pelikanjog hat geschrieben:Ob ich mir andere Federn (Rosenfeder o.a.) besorge, weiß ich noch nicht.
Ich muss zugeben, dass ich auch nicht grundlos einen Füller mit Ebonitleiter nahm. Rosenfeder habe ich, glaub ich, etwas über den rechten Federbacken angeschrieben, damit das ging. Was wir allerdings zwar überlegten, aber nie umsetzten, war die Feder zu phosphatieren.
Die Rosenfeder würde ich nie in einen Füller einsetzen, erstens wie du schon schreibst schreibt die nicht immer sofort an und man muss ihr schon gut zureden oder wie erwähnt mit der Seite zum Schreiben animieren, das mag ich alles nicht, und zweitens die Menge an Tinte welche die Feder aufs Papier bringt durch den enormen Flex, könnte beim Füller schon problematisch werden.
Das Martin bei der Rosenfeder interveniert, war mir schon klar. Ich hatte da den Tintenleiter bearbeitet (da kommt das Ebonit in's Spiel). Ich hänge mal den Tintenleiter vom Blackbird an. Aber, das Problem ist immernoch dasselbe, die Federn verrosten im Füllerbetrieb.
Thom hat geschrieben:Das Martin bei der Rosenfeder interveniert, war mir schon klar. Aber, das Problem ist immernoch dasselbe, die Federn verrosten im Füllerbetrieb.
V.G.
Thomas
@ Thom,
mit der Rosenfeder kann ich einfach nicht warm werden, wir waren uns vom ersten Strich an nie einig.
Und von den rostenden Federn und verstopften Tintenleitern liest man bei Instagram ständig.
Nun experimentiere ich nicht mit dem Jinhao, aber ich frage mich, bei allem Interesse für die Werke Füllerfrankesteins, frage ich mich mittlerweile, warum? Aber das gehört hier nicht vollständig hierher: Ich empfinde das Tauchen der Spitzfeder als schön und mein Ehrgeiz liegt darin, den Tintenfluss so zu halten, dass es gar nicht auffällt, dass ich mit der Spitzfeder getaucht habe. Auch das Praktische, dass man seine Spitzfeder im Füller hat, hatte ich mir praktischer vorgestellt. Am Ende komme ich aber auf die konventionelle Benutzung zurück, bei der der einzige Faktor, der mich immer nachdenklich stimmt und immer nachdenklich stimmen wird, das Tintenfässchen ist. Genauso wie bei den Eyedroppern, denen ich bis zum Ende ihres Einsatzes nicht trauen konnte, mochte, wollte...
Dennoch finde ich die Umbauarbeiten und die Berichte ziemlich spannend.
ich vermute, das ist mein letzter Beitrag zum Thema Jinhao + Zebra.
Nach meinen gestrigen Versuchen ist mir jetzt klar, warum der Tintenfluß nicht funktioniert / funktionieren kann:
Diese Federn heben bei Druck viel zu stark, bzw. weit vom Tintenleiter ab, als dass da noch Tinte fließen könnte. Dh, wenn die Tinte aufgebraucht ist, hört die Feder auf zu schreiben und neue Tinte fließt nicht nach, weil der Kontakt zwischen Feder und Leiter viel zu weit hinten schon beendet ist.
Diese Federn flexen nach oben und auseinander. Eine Füllerfeder flext nur auseinander. Das Abheben ist das Problem.
Ein Beleg dafür ist auch, dass die Feder funktioniert, wenn man kontinuierlich und ohne Druck schreibt. Dann ist der Kontakt zwischen Feder und Leiter nur kurz problematisch und der Tintenfluß bricht nicht gänzlich ab.
Deshalb klappt alles, wenn man taucht. Es klappt aber nicht, wenn man auf kontinuierlichen Tintenfluß per Tintenleiter angewiesen ist.
klar! Ich habe nichts gegen Kalligrafiefedern. Ich bewundere sogar die Leute, die damit wirklich malerisch schreiben. Ich würde das auch gerne können (... nicht so sehr gerne lernen).
Ich schreibe nicht kalligrafisch, sondern gerne mal schneller, flüchtiger, mal "gepflegt", genüsslich mit sanft gleitenden, elastischen Federn in Füllern. Und dafür ist die Zebra G ja wohl auch nicht gemacht.
Was ich nicht gut verstehe, ist die in meinen Augen unkritische Beschreibung in den Threads über Jinhao und Zebra und in youtube.
Aber seis' drum. Es war kein teurer Irrtum meinerseits.
Der Tintenleiter vom derzeitigen 750er passt perfekt zur Feder, nur die Erhebung am Ende der Feder führt dazu, dass man die Feder kurz hinter den Rillen des Tintenleiter zuerst einstecken muss, dann ist sie aber immer noch lang genug zum Flexen. Auch der Tintenfluss ist dann wunderbar, vielleicht ist der Tintenleiter des 450 anders gebaut.
Was ich nicht gut verstehe, ist die in meinen Augen unkritische Beschreibung in den Threads über Jinhao und Zebra und in youtube.
Aber seis' drum. Es war kein teurer Irrtum meinerseits.
Na ja - Hand aufs Herz - hättest dus gelassen, wenn dich jemand sachlich kompetent davor gewarnt hätte? Wohl kaum. Auch mich hätte nichts davon abhalten können, ich musste diesen Blödsinn natürlich genauso machen. Für mich gehört das inzwischen zu den Erfahrungen, die halt jeder selber machen muss.
Aber mittlerweile finde ich den stillen Logenplatz, von dem aus ich die Flexfrankenpengeschichten verfolgen kann, auch ganz schön. Highlight ist dann immer den Moment, wo das Thema dann plötzlich keines mehr ist ... und weil bekanntlich jeden Tag ein neuer Schlaumeier aufsteht, wirds so schnell auch nicht langweilig.
Ohne diese Debatte wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, in einen Jinhao eine andere Feder einzubauen / anzupassen.
Dazu kam, dass ich x Federn und Tintenleiter des 159 zum Spottpreis erwerben konnte - und dann war des Probierens kein Ende ... bis es klappte.
Allerdings schreibe ich auch mit echt alten Füllern aus den 20er Jahren mit flexiblen / semiflexiblen Federn. Erst als eine Waterman No. 5 flex Feder in einem Waterman 55 Tintenflussprobleme hatte und ich an dessen Tintenleiter nicht rumbasteln wollte, kam der 159 mit seiner ähnlich großen Feder in den Blick. Und da habe ich den Tintenleiter solange bearbeitet bis der Tinten- / Luftfluss ok war.
Inzwischen ist mein Interesse qualifizierter. Ich weiß (durch eine Habilitationsschrift), wie kompliziert das unterdruckgesteuerte System funktioniert und bin verwundert, dass es in diesem Fall klappt. Von daher ist mir auch klar, warum es heutzutage keine flexiblen Federn mehr gibt -
a) Kugelschreiber,
b) zuverlässiger und ausreichender, aber nicht zu starker Tintenfluß unter allen vorkommenden Bedingungen
machen das sehr, sehr schwer.
Die Fa. Lamy hat probiert, Füller mit piezzoelektisch gesteuertem System (überdruckgesteuert) zu etablieren und hat es dann gelassen: zu kompliziert, zu teuer, keine Akzeptanz bei Kunden.
Jetzt werden diese Systeme im medizinischen Bereich eingesetzt.