Die bunte Welt der Chinafüller

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thewritingsonthewall
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von thewritingsonthewall »

Ich kann nur für den Wing Sung 3008 sprechen, aber Schreibwerkzeug trifft es. Ich mag den trotzdem wirklich gerne. Sowohl mit der Originalfeder als auch mit einer Lamy B Feder.

Und manchmal ist es eben auch angebracht die teuren Füller zu Hause zu lassen.

Ich freue mich jedenfalls dass es mittlerweile auch im Billigsegment Kolbenfüller gibt, und umso mehr dass sie auch Spaß machen.
Möge der Saft mit dir sein :mrgreen:
PhiSch
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von PhiSch »

Corp. hat geschrieben:Wenn man es übertreibt, verbiegt die Feder etwas, lässt sich aber genauso gut zurückbiegen. Danach war bei allen der Tintenfluss optimal.
Das habe ich gemacht. Ich habe aber eine gewisse Erwartung wie sich die Feder verhält und die Lanbitou Feder war nicht so elastisch, wie ich es bei einem - Achtung - Federstahl erwartet hätte.

Danke für den Deckeltip, der wird gleich umgesetzt.

Mir ist der Lanbitou irgendwie lieber. Er ist dezenter als der Wing Sung und bei dem rostet die Schraube im Deckel.
Vermutlich resultiert die Abneigung ausschließlich aus der rostenden Schraube.
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Tenryu
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von Tenryu »

Meinen 3008 habe ich seit Juli 2017 in Gebrauch. Da zeigt die Schraube keine Spur von Rost. Entweder betrifft das nur eine bestimmte Charge, oder Leute, die ihre Kappe dauernd mit Wasser ausspülen oder eine besonders aggresive Tinte verwenden. :?

Meine vier Allzeit-Favoriten unter den aktuellen Chinesen sind folgende:

1. Wing Sung 3008. Ein schöner großer Kolbenfüller-Demonstrator mit großem Tintenvolumen und angenehmer Haptik. Hervorragendes Preis/Leistungsverhältnis. Kann mit Lamy-Federn aufgewertet werden. Kappe dichtet gut ab.

2. Jinhao X750/X450 in der Version gebürsteter Edelstahl. Ein sehr robuster, fast unkaputtbarer Alltagsfüller. Ideal für Schule, Studium und Büro. Eignet sich gut auch für längere Schreibarbeiten, da er nicht zu dünn ist.

3. Jinhao 992. Ein kleiner leichter Füller in verschiedenen Farben. Schreibt ausgezeichnet, ist aber nicht sehr robust und haltbar, dafür sehr preiswert. Die Kappe schließt sehr dicht, so daß er auch nach längerer Zeit nicht austrocknet.

4. Jinhao 911. Ähnelt dem Parker 51. Ein idealer Alltagsfüller für unterwegs. Leicht und handlich, aber dennoch angenehm im Griff. Paßt gut in Hemd- oder Rocktaschen. Das Design wirkt elegant und zurückhaltend, aber nicht billig. In der Edelstahl-Version auch sehr robust und unempfindlich.
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sanphoemo
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von sanphoemo »

Ich habe ein 4er Set Jinhao 750 geordert, hauptsächlich zum Tinte testen. Ich war positiv überrascht. Alle schreiben flüssig und weich. Eintrocknen trat nur bei einem auf. Nachdem der Konverter gereinigt wurde, hat sich das sehr gebessert,
Ausserdem habe ich noch einen 301. Er schreibt sehr schön mit feiner Feder, keine Aussetzer trotz des dünnen Striches. Ich mag ihn sehr, Die Strasssteinchen an der Kappe hatte ich irgendwie übersehen, aber egal :wink: Toller Füller für kleines Geld.
Poison Door
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von Poison Door »

Tenryu hat geschrieben:Meinen 3008 habe ich seit Juli 2017 in Gebrauch. Da zeigt die Schraube keine Spur von Rost. Entweder betrifft das nur eine bestimmte Charge, oder Leute, die ihre Kappe dauernd mit Wasser ausspülen oder eine besonders aggresive Tinte verwenden. :?
Ich habe derzeit zwei befüllt. Beide mit Rohrer & Klingner. Königsblau und Magenta (?). Bei beiden rostet die Schraube, die Kappen habe ich nie mit Wasser ausgespült. Ich vermute daher ein Chargen-Problem. Irgendwann werde ich mich mal um nicht-rostende Ersatzschrauben kümmern, aber derzeit stört mich der Rost noch nicht wirklich.
tt-trommler
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von tt-trommler »

Kann es am pH-Wert der Tinten liegen ?
(Irgendwo hier im Forum versteckt war eine Zusammenstellung vieler Tinten und deren pH-Werte ..... alkalische Tinten könnten schon eher zu "Rost" neigen als saure ....)
PhiSch
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von PhiSch »

Zwei bis drei Füllungen 4001 Königsblau und davor einmal Diamine Majestic Blue. Rost wurde erst beim KB sichtbar und immer deutlicher. pH=2,5 habe ich für diese in Erinnerung.
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Tenryu
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von Tenryu »

Ich bin zufällig über diesen interessanten neuen Chinafüller gestolpert.
Er scheint ziemlich beliebt zu sein, denn er ist derzeit fast überall ausverkauft:
http://thisisthewriteplace.com/blogs/bl ... moon-river

Für Leute, die gerne mehrere Tinten parallel benutzen und nicht viele Füller mit sich herumtragen möchten, ist das eine geniale Erfindung. (Ich weiß, die Chinesen haben es nicht erfunden, aber zumindest wiederentdeckt.)

Was haltet ihr von einem Doppelfüller? Geniales Schreibwerkzeug, oder überflüssiges Gimmick?

Eines muß man den Chinesen lassen: Sie strotzen nur so vor Innovation und Experimentierlust. Die bringen in zwei Jahren mehr neue Modelle auf den Markt als andere in zwanzig Jahren. Ein bißchen etwas davon würde man sich von den etablierten abendländischen Herstellern auch wünschen, und nicht immer nur dasselbe Standardmodell in grün, oder irgend einen obszönen, mit 100 Diamanten vollgekleisterten Luxusschreiber. :|
agathon
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von agathon »

Meiner Meinung nach ist das grundsätzlich eine gute Sache. Die Idee gab es aber natürlich auch schon vor 100 Jahren und Umsetzungen gab es auch schon häufig. Aber aus irgendwelchen Gründen hat sich so etwas nie so richtig durchgesetzt. Bei diesem Modell koennte es die Angst sein, dass der (jeweils) untere Eyedropper-Teil vielkeicht doch auslaufen koennte.

Grüße

Agathon
V-Li
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von V-Li »

Tenryu hat geschrieben:
28.10.2018 7:20
Eines muß man den Chinesen lassen: Sie strotzen nur so vor Innovation und Experimentierlust. Die bringen in zwei Jahren mehr neue Modelle auf den Markt als andere in zwanzig Jahren. Ein bißchen etwas davon würde man sich von den etablierten abendländischen Herstellern auch wünschen, und nicht immer nur dasselbe Standardmodell in grün, oder irgend einen obszönen, mit 100 Diamanten vollgekleisterten Luxusschreiber. :|
Bei den etablierten Marken bezahlt man hohe Preise mit entsprechendem Anspruch des Kunden an Qualität und Funktionalität. Wenn jetzt dabei etwas schiefgeht, versaut man sich seinen Namen in alle Ewigkeit. Den Chinesen ist es egal, weil sowieso niemand etwas erwartet, aber stell dir mal eine rostende Schraube nach vier Füllungen (siehe einige Beiträge weiter oben) bei Pelikan vor.
Für mich ist es nachvollziehbar, schade ist es trotzdem, da gebe ich dir recht.
MobyDick

Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von MobyDick »

So innovativ finde ich das nicht. Sind ja einfach zwei Eyedropper, die am Ende miteinander physisch verbunden sind. Warum ich das nicht innovativ finde? Weil es gegenüber der Benutzung von zwei Füllern keinen Vorteil bietet. Eine Kappe rauf, eine runter, drehen um die Zentralachse. In der Praxis ist da nichts einfacher, ich muss so oder so meinen Schreibvorgang für den Farbwechsel unterbrechen und zwei Hände hernehmen. Und ich erkaufe mir das um den Preis, dass ich beim Füllmechanismus auf Eyedropper festgelegt bin. Da kann ich auch bei zwei Füllern bleiben.

Innovativ wäre es gewesen, wenn sie ein System mit zwei übereinanderliegenden Federn entwickelt hätten, bei dem man den Füller zwischen den Fingern um die Längsachse dreht. Ich also die Farbe während des Schreibens mit einer Hand und ohne den Füller wirklich vom Papier abzusetzen zu müssen wechseln könnte. Gabs ja mal, leider sind diese historischen Füller heute sündhaft teuer.

Auch sonst tue ich mich schwer damit, bei den Chinesen wirklich Neues zu entdecken. Klar, nach den einfach umzusetzenden westlichen Vorbildern (Jinhao 159, Parker 51 clones usw.) nehmen sie jetzt auch langsam komplexere Designsprachen auf und werfen die billig auf den Markt. Gut, Innovation kommt im wörtlichen Sinne ja auch von erneuern und nicht von erfinden.
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Killerturnschuh
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von Killerturnschuh »

Ein gut funftionierender Eyedropper ist mehr als einfach eine dichte Kammer. Die meisten sogenannten Eyedropper sind nichts als Füller ohne vernünftige Befüllsystem, und das macht sich dann eben auch bemerkbar wenn der Tintenstand eine gewisse Füllmenge unterschreitet. Dann kommt es zum unkontrollierten Tintenaustritt.
Innovativ kann man das was die Chinesen da abliefern auch nicht nennen, es ist eine Spielerei wie es sie immer wieder mal gibt.
Salve

Angi

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paul
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von paul »

MobyDick hat geschrieben:
28.10.2018 8:25
Innovativ wäre es gewesen, wenn sie ein System mit zwei übereinanderliegenden Federn entwickelt hätten, bei dem man den Füller zwischen den Fingern um die Längsachse dreht. Ich also die Farbe während des Schreibens mit einer Hand und ohne den Füller wirklich vom Papier abzusetzen zu müssen wechseln könnte. Gabs ja mal, leider sind diese historischen Füller heute sündhaft teuer.
Schau dir mal den hier an: Vittae Pen.
(Das größte Problem bei dem ist leider, dass beide Federn *immer* an der Luft sind, dh. eine schnell austrocknet. Trotzdem eine neue Idee)
Corp.
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von Corp. »

Killerturnschuh hat geschrieben:
28.10.2018 8:56
und das macht sich dann eben auch bemerkbar wenn der Tintenstand eine gewisse Füllmenge unterschreitet. Dann kommt es zum unkontrollierten Tintenaustritt.

Da ist man aber immer noch gut 4 bis 5 Patronen bzw. 2- 3 Kolbenfüllungen entfernt, bis es soweit kommt. Viele meiner (meist indischen) Eyedropper haben das Problem gar nicht.
Corp.
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Re: Die bunte Welt der Chinafüller

Beitrag von Corp. »

V-Li hat geschrieben:
28.10.2018 8:05
aber stell dir mal eine rostende Schraube nach vier Füllungen (siehe einige Beiträge weiter oben) bei Pelikan vor.
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Es ist natürlich richtig, dass der Rost beim WingSung nicht sein müsste - aber das ist doch hier ein Forum, wo man etwas offener sein sollte, auch bei kleinen Basteleinen. Irgendeine "Special Edition" ohne Seele für mehrere Tausend € kann jeder Neureiche und ist dagegen eher langweilig
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