Bläschen in Urushi?

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manupropriapens
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Bläschen in Urushi?

Beitrag von manupropriapens »

Bei FPGeeks habe ich gerade einen Post gesehen.

Da erzählt einer, dass er einen Nakaya Füller erhalten hatte, der nach seinen Wünschen Dunkelgrün mit Urushi lackiert wurde. Wenige Tage später findet er auf dem Griffstück kleine "Bläschen", die bei Erhalt des Füllers nicht vorhanden waren. Promt werden weitere Bilder von Forummitgliedern geposted mit demselben Phänomen.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen bei Urushi Füllern zu berichten?

Da ich selber mit Urushi arbeite bin ich interessiert dem Problem nachzugehen aber kann mir nicht erklären wie so etwas zusatnde kommen kann.

Urushi ist resistent gegen alle bekannten Säuren und Laugen und verträgt problemlos temperaturen bis 300 Grad Celsius

Liebe Grüsse,

Martin
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Manu Propria Pens
Herstellung von Schreibwaren mit Urushi Lack
Verkauf weltweit, direkt aus dem Atelier in der Schweiz
Einzel- und Spezialanfertigungen
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Chia
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Re: Bläschen in Urushi?

Beitrag von Chia »

Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Urushi Füllern, aber spontan erinnert mich das ein bisschen an das "Pickel"-Problem beim Pelikan Stola 3:

viewtopic.php?f=3&t=24635&p283471

Da ist das zwar natürlich kein Urushi-Lack, aber mir scheint dass das vielleicht ein Problem ist das bei verschiedenen Lacken auftreten kann.
Im verlinkten Thread hatte jemand von einem ähnlichem Problem bei Auto Lack berichtet:
Haptograpsus hat geschrieben:
02.02.2020 18:07
Mich erinnert diese Erscheinung sehr an meine Erlebnisse, die ich mit zwei Auto Modellen eines schwäbischen, sogenannten "Premium" - Herstellers hatte, die ich neu gekauft und immer bestens gepflegt hatte.

Bei dem Hersteller hat sich im Bad der Kathodischen Tauchgrundierung das "Bazillus Burkholderia cepacia" eingenistet, dessen Stoffwechselprodukte dafür sorgen, dass die Haftwirkung des Lacks auf der Grundierung sich nicht so verhält, wie es sein sollte. Nach einigen Jahren, treten plötzlich und erst unbemerkt Blasen von innen unter dem Lack auf, die irgendwann einmal aufplatzen. War das Bad frisch, hat man das Problem nicht, war es älter, hat man das Problem. Näheres findet man in dieser Dissertation:
https://elib.uni-stuttgart.de/bitstream ... ehring.pdf

Ganz ähnlich sieht das beim Stola aus, nur kleiner. Wie beim Auto führt die Zufuhr von Feuchtigkeit und Wärme zum unerwünschten Effekt. Ich vermute daher, dass es sich um einen ähnlichen Effekt handelt.

Gruß Helmut
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Edelweissine
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Re: Bläschen in Urushi?

Beitrag von Edelweissine »

Mir fällt auf, dass die Feder auf dem ersten Foto angelaufen ausschaut, wie gebläut.
Sie erinnert mich an den Korpus des Kaweco Supra fireblue.
Was also ist dem gesamten Füller passiert?
Gruß,
Heike
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Strangebird
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Re: Bläschen in Urushi?

Beitrag von Strangebird »

Bei den Bildern überlief es mich eiskalt. Ich habe mich sofort meinen Nakaya angesehen, aber zum Glück ist da nichts zu sehen.
Es ist schon auffällig, das sich bei den beiden Füllern die Bläschen beim Griffstück geformt haben, also da wo man seine Finger hält beim schreiben. Mein erster Gedanke war dann ob es vielleicht mit 'Corona Desinfektionsmitteln' zusammenhängt?

Gruß Marc
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Pensilea
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Re: Bläschen in Urushi?

Beitrag von Pensilea »

Auch ich habe etwas ähnliches erlebt.
Es handelt sich um den Cartier Calligraphy Füller, der wohl auch in einer Lacktechnik ausgeführt ist. Er kam völlig dreckig hier an mit schwarzer, verkrusteter Tinte.
Ich habe ihn also gewässert und gespült über mehrere Tage. Die Tinte war echt hartnäckig. Und dann habe ich ihn im Wasser liegen gelassen über Nacht. Am Tag drauf, hatte ich die Bläschen vorne bemerkt, die vorher m.M. nicht dort waren. Ich weiß nicht, ob man das auf dem Bild erkennt.
Ich habe das auf das zu lange wässern zurückgeführt, weiß es aber nicht sicher.
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Corp.
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Re: Bläschen in Urushi?

Beitrag von Corp. »

Pensilea hat geschrieben:
11.05.2022 21:44
Auch ich habe etwas ähnliches erlebt.
Es handelt sich um den Cartier Calligraphy Füller, der wohl auch in einer Lacktechnik ausgeführt ist. Er kam völlig dreckig hier an mit schwarzer, verkrusteter Tinte.
Ich habe ihn also gewässert und gespült über mehrere Tage. Die Tinte war echt hartnäckig. Und dann habe ich ihn im Wasser liegen gelassen über Nacht. Am Tag drauf, hatte ich die Bläschen vorne bemerkt, die vorher m.M. nicht dort waren. Ich weiß nicht, ob man das auf dem Bild erkennt.
Ich habe das auf das zu lange wässern zurückgeführt, weiß es aber nicht sicher.
Beim Cartier sieht es so aus, dass vom Ring aus Feuchtigkeit unter den Lack gekrochen ist. Ist das Griffstück Metall? Dann wäre es wohl Korrosion. Beim Urushi hier muss unter dem Lack schon was auf dem Trägermaterial gewesen sein
paul
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Re: Bläschen in Urushi?

Beitrag von paul »

Ich kann eine ähnliche Erfahrung beisteuern:

ich habe einen Pilot Murex, bei dem die Unterseite des Feeds (aus Plastik) mit Urushi lackiert ist (wohl nur aus ästhetischen Gründen). Beim Säubern hatte ich ihn zu lange (nicht mehr als ein paar Stunden) im Wasser liegen lassen, woraufhin sich dort ebenfalls sehr viele kleine Bläschen gebildet haben. Von der Größe her eher wie Luftbläschen in Mineralwasser, nicht so groß wie auf dem ersten Bild hier. Der Feed sah fast aus als hätte ich ihn in Säure geworfen und er würde sich bald auflösen … *grusel*.
Ich hab ihn dann ganz vorsichtig mit einem Föhn und mehrere Tage an der Luft trocknen lassen, zum Glück sind die Blasen dann von allein wieder verschwunden.

Es gab genau dazu auch einen ganz alten FPN thread (die Bilder dort sind mittlerweile leider nicht mehr abrufbar – ein guter Grund, warum man sich nie auf externe Bildhoster verlassen sollte).
Dort wurde ebenfalls Feuchtigkeit als Problemursache vermutet, was gut dazu passt, dass die Bläschen bei den Nakaya nur am Griffstück auftraten (wo man länger mit schweißnassen Fingern anfasst). Ich möchte mein unfreiwilliges Experiment jedoch nicht wiederholen, um diese These zu bestätigen.
manupropriapens
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Re: Bläschen in Urushi?

Beitrag von manupropriapens »

Also, ich habe mit einem Händler über das Blasen-Problem gesprochen.
Scheint hat es etwas mit dem Urushi zu tun. Respektive experimentiellen Farbpigmenten
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