Heute stelle ich meinen "Kanwrite Desire" in der Farbe 'Marble Amber red white' vor. Nicht wundern, dieser komische Farbname stammt von der Original Homepage von Kanwrite, aber auch anderswo werden die Bezeichnungen nicht besser...
Wei üblich zuerst die Technischen Daten.
Marke / Hersteller: Kanwrite / Kanpur Writers
Modell: Desire
Länge: 138mmm (13,8cm)
Durchmesser: 13mm
Griffsektion: 10mm
Gewicht: 18g (inkl. ca. 5ml Tinte im Eyedropper Modus)
Erhältliche Federstärken: (je nach Anbieter)
- "EF"
- "F"
- "M"
- "B"
- "EF" Flex, Full Flex, Ultra Flex
- "F" Flex, Full Flex, Ultra Flex
- "M" Flex, Full Flex, Ultra Flex
- "B" Flex, Full Flex, Ultra Flex
Bezugsquellen:
Allgemeines:
Wem das Design von Füller und Feder bekannt vorkommt, der liegt nicht mal so falsch.
"Kanwrite" machte sich, lange Zeit bevor sie eigene Modelle anboten, einen Namen als OEM Hersteller für bekannte und weniger bekannte Marken.
Aktuell besonders für "Fountain Pen Revolution", mit Modellen wie z.B. dem Himalaya V1+V2, Jaipur V1+V2.
Aber auch die Flex-Federn bei FPR werden von Kanwrite gefertigt und für FPR gebranded.
Noch interessanter ist:
Einige Modelle -nämlich die bekanntesten- von Noodler's stammen aus der Werkstatt von Kanpur Writers.
Jetzt darf ein jeder raten welche...
Seit 25 Jahren hat sich Kanwrite -neben der Füllhalter Produktion und Entwicklung- auf die Entwicklung und Herstellung eigener Federn spezialisiert.
Noch ein kleiner Tip fürs Bestellen bei Kanpur writers (Kanwrite):
Unbedingt die Seite auf US $ umstellen und mindesten 3-4 Artikel bestellen, dann kompensiert man auch die recht hohen Versandkosten.
Bei den teureren Modellen spart man dann am Ende sogar noch einiges im Vergleich zu anderen internationalen Zwischenhändlern und Versendern.
Erster Eindruck
Geliefert wird der Kanwrite Desire üblicher Weise in einer Metallbox.
Enthalten sind der Füllhalter selbst (wär komisch wenn nicht), 2 Patronen in Farbe Blau (keine Ahnung welches) und ein Konverter mit Schraubgewinde (ähnlich dem -wen wundert es?- Noodler's Ahab), welcher ca. 50% mehr Fassungsvermögen als herkömmliche Konverter hat.
Zur Not kann man auch einen (international) Standard Konverter nehmen. Hier aber gleicht es fast einem Glücksspiel, denn es geht um ein paar hundertstel Millimeter Toleranz in der Fertigung, selbst beim jeweils gleichen Hersteller.
Fest steht -und das kann ich aus eigener Erfahrung sagen:
Es passen beide Arten von Konverter und sie funktionieren ohne "wenn" und "aber".
Das erste mal in der Hand gehalten fällt auf, sehr leicht und verdammt schön isser...
Vor allem die interessante Farbgestaltung sticht in's Auge, habe ich selber keinen Füller, der dem Desire auch nur ähnlich käme. Und ich glaube, die meisten hier auch nicht.
Der Füller kommt daher in dem von mir gewünschten Gold-Trimm, welches neben dem Silber-Trimm optional erhältlich ist.
Let's get startet...
Nach erster Betrachtung und Spülung ging es an's Befüllen mit Tinte.
Und hier wird klar, warum der Desire mit "3 in 1" beworben wird.
Die mitgelieferten Patronen -im international Standard Format- kamen für mich nicht in Frage. Daher blieben nur 2 Optionen.
Den mitgelieferten Konverter nutzen oder ihn -dank vorinstallierten O-Ring am Schaftgewinde- als Eyedropper benutzen.
Meine Wahl fiel auf die Eyedropper-Option. Nicht zuletzt weil dieser Füller eine "Fine Full-Flex" Feder hat und diese offensichtlich mehr Tinte auf's Papier legen als herkömmliche. Und ich will nicht alle "5 Minuten" nachfüllen, wenn ich mal im "flow" bin.
So schrieb ich die ersten Zeilen mit dem angenehm gut in der Hand liegenden Stift und das ging ohne Druck auch recht gut. Fühlt sich nicht viel anders an als wie bei gewöhnlichen "F" Federn. Na ja, vielleicht ein wenig "federnder" - der Ami würde sagen "more springy" oder "with some bounce".
Ein Fan von feinen Federn war und bin ich nicht, aber hier dachte ich mir, eine Flex Feder soll ja dünne Linien nach oben und breite Linien nach unten machen.
Und so versuchte ich mich auch gleich am "flexen".
Über meine (Miß-)Erfolge dahingehend lasse ich mich jetzt nicht weiter aus. Nur so viel: Ist nix für Grobmotoriker wie mich...
Man sieht es ja im oben gezeigten Bild mit meiner Sauklaue.
Dabei stellte ich fest, so ganz dolle ist der Tintenfluß anscheinend nicht, da es sehr oft zu "Railroading" kommt und man dann eine ganze Weile warten muß, bis die Feder wieder genug Tinte zieht um auch nur normal weiter schreiben zu können.
Hier hätte ich mich über einen Ebonit Tintenleiter gefreut, den ich recht einfach hätte tunen können.
An den verbauten Plastik-Feed aber möchte ich nicht Hand anlegen.
Und auch mit der Ahab Flex Feder (eigentlich auch von Kanwrite) wird's nicht besser.
Mein Fazit:
Ungeachtet meiner Unfähigkeit für's "flexen", kann ich sagen, beim normalen schreiben macht er sich ganz gut.
Sicher jedoch nicht überdurchschnittlich oder gar außergewöhnlich.
Für mich persönlich ist es kein "Daily Driver", eher mal etwas, was ich so zwischen rein mal kurz nur "zwecks der Gaudi" benutzen werde. Ich überlege eher noch, ob ich ihn nicht vielleicht doch wieder verkaufe oder tausche, aber das bedarf noch weiterer Überlegung.
Für denjenigen aber, der einen günstigen Flex-Füller sucht, und sei es nur zum ausprobieren, sicher eine gute Alternative zu Ahab, Konrad, schon allein weil er nicht so "geruchsintensiv" wie der Ahab ist.
Und so hoffe ich, euch wieder einmal etwas vorgestellt zu haben, was nicht jeder -wahrscheinlich gar die wenigsten- auf dem Schirm haben.
Liebe Grüße
SteamDevil