Shaeffer Legacy vs. Shaeffer Valor?

[dirk1503]

Wunderschönen guten Tag, verehrte Forumsgemeinde!

Eine nicht ganz unbekannte Stimme flüstert mir zu, meine bescheidene Kollektion hochwertiger Füllhalter in absehbarer Zeit um ein Exemplar der Traditionsmarke mit dem weißen Punkt zu erweitern.

Schwanke dabei zwischen den beiden Modellen "Legacy" und "Valor".

Der Shaeffer Valor, aka "The Loolatsh", bekommt sogar von unseren vertrauenswürdigsten Forumsmitgliedern glänzende Beurteilungen. Die verbaute Feder der urgermanischen Firma Bock schafft weiteres Vertrauen, zumal ich eine zumindest bei Füllhaltern etwas unangenehme eine Bestellung via Web ins Auge fasse.

Andererseits ist der "Legacy" als Spitzenmodell ein herausgehobener Vertreter der Marke und somit besonders sammelwürdig. Ist er gegenüber dem Valor aber auch besonders "schreibwürdig"?

Soll ich meiner Devise "Besser einmal richtig, als zweimal halb." auch bei dieser Entscheidung folgen? Vom Sympathiewert liegt der "Valor" aktuell ganz leicht vorn, zumal auch in Blau verfügbar. Kenne allerdings beide Hochleistungsmaschinen nur von Fotografien.

Hat jemand einen Tipp?

Grüße, Dirk

[YETI]

Ganz einfach, nimm beide.
Darauf läuft es sowieso hinaus.
Geht mir meist auch so.

Gruß

Andreas

[TomSch]

Hallo zusammen.

Da möchte ich doch mit meiner Anmerkung noch zwei draufsetzen.
Warum schließt du einen Balance (alt oder neu) und einen Intrigue aus? Zwei wunderbare Prachtstücke, wenn auch "nur" aus dem mittelpreisigen Segment

Und analog zu Andreas müsste ich jetzt empfehlen: nimm doch alle 4

Liebe Grüße, Thomas

[Thomas Baier]

Hallo Dirk,

ich habe beide, den Legacy Heritage in F und den Valor in F und M. Die Halter liegen ganz unterschiedlich in der Hand, der Legacy ist kürzer, mit aufgesteckter Kappe ideal, sonst eher etwas zu kurz. Der Ring zwischen Griffstück und Corpus kann stören. Die Verarbeitung ist wie zuvor exzellent. Die mittelstarke F schreibt ausgezeichnet, ich verwende hochgesättigte Tinten, mit der es besser klappt, zumindest bei diesem Exemplar (Conway Stewart Tavy). Die Valor liegen, so finde ich, sehr gut ohne Kappe in der Hand, das Griffstück ist so ähnlich wie beim Targa. Die F ist eher etwas feiner, die M mittelstark, beide rund und knubbelig geschliffen. Das Schreibverhalten der beiden ist schlechter als beim Legacy, in Schliff und Tintenfluß.

Einen Targa in F benutze ich jeden Tag und beide Valor sind doch recht stark entfernt im Tintenleiter und Federschliff von den Valors. Er schreib viel viel besser, so daß ich mir eher einen Targa als (noch) einen Valor kaufen würde, auch wenn der Targa wieder andere Nachteile haben kann. Oder einen alten Legacy 2. Auch die Federauswahl bei den alten war größer.

Unschön ist auf jeden Fall das derbe Gewinde bei den Valors, wenn auch zuverlässig. Einen Legacy würde ich wegen seines überragenden Designs und der größeren Feder wieder kaufen, die Valor nicht.

Ob das alles wirklich Bock-Federn (und Tintenleiter) sind, weiß ich nicht, aber die Sheaffer-Federköpfe waren eine ganz andere Liga.

Nur so meine Meinung. Und man muß sehen, wo man die hochwertigen Sheaffer kauft, die sind hierzulande unglaublich teuer.

Viele Grüße
Thomas

P. S.: Die Modelle kann man auch bei mir nachlesen.

[aljen]

Der ersten Antwort schließe ich mich nur allzu gern an. Nimm – perspektivisch – beide. Nicht unbedingt gleichzeitig, auch die Reihenfolge dürfte keine große Rolle spielen. Preislich eignet sich „The Loolatsch“ wohl besser als Einstiegsdroge, besonders wenn außerhalb Deutschlands bestellt. Der Legacy steht bei mir nach wie vor auf der Wunschliste ganz oben. Wobei der Valor mich nach wie vor und immer wieder durch sein geradezu berührungsloses Schreiben begeistert. Nur ein Gleitschirm gleitet sanfter. 8)

Einen Targa habe ich auch, der ist sehr in Ordnung, vor allem als Alltagsfüller. Zum Valor steht der Targa, meiner Meinung nach, wie ein sehr gutes Küchenradio zu einer ordentlichen HiFi-Anlage im Wohnzimmer.

Grüße
Alexander

[FFF]

Hallo,

so, jetzt kommt Wasser ins Weinglas!

Als Sheaffer noch Sheaffer war, waren die Produkte ausgezeichnet.
Als Bic die Traditionsmarke übernommen hat, wurde die Qualität um einiges reduziert.

Vor einigen Jahren kaufte ich einen Legacy. Aussetzer über Aussetzer, bei verschiedenen Tinten und nach kurzer Zeit war die Tinte eingetrocknet. Zum Glück konnte ich das Teil eintauschen. Die Verkäuferin sagte mir, dass es viele Reklamationen mit den "neuen Sheaffern" gibt.

Meine alten Targa Füller haben kaum Mängel und auch der Balance ist ok!

Viele Grüße aus Oberfranken
günter

PS: Heute gewinnt der Club gegen die Bayern

[aljen]

Als Sheaffer noch Sheaffer war, waren die Produkte ausgezeichnet.
Als Bic die Traditionsmarke übernommen hat, wurde die Qualität um einiges reduziert.

Vor einigen Jahren kaufte ich einen Legacy. Aussetzer über Aussetzer […]

Frei nach Goethe: Wasser alleine macht stumm – Wein alleine macht dumm – Wasser mit Wein gemischt beraubt einen sowohl des Verstandes als auch der Sprachgabe. 8) Jeder kann mal ein Montagsmodell erwischen.

Ich kann mir nicht helfen, aber die Art, wie mein Valor (neu Mitte 2013 gekauft) schreibt, kann ich mangels besseren Begriffes nicht anders als "einmalig schön" bezeichnen – ohne Aussetzer, ohne irgendwelche Anschreibprobleme, dafür gleitet die Feder scheinbar knapp über dem Papier nach Art der Sänfte. Das bietet mir kein MB und kein Pelikan. Dass so etwas nicht mit jeder Tinte/Papier-Kombination gewährleistet ist, dürfte ein offenes Geheimnis sein, aber meine drei Sheaffers kommen eigentlich mit recht vielen Incausti gut zu Recht (eine klare Ausnahme, wie so oft, bilden die MB-Tinten). Interessanterweise schreibt ausgerechnet einer meiner Sheaffer (Made in USA) am schlechtesten mit Sheaffer-Tinte, der er keinen Flow abgewinnen kann.

Etwaige Qualitätsunterschiede zwischen meinem ältesten Sheaffer (keine Ahnung, wie der heißt, gedrechselter Edelstahl mit Stahlfeder, kurz vor der Jahrtausendwende), dem späteren Targa (ebenfalls Stahlkorpus) und dem Valor müsste mir jemand erst einmal zeigen bzw. einreden. Vom Schreibverhalten und von der Haptik hat der Valor auf jeden Fall die Nase deutlich vorn – ohne, dass sich die beiden anderen als treue Alltagsbegleiter vor dem feinen Freizeit-Füller verstecken müssten.

Grüße
Alexander

[dr.snooze]

Ich habe mir kürzlich einen Sheaffer Valor mit B-Feder gegönnt. Muss wohl ein älteres Modell sein, da er noch das grobe Gewinde und nicht diese Kante am Griffstück hat (wilfhh hat mich aufgeklärt).
Der Füller macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck und liegt sehr gut in der Hand. Die breite Feder ist ein Traum, satter Tintenfluss, keine Ansschreibschwäche. Ich bin schwer begeistert (obwohl es kein Mabie Todd ist) und kann bisher nichts Negatives am Valor feststellen.

[Genuss55]

Ich glaube auch, dass es nicht ein "entweder oder" sondern eher ein "sowohl als auch" werden wird

Als großer Anhänger der Sheaffer Legacy Heritage kann ich nur lobende Worte für die genialen Teile finden.

Aber es wurde hier auch ein anderes Modell genannt: Intrigue. Yepppp - das ist so fein, dass es gleich in verschiedenen Versionen bei mir Einzug gehalten hat und ich empfehle aus ureigenster, positive Erfahrung, die Augen für solch ein Schreibgerät auf zu halten.

In der Bucht tauchen hin und wieder welche auf, leider zu Preisen, die unangenehme Höhen erreicht haben (wohl aus dem Grund, weil der/die Verkäufer wissen um die Top-Qualität gepaart mit variationsreichem Erscheinungsbild).

[dirk1503]

Seid gegrüßt, Ihr Federhalterfetischistinnen und Federhalterfetischisten!

habe zwischenzeitlich das Modell Legacy Heritage der Sheaffer Pen Corporation, in der Ausführung Deep Cut Palladium, aus günstiger britischer Quelle käuflich erworben.
Ohne vorheriges befingern eine fragwürdige Angelegenheit, dementsprechend fällt mein erster (subjektiver!) Eindruck ernüchternd aus.



Schaft und Kappe sind als tiefgezogene Stanzprägebleche ausgeführt und beinhalten billig wirkende Plastikeinsätze, auf eine ordentliche Kantenrundung wurde verzichtet. Der haptische Eindruck beim öffnen ist ein schlechter Witz. Kaum zu glauben, dass vor mir das aktuelle Spitzenmodell einer einstmals renommierten Schreibgerätemanufaktur liegen soll.

Die Tintenleit- und Federeinheit macht einen besser verarbeiteten Eindruck – immerhin Mittelklasse, keinesfalls Premium. Mit der rasch aufgezogenen Montblanc Leonardo lässt sich unauffällig angenehm schreiben, somit trägt der Blechprägling die Bezeichnung Füllfederhalter tatsächlich zu recht.

Auf der anständigen Verpackung, genauer der Umverpackung, fällt der Hinweis „Made in Germany“ ins Auge. Das beiliegende Bedienungs- und Garantiepapier gibt als Verantwortlichen die Sheaffer Pen, a division of BIC USA Inc., sesshaft in Shelton Connecticut, an und empfiehlt im Fall einer Havarie die Sheaffer Slovakia s.r.o. in Sered‘ zu kontaktieren.

Welch interkontinentale Leistung: Die amerikanische Tochter eines französischen Gemischtwarenhändlers lässt inkognito in good old Germany (Heidelberg?) vermutlich im fernen Osten gefertigte Schaft- und Kappenkomponenten mit deutscher Tintenleit- und Federtechnologie verheiraten, der arme Onkel in der slowakischen Provinz soll später nach dem Rechten sehen.

Ein Wunder das so ein funktionierender Schreiberling entsteht. Bei solcher Konkurrenz können sich renommierte Schreibgerätehersteller wie Lamy oder Pelikan entspannt zurücklehnen.

Trotzdem gehört ein Sheaffer in meine kleine Sammlung, schließlich sind Federhalterfetischisten leidensfähig.

Grüße, Dirk

[YETI]

Das klingt ja übel. Hoffentlich war deine Quelle wirklich günstig genug.
Wenn Shaeffer, dann sollte man wohl besser nach alten Modellen suchen.
Trotzdem viel Spaß damit; er schreibt ja wenigstens anständig.

Gruß

Andreas