TWSBI Eco falsche Feder?

Pilot, Sailor, TWSBI, Jinhao, Platinum

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blubbl
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TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von blubbl »

Hallo zusammen,

ich lese hier seit ein paar Tagen mit weil ich festegestellt habe, dass ich das Schreiben zwar schon seit der Schulzeit liebe, aber mir noch nie wirklich über das Gerät dazu Gedanken gemacht habe :-)

Nachdem es einige positive Rezessionen zum o. g. Füller gab habe ich mir für den Alltag mal einen bestellt. Das Design finde ich auch wirklich gut. Aber: Kann man feststellen, welche Feder wirklich verbaut wurde? Bestellt habe ich eine F, für mich fühlt es sich aber eher nach EF an. Die "Linie" ist auf jeden Fall schmaler als eine vergleichbare Linie beim Lamy Safari in F. Auch kratzt die Feder nach meinem Empfinden spürbar (ist natürlichi auch noch neu..).
Auf der Packung steht F, aber irgendwie glaube ich das nicht. Wobei ich natürlcih kein Experte bin..

VIele Grüße
Phil
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eisbaer-kiel
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Re: TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von eisbaer-kiel »

Moin Phil,
herzlich willkommen im Forum. Deine Feder wird schon vollkommen okay sein. Bei asiatischen Füllern sind die Strichstärken meistens eine Nummer kleiner als das europäische Pendant. Wenn Du Dich weiter im Forum umschaust, wird dir dieses Phänomen immer wieder begegnen.
Viel Freude mit dem TWSBI.
Beste Grüße
Manfred
blubbl
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Re: TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von blubbl »

Hallo,

und danke für die schnelle Antwort! Das muss man natürlich wissen :)

Gruß!
paul
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Re: TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von paul »

Die Strichstärke steht nicht nur auf der Packung, sondern auch auf der Feder selbst, auf der Oberseite nah am Griffstück. Evtl musst du sie ein wenig herausziehen um das sehen zu können.

Es gibt keine einheitliche Federstärkenbezeichnung, jeder Hersteller macht da sein eigenes Ding. Die deutschen Hersteller (wozu aber insbesondere auch TWSBI gehört, sie benutzen JOWO Federn aus Berlin) sind eher am breiten Ende des Spektrums anzusiedeln (mit Pelikan im Extrem), die Japaner eher im schmalen Bereich.
Hier ist eine gute Übersicht.
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sommer
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Re: TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von sommer »

Hinzu kommt auch eine gewisse Serienstreuung. Obwohl ich über 10 EF Federn von Faber-Castell habe, ist meine mit Abstand feinste eine F-Feder (alles das gleiche Federmodell). Vom TWSBI Eco habe ich 2 mit EF und einen mit F Feder, und die F schreibt genauso fein wie die feinere der beiden EF.
Axel
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MarkIV
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Re: TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von MarkIV »

eisbaer-kiel hat geschrieben:
15.07.2020 12:13
herzlich willkommen im Forum. Deine Feder wird schon vollkommen okay sein. Bei asiatischen Füllern sind die Strichstärken meistens eine Nummer kleiner als das europäische Pendant. Wenn Du Dich weiter im Forum umschaust, wird dir dieses Phänomen immer wieder begegnen.
Grundsätzlich absolut richtig, aber wie schon angeführt, TWSBI verwendet deutsche Federn, keine asiatischen. Das trifft dann eher auf Pilot, Sailor oder Platinum zu, da sind die Federn tatsächlich fast immer eine Größe schmaler als man dies von europäischen Federn gewohnt ist.
der Eindruck, dass die Feder zu schmal ist, kann auch durch die verwendete Tinte entstehen. Je nachdem, wie gut oder schlecht eine Tinte fließt, kann die Strichbreite schon erheblich beeinflusst werden.

Teste den Stift einfach mal mit einer anderen Tinte/Papier, meist reicht das schon um das Schreiberlebnis deutlich zu verbessern.

M
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


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Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün
blubbl
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Re: TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von blubbl »

Getestet habe ich schon fleißig. Wie weit schreibt sich eine Stahlfeder denn noch ein (bzgl. kratzendem Gefühl)? Mit Stahlfeder hatte ich bsiher nur den Lamy Safari und da kratzt gar nichts ;-)

Aber gerade mit der Info, dass es deutsche Federn sind glaube ich doch wieder, dass es eher EF ist.. Auf der Feder erkenne ich aber nichts und rausziehen traue ich mich gerade nicht.. Habe zwei linke Hände..

Leuchtturm und Moleskin Notizbücher > ist okay, weil ich da eher klein schreiben möchte
Oxford und Rhodia Blöcke > hier sind sie m. E. ein tick zu dünn.

Auf Kopierpapier (hab hier kein besonderes) ist es auch okay, da verläuft sie, aber so, dass es nicht stört.

Ach ja: Probiert mit den Tinten Lamy Königsblau und Diamine Oxford Blue. Konnte keinen Unterschied feststellen.
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Tenryu
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Re: TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von Tenryu »

Grundsätzlich ist es so, daß feine Federn eher kratzen als breitere und weiche mehr als harte. Das ist einfach der Geometrie des Schreibkorns geschuldet, bei der sich der Schreibdruck auf eine kleinere Fläche konzentriert.
Eine weitere große Rolle spielt der Schliff des Korns. Chinesische Federn sind nicht unsere Schrift gemacht. Chinesische Schriftzeichen bestehen fast nur aus kurzen senkrechten und waagerechten Strichen. Lateinische Kurrentschriften hingegen haben sehr viele Richtungswechsel und diagonale Striche. Wenn eine Feder kratzt, dann fast immer bei diagonalen Strichen und Schreibbewegungen von unten nach oben, weil sich da die Federspitzen leicht im Papier verhaken und losreißen, was zu dem kratzenden Gefühl, in schlimmen Fällen sogar zum Spritzen von Tintentröpfchen führt.

Wenn man eine solche Feder hat, muß man versuchen, mit ganz wenig Druck zu schreiben und oft ist es auch notwendig, sie etwas nachzupolieren.
Nicht zuletzt passen manche Federn und Handschriften besser oder schlechter zu einander. Da hilft nur selber ausprobieren.
Eine Feder wird sich mit der Zeit durchaus einschreiben, weil sich scharfe Grate oder Kanten etwas abnutzen und glätten, usw., aber das kann doch etwas länger dauern, als einem lieb ist.
Auch sollte man sich bewußt sein, daß alle Federn (auch desselben Modells) immer von einander abweichen. Bei der Herstellung des Schreibkorns wird eine winzige Kugel aus Osmium/Iridium vermittels eines Lichtbogens verflüssigt und auf der Federspitze aufgeschmolzen. Nach dem Erstarren wird mit einer sehr dünnen Diamantschleifscheibe mittig ein Schlitz eingesägt. Es ist unmöglich hier immer exakt die selbe Form zu erhalten, und schon Abweichungen im Bruchteil eines Millimeters äußern sich beim Schreiben deutlich spürbar.
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sommer
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Re: TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von sommer »

Wenn man einen Strich nach links und einen nach rechts macht, kratzt die Feder dann in beiden Richtungen?
Axel
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woodstock8786
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Re: TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von woodstock8786 »

Das wusste ich auch noch gar nicht, dass TWSBI JOWO Federn nutzt. 💡 Man lernt nie aus, danke für die Info.

Bei den Federbreiten muss man glaube ich oft die Frdergröße als Anhaltspunkt sehen 😅 Meine Lieblings-TWSBI Feder ist eine F aber so dünn wie eine EF.

Wenn sie wirklich zu sehr kratzt, dann entweder umtauschen oder, selber etwas nachpolieren. Ich hatte das Problem mit einer Kaweco Feder auch, ich hab sie nachher selber etwas nachpoliert. Gibt gute Anleitungen dafür. Das würde ich jetzt natürlich nicht mit einer sehr teuren Goldfeder machen 😅
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Beste Grüße von der schönen Ostsee,

Franziska
Corp.
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Re: TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von Corp. »

woodstock8786 hat geschrieben:
21.07.2020 9:11
........ Das würde ich jetzt natürlich nicht mit einer sehr teuren Goldfeder machen 😅
Warum eigentlich nicht? Ein paar Schwünge auf Micromesh 12000 übersteht die auch!
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woodstock8786
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Re: TWSBI Eco falsche Feder?

Beitrag von woodstock8786 »

Da hast du Recht, ich hätte dann doch zu sehr Angst sie zu ruinieren und würde dann doch eher das gute Stück zum Fachmann geben 🤔 Ich habe weitaus weniger Füller als viele andere Mitglieder hier, aber kann sagen, dass meine wenigen Exemplare mit Goldfeder problemlos schreiben 😬
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Beste Grüße von der schönen Ostsee,

Franziska
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