Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

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SteamDevil
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Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von SteamDevil »

Gott zum Gruße und geruhsame Abendstunden!

Hochlöbligst hochgeehrte Majestäten, verehrte Durchlauchten, geehrte Bürger,

wie ich anderorts bereits verkündet und versprach, bring ich Euch nun Kund vom federhaltend Schreibutensil mit dem gloreichen Namen "Fuliwen 831".
So verharret still und schweigend und lauschet aufgemerkt meiner Geschicht, die ich Euch nun vorzutragen gar gedenke.
So lasset uns nun beginnen.


"Fuliwen 803" - From Shanghai with Love"

Technische Daten:
  • Marke: Fuliwen
  • Modell: 831
  • Gesamtlänge: 138mm (13,8cm)
  • Durchmesser Schaft: 19mm
  • Durchmesser Griffsektion: 11mm
  • Befüllsystem: Konverter (mitgeliefert) / Lange Patronen (standard international)



Erster Eindruck:

Sieht man diesen Füller zum ersten mal Live und in Farbe, merkt man schnell das Fotos ihm in keinster Weise gerecht werden.
Ein wahres Prachtstück!
Von Eleganz will ich hier gar nicht erst reden, denn elegant im üblichen Sinne ist der bestimmt nicht.
Vielmehr hat er was von Prunk und Protz eines mittelalterlichen Königshofes.
Was er vor allem der Optik seines breiten, mit einem roten Straß (nein, kein echter Schmarotzki) besetzten Clip zu verdanken hat.
Auch überrascht es, daß er größer wirkt als er eigentlich ist. Ein Montblanc 149 oder 146 sind tatsächlich sowohl in Länge als auch im Durchmesser sichtbar größer.
Sein gesamtes Design aber macht ihn quasi zum "Scheinriesen" (Grüße von Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt).
Ok,Ok... Ich laß Euch nicht länger warten.
Hier habt ihr ein Bild für den ersten Eindruck (ohne Blitz):
photo_2022-05-22_22-19-38.jpg
photo_2022-05-22_22-19-38.jpg (34.2 KiB) 2944 mal betrachtet

Das erste mal in die Hand genommen merkt man, leicht ist was anderes...
Ich persönlich hab mit schwereren Füllern kein Problem. Eher im Gegenteil. "Drücken" die sich doch quasi von selbst auf's Papier und ermöglichen -mir zumindest- ein entspannteres Schreiben.
Meine Erwartungen waren also ab hier schon wieder recht hoch.
Und im Eigentlichen wurde ich wegen des Gewichts auch nicht enttäuscht. Das Geschah an anderer Stelle. Und dazu komme ich jetzt.

Haptik:

Insgesamt fühlt er sich grundsolide und wertig an, keine Frage.
Nimmt man jedoch die Kappe ab und will anfangen zu schreiben, könnte es für den einen oder anderen unbequem oder gar unangenehm werden. Und damit sind wir bei dem -zum Glück- einzigen negativen/enttäuschenden Aspekt.
Die Griffsektion!
Verdammte Axt, ist die kurz!! Die Breite von 11mm wäre ja noch ganz angenehm, aber so kurz?
Was hat sich der Designer nur dabei gedacht? Ging der davon aus wir Menschen hätten keine Finger sondern lediglich "Tast-Fäden"?
Und dann noch dieser "Hubbel" von 1mm Höhe rings um die Sektion, welcher zum verschließen der Snap-On Kappe dient.
Das nenne ich mal Fehlplanung.
Das limitiert diesen Füller zu einem "Signature Pen" der lediglich für Unterschriften oder sehr kurze Notizen geeignet ist.
Lange schreiben ist mit dem so aber leider nicht wirklich drin.
Sehet her:
photo_2022-05-22_22-19-35.jpg
photo_2022-05-22_22-19-35.jpg (45.65 KiB) 2944 mal betrachtet

Befüllen und Schreiben:

Das Befüllen unter der Nutzung des Konverters ist kein Problem. Auch wenn es so aussieht als wäre es komplizierter wie bei "herkömmlichen" Füllern, deren Schaft vorne an der Sektion verschraubt ist und nicht in der Schaftmitte, wie bei diesem hier.
Diese Konstruktion hat aber den zu vernachlässigenden Nachteil den Füllstand nicht auf Anhieb sehen zu können. Hierzu braucht es schon gut Gegenlicht, um den Füllstand durch das Resin zu taxieren.
Auch ließen sich Patronen nutzen. Leider aber nur die langen Großraumpatronen im internationalen Standard.
Normale Patronen sind leider zu kurz und lassen sich nur mit erheblichen Aufwand wieder entfernen.
Ich denke, daß kann man auf dem obigen Bild gut erkennen.

Und wie schreibt er?
Nun ja, lässt man das Manko der kurzen Sektion mal außer acht, ist das Schreiben eine ganz angenehme Sache.
Die Feder in Größe #5 und Stärke "M" ist überraschend gut, sanft und auch der Tintenfluß läßt keine wünsche offen.
photo_2022-05-22_22-19-26.jpg
photo_2022-05-22_22-19-26.jpg (81.08 KiB) 2944 mal betrachtet

Und, ach wie nett:
Sie hat sogar ein eigenes Branding von "Fuliwen".
photo_2022-05-22_22-19-31.jpg
photo_2022-05-22_22-19-31.jpg (51.87 KiB) 2944 mal betrachtet

Und für all jene, die gerne die Kappe beim schreiben auf den Schaft pflanzen wollen: Vergesst es!
Auch wenn er so aussieht, "posten" kann man den nun wirklich nicht.
Da fehlt dem Endstück am Schaft genau der "Hubbel", welcher an der Sektion so unangenehm auffällt.


Und so kommen wir zum

Fazit:

Um ehrlich zu sein:
Ich bin hinsichtlich dem "Fuliwen 831" eher zwiegespalten.
Einerseits gefällt mir die Optik und auch das gut verteilte Gewicht echt gut.
Auf der anderen Seite ärgert mich diese verdammt kurze Griffsektion die längeres schreiben echt unangenehm macht - zumindest bei meinen Wurstfingern.

Ich sag mal so:
Wer lediglich einen Füller für Signaturen oder kurze Notizen braucht, der aber auch noch in's Auge sticht wie dazumal eine Lanze beim Tjosten, der liegt mit dem Teil sicher nicht falsch.
Wer damit aber lieber längere Texte oder Briefe verfassen möchte... Lasst es sein.
Und wer ihn nur so als hübsches Kleinod in der Sammlung haben will, im Regal oder auf den Schreibtisch zur Schau stellen oder einfach nur als Deko verwenden möchte... Auch dafür ist er die richtige Wahl.
Und wieder sagt ein bild mehr als 1000 Worte:
photo_2022-05-22_22-19-42.jpg
photo_2022-05-22_22-19-42.jpg (144.31 KiB) 2944 mal betrachtet

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hoppenstedt
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von hoppenstedt »

Vielen Dank für die sehr fundierte Vorstellung eines Füllers (aus einer Welt), der (die) mir völlig unvertraut ist.

Ich glaube nicht, dass ich persönlich mich jemals für chinesische Füller werde erwärmen können, achte und schätze aber unterschiedliche Vorstellungen, Wertigkeiten und Prioritäten sehr. Und auch mein Horizont wird wieder etwas erweitert durch solche ausführlichen und regelrecht liebevollen Präsentationen. :)

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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SteamDevil
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von SteamDevil »

Meine "Affinität" zu chinesischen Füllern ist quasi eine erzwungene.
Sie ergibt sich schlicht und ergreifend aus den mir gegebenen finanziellen Umständen.
Ich bin nun mal in der Lage, in der ich für einen 20,- € Füller teilweise schon 4-6 Monate massiv an anderen Dingen einsparen muß.

Ich will jetzt keine große Rechnung anstellen und so, aber ich geb mal so den Gesamtrahmen zur Veranschaulichung.

Einkommen: Rente - 44,-€ + Grundsicherung: 632,-€ = 676,-€

Abzüge:
Mietkosten inkl NK: 550,-
Tel. & I-Net: 36,-€
Strom: 65,-€
Gesemt: 651

Verbleibender Rest: 25,-€

Bezahlt werden davon:
Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung, Medikamente, Verkehrsmittel etc.

Mit vielen Tricksereien und viel Improvisation kommt man damit -eher schlecht als recht- um die Runden.

Genau das aber zwingt mich zur Orientierung am chinesischen Markt. Und das nicht nur bei Füllern.
photo_2022-05-22_17-47-51.jpg
photo_2022-05-22_17-47-51.jpg (128.41 KiB) 2810 mal betrachtet

Auf diesem Bild ist alles -bis auf das Samsung S9- aus China.
Die Ringe, das Notizbuch, der Füller, der Löffel, die Tasse, die E-Zigarette, der Untersetzer und auch die Handy-Hülle.
Auch die Klamotten, die ich trage, die Decken auf dem Sofa, die LED-Birnen in den Lampen...
Es macht halt einen Unterschied ob ich für den Akkuträger (E-Zigarette) hier 189,-€ zahlen muß oder ihn aus China für 16,-€ -inkl. MwSt. und Versand- beziehe.

Das, und allein das, ist der Ausschlag gebende Punkt für all meine Kalkulationen in allen Lebensbereichen.
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hoppenstedt
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von hoppenstedt »

SteamDevil hat geschrieben:
23.05.2022 16:54
Meine "Affinität" zu chinesischen Füllern ist quasi eine erzwungene.
Sie ergibt sich schlicht und ergreifend aus den mir gegebenen finanziellen Umständen.
Ich bin nun mal in der Lage, in der ich für einen 20,- € Füller teilweise schon 4-6 Monate massiv an anderen Dingen einsparen muß.

Ich will jetzt keine große Rechnung anstellen und so, aber ich geb mal so den Gesamtrahmen zur Veranschaulichung. (…)
Danke; ich wollte das weder in Frage stellen noch mich erheben über jemand anderen, auch keine Diskussion beginnen. Danke also nochmals für die offene Veranschaulichung, wie du es nennst.
Auch ich bin schon an ALG II entlang geschrammt und habe seinerzeit meine eigene Rechnung aufgestellt… dann mit blauem Auge davongekommen, aber ich habe wahrlich keinen Anlass, … siehe oben.
SteamDevil hat geschrieben:
23.05.2022 16:54
(…) Auf diesem Bild ist alles -bis auf das Samsung S9- aus China. (...)
Es macht halt einen Unterschied (…)
Das, und allein das, ist der Ausschlag gebende Punkt für all meine Kalkulationen in allen Lebensbereichen.
Das ist letztlich eine Grundsatzfrage, wie weit wir diese Abhängigkeit zulassen…
Deine Situation kann ich vermutlich ebenso wie deine Entscheidungen ein ganzes Stück weit völlig nachvollziehen.

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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The Rob
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von The Rob »

Ich glaube fast, dass das was du für die zu klein gerade Griffsektion hältst, gar keine ist.
Ich würde den Füller vermutlich im bunten Bereich in der Mitte greifen, der ja noch dazu konisch zuläuft und meiner Meinung nach geradezu danach schreit, als Griff benutzt zu werden.

Ich bevorzuge aber auch Füller mit sehr dickem Griffstück und halte sie extrem flach, da greife ich insbesondere kleinere Füller häufig in der Mitte.
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SteamDevil
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von SteamDevil »

hoppenstedt hat geschrieben:
24.05.2022 21:21
Das ist letztlich eine Grundsatzfrage, wie weit wir diese Abhängigkeit zulassen…
Nun, für mich ist die Frage dahinter noch um einiges drängender.
"Will ich noch etwas 'Lebensqualität' oder doch nur so dahin vegetieren?"

Schon bei den kleinsten, aber wichtigsten Dingen wie der Zahnbürste fängt das bei mir an.
Ich liebe meine Bambus Zahnbürsten. Leider kostet davon 1 Stück hier bei DM 2,95 €.
Idealer Weise lege ich nur 0,99 € drauf und erhalte fast die gleichen Zahnbürsten in China im 12er Pack.
Ergo, ein Stückpreis von 0,33 €.
Und da ich meine Zahnbürste in der Regel nach 4 Wochen austausche, zahlt sich das für mich über's Jahr gerechnet ganz gut aus.
Das sind am Ende 33,- €, welche ich schon mal für anderes wichtige einplanen kann.
Zum Vergleich:
DM Zahnbürste:
DM.png
DM.png (78.28 KiB) 2648 mal betrachtet

Und hier,
China Zahnbürsten:
Charcoal-Bamboo-Toothbrush.jpg
Charcoal-Bamboo-Toothbrush.jpg (608.55 KiB) 2648 mal betrachtet

Witzig dabei ist nur, die Zahnbürsten von DM werden auch in China hergestellt und nach Deutschland exportiert.
So betrachtet sind beide exakt gleich "umweltfreundlich" und vermutlich unter ähnlichen Arbeitsbedingungen hergestellt.
Ich für meinen Teil, lasse einfach nur den Zwischenhandel mit seinen Unkosten wie Lagerung, Logistik, Importkosten, Zölle etc. aus und beziehe direkt aus China.

Und in Füllfederhalter umgerechnet sind 33,- € doch tatsächlich mal locker 10 neue Füller aus China... :D
Ok, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Ich hol mir dann vielleicht mal wieder 1 oder 2 Füller übers Jahr verteilt, aber in der Rechnung wollte ich nur mal darlegen, warum für mich das Sparpotenzial eher existenziell statt aus einer Laune oder Sorglosigkeit heraus.

Mit Sicherheit unterstütze ich den Gedanken "support your local dealer" und wäre nur zu gerne bereit dies auch selber zu tun.
Aber außer bei bestimmten Lebensmitteln bin ich hier im dörflichen Umfeld dazu nicht in der Lage.
Wie gesagt, ich handle so, weil ich eher in einer Zwangslage bin und nicht weil ich deren Produktions- und Arbeitsbedingungen so "geil" finden würde. Mir ist zu 100% bewusst was da so in China ab geht.
Und so sind wir wieder bei der Feststellung, welche ich eingangs gemacht habe:

"Etwas Lebensqualität oder einfach nur dahin vegetieren?"...
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SteamDevil
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von SteamDevil »

oh wei...

Ich hab grad so das Gefühl, wir schweifen extrem vom eigentlichen Thema ab... ;)

Das wäre wohl eher was für die "Sofaecke".
Kann man ja sicher mal dort als "Grundsatzfrage" erörtern. 8-)
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von SteamDevil »

The Rob hat geschrieben:
24.05.2022 22:03
Ich glaube fast, dass das was du für die zu klein gerade Griffsektion hältst, gar keine ist.
Ich würde den Füller vermutlich im bunten Bereich in der Mitte greifen, der ja noch dazu konisch zuläuft und meiner Meinung nach geradezu danach schreit, als Griff benutzt zu werden.
...
Der Gedanke kam mir auch schon.
Vielleicht ist das nicht als Griffsektion gedacht. Aber dann ist es am Ende -im wörtlichen Sinn- trotzdem ein Designfehler.
Greift man ihn höher, also im 'bunten' Bereich, dann hat man die Kante zum Übergang am oberen Ende genau in der Daumenkuhle liegen und das ist sehr unangenehm.
Egal wie man es dreht und wended. Irgendwie stimmt es hinten und/oder vorne nicht.
Würde er sich zum oberen Schaftende hin normal -also ohne die Kante- verjüngen, wäre das sicher eine, wenn nicht sogar die eine richtige, Option gewesen.

Doch...
Schade drum.
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von lobstergirl »

Vielen Dank für die ausführliche Vorstellung dieses doch optisch sehr außergewöhnlichen Schreibgerätes! Ich bin nicht sicher, ob ich mit dem Griffstück zurechtkäme - müsste man mal ausprobieren -, aber die Optik an sich finde ich interessant.

Ich freunde mich auch mehr und mehr mit Chinafüllern an, weil mir die Designs z.T. wirklich sehr gut gefallen und man sich finanziell nicht gleich verrenken muss, wenn man mal quietschbunt und "anders" unterwegs sein möchte. Darf ich fragen, woher du die Füller beziehst? Gerne auch per PN, falls du hier nicht Reklame machen kannst/darfst. Lieben Dank!
--Silvia

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Knorzenbach
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von Knorzenbach »

Jetzt fällt es mir ein, wo ich dieses Modell schon mal gesehen habe:

https://www.originalgusswerk.com/julius_payer.html

Gruß,
Tomm
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von SteamDevil »

Kann es sein das mein Posting nicht angezeigt wird bzw. gar nicht erst abgeschickt wurde???
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Reorx
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von Reorx »

Knorzenbach hat geschrieben:
03.06.2022 11:04
Jetzt fällt es mir ein, wo ich dieses Modell schon mal gesehen habe:

https://www.originalgusswerk.com/julius_payer.html

Gruß,
Tomm
Stimmt, Gusswerk hatten wir schonmal, die haben auch diesen schönen Füller https://www.originalgusswerk.com/gustav_klimt.html, den ich, wenn auch ohne Klimt Aufdruck so doch für deutlich unter 10,00 € beim Chinesen meines Vertrauens aus der Bucht gefischt hatte :D
Bücher kommen an Stellen, an die Filme nie hinkommen...
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von SteamDevil »

Ok, dann alles noch mal von Vorne... :x

Zuerst einmal vielen Dank für deine Worte.

Nun zu deiner Frage:
lobstergirl hat geschrieben:
03.06.2022 10:01
Darf ich fragen, woher du die Füller beziehst? Gerne auch per PN, falls du hier nicht Reklame machen kannst/darfst. Lieben Dank!
Meine Haupt-Bezugsquelle ist AliExpress. Riesen Auswahl -auch an extrem seltenen und/oder skurilen Modellen.
2. Quelle ist Ebay.com (USA). USA deswegen, weil dort im wesentlichen mehr China-Füller angeboten werden als auf der deutschen Seite. Auch sind die dort in der regel günstiger als hier, selbst wenn noch die Steuer oben drauf kommt. Auch hier ist oftmals der Versand kostenlos.
3. Quelle ist in ganz seltenen Fällen Etsy, aber nur dann, wenn es ein bestimmtes Modell nirgends sonst wo gibt, weil die Preise dort wieder deutlich höher sind. Selbst Händler von AliExpress, die auch auf Etsy sind, verlangen hier meist 10% - 25% mehr zzgl. Versand.
Knorzenbach hat geschrieben:
03.06.2022 11:04
Jetzt fällt es mir ein, wo ich dieses Modell schon mal gesehen habe:

https://www.originalgusswerk.com/julius_payer.html

Gruß,
Tomm
Zu "Gusswerk" (und deren Füller):
  • "Gusswerk" bietet diesen Füller mit anderem Clip und anderer Feder an. Beides aber wurde lediglich auf Wunsch in China com OEM Hersteller gebranded. Dafür kostet der auch bei "Gusswerk" 119,- €.
  • "Gusswerk" ist nicht der Original Designer oder Hersteller. Bei keinem "ihrer" Modelle.
  • "Gusswerk" ist nichts anderes als eine Scam. Gusswerk ist eine eingetragene Marke der: Brand Management - R.Steiner GmbH. Der Name Brand Management (Marken Management) besagt ja schon alles.
Alle Füller von "Gusswerk" werden von Herstellern in China gefertigt und lediglich mit einem georderten Branding versehen. Meist handelt es sich um Modelle von Jinhao oder Baoer, aber eben auch der von Fuliwen.

Oder um "Der Zeitreisende" zum Thema "Gusswerk" zu zitieren:
Der Zeitreisende hat geschrieben:
07.02.2021 19:25
...
Doch krass… Man nehme fertige billige Chinafüller, schreibe dazu eine Quatschgeschichte über historische Persönlichkeiten, zu deren Ehren die Fertigfüller entworfen seien, und verkaufe sie mit Austria-Gewinnmarge…
Aber genug von "Gusswerk"...

Ich selbst habe fast NUR China-Füller, außer 1 "Inder" und 3 Lamy ABC für meine Enkelin, wenn die mal zu Besuch ist.
Deswegen kann ich mich zwar noch lange nicht als "Experte" bezeichnen, aber als praktisch erfahrener.

Und zu den Produktionsbedingungen kann ich auch was sagen:
Weil man immer wieder die Stimmen hört, die auf die "Ach so üblen", fast Sklaverei ähnlichen Bedingungen hinweisen und ob man so etwas mit seinem Gewissen vereinbaren könne...
Ich war vor gar nicht all zu langer Zeit in Shenzen weil ich von einem Dampfer-Kollegen (und bekannten Dampf-YouTuber) eingeladen wurde als Begleitperson mit zu kommen, um die Produktionen der Firmen SMOK und Eleaf zu besuchen.
Dort konnte ich so einiges sehen und auch der "Abstecher" zum Füller Hersteller Hero/Lucky/Yong Sheng (Wing Sung) war noch mit drin.
Aus 1. Hand kann ich versichern; glaubt nicht alles, was euch im deutschen Fernsehn über chinesische Arbeitsbedingungen erzählt wird.
Natürlich und ganz ohne Frage, die Bedingungen sind nicht auf dem Niveau Deutschlands oder großen Teilen Europas. Aber sie sind auch bei weitem nicht so schlimm wie in Bangladesh, wie es so gerne impliziert bzw. propagiert wird.
Eine ganz andere Geschichte ist es mit den Löhnen. DAS kann man wirklich oftmals als "unmenschlich" bezeichnen.
Man muß aber auch bedenken, das in der Regel die Arbeiter auf dem Firmengelände "wohnen" (na ja, eher hausen) und auch verpflegt werden. die Kosten dafür gehen natürlich schon im Vorfeld vom Lohn ab. Der verbleibende Rest ist dennoch im besten Fall als "Grenzwertig" zu bezeichnen. "Große Sprünge" mach ein chinesischer Arbeiter damit garantiert nicht.
Dennoch, die eigentlichen Bedingungen sind bei weiten meistens nicht so übel, wie sie immer dargestellt werden.
Es ist genau das gleiche, als würde ich ein Foto oder Video von einem Betrunkenen machen, der gerade an der Straßenecke seine Notdurft verrichtet und behaupten würde "Schaut her, alle Deutschen/Amis/Inder -oder wer auch immer- saufen ohne Ende und Sch***n auf die Straße".
Was man hier im Fernsehn sieht, ist schlicht weg "Cherry picking" zum Zwecke negativer Propaganda.

Aber ich bin schon wieder zu weit abgeschweift.
Neve in stuprum incidat (um nicht in weiter Ausschweifung zu verfallen), setze ich hier einen Schlußpunkt.

Liebe grüße
SteamDevil
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lobstergirl
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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von lobstergirl »

SteamDevil hat geschrieben:
03.06.2022 13:40
Ok, dann alles noch mal von Vorne... :x

Zuerst einmal vielen Dank für deine Worte.

Nun zu deiner Frage:
lobstergirl hat geschrieben:
03.06.2022 10:01
Darf ich fragen, woher du die Füller beziehst? Gerne auch per PN, falls du hier nicht Reklame machen kannst/darfst. Lieben Dank!
Meine Haupt-Bezugsquelle ist AliExpress. Riesen Auswahl -auch an extrem seltenen und/oder skurilen Modellen.
2. Quelle ist Ebay.com (USA). USA deswegen, weil dort im wesentlichen mehr China-Füller angeboten werden als auf der deutschen Seite. Auch sind die dort in der regel günstiger als hier, selbst wenn noch die Steuer oben drauf kommt. Auch hier ist oftmals der Versand kostenlos.
3. Quelle ist in ganz seltenen Fällen Etsy, aber nur dann, wenn es ein bestimmtes Modell nirgends sonst wo gibt, weil die Preise dort wieder deutlich höher sind. Selbst Händler von AliExpress, die auch auf Etsy sind, verlangen hier meist 10% - 25% mehr zzgl. Versand.
Super, vielen Dank!!!
--Silvia

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Re: Fuliwen 831 - Mittelalter trifft auf Moderne

Beitrag von Der Zeitreisende »

Wahrscheinlich ist in diesem Forum schon seit langer Zeit durchaus bekannt, dass ich Chinafüller grundsätzlich, prinzipiell nicht mag. Einerseits weil ich in der Vergangenheit fast ausschliesslich schlechte Erfahrungen damit gemacht habe und die bestellten Waren schon bei Ankunft reif für die Tonne waren. Lediglich ein Jinhao 992 (Sailor-Abklatsch) und ein PenBBS 3008 (TWSBI-Abklatsch) waren brauchbar, obwohl auch nicht gerade grossartig. Aber gut, you get what you pay for. Billigware halt. Dann darf man ja nicht viel Gutes erwarten.

Dadurch fühlte ich mich auch nicht gerade ermutigt, grössere Ausgaben für weitere China-Experimente auszugeben, die vielleicht, vielleicht, vielleicht technisch besser sind.

Andererseits aber spielen bei mir zunehmend andere Bedenken eine Rolle. Die chinesischen Produkte sind vom Entwurf her alle geklaut. Die äussere Form der TWSBI-, Sailor-, Montblanc-, Parker-Abklätsche (oft inkl. Parker-Pfeil-Clip!), oder die nachgemachten Lamy-Z50-Federn und Lamy-Z27-Konverter – alles gestohlen (ausser manchmal China-Drachenkitsch und kindlichem Astrologisches-Jahr-des-XXX-Zeug). Ich weiss nicht, ob ich so was belohnen sollte.

Dazu kommt auch noch, dass ich mich zunehmend unwohl darüber fühle, dass Teil meiner Bezahlung (sei es noch so wenig) als Steuergeld an ein autokratisches Regime geht, das systematisch Menschenrechte mit Füssen tritt, internationales Recht missachtet, und altmodisch imperialistisch sich ausgedehnt hat und sich weiter ausdehnen will (Taiwan als nächstes Ziel). OK, meine paar Euro für einen Füller sind absolut nichts im Vergleich zu den Beträgen, die täglich aus Deutschland in Richtung Kreml fliessen; aber den Füller halte ich in meiner eigenen Hand, und das stört mich sehr. Ich will nicht, dass ein einziger Cent von mir an ein KZ für Uighuren (usw.) geht.

Dies wollte ich nur klargestellt haben, weil ich in diesem Faden zitiert wurde. Dass Gusswerk auch noch mal heftig mit seinem Austria-Marketing an Chinafüllern verdienen will, ist wieder eine Ungeheuerlichkeit anderer, unverschämter Art.
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.
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