Füllerbetrachtungen Sheaffer Taranis?

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caneta
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Füllerbetrachtungen Sheaffer Taranis?

Beitrag von caneta »

Hallo,
vergebens suchte ich im Forum über Füllerbetrachtungen zum Taranis von Sheaffer. Gibts keinen im Forum, der einen solchen sein Eigen nennt und seine Meinungen optischer und schreibkultureller Art über ihn berichten möchte?

Beste Grüße
Jörg
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Heiner
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Re: Füllerbetrachtungen Sheaffer Taranis?

Beitrag von Heiner »

Hallo Jörg,

seit ein paar Monaten schreibe ich mit einem Sheaffer Taranis und der wirklich feinen F-Stahlfeder. Mit unterschiedlichen Tinten schreibt der Füller sehr leicht und sanft. Bevorzugt habe ich Aurora Tinten (blue und black) verwendet. Es gab keinerlei Anschreibprobleme. Zur Zeit benutze ich zum Korrigieren die Sheaffer Skript - Tinte "red" . Hier empfinde ich den Tintenfluß etwas stärker aber keinesfalls störend stark. Im Gegensatz zum Valor und zum Legacy Heritage ist die Bezeichnung "F" bei der Feder treffend. Sie ist fast schon eine EF beim Pelikan M400.
Zum Füller sebst: Wertig verarbeitet, gut ausgewogen und von solidem Gewicht.
Gutes Preis/Leistungsverhältnis für einen Alltagsfüller.

Grüße

Heiner
Justanotherpen
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Re: Füllerbetrachtungen Sheaffer Taranis?

Beitrag von Justanotherpen »

Hallo Jörg,

gerne nehme ich Deinen Beitrag auf und poste hier meinen Review zu diesem tollen Füller:

Hersteller:

Die von Walter A. Sheaffer am 01.01.1913 gegründete Firma war lange Zeit Innovationsführer bei Füllern. So wurde durch Sheaffer zum einen der Hebelfüller entwickelt, der Schnorchel-Mechanismus eingeführt und die erste Goldfeder mit Iridiumspitze  auf den Markt gebracht.  Bekannt ist auch die besondere Form der Feder des "Legacy", dass mit dem Griffstück zu verschmelzen scheint. Im Sheaffer Valor stammt diese Feder übrigens inzwischen von Bock aus Heidelberg. Der Sheaffer Taranis ist ein neues Füllermodell, welches von Sheaffer zum 100 jährigen Geburtstag im Jahr 2013 eingeführt wurde.

Kappe:

Bild

Typisch für Sheaffer ist der Clip mit dem weissen Punkt.

Korpus:

Bild

Der Korpus hat eine klassische Torpedoform, welche sich aber zu den Enden hin zu einem Quadrat "verformt". Dies macht auch einen besonderen Reiz und eine besondere Spannung des Füllers aus.

Design:

Bild

Ich habe mich selten in das Design eines Füllers so schnell verliebt, wie in diesen. Für mich ist es das Spiel mit den unterschiedlichen Formen (rund / quadratisch) und natürlich die besondere Form des Griffstücks. Das Design mutet auf der einen Seite klassich an, im Bauhausstil, auf der anderen Seite aber auch modern und futuristisch. Dies wird bei meinem Füller sicherlich auch noch durch das Material unterstrichen.

Füllmechanismus:

Sheaffer Patronen oder Sheaffer Konverter

Feder:

Bild

Die Feder ist die wirkliche Besonderheit des Füllers. Es handelt sich hier um eine teilverdeckte Stahlfeder. Diese Feder wird von Sheaffer als "Schnellschreibfeder" beschrieben. Ich bin ehrlich: Ich habe keinen Unterschied zu anderen Federn erkennen können. Die Kombination aus Feder und Tintenleiter fördert einen guten, nassen strich zu Tage und somit ist genug Material auch bei einer schnellen Handschrift vorhanden, aber dies bekomme ich auch bei anderen Federn.

Bürotest:

Der Füller ist absolut für den täglichen Einsatz geeignet. Er ist ein gutes und unauffälliges Arbeitstier. Durch seinen nassen Strich arbeitet er mit den verschiedenen Papieren im Büro gut zusammen. Hier bei uns in Deutschland sind die Patronen für Sheaffer nicht so leicht zu bekommen und ihr benötigt einen guten Schreibwarenladen, oder nutzt einen Konverter oder man befüllt die Patronen einfach selbst wieder nach der bekannten Methode mit einer Spritze.

Mein Fazit:

Mein erster Sheaffer, ich habe ihn von Christine zum Geburtstag geschenkt bekommen, macht mir viel Freude und ich habe eine für mich neue Marke entdecken dürfen. Wie ich schon bei dem Bürotest geschrieben habe, handelt es sich um einen in jeder Hinsicht unauffälligen Füller. Er funktioniert einfach und das macht mir Spass. Das Design mit klaren Linien und Formen sagt mit persönlich zu, ich kann mir aber auch vorstellen, dass man es als langweilig empfinden kann. So muss jeder letztendlich selbst entscheiden.
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Reformator
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Re: Füllerbetrachtungen Sheaffer Taranis?

Beitrag von Reformator »

Hallo,
eine Betrachtung des Füllers gibt es aktuell auch bei Stephen Brown unter
http://www.youtube.com/watch?v=2kCGEWdA ... gq_UNpwYpA

Bis demnächst...
Helge
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Strombomboli
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Re: Füllerbetrachtungen Sheaffer Taranis?

Beitrag von Strombomboli »

Wie, während ich schreibe, soll ich die ganze Zeit das Logo des Herstellers anschauen? So etwas Beknacktes habe ich ja noch nie gesehen! Wie soll ich den Schrift produzieren, während ich ständig andere Schrift vor mir sehe? Ich würde diesen Füller nicht geschenkt nehmen, aber wirklich nicht.
Iris

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caneta
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Re: Füllerbetrachtungen Sheaffer Taranis?

Beitrag von caneta »

Tach auch :P

Nach nunmehr rund 6 Monaten Schreiberfahrung mit einem Sheaffer Taranis (Gunmetal) hier kurz meine persönlichen Eindrücke.

Design, Aufmachung, Haptik:
Ist vor allen Dingen subjektive Geschmacksache. Ich meine, Sheaffer geht seit Jahrzehnten häufig eigene Wege und versucht nicht, auf Erfolgswellen anderer aufzusetzen und einen Abklatsch zu bieten.
Mir gefällt der Taranis, schlichte Linien, hochwertes Äußeres, welches auch Robustheit ausstrahlt. Unverwüstliches Ganzkörpermetall, das aber nicht all zu schwer aufträgt.

Funktion:
Das Konvertersystem ist unkompliziert und allseits bekannt. Die knallharte Stahlfeder schreibt mit sattem Strich, der bei richtiger Federhaltung störungsfrei ist ohne Aussetzer oder Anschreibprobleme. Die Betonung liegt aber auf "bei richtiger Federhaltung". Der Taranis überzeugte mich durchaus mit seiner hervorragenden Balance auf der Längsachse. Hier liegt er ermüdungsfrei in der Hand und hemmt auch bei längerem Schreiben nicht. Ganz anders sieht es auf der Querachse aus. Dadurch, dass man dem Taranis eine fette Metallplatte auf dem Oberteil der Sektion verpasste, ist der Schwerpunkt ganz oben. Die Konsequenz ist, dass er zum Kippen neigt, entweder nach rechts, oder links. Aber gekippt passiert es schnell, dass die Feder ihren Dienst verweigert und die schiefe Haltung mit Tintenaussetzern quittiert.

Fazit:
Ein schöner Füllhalter in modernem extravaganten Design. Das Befüllen ist unkompliziert. Er schreibt völlig unspektakulär mit sattem Strich mit hervorragend ausbalancierter Längsachse. Er könnte sich damit für Vielschreiber eignen und macht auf dem Schreibtisch guten Eindruck, ohne zu dick aufzutragen.
Jedoch ist der Wertmutstropfen die schlecht ausbalancierte Querachse. Der Füller neigt zum seitlichen Wegkippen, was Probleme mit der Feder in Form von Tintenaussetzern bringt. Für Leute, die ihn beim Aufnehmen erst mal in die richtige Querachsposition bringen und dann gut festhalten, ist er als Dauerschreiber geeignet. Menschen mit lockerem Händchen dagegen wird er eher zum Wahnsinn treiben.

Jörg
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Beste Grüße
Jörg

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Ex Libris
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Re: Füllerbetrachtungen Sheaffer Taranis?

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Jörg,

vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht. Ich selber kenne den Taranis ja lediglich von Abbildungen und dem Videoerfahrungsbericht von Stephen Brown auf Youtube.

Aber sag mal: Wie hält es denn der Taranis mit dem Austrocknen? Bei meinen zwei 300ern beobachte ich, dass sie sehr regelmäßig geschrieben werden wollen, weil nach zwei Tagen der Strich erst mal sehr satt und dunkel ist, bevor er sich wieder normalisiert. Da das aber beide haben, hatte ich da die Konstruktion im Verdacht.

Viele Grüße,
Florian
caneta
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Re: Füllerbetrachtungen Sheaffer Taranis?

Beitrag von caneta »

Hallo Florian,
Du hattest nicht zufällig Eisen-Gallus-Tinte eingefüllt?

Also beim Taranis gab/gibt es bei mir auch nach 1-2 Tagen Ablage keine Anschreibprobleme und auch keinen geänderten Strich bzw. Farbverlauf der Tinte - vorausgesetzt, er wurde in der Querachse exakt ausgerichtet aufs Papier aufgesetzt.

Beste Grüße
Jörg
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Jörg

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ichmeisterdustift
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Re: Füllerbetrachtungen Sheaffer Taranis?

Beitrag von ichmeisterdustift »

Danke für diesen ausführlichen Bericht über den Taranis, Michael. Ich würde mir nur wünschen auch zu sehen, wie groß und wie schwer das gute Stück denn ist. Und der Preis wäre auch eine interessante Information. Bei amazon habe ich ihn inzwischen für 138 Euro gesehen. Das ist für einen Füller im Stahlmantel mit Stahlfeder schon ein ordentlicher Betrag.

Zum Design: Der Taranis spricht mich überhaupt nicht an. Korpus und Kappe verjüngen sich zu sehr nach außen, die winzige Federspitze aus dem recht wuchtig scheinenden (vielleicht auch durch die übergroße Schrift bedingt) Griffstück, das gefällt mir überhaupt nicht. Da hätte sich Sheaffer zum 100jährigen ruhig etwas Anderes mit richtigem Wow-Effekt einfallen lassen können. Glücklicherweise sind die Geschmäcker verschieden und so werden sich auch für diesen Füller sicherlich Liebhaber finden.

Nochmals danke für Deine Mühe, Michael.
Gruß,
Volker
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Re: Füllerbetrachtungen Sheaffer Taranis?

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Jörg,

nein, ich hatte keine eisengallushaltige Tinte drin, sondern die ganz normale, wenn nicht 08/15-Königsblau von Metzger & Mendle. Aber ich meinte nicht, dass die Tinte völlig eingetrocknet war, sondern dass sie am nächsten Tag nur sehr dunkel angelaufen ist und erst nach rund 3 bis 4 Zeilen wieder die gewöhnliche Farbe zeigte. Wenn man allerdings die 300er 3 oder 4 Tage liegenließ, konnte es schon sein, dass sie erst mal einen trockenen Strich produzierten und dann langsam wieder anliefen.

Viele Grüße,
Florian
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