Pilot Fa oder Pilot Falcon

[Pumukeline]

Sinas Suchanfrage erinnerte mich wieder an eine Frage, die sich mir schon mehrmals stellte:

Was ist der Unterschied einem Pilot Falcon SEF und einem Pilot mit Fa-Feder?

Danke!

[JulieParadise]

Also, aus der erinnerten wiederholten Benutzung der FA und der Erfahrungen des Falcon seit ca. eineinhalb Jahren würde ich ganz grob sagen: Die Falcon-(sehr eigen schnabelförmig gebogene)-Feder ist härter, es gibt sie in verschiedenen Breiten (soft extra fine / soft fine / soft medium / soft broad) und ihre Strichvarianz erhält sie eher aus dem Spreizen der Feder bei Druck. Die FA-Feder dagegen (mit den Ausschnitten an den Schultern) gibt es nur in einer Grundbreite (etwa FM) und sie ist insgesamt weicher. Die Linienvarianz erhält sie eher aus dem Biegen der Federspitzen. Insgesamt ein ganz anderes Schreibgefühl.

[Pumukeline]

Also, aus der erinnerten wiederholten Benutzung der FA und der Erfahrungen des Falcon seit ca. eineinhalb Jahren würde ich ganz grob sagen: Die Falcon-(sehr eigen schnabelförmig gebogene)-Feder ist härter, es gibt sie in verschiedenen Breiten (soft extra fine / soft fine / soft medium / soft broad) und ihre Strichvarianz erhält sie eher aus dem Spreizen der Feder bei Druck. Die FA-Feder dagegen (mit den Ausschnitten an den Schultern) gibt es nur in einer Grundbreite (etwa FM) und sie ist insgesamt weicher. Die Linienvarianz erhält sie eher aus dem Biegen der Federspitzen. Insgesamt ein ganz anderes Schreibgefühl.

Danke für die Erklärung. Ich stehe bei den Pilots etwas neben mir. Ich hielt FA und Falcon für das gleiche, aber gut zu wissen, das dem nicht so ist. Wie schmal/breit ist die Grundbreite FM? Geht das in Richtung europäischer M oder zum japanischen F?

Ich werde auch aus den Federbreiten von Pilot nicht recht klug.
Meine ersten Pilots waren Penmanships in EF, die sehr fein waren. Dann kam ein Custom Heritage 91 mit EF-Feder, die ebenfalls sehr fein und gut schreibt. Die EF-Feder des Pilot Elite 95S hingegen ist viel breiter und ist nicht so mein Fall. Mit dem Falcon SEF komme ich, obwohl die Feder ziemlich hart schreibt, auch zurecht.
Sollte die FA-Feder nun ein Pilot Custom Heritage 912 oder ein 743 sein?

[JulieParadise]

Sollte die FA-Feder nun ein Pilot Custom Heritage 912 oder ein 743 sein?

Sowohl als auch! Hier gibt es eine immer wieder ungemein nützliche Tabelle und Größenvergleiche zu genau diesen Fragen: kmpn.blogspot.de/2011/06/pilot-custom.html

[Butterblume]

Danke für diesen Faden und die Erklärungen! Ich habe mich das auch schon gefragt. Wie schön wäre es, wenn man so ein paar Piloten hierzulande im Laden probeschreiben könnte.

FM ist also zwischen japanischem F und M?

Die EF-Feder des Pilot Elite 95S hingegen ist viel breiter und ist nicht so mein Fall. Mit dem Falcon SEF komme ich, obwohl die Feder ziemlich hart schreibt, auch zurecht.

Die EF des Elite schreibt eher nicht so fein? Oh, schade! Falcon SEF wäre also feiner?

[Tenryu]

Ich besitze einen Pilot Custom 742 mit FA-Feder. Leider läßt sich damit überhaupt nicht schreiben. Schon beim geringsten Spreizen der Federschenkel reißt der Tintenfluß ab.
Nur wenn man absolut keinen Druck (und somit keinen Flex) nutzt und zugleich in Zeitlupe schreibt, kann man damit halbwegs etwas zu Papier bringen. Ich weiß nicht ob ich eine defektive Einheit erwischt habe, ob man nur mit einer Spezialtinte schreiben kann, oder sonst irgend ein Voodoo nötig ist, um damit vernünftig schreiben zu können. Der Füller an sich ist aber schön, hochwertig verarbeitet und liegt sehr angenehm in der Hand. Ich denke, mit einer Standard-Feder wäre er ein perfekter Alltagsfüller.

[miel]

Mein 912er mit FA ist bzw. war auch gewöhnungsbedürftig.
Und ich habe den Tintenleiter für besseren Tintenfluss bearbeitet.
Und ich nutze nur fließfreudige Tinten (bevorzugt Iroshizuku - aber auch Montegrappa Fuchsia mag er).

Mittlerweile komme ich sehr gut mit der Feder klar und genieße es genußvoll zu flexen - von EF bis BBB.
Das geht aber eben "nur" genußvoll sprich langsam und mit der für die Feder notwendigen Haltung.

Ich mag ihn sehr. Schreiben mit meiner FA ist für mich wie Meditation.
Und mein Schriftbild liebe ich mit diesem Stift. Ganz anders als mit meinen Lamy 2000-Arbeitsfüllern.

[Epaphras]

Habe seit einigen Tagen auch einen Pilot 912 FA mit den angesprochenen Problemen.

Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man den Tintenleiter nacharbeitet, damit er mehr Tinte zur Verfügung stellt. Ich möchte ja nix kaputt machen.

Feder lässt sich einfach mit dem Leiter nach vorn abziehen?

Danke für Hilfe!

Gruß, Karsten

[JulieParadise]

Schade, dass Du mit Deinem Füller nicht den erhofften Spaß hast.

Meine Erfahrung mit der FA-Feder ist, dass sie durchaus sehr weich und auch flex-bereit ist, wenn man nur sachte "einsteigt". Dann gibt es auch keine Aussetzer. Gebe ich aber nicht acht und habe zu viel Druck, ist ganz schnell eine kritische Grenze überschritten. Wenn ich das Schreiben langsam angehe, funktionieren sogar Glitzertinten in meinem CH 912.

Hast Du es denn schon mit verschiedenen, fließfreudigen Tinten probiert und diese auch mal für einige Stunden oder Tage im Füller gelassen?

[Epaphras]

Das maximale Flexen ist gar nicht so mein Problem, ich möchte sie einfach zum schnellen Schreiben mit leichter Hand, zB vom Tagebuch einsetzen, weil mir das Schriftbild sehr gefällt. Sie hat aber leider viele Hardstarts. Sie schreibt eigentlich nur halbwegs vernünftig, wenn man sie sehr steil hält

Ja, ich verwende Iroshizuku Shin Kai und Edelstein Tanzanite. Einige Tage habe ich sie jedoch noch nicht drin gelassen, Du meinst, es wird besser?

Mit welchen fließfreudigen Tinten im Blauschwarzbereich hast Du gute Erfahrungen gemacht?

[MarkIV]

Mit welchen fließfreudigen Tinten im Blauschwarzbereich hast Du gute Erfahrungen gemacht?

Also ich habe keine Probleme mit "skipping" oder "railroading". Tempo ist hier tatsächlich ein Schlüsselelement. Nicht zu schnell schreiben.

Ich verwende:
- Pilot BlueBlack (große Flasche, 350ml)
- Sailor Jentle BlueBlack
- Pelikan 4001, BlueBlack
- GvFC Moss Green

Damit habe ich gar keine Probleme....

Mark

[JulieParadise]

Die einzige Tinte, bei der ich Probleme hatte, war die Organics Studio Nitrogen und direkt danach Diamine Bilberry, ohne Spülen, weil ich am Strand war und die Patronen von einem Falcon zum CH 912 gewechselt habe, das aber auch bei 37°C. An blauen Tinten hatte ich bisher nur Sailor Shikiori Yonaga und Shimoyo sowie Diamine 150th Regency Blue, außerdem J. Herbin Bleu des profondeurs. Shimoyo und Bleu des p. hatten sogar soviel Fluss, dass man die Tinten kaum noch als Blau erkennen konnte, da habe ich dann schnell gewechselt. Perfekt fand ich Akkerman Cerulean Blue, eher ein Mittelblau.

[Epaphras]

Mein 912er mit FA ist bzw. war auch gewöhnungsbedürftig.
Und ich habe den Tintenleiter für besseren Tintenfluss bearbeitet.

Sag, Miel, wie hast Du das gemacht?

Danke und Gruß!

[miel]

... ich hab den Tintenleiter rausgedrückt und vorsichtig mit einer Rasierklinge die Kanäle erweitert.

Allerdings ist das für mich kein Halter für schnelles Schreiben.
Für "schnell" nehme ich rigide Federn.
Wenn ich das Schreiben genießen möchte, kommt die FA zum Einsatz.

[miel]

Hier ein interessantes Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=8qhkT2FufiE

Ich rate allerdings davon ab, die "breather tube" (keine Ahnung, wie ich das Ding nennen soll auf Deutsch) herauszudrücken ... wenn es nicht drin ist, hört es irgendwann komplett auf mit dem Tintenfluss.