen auch im Fountainpen Network schlau gemacht und denke nun, daß der Tintenleiter einfach schlimm mit Tinte verkrustet ist. Ich habe ihn jetzt mit einer Gummiballohrenspritze (wie heißt das auf deutsch? "ear syringe" wurde es im FPN genannt) durchgespült, mir scheint, das war der richtige Weg. Jetzt habe ich die Patrone, in der die Tinte schon sehr reduziert war, mit destilliertem Wasser aufgefüllt und hineingesteckt, und nun schreibt er, hat aber noch gelegentliche Aussetzer und Anschreibschwierigkeiten. Ich werde zwei Stunden Kringel malen und ihn über Nacht noch einmal in Wasser legen, denke ich.

Ich habe mich besonders über diesen Füller gefreut, weil ich, als ich anfing, mich für Füller zu interessieren, eine Zeitlang unbedingt einen Targa haben wollte, bis ich dann dachte, ein Sheaffer mit triumph nib wäre mir noch lieber. Jetzt habe ich beides.
Iris

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Re: Goldfeder im Targa

Beitrag von Andi36 » 21.07.2013 19:51

Hallo Iris,

das ist ja erfolgversprechend! Ich würde eine Patrone des Targa mit Wasser füllen, den FH über Nacht stehen lassen und dann wieder mit der "Ohrenspritze" spülen´ und diese Prozedur mehrmals wiederholen, bis nur noch klares Wasser rauskommt.

Zur Suppe im inneren des Schafts:
Hast Du eine neue Patrone für den Targa verwendet, oder eine die schon drin steckte? -> da könnte das Mundstück verschlissen sein, so dass es nicht mehr dicht hält.
Oder hast Du die Patrone mit den Fingern zusammengedrückt um Tinte zur Feder zu "pumpen"? -> dabei entstehen oft feine Risse in der Patronenwand. Auch dabei tritt Tinte nach aussen aus.

Andreas
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Re: Goldfeder im Targa

Beitrag von Strombomboli » 21.07.2013 20:01

Meine Mutter hatte noch ein paar Patronen. (Burgundy! Wird gar nicht mehr hergestellt.) So eine habe ich hineingesteckt, davon ist dann die Hälfte ins Griffstück gelaufen, darum die Auffüllung mit destilliertem Wasser.

Ich glaube, er war wirklich nur sehr schmutzig - und ist es wahrscheinlich noch. Darum werde ich Deinem Rat folgen und über Nacht Wasser durchlaufen lassen usw. Dann kaufe ich mir einen Konverter, werde ihn aber nicht mit Noodler's Baystate Concord Grape befüllen, denn das ist die dickste (und aggressivste) Tinte, die mir bislang untergekommen ist, sondern mit einer dünnen. Lila muß es sein, um meine Mutter zu ehren; wahrscheinlich Solferino von Rohrer & Klingner oder gleich die von Sheaffer.
Iris

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Re: Goldfeder im Targa

Beitrag von Andi36 » 21.07.2013 20:44

Na - dann viel Erfolg beim Reinigen. Vielleicht hast Du ja die Mögichkeit eine Ultraschallreinigung durchzuführen, das wäre noch besser.

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Re: Goldfeder im Targa

Beitrag von mirosc » 22.07.2013 0:58

Ich habe ein paar dieser Targas und auch der Slimlines. Es sind ausgezeichnete Schreibgeräte und sehr robust. Gratuliere, dass Du so ein gutes Stück hast. Die Feder ist Geschmackssache, manche erinnert sie eher an so widerliche alte Fingernägel von alten Hexen... naja. Ich finde sie interessant und spannend (wie auch so viele andere Federformen).

Wie bereits festgestellt wurde: Die leichte Biegung der Feder ist normal.
Wenn Du noch die Slimline-Patronen hast, hebe sie gut auf zum Wiederbefüllen. Die Konverter sind alle mit Gummisack und zeigen von daher keinen Füllstand und Slimline-Patronen gibt es fast keine mehr zu kaufen, weil sie schon lange nicht mehr hergestellt werden.

Ich würde mit dem Gummi Blasebalg nicht zu viel Druck ausüben; lieber langsam und Stück für Stück aufweichen lassen und durch Küchenpapier aussaugen lassen. Die Targafedern sind verklebt und bei Schrumpfungen (was eigentlich fast nur bei "misshandelten" Targas passiert) tritt an den Rändern zwischen Feder und Plastik ein wenig Tinte aus. Das musst Du mit Druck nicht befördern. Sinnvoll sind da auch die üblichen Ammoniakverdünnungen - aber nicht zu lange drin liegen lassen.

Baystatetinten würde ich bei den Targas wirklich vermeiden. Ich habe zwar keine schlechten Erfahrungen gehört/gelesen, aber ob das Plastik der 70er/80er diesem Saft standhält? Ich bleibe da lieber skeptisch und fülle das in sichere Füller.
Gruß, Michael

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Re: Goldfeder im Targa

Beitrag von Strombomboli » 22.07.2013 14:29

Vielen Dank für die weiteren guten Ratschläge! Der Targa steht in der Küche auf Zellstoffpapier, damit er ausläuft und wird regelmäßig mit der Ohrenspritze durchgespült. Ich werde ab sofort sanfter sein. Und vielen Dank auch für den Tip mit den Patronen! Ich werde das so machen, aber vorher noch die fünf noch vorhandenen Burgundy-Patronen aufbrauchen, denn das scheint mir eine sehr schöne Farbe zu sein.

Nachtrag:
So, nun ist alles prima. Ich habe den Füller so lange gereinigt, bis nur noch klares Wasser durchlief, und nun schreibt er wunderbar.
Iris

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Re: Goldfeder im Targa

Beitrag von Strombomboli » 24.07.2013 20:17

Ich will noch nachtragen, daß es wohl doch ein normaler Targa ist und kein Slimline, so daß ich den normalen Konverter werde verwenden können, hoffe ich.
Iris

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