Japanische Marken

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ai19
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Re: Japanische Marken

Beitrag von ai19 »

Mario Be hat geschrieben:
11.10.2019 7:34
Aus genau diesen Gründen bestelle ich ganz ungern Dinge in nicht-EU Ländern.
Nachvollziehbar.

Aber Japan ist nicht in der EU, und ich habe mit keinem einzigen japanischen Händler auch nur ansatzweise einen Hauch einer schlechten Erfahrung gemacht. Ärgern tut mich nur unser Zoll.

Beste Grüße,
A.
Thom

Re: Japanische Marken

Beitrag von Thom »

V-Li hat geschrieben:
11.10.2019 7:55
Laut https://www.zoll.de/SharedDocs/Boxen/DE ... Doc=289528
Postsendungen, die die Deutsche Post AG im Rahmen des Weltpostvertrages befördert, werden normalerweise an ein Zollamt weitergeleitet, wenn Angaben fehlen oder möglicherweise unvollständig oder fehlerhaft sind.
Man sollte vielleicht noch ergänzen, "wenn der Zoll das vermutet", deshalb ist es ja so unberechenbar.
Anders als in Japan, scheint korrektes Deklarieren aber in China geradezu ehrenrührig zu sein.

V.G.
Thomas
V-Li
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Re: Japanische Marken

Beitrag von V-Li »

sommer hat geschrieben:
11.10.2019 8:49
Füchschen hat geschrieben:
10.10.2019 9:34
Ja, Zoll muss man nicht zahlen aber die Einfuhrumsatzsteuer muss entrichtet werden.
Das ist so nicht richtig, es muß nach wie vor Zoll bezahlt werden, z.B. bei Hobonichi-Bestellungen. Beim aktuellen Abkommen mit Japan sind lediglich bestimmte Warengruppen von Zollgebühren befreit bzw. haben einen gegenüber früher reduzierten Zollsatz.
Wenn wir von Füllern reden: https://www.zolltarifnummern.de/2019/96083000 und https://ec.europa.eu/taxation_customs/d ... e=20191011 (nach Japan suchen).

Für Papiere und Notizbücher finde ich nur Zolltarifnummern, die zollfrei sind und zwar egal welches Herkunftsland die Sendung hat. Es wäre interessant, ob die Hobinichi-Leute die Ware eventuell falsch deklariert haben.
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Füchschen
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Re: Japanische Marken

Beitrag von Füchschen »

Also die Hobonichis sind bis jetzt bei mir immer korrekt deklariert gewesen. Trotzdem musste ich zum Zoll. Dieses Jahr musste ich obwohl ich über der Zollgrenze war und das deutlich keinen Zoll zahlen davor schon.
Tintige Grüße von Vanny
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Mario Be
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Re: Japanische Marken

Beitrag von Mario Be »

Damian hat geschrieben:
11.10.2019 15:19
Mario Be hat geschrieben:
11.10.2019 7:34
Aus genau diesen Gründen bestelle ich ganz ungern Dinge in nicht-EU Ländern.
Geht mir genauso.
Und alle die, die Produkte singulär um den halben Erdball zu sich schicken lassen, weil sie in der EU teurer sind, sollen mal in sich gehen und sich fragen, ob ihr Arbeitsplatz zukünftig nicht auch durch derartiges Verhalten anderer wegfallen könnte... Geiz ist nämlich im Zweifel immer höchst ungeil!

BTW, mit hat mal ein Vertreiber von Werbemitteln erzählt, dass ein Berufsverband seine Werbemittel für eine Kampagne für deutsche Wertarbeit letztlich im Ausland bezogen hätte, weil das ausländische Angebot günstiger gewesen sei als die der deutschen Anbieter... was will man dazu noch sagen?
Die Gründe die Du anführst sind gut und nachvollziehbar.
Aber nicht meine Beweggründe.
Das was Du da schreibst beziehe ich nur auf Deutschland, nicht auf die ganze EU. Für ein Produkt vom deutschen Händler bin ich durchaus bereit den einen oder andere Euro mehr zu zahlen.
Das mit der EU hat einfach den Grund, dass es im Fall der Fälle für mich einfacher geht.
Kein Weg zu Zoll oder Gebühren für eine Dienstleistung die ich nicht bestellt habe.

Ich muss aber gestehen, die Anekdote mit dem Vertreter ist schon ein super Beispiel für Doppelmoral.

Dinge die ich aber haben will/möchte und in erster Instanz nicht in Deutschland und in zweiter Instanz nicht in der EU bekomme, oder aber aus einem nicht-EU Land deutlich günstger, die bestelle ich da wo ich sie her bekomme.

Und ja, mein Arbeitsplatz wurde schon mal durch eine europaweite Ausschreibung geoutscourst (schreibt man dieses Denglische Wort so??). Mein Nachfolger hat den Job für etwas mehr als ein viertel meines Lohnes gemacht. Von daher kann ich das durchaus verstehen was Du da anführst. Andererseits muss ich aus schauen wie ich meine Bedürfnisse für mich optimal befriedigen kann. Und da muss ich nicht selten zwischen finanziellen Vorteil, Bequemlichkeit und Treue der deutschen Wirtschaft abwägen.
Aber ich glaube wir werden hier langsam etwas sehr offtopic.
ai19
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Re: Japanische Marken

Beitrag von ai19 »

Damian hat geschrieben:
11.10.2019 15:19

Geht mir genauso.
Und alle die, die Produkte singulär um den halben Erdball zu sich schicken lassen, weil sie in der EU teurer sind, sollen mal in sich gehen und sich fragen, ob ihr Arbeitsplatz zukünftig nicht auch durch derartiges Verhalten anderer wegfallen könnte... Geiz ist nämlich im Zweifel immer höchst ungeil!
Ich kaufe meine Füller nicht in Japan, weil das dann billiger ist, sondern weil kein deutscher Hersteller in der Lage ist, die Qualität japanischer Füller zu erreichen. Und da meine ich nicht Optik und Haptik - das können wir Europäer, sondern Robustheit, Zuverlässigkeit und Schreibverhalten. Ich hatte vor kurzem im Urlaub 15 Füller dabei, und der eine Füller, der die ganze Zeit wirklich zuverlässig funktionierte und mich nie im Stich ließ, war mein Platinum Century UEF aus Japan. (Und UEF gibt's nicht von irgend einem deutschen Hersteller.)

Ich kaufe meine feinen Gelminen nicht deswegen in Japan, weil sie dort billiger sind, sondern weil ich Spitzen mit 0.5mm oder 0.38mm in Deutschland ganz einfach nicht bekommen kann.

Mal ganz davon abgesehen, dass die 0.7mm-Gelminen, die man in Deutschland bekommt, so gut wie alle auch aus Japan kommen.

Warum kaufe ich Tintenroller von Uniball aus Japan und nicht die von Schneider? Weil die von Uniball wasserfest und dokumentenecht sind! Weil Uniball feine Spitzen liefern kann und Schneider nicht!

Ich habe in 2017 mit einem Tintenroller von Schneider einige Wochen lang Tagebuch geführt. Jetzt, nach zwei Jahren, ist die Tinte quasi versifft und im Papier durch Diffusion verlaufen, sodass die Schrift jetzt Schatten zieht und sich verfärbt hat. Das ist doch unfassbar!

Ich muss hoffentlich nicht gesondert erwähnen, dass die japanischen Tinten auf demselben Papier immer noch so aussehen, als hätte ich den Kram erst vor 10 Minuten geschrieben.

Mag ja sein, dass 99,9999% der Bevölkerung mit schmierenden Kugelschreibern glücklich ist, wenn sie nicht sowieso auf dem Handy datteln. Aber wenn es um höchste Ansprüche geht, was wirklich funktionierende Schreibgeräte angeht, dann sind für mich die Japaner die Weltspitze.

Zugegeben, ich kenne nicht alle europäischen Füller, die es gibt und die produziert wurden, aber ein paar kenne ich schon und ich habe auch den einen oder anderen in meinem Besitz. Ich vergleiche hier schon zwischen dutzenden Füllern, nicht nur 1 oder 2.

Wenn mir meine Kollegin erzählt, dass sie nur deswegen nicht gerne mit Füller schreibt, weil sie sich extra einen Montblanc geholt hat und dieser nicht sofort anschreibt, dann kann man sich doch wirklich nur an den Kopf packen. Das ist doch eigentlich ein Hersteller, der den Anspruch hat, Premium zu sein!

Und wenn ihr der Kundendienst antwortet, man solle nur die eigenen Tinten benutzen, dann habe man keinen Ärger, dann tut's mir auch leid. Das kann es wirklich nicht sein.

Aber die Angestellten von Lamy, Faber-Castell und Pelikan brauchen keine Angst zu haben: von denen habe ich jeweils mehr Füller als japanische.

Der einzige europäische Füller, der für mich die gleiche Zuverlässigkeit und Robustheit der Japaner hat, und im Gegensatz zu den meisten Platinums auch sehr willig Eisengallustinten frisst, ist der Parker Premier. Auch der Waterman Carène schrieb nach mehreren Monaten mit EG-Tinte im Konverter sofort an. Der einzige Grund, warum die nicht meine absoluten Lieblingsfüller sind, sind wieder die feinen Federspitzen, die ich nur vom Japaner kriege.

Sorry, wenn ich motzig rüberkomme, was nicht meine Absicht ist, aber die Message ist, manche Dinge kann man nicht in Europa kaufen, weil sie kein Europäer herstellt oder herstellen kann. (Ich sage nur TomoeRiver versus Moleskine. Aber ich glaube, der Punkt ist klar.)

Beste Grüße,
A.
Thom

Re: Japanische Marken

Beitrag von Thom »

Was? Nein, an japanischen Füllermarken ginge das Abendland nicht darnieder.
Der Countdown sähe so aus: Kraftfahrzeuge und Ersatzteile, Chemikalien, Maschinen (und käme aus China).

V.G.
Thomas
ai19
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Re: Japanische Marken

Beitrag von ai19 »

Thom hat geschrieben:
11.10.2019 20:29
Was? Nein, an japanischen Füllermarken ginge das Abendland nicht darnieder.
Der Countdown sähe so aus: Kraftfahrzeuge und Ersatzteile, Chemikalien, Maschinen (und käme aus China).
Naja, wir arbeiten ja mit deutscher Gründlichkeit daran, unsere Fahrzeugindustrie selber abzuschaffen. Bin mal gespannt, wie dann Elektrofahrzeuge von Rettungsdiensten, Feuerwehr und THW bei Naturkatastrophen performen, wenn nach einer Flut oder einem Orkan der Strom ausgefallen ist. Oder wie weit man durch afghanisches Gebirge fährt im E-Leopard.

Aber zurück zum Thema:

Umgekehrt sind Ostasiaten auch total versessen auf unsere Lamy-Füller und Pelikane. Die kaufen mir im Kaufhaus auch immer die EF's weg :) "Tut mir leid, den letzten EF hat vor einer halben Stunde ein japanischer Herr gekauft!" :roll:

Ich habe mal das Gerücht gelesen, dass Lamy seine guten EF-Federn nach Ostasien verkauft, weil der Durchschnittseuropäer breitere Spitzen bevorzugt. Was wirtschaftlich gesehen ja auch völlig sinnvoll ist.

Beste Grüße,
A.
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sommer
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Re: Japanische Marken

Beitrag von sommer »

V-Li hat geschrieben:
11.10.2019 11:28
Für Papiere und Notizbücher finde ich nur Zolltarifnummern, die zollfrei sind und zwar egal welches Herkunftsland die Sendung hat. Es wäre interessant, ob die Hobinichi-Leute die Ware eventuell falsch deklariert haben.
Der Zollbeamte und ich haben das Paket geöffnet und sind alle Positionen durchgegangen, d.h. er wußte sehr genau, was er da zu verzollen hatte. Eine Einzelabrechnung habe ich leider nicht, daher weiß ich nicht, auf welche Positionen ich nun Zoll zahlen mußte und auf welche nicht. Neben dem Kalendern waren auch passende Hüllen dabei (und Hülle+Kalender ist eine einzelne Position auf der Rechnung bei Hobonichi), daher wurden die vielleicht nicht als "Notizbuch" gewertet? Aber das ist jetzt nur geraten. Auf jeden Fall war der Zollbeamte sehr nett, hilfsbereit, und machte einen sehr erfahrenen, korrekten und gewissenhaften Eindruck, daher glaube ich nicht, daß er Quatsch gemacht hat. (Und überhaupt sind meine bisherigen Erfahrungen mit dem Zoll in Flensburg sehr positiv.)

Interessant ist auch die Zollgeschichte dieser Bestellung. Sie lag 7 Tage beim Zoll in Frankfurt, sie wurde auch dort geöffnet, aber der Zollbeamte vor Ort war wohl mit dem Inhalt trotz beiliegender englischsprachiger Rechnung überfordert (oder hatte doch nicht die Zeit gefunden, sich damit näher zu beschäftigen oder...), deswegen wurde das Problem auf den Zoll in Flensburg abgewälzt.

P.S.: https://www.youtube.com/watch?v=FqVXkbVUsGQ
Axel
ai19
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Re: Japanische Marken

Beitrag von ai19 »

Damian hat geschrieben:
12.10.2019 15:54
ai19 hat geschrieben:
11.10.2019 20:18
Damian hat geschrieben:
11.10.2019 15:19

Geht mir genauso.
Und alle die, die Produkte singulär um den halben Erdball zu sich schicken lassen, weil sie in der EU teurer sind, sollen mal in sich gehen und sich fragen, ob ihr Arbeitsplatz zukünftig nicht auch durch derartiges Verhalten anderer wegfallen könnte... Geiz ist nämlich im Zweifel immer höchst ungeil!
Ich kaufe meine Füller nicht in Japan, weil das dann billiger ist...
Verfügbarkeit ist eine ganz andere Motivation; meine Einlassung bezog sich aber auf die ganzen Leute, die in Asien allein deshalb bestellen, um ein paar Euro zu sparen. Das hätte man auch herauslesen können, wenn man gewollt hätte (siehe das von mir nachträglich Hervorgehobene in meiner obigen Einlassung), und sich den ganzen weiteren Sermon, der übrigens tatsächlich motzig und anfeindend herüberkam, sparen. So, jetzt sind wir quitt!
Na, das habe ich mir wohl gefragt. :)

Ich sehe jetzt, dass ich Deinen Post nicht genau genug gelesen habe, sodass ich mich irrtümlich selber angefeindet gefühlt habe. Kommt leider vor! Vielleicht hätte die Formulierung "nur weil sie in der EU teurer sind" einem Stumpfkopf wie mir das klarer gemacht. Aber ich sehe jetzt, was Du gemeint hast.

Beste Grüße,
Arda
Thom

Re: Japanische Marken

Beitrag von Thom »

Reklamationen, Händlergewährleistung sind natürlich auch noch Themen. :)

V.G.
Thomas
ai19
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Re: Japanische Marken

Beitrag von ai19 »

Thom hat geschrieben:
12.10.2019 16:54
Reklamationen, Händlergewährleistung sind natürlich auch noch Themen. :)

V.G.
Thomas
Absolut. Da nehme ich dann in Kauf, dann auch mal Pech gehabt zu haben. :) Aber der dieser hohen Qualität hatte ich damit noch nie ein Thema :)
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Seraphin
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Re: Japanische Marken

Beitrag von Seraphin »

Vielen Dank für die vielen Antworten. Schade, dass das anscheinend reine Glückssache ist. Mir würde es nämlich doch ziemliche Umstände bereiten, wenn ich extra zum Zollamt müsste.

Aber einige Möglichkeiten scheint es ja doch zu geben, wie man einigermaßen "bequem" an seine Japanware kommt.
Meine Motivation dort zu kaufen ist auch wie die vieler hier, dass es manchmal das entsprechende Produkt im Europaraum einfach nicht zu kaufen gibt. Ich wäre gerne bereit, mehr zu bezahlen, mir kommts da nicht unbedingt aufs Geld an bzw. ich muss nicht auf Teufel komm raus sparen. Aber wenns das Produkt schlichtweg nicht gibt in unseren Breitengraden dann muss man es sich eben von weit weg kommen bzw. importieren lassen.
Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie. Daher bedenke: Mors certa, hora incerta!
Beschwere dich, doch mach es still. Ich höre dich, sofern ich will.

(¡)
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Mario Be
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Re: Japanische Marken

Beitrag von Mario Be »

Genau so sehe ich das auch.
Zudem ist der EU Raum doch recht groß, und mit etwas Glück findet man hier so einiges.
Ich bestelle z.B. einige Dinge gerne in Italien bei einem Händler den ich zufällig über eBay gefunden habe.
Die Lieferungen gehen sehr schnell und das Geschäft ist recht günstig bei einigen Dingen.
ai19
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Re: Japanische Marken

Beitrag von ai19 »

Auf iguanasell.de bekommt man viele japanische Füller.

Bei denen habe ich mehrere Platinums gekauft. Beste Erfahrungen, liefern sehr schnell per UPS, und keine Scherereien mit dem Zollamt.

Der Preisaufschlag ist satt, man zahlt 50-100% mehr als in Japan, aber das zahle ich, weil ich auf die Scherereien keine Lust habe.

Beste Grüße,
Arda
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