Japanische Marken

Pilot, Sailor, TWSBI, Jinhao, Platinum

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger

Benutzeravatar
Seraphin
Beiträge: 536
Registriert: 30.12.2018 23:51

Japanische Marken

Beitrag von Seraphin » 10.10.2019 9:05

Hallo zusammen,

gibt es hier jemanden, der regelmäßig Artikel aus Japan importiert?
Mich würde die aktuelle Gesetzeslage interessieren. Wir haben doch ein Freihandelsabkommen mit Japan, sodass Importzölle hier nicht anfallen, oder bin ich da falsch informiert?

Ich habe zwar selber bereits etwas hierzu recherchiert, würde mich jedoch auf Erfahrungen aus erster Hand freuen.

Beste Grüße
Roman
Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie. Daher bedenke: Mors certa, hora incerta!
Beschwere dich, doch mach es still. Ich höre dich, sofern ich will.

(¡)

V-Li
Beiträge: 2051
Registriert: 17.01.2018 10:40

Re: Japanische Marken

Beitrag von V-Li » 10.10.2019 9:21

Der Zoll war eh nicht besonders hoch (3,70%), aber die Einfuhrumsatzsteuer fällt trotzdem an und die ist 19%.

Benutzeravatar
Füchschen
Beiträge: 1856
Registriert: 11.10.2014 12:52

Re: Japanische Marken

Beitrag von Füchschen » 10.10.2019 9:34

Ja, Zoll muss man nicht zahlen aber die Einfuhrumsatzsteuer muss entrichtet werden.
Tintige Grüße von Vanny

Benutzeravatar
Seraphin
Beiträge: 536
Registriert: 30.12.2018 23:51

Re: Japanische Marken

Beitrag von Seraphin » 10.10.2019 11:44

Vielen Dank für die Antworten.

Wie läuft das in der Praxis ab? Ich hab nämlich selten die Möglichkeit zum Zollamt zu fahren um Sendungen abzuholen. Kann im Vorfeld bereits angegeben werden, welcher Warenwert eingeführt werden wird und dann die entsprechende Einfuhrumsatzsteuer schon beglichen werden, sodass das Paket eben direkt zu mir geliefert wird und ich es nicht irgendwo abholen muss?

Beste Grüße
Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie. Daher bedenke: Mors certa, hora incerta!
Beschwere dich, doch mach es still. Ich höre dich, sofern ich will.

(¡)

Benutzeravatar
Füchschen
Beiträge: 1856
Registriert: 11.10.2014 12:52

Re: Japanische Marken

Beitrag von Füchschen » 10.10.2019 12:00

Hallo,

also bis jetzt habe ich das noch nicht rausgefunden wie man das macht. Ich musste entweder beim Postboten bezahlen weil es mit EMS und somit mit DHL Express kommt oder zum Zollamt fahren.
Tintige Grüße von Vanny

Benutzeravatar
bella
Beiträge: 4471
Registriert: 15.02.2014 22:13

Re: Japanische Marken

Beitrag von bella » 10.10.2019 12:18

Kommt auf den Versender an ... EMS aus Japan geht hier an DHL und die schreiben Dich an.
Dann entweder zum Zoll fahren oder die DHL gegen eine Gebühr von rund 35€ beauftragen die Verzollung für Dich vorzunehmen. Denen die Unterlagen schicken die benötigt sind und dann beim Zusteller die Gesamtrechnung bezahlen mit der fälligen Einfuhrumsatzsteuer

V-Li
Beiträge: 2051
Registriert: 17.01.2018 10:40

Re: Japanische Marken

Beitrag von V-Li » 10.10.2019 12:21

Der Exportierende muss die korrekten Angaben auf der Sendung anbringen (üblicherweise eine Proforma-Rechnung, siehe auch
https://www.dhl.de/de/geschaeftskunden/ ... xport.html). Der Zoll leitet dann entweder einfach durch und betreut das ausliefernde Unternehmen im Zielland mit dem Eintreiben oder bestellt den Importeur ein, abhängig von angegebener Warentarifnummer, Zufall, oder bei Verdacht, dass irgendwas nicht in Ordnung ist.

Tipp: Wenn du an eine Firmenadresse schicken lässt, die beim Zoll bekannt ist, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man nicht zum Zollamt muss.

Der Zeitreisende
Beiträge: 781
Registriert: 10.12.2017 16:56
Wohnort: in der Galaxis

Re: Japanische Marken

Beitrag von Der Zeitreisende » 10.10.2019 15:01

Dreimal habe ich durch die Bucht Platinum-Füller aus Japan kommen lassen (70 bis 80€ pro Stück) ohne dass mir in Deutschland zusätzliche Kosten berechnet wurden.

Neulich aber bekam ich einen Vintage-Füller aus Indonesien zugeschickt, wofür ich eine halbe Stunde zum nächstliegenden Zollamt fahren und 20% zahlen musste.
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.

ai19
Beiträge: 623
Registriert: 23.12.2018 9:50
Wohnort: Rheinland

Re: Japanische Marken

Beitrag von ai19 » 10.10.2019 19:34

Ich weiß nicht genau, wie man den Vorgang beeinflussen kann.

Ich bekomme nicht selten Kram aus Japan, z.B. meine feinen Gelminen, Patronen für Platinum, etc. Da ist aber für gewöhnlich ein grüner Aufkleber vom Zoll drauf und es läuft ganz normal durch. Aber die Platinum-Füller mussten durch den Zoll.

Manchmal musste ich zum Zollamt. Manchmal war Gebühr drauf, die aber vom DHL-Boten nicht kassiert wurde. Und manchmal hat der DHL-Bote direkt kassiert.

Ist wirklich unterschiedlich; und die machen es so, wie sie gerade Laune haben.

Einmal haben sie mir das Paket mit Notizbüchern von Nanami Paper aus den USA geöffnet und dafür 3 Wochen gebraucht. Gebühren musste ich auch zahlen.

Beste Grüße,
A.

Benutzeravatar
JulieParadise
Beiträge: 5410
Registriert: 13.06.2016 21:16
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Japanische Marken

Beitrag von JulieParadise » 10.10.2019 23:22

ai19 hat geschrieben:
10.10.2019 19:34
Ist wirklich unterschiedlich; und die machen es so, wie sie gerade Laune haben.
Yep, kann ich bestätigen. Für mich ist, auch nach vielen kleinen, mittleren und größeren (100-250€) Bestellungen in den letzten 4-5 Jahren keinerlei System erkennbar, wann etwas im Briefkasten landet, beim Zollamt oder bei Übergabe durch den DHL-Boten bezahlt werden muss.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

Benutzeravatar
Knorzenbach
Beiträge: 1413
Registriert: 19.11.2017 0:37
Wohnort: Nordbaden

Re: Japanische Marken

Beitrag von Knorzenbach » 10.10.2019 23:41

ai19 hat geschrieben: ↑
10.10.2019 19:34
Ist wirklich unterschiedlich; und die machen es so, wie sie gerade Laune haben.
Yep, kann ich bestätigen. Für mich ist, auch nach vielen kleinen, mittleren und größeren (100-250€) Bestellungen in den letzten 4-5 Jahren keinerlei System erkennbar, wann etwas im Briefkasten landet, beim Zollamt oder bei Übergabe durch den DHL-Boten bezahlt werden muss.
So isses.

Ich mußte bei keinem Füller, den ich aus Japan bestellt habe (Platinums), bislang zum Zollamt; dagegen mußte ich jeden Füller aus den USA vom Zollamt abholen.

Benutzeravatar
Mario Be
Beiträge: 475
Registriert: 20.01.2019 8:27
Wohnort: Castrop-Rauxel
Kontaktdaten:

Re: Japanische Marken

Beitrag von Mario Be » 11.10.2019 7:34

Aus genau diesen Gründen bestelle ich ganz ungern Dinge in nicht-EU Ländern.

V-Li
Beiträge: 2051
Registriert: 17.01.2018 10:40

Re: Japanische Marken

Beitrag von V-Li » 11.10.2019 7:55

Laut https://www.zoll.de/SharedDocs/Boxen/DE ... Doc=289528
Postsendungen, die die Deutsche Post AG im Rahmen des Weltpostvertrages befördert, werden normalerweise an ein Zollamt weitergeleitet, wenn Angaben fehlen oder möglicherweise unvollständig oder fehlerhaft sind.
[...]
Die Deutsche Post AG bietet als Serviceleistung die "nachträgliche Postverzollung" an. Wenn Sie nicht persönlich zum Zollamt kommen können, vertritt Sie die Deutsche Post AG bei der zollrechtlichen Abfertigung Ihrer Postsendung. Die Servicegebühr in Höhe von 28,50 Euro wird zusätzlich zu den eventuell anfallenden Einfuhrabgaben (Zoll, Einfuhrumsatzsteuer, Verbrauchsteuern) erhoben
Also vermute ich, dass die Japaner im Deklarieren Ihrer Sendungen einfach besser sind als die US-Amerikaner.

Benutzeravatar
MarkIV
Beiträge: 3149
Registriert: 17.07.2015 8:45
Wohnort: Mainz
Kontaktdaten:

Re: Japanische Marken

Beitrag von MarkIV » 11.10.2019 8:17

Mario Be hat geschrieben:
11.10.2019 7:34
Aus genau diesen Gründen bestelle ich ganz ungern Dinge in nicht-EU Ländern.
Warum?
Zugegeben, müsste ich 50km fahren, ich weiß nicht ob mir das noch egal wäre. Aber ich fahre nur 10min zum Zollamt und die 19% Mehrwertsteuer zahle ich in Deutschland auch auf alles.
Es ist aber einfach so, sehr, sehr viele Sachen bekomme ich innerhalb der EU nicht, die ich gern haben möchte. Das ist die BEstellung außerhalb einfach alternativlos. Außerdem, bei einigen Sachen bin ich auch einfach zu geizig. Warum sollte ich die EU Peise zahlen, wenn sie trotz de Versands und der Steuern die ich alternativ nachzahlen muss, noch mehr als doppelt so teuer sind.

Übrigens, das funktioniert sowohl in den USA als auch in Japan, hat man einen guten Draht zu dem Shop in dem man kauft, kann man denen auch einen "Vorsteuerausgleich" vereinbaren (ich weiß nicht ob das auf Deutsch exakt so heißt), so der Logistiker das unterstützt. EMS unterstützt das, USPS, UPS, FedEx und DHL auch. Man zahlt seine Abgaben dann mit der Rechnung und bekommt die Sendung dann direkt nach Hause. Ausnahme ist nur, wenn der Zoll den Inhalt als nicht mit der Deklaration übereinstimmend feststellt. Habe ich in weit über 100 Bestellungen aber noch nie gehabt. Also ich muss für meine Bestellungen aus den USA/Kanada, bei mir FedEx oder aus Taiwan/Korea/Japan, EMS oder DHLExpress, nur noch in Ausnahmefällen zum Zollamt. Da bezahle ich immer schon bei der Bestellung meine Abgaben und der Logistiker gibt das automatisch an die deutschen Behörden..
Übrigens, wenn große Onlinewarenhäuser direkt involviert sind, Rakuten oder Amazon als Beispiel, lohnt sich eine Anfrage sehr oft. Beide übernhemen den Service völlig kostenfrei.

M
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


www.tintanium.de/@tintan.ium

Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün

Benutzeravatar
sommer
Beiträge: 690
Registriert: 23.09.2017 14:58

Re: Japanische Marken

Beitrag von sommer » 11.10.2019 8:49

Füchschen hat geschrieben:
10.10.2019 9:34
Ja, Zoll muss man nicht zahlen aber die Einfuhrumsatzsteuer muss entrichtet werden.
Das ist so nicht richtig, es muß nach wie vor Zoll bezahlt werden, z.B. bei Hobonichi-Bestellungen. Beim aktuellen Abkommen mit Japan sind lediglich bestimmte Warengruppen von Zollgebühren befreit bzw. haben einen gegenüber früher reduzierten Zollsatz.

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Freihande ... %C3%B6llen

Was die Einflußname angeht, ob man es selber beim Zoll abholen muß oder DHL an der Haustüre kassiert: Man kann den Versender bitten, "Zur Selbstverzollung" auf die Sendung zu schreiben, dann wird es nicht per DHL geliefert. Dies hat den Vorteil, daß die DHL Gebühren für diesen Dienst nicht anfallen, aber natürlich den Nachteil, daß man es selber beim Zoll abholen muß.

Zum Thema "Abholen vom Zoll": In Flensburg gab es ein Pilotprojekt, daß man dies auch (gegen Gebühr) schriftlich erledigen lassen konnte, d.h. man hat die gewünschten Unterlagen schriftlich eingereicht und der Zoll hat einem das Paket dann per Nachnahme via DHL geschickt. Das Pilotprojekt ist meines Wissens vorbei, ob und wann dies großflächig eingeführt wird, weiß ich nicht. Wenn ich das nächste Mal da bin, frage ich mal nach.
Axel

Antworten

Zurück zu „Asiatische Marken“