Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

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SteamDevil
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Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von SteamDevil »

Sodale...
Um nicht immer nur auf Jinhao und Co. herum zu reiten, heute mal wieder eine andere, mittlerweile aber auch bekanntere Marke.

Zu Asvine habe ich mich ja schon mal ausgelassen.
Hier nur noch mal im Groben einige Punkte:

Asvine gehört als Marke dem Ehepaar Shui & Xiaohong Li.
Beide sind auch eingetragene Eigentümer der Marke HongDian. Aber auch der Marke Lemon.
Technisch aber sind die Füller aber eher verwandt mit denen von Majohn/Moonman. Wobei die Feder selber wiederum aus dem Hause HongDian zu kommen scheint.
Und in der Regel sollten auch Bock Federeinheiten kompatibel mit denen von Asvine sein.

So weit, so gut...

Jetzt aber zum Füller selber:

Es geht um den...

Bild



Die technischen Daten...
  • Bild

Befüllsystem(e): Kolbenfüller


Bezugsquelle:
AliExpress - Mary’s stationary Store



Farbvarianten:
  • Bild

Preise:
ca. 32,- € - 37,- €



Erster Eindruck:

Was einem als erstes auffällt:
Die Ähnlichkeit zum Leonardo Momento Zero Grande.
Obwohl noch einige Unterschiede zu erkennen sind (Gesamtlänge, Konunswinkel der Endkappen, Kappenband etc.) ist das Vorbild dennoch deutlich erkennbar.
  • Bild
  • Bild
Aber die Optik!!!
Was für ein wahnsinnig schöner Material!!!
Es glänzt, strahlt, blinkt und funkelt, es ist eine wahre Pracht!!
Hammer, was Asvine hier auf die Beine gestellt hat!
Und sobald es mir mein Budget wieder zulässt, werde ich mit Sicherheit noch einen davon kaufen. Diesmal aber dann in diesem wunderschönen „Magic Purple“.

Wo er optisch ein Leonardo sein könnte, ist er im Inneren technisch ein Narwhal Schuykill.
Die gesamte Kolbenmechanik lässt sich 1:1 mit der im Narwhal austauschen.
Ebenso auch die Federeinheit.
Und als kleines Schmankerl:
Auch die Kolbenmechanik des TWSBI Eco lässt sich mit der im Asvine und Narwhal 1:1 austauschen. Siet aber nur doof aus mit der TWSBI Endkappe.

Ein passendes Video zu den Kolbenmechaniken gibt es von Douglas Rathbun (Inkquiring Minds):
https://youtu.be/oAOrByBwP5U?si=-RvPWvKa4TbpJywo



Material und Verarbeitung:

Als Material kommt Kunstharz zum Einsatz, daß in meinen Augen sogar den Namen „Edelharz“ verdient hätte.
Wie auch bei Montblanc, Pelikan und anderen namhaften Herstellern, fällt das Material unter die Kategorie „RIC 7“ für hochwertige Kunststoffe. Was aber nicht heißt, es handle sich um die gleiche oder ähnliche Mischung. Ein jeder Hersteller hat da so seine eigene „geheime“ Mischung.
Ist halt so, wie bei dem Geheimrezept von KFC für deren Panade. (welches ich zufällig kenne)
Das Material jedenfalls ist einfach nur toll.

Die Verarbeitung ist ebenfalls absolut klasse und fast schon auf Spitzen-Niveau.
Keine scharfen oder störenden Kanten oder Grate.
Das Gewinde am Griffstück ist absolut sauber und glatt und stört auch bei höherem Griff überhaupt nicht.
Auch hier kann ich nur eine Bestnote vergeben.



Haptik & Ergonomie:

OK.
Er fühlt sich richtig gut an und das wundert nicht, bei so einem gut verarbeiteten Material.
Genau so gut eben, wie alle Kunstharz/Resin Füller, wenn sie gut gemacht und poliert sind.

Ergonomisch trifft er nicht ganz meinen Geschmack.
Das Griffstück mit 10,5mm Durchmesser könnte für mich gerne noch so 0,5 - 1mm dicker sein. Bewegt sich aber immer noch im Rahmen eines angenehm zu haltenden und führenden Füllers.

Also auch hier nicht wirklich etwas zu bemängeln.



Die Feder:

Die Feder ist - wie bei China-Füllern meist üblich - aus Edelstahl, ist in Größe #6 und liegt hier als „M“ Feder vor.
Optisch eher auf der schlichteren Seite ist lediglich der Name „Asvine eingeprägt, sowie in einem fast mittig liegenden Kreis die Federstärke „M“. Umgeben von der üblichen Rand-Ziselierung.
Das Schreibkorn ist perfekt ausgerichtet, sauber geschliffen und gut poliert.
Der Feed ist aus Plastik und kommt diesmal aus der Gußform N° 8.
  • Bild
Die Leistung der Feder ist mal wieder Oberklasse!
Aus meiner Sicht - und der manch anderer Reviewer - übertrifft die Feder spielend Marken wie Bock oder JoWo. Aber das ist wieder eine sehr subjektive Sache.
Ich jedenfalls liebe den „Bounce“ dieser Feder, der für eine Größe #6 Edelstahl Feder so richtig angenehm ist.
Und nicht nur das. Die Feder ist auch in der Lage mit relativ wenig Druck eine deutliche Varianz in die Linien zu bringen.
Dieses Niveau erreichen selbst manche Goldfedern (leider) nicht. Stichwort: Nagel.

Und was den Tintenfluß angeht...
Der Hammer!!
Diese Feder gehört eindeutig zu den 10 nassesten, die ich in Verwendung habe. Also hinsichtlich der Marke.



Befüllung:

Befüllt wird der Asvine P20 mittels Kolbenmechanik.
Was anderes geht nicht.



Bewertung & Schreibprobe:

Zuerst der Bewertungsbogen:
  • Bild
Und es folgt auch gleich die Schreibprobe.
Wie üblich auf Oxford Optik Paper 90g/m².
  • Bild


Fazit:

Mein Fazit fällt aus meiner Sicht recht logisch aus.
Da meine derzeitigen „Lieblinge“ so ziemlich alle aus dem Hause HongDian kommen, reiht sich auch der Asvine P20 da mit ein.
Somit hat auch er einen Platz unter meinen Top-Füllern.
Und selbst für einen Doug Rathbun (Inkquiring Mind) ist er der Füller des Jahres 2023 gewesen und belegt in seiner Top 10 den 1. Platz.

Und dem könnte ich mich fast anschließen, wäre da nicht der eine oder andere HongDian, den ich tatsächlich noch immer vorziehe.

Dennoch:
Ein wunderschöner Füller, der absolut zu begeistern vermag.
Vor allem in dieser Preisklasse!!
Bedenkt man, ein Leonardo Momento Zero Grande kostet - je nach Ausführung und Verkäufer - gerne mal bis zu 500,- €.
Da sind die ca. 33,- € für den Asvine P20 vergleichsweise ein Witz dagegen.

Also:
Aus meiner Sicht und für meine Verhältnisse ist der Asvine P20 keine „Kopie“ des Leonardo MZG, sondern fast schon ein Leonardo-Killer - mit ein wenig Übertreibung.

Und das war’s dann auch wieder von mir...


Liebe Grüße
SteamDevil

Das entsprechende Video dazu findet Ihr hier:
Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?
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Pen-Tagon
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von Pen-Tagon »

Sieht gut aus! 👍

Was mich aber an fast allen China-Füllern stört, ist die doch sehr beschränkte Auswahl an Federbreiten. Immer nur von ganz schmal bis max. M. Löblich ist da hingegen ein Moonman/Majohn P136.
Gruß
Knut
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SteamDevil
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von SteamDevil »

Pen-Tagon hat geschrieben:
15.04.2024 5:43
Was mich aber an fast allen China-Füllern stört, ist die doch sehr beschränkte Auswahl an Federbreiten. Immer nur von ganz schmal bis max. M.
Ja, das ist oft sehr schade.
Zumal manche Modelle auch schon von sich aus nach einer "B" oder "Stube" Feder förmlich schreien.

Wir du schon sagst:
Löbliche Ausnahme ist das z.B. Majohn, TWSBI und PenBBs.
Aber die haben sich auch von Beginn an in Richtung westlichen Markt orientiert.

Da sollten vielleicht die größeren und einflussreicheren Youtuber mal ein Machtwort sprechen.
HongDian/Asvine würde mit Sicherheit ein offenes Ohr dafür haben.
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von Corp. »

SteamDevil hat geschrieben:
15.04.2024 6:47
Pen-Tagon hat geschrieben:
15.04.2024 5:43
Was mich aber an fast allen China-Füllern stört, ist die doch sehr beschränkte Auswahl an Federbreiten. Immer nur von ganz schmal bis max. M.

Da sollten vielleicht die größeren und einflussreicheren Youtuber mal ein Machtwort sprechen.
HongDian/Asvine würde mit Sicherheit ein offenes Ohr dafür haben.
Ich glaube nicht, dass das viel bringt. Das Zubrot westlicher Markt ist zwar ganz nett, aber der Focus dürfte zu Recht auf China liegen. Und chinesische Schrift als Alltagsschrift geht besser mit F oder EF.

Außerdem: man kann ja notfalls was von Bock einbauen 😀
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SteamDevil
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von SteamDevil »

Corp. hat geschrieben:
16.04.2024 21:29
Außerdem: man kann ja notfalls was von Bock einbauen😀
Von den technischen Möglichkeiten her sicher.
Wenn die Federn von Bock nicht nur immer so Bockelhart wären. 😇
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von Crovax »

Corp. hat geschrieben:
16.04.2024 21:29
Außerdem: man kann ja notfalls was von Bock einbauen 😀
Da wäre ich vorsichtig. Doodlebud hat vor kurzem ein Video auf YT gezeigt. Anscheinend lassen sich Bock-Federn nicht so einfach in die Asvine-Housings einbauen und der Ersatz des kompletten Triples ist auch mit Problemen (unterschiedliche Dimensionen) verbunden.

Für den P20 kann ich bestätigen, dass das Bock 250 Triple nicht passt. Beim Einschrauben steht das Triple etwa 3 mm über obwohl die beide gleich lang sind, vermutlich, weil das Asvine-Triple sich etwas verjüngt.
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von Corp. »

Crovax hat geschrieben:
17.04.2024 10:32
Corp. hat geschrieben:
16.04.2024 21:29
Außerdem: man kann ja notfalls was von Bock einbauen 😀
Da wäre ich vorsichtig. Doodlebud hat vor kurzem ein Video auf YT gezeigt. Anscheinend lassen sich Bock-Federn nicht so einfach in die Asvine-Housings einbauen und der Ersatz des kompletten Triples ist auch mit Problemen (unterschiedliche Dimensionen) verbunden.

Für den P20 kann ich bestätigen, dass das Bock 250 Triple nicht passt. Beim Einschrauben steht das Triple etwa 3 mm über obwohl die beide gleich lang sind, vermutlich, weil das Asvine-Triple sich etwas verjüngt.
Versteht mich nicht falsch, ich habe gar nicht vor, was von Bock einzubauen, ich gehöre zu den Leuten, die die Federn von Bock und JoWo nicht für wirklich besser und deshalb für austauschwürdig halten. Wenn, würde ich auch nicht das "triple" austauschen, sondern nur die Feder, das geht fast immer.
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von SteamDevil »

Crovax hat geschrieben:
17.04.2024 10:32
Corp. hat geschrieben:
16.04.2024 21:29
Außerdem: man kann ja notfalls was von Bock einbauen 😀
Da wäre ich vorsichtig. Doodlebud hat vor kurzem ein Video auf YT gezeigt. Anscheinend lassen sich Bock-Federn nicht so einfach in die Asvine-Housings einbauen und der Ersatz des kompletten Triples ist auch mit Problemen (unterschiedliche Dimensionen) verbunden.

Für den P20 kann ich bestätigen, dass das Bock 250 Triple nicht passt. Beim Einschrauben steht das Triple etwa 3 mm über obwohl die beide gleich lang sind, vermutlich, weil das Asvine-Triple sich etwas verjüngt.
Was jetzt echt komisch ist, weil ja einige Modelle mit Bock Federn angeboten werden.
Sollten die sich tatsächlich die Mühe machen und nur die Federn selbst auszutauschen? Also Bock Federn in deren eigenes Tripple einsetzen?
Mir wäre es ja egal, aber das sollte dann von Asvine etwas besser kommuniziert werden.
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von Corp. »

Den ja durchaus "ähnlichen" Moonman M800 ( das Vorbild ist dasselbe) gab es mit Bock-Feder und mit Moonman-Feder.

Das "triple" (außer der Feder, als eher "double") war dasselbe.

Bei Youtube gibt es ein Vergleichsvideo "Asvine P20 vs Majohn M800, Which Pen is Better?!" https://www.youtube.com/watch?v=-6oiDcU ... =ThePenMan
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von Crovax »

Bei meinen M800 habe ich damals die Triples selber getauscht (war billiger). Das ging problemlos (Moonman-Triple rausdrehen, Bock-Triple reindrehen, fertig), allerdings musste ich auch den Konverter tauschen, da der Moonman-Konverter nicht auf den Bock-Anschluss passte (da passt aber ein internationaler Standardkonverter). Keine Ahnung, ob Moonman, die Bock-Federn auf seine Tintenleiter gesetzt hat oder ob Bock etwas Angepasstes geliefert hat.
Beim P20 kann ich aber das Bock-Triple nicht tief genug hineindrehen, damit es bündig abschließt.
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von ai19 »

Als ich vor 5,6 Jahren China-Füller ausprobiert habe, fand ich jedesmal, dass ich es besser hätte sein lassen sollen.

Aber inzwischen können sie es.

Ich habe einen nagelneuen Asvine V200 mit Asvine-EF-Feder, und das Teil zieht mir die Schuhe aus. Eine der besten Stahlfedern, die ich jemals frisch aus der Packung geholt habe. Wenn nicht die beste, wobei die Stahlfedern von Pilot schon eine sehr hohe Messlatte darstellen.

Das Teil schrieb ohne Frickelei butterweich und nass.

Inzwischen besser als die Federn, die man üblicherweise in Faber-Castell, Lamy und Konsorten kriegt. Pelikan will ich da herausnehmen, weil ich deren Federn ebenfalls super finde, aber viel zu breit (mein M805 EF schreibt breiter als eine Pilot No.10 M, die ich habe. Das kann es irgendwie nicht sein, europäische Strichbreiten hin oder her.)

Ich hatte mir einen P36 mit Bock-Feder bestellt, aber die schreibt nicht so gut wie die Asvine im P30 und schon gar nicht mal die Asvine in dem V200.

Ich bin echt von den Socken. Ganz starke Leistung.

Nun gibt es stets Serienstreuung, und ich habe mit Sicherheit einen Abweichler in die positive Richtung erwischt, aber meine anderen Asvine-Federn schreiben ebenfalls sehr gut.

Das große Problem, das ich mit den Momento Zeros habe, ist, dass die keine Innenkappe haben und nicht dicht schließen. Das ist immer sehr schlecht bei einem Schreiber, der wie ich der Vielfüllerei verfallen ist. :) Da bleibt ein einzelner Füller schon einmal ein paar Tage liegen. Wenn dann ein Füller mit einer Standardtinte wie der 4001 nicht vernünftig anschreibt, finde ich das für soviel Geld völlig inakzetabel.

Wie sieht es denn in puncto Kappendichtigkeit beim P20 aus? Performen die da ähnlich wie die Schwestermodelle P30, P36 (und offenbar V200 - meiner ist aber noch viel zu neu für ein abschließendes Fazit)

Viele Grüße
Crovax
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von Crovax »

ai19 hat geschrieben:
19.04.2024 13:42
Nun gibt es stets Serienstreuung, und ich habe mit Sicherheit einen Abweichler in die positive Richtung erwischt, aber meine anderen Asvine-Federn schreiben ebenfalls sehr gut.
Die F-Feder in meinem P20 ist ebenfalls ziemlich gut.
Das große Problem, das ich mit den Momento Zeros habe, ist, dass die keine Innenkappe haben und nicht dicht schließen. Das ist immer sehr schlecht bei einem Schreiber, der wie ich der Vielfüllerei verfallen ist. :) Da bleibt ein einzelner Füller schon einmal ein paar Tage liegen. Wenn dann ein Füller mit einer Standardtinte wie der 4001 nicht vernünftig anschreibt, finde ich das für soviel Geld völlig inakzetabel.
Hmm, ich habe einen LMZ und der kann hier wochenlang herumliegen und schreibt dann trotzdem problemlos an.
Wie sieht es denn in puncto Kappendichtigkeit beim P20 aus? Performen die da ähnlich wie die Schwestermodelle P30, P36 (und offenbar V200 - meiner ist aber noch viel zu neu für ein abschließendes Fazit)
Ich lasse den P20 selten sehr lange betankt herumliegen, aber zumindest eine Woche hat er ohne Aussetzer überstanden.

Ah, noch ein Hinweis: Der Kolben geht beim Herausdrehen nicht am Tintenfenster vorbei. Wenn man also den Füller komplett füllen will, muss man nach dem Hereindrehen des Kolbens, den Füller mit der Feder nach oben halten, den Kolben wieder soweit herausdrehen, bis Tinte an der Feder austritt und dann den Füller im Tintenglas zu Ende befüllen. Das ist genauso wie beim Moonman T5, allerdings verschwendet man da beim "normalen" Befüllen aufgrund des größeren Tintenfensters deutlich mehr an Kapazität.
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SteamDevil
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von SteamDevil »

ai19 hat geschrieben:
19.04.2024 13:42
Wie sieht es denn in puncto Kappendichtigkeit beim P20 aus? Performen die da ähnlich wie die Schwestermodelle P30, P36 (und offenbar V200 - meiner ist aber noch viel zu neu für ein abschließendes Fazit)
Ich habe meine Füller-Rotation so gestaltet, so das ich im Schnitt alle 44 Tage (6 Wochen) wieder zum Anfang komme.
Und jede Rotation ziehe ich 2x durch.
Daher kann ich sagen, der P20 schrieb nach 6 Wochen Ruhezeit absolut problemlos an und hatte keinerlei Aussetzer.
Ebenso der P30 und jeder HongDian oder Lemon, die aktuell in der Rotation sind.
Probleme habe ich da eigentlich nur mit dem einem oder anderen Modell von Jinhao. Je nachdem ob Schraub- oder Steck-Kappe.

Selbst die billigen (damals für 3,80 €) Lanbitou 3059 (TWSBI Eco Abklatsche) schrieben nach 2-3 Monaten liegen sofort an.
Und auch die Wing Sung 3008 haben mich da sehr überrascht mit der Dichtigkeit der Kappe.

Das sind aber auch alles Schraub-Kappen.
Echte Probleme - teilweise schon nach Stunden liegen - habe ich daher nur bei Füllern mit Steck-Kappe.
Das zieht sich dann auch durch allerlei Marken, von Jinhao über Hero, Wingsung, Lanbitou, Fuliwen... etc. p.p.

Witziger Weise aber ist der schlimmste von allen noch nicht mal ein China-Füller, sondern der Parker Urban Classic, der schon nach gut 1-2 Stunden liegen so eingetrocknet ist, daß ich jedes mal den Konverter drehen muß um Tinte in den Feed zu bekommen.
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von SteamDevil »

Crovax hat geschrieben:
19.04.2024 17:27
Ah, noch ein Hinweis: Der Kolben geht beim Herausdrehen nicht am Tintenfenster vorbei. Wenn man also den Füller komplett füllen will, muss man nach dem Hereindrehen des Kolbens, den Füller mit der Feder nach oben halten, den Kolben wieder soweit herausdrehen, bis Tinte an der Feder austritt und dann den Füller im Tintenglas zu Ende befüllen. Das ist genauso wie beim Moonman T5, allerdings verschwendet man da beim "normalen" Befüllen aufgrund des größeren Tintenfensters deutlich mehr an Kapazität.
Das habe ich bei einigen der China-Füller schon so festgestellt.
Bei Majohn/Moonman, WingSung, Lanbitou, Asvine usw.

Man scheint das damit zu argumentieren, daß man eine Luftkammer erhalten will wegen dem Unterdruck.
So soll man nicht darauf angewiesen sein, nach dem befüllen die berühmten 3-5 Tropfen Tinte wieder aus dem Tank zu drücken um die Luftkammer zu erhalten.

Ich persönlich habe da aber noch keinen signifikanten Unterschied festgestellt ob es mit oder ohne Luftkammer besser oder schlechter wäre.
Deswegen hat bei mir noch nie ein Füller "gerülpst" bzw. "gespuckt".
Lediglich bei etwas zu fließfreudig eingestellten Eyedroppern ist mir das passiert.
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Re: Asvine P20 - Leonardo 'MZG' für arme?

Beitrag von G-H-L »

SteamDevil hat geschrieben:
20.04.2024 14:30

Ich persönlich habe da aber noch keinen signifikanten Unterschied festgestellt ob es mit oder ohne Luftkammer besser oder schlechter wäre.
Deswegen hat bei mir noch nie ein Füller "gerülpst" bzw. "gespuckt".
Lediglich bei etwas zu fließfreudig eingestellten Eyedroppern ist mir das passiert.
Ich habe da schon Unterschiede festgestellt!
Füller, die wirklich vollständig (also ohne Luftblase) gefüllt waren, schrieben anfangs hervorragend. Sobald die Tinte im Tintenleiter aufgebraucht war, wurde der Tintenfluß immer spärlicher. Bis er teilweise sogar ganz versiegte.
Erst als sich eine ausreichend große Luftblase im Konverter gebildet hatte schrieb der Füller wieder einwandfrei.
Selbst Tintenpatronen sind nicht vollständig gefüllt. Es ist immer eine kleine Luftblase vorhanden.

Bisher konnte ich das Phänomen beim Lamy Safar und beim Kaweco-Original-250, jeweils mit Konverter bestückt feststellen.
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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