Kommen wir zum nächsten Füller aus meinen Zuläufen:
Der 706 mit Naginata Feder (handmade).
Inttressant ist, anscheinend weiß man bei AliExpress nicht welcher Hersteller das zu verantworten hat, kennt aber die Modell-Nummer?
Da ich Jinhao und Baoer gut genug kenne, kann ich sagen das die nicht dahinter stecken. Eben so wenig wie Wing Sung.
Von den bekanntesten und größten Herstellern käme also "nur" noch Hero in Frage.
Abgesehen davon kommt mir das Design seltsam bekannt und vertraut vor. Nur kann ich es im Moment nicht wirklich konkret zuordnen.
Ich bin mir aber sicher einen derartigen oder gar gleichen Füller schon bei einem renommierten Hersteller gesehen zu haben.
Aber fangen wir doch erst mal damit an wie er aussieht und mit was er alles so kommt - oder auch nicht.
Und damit sind wir schon bei den ersten Bildern:
Die Kombination von Chrom und Schwarz ist zeitlos und gefällig.
Der Clip an der Kappe sieht aus, als wäre er gefedert, was er aber de facto nicht ist. Und das ist sehr schade. Verschenktes Potenzial.
Was jetzt bei meinem Füller auffällt ist, die Kappe hat im geschlossenen Zustand ein leichtes Spiel in der seitlicher Bewegung.
Das lässt erst mal Zweifel an der Dichtigkeit offen und könnte zum Austrocknen neigen.
Tut es aber anscheinend nicht, denn die Kappe schließt über den innen liegenden Plastik-Liner mit einem satten Klick ab.
Die Feder ist im ersten Moment unauffällig und man erkennt erst auf den zweiten Blick das es sich um einen besonderen Schliff handelt.
Nämlich dem von Sailor kopierten "Naginata Togi" Schliff.
Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China
Und auch hier sei gleich erwähnt:
Diese Feder hat die nahezu gleichen Startschwierigkeiten wie die anderen.
Ein recht schwacher Tintenfluß und damit auch ein sehr deutliches Feedback.
Nach der Bearbeitung mit einem dünnen 0,2mm Messingblech zum öffnen der Spitzen ist es nun deutlich besser und auch das Feedback ist jetzt in einem Rahmen, in dem es zu erwarten wäre.
Der Füller ist komplett aus Metall und am Schaft schwarz lackiert.
Die Blind-Kappe am Ende des Schaftes lässt sich abschrauben, was aber sinnfrei ist, da der Konverter keine Verlängerung hat um ihm so bedienen zu können.
Wie für Füller aus China zu 98% üblich, wurde auch hier ein Konverter bereits mitgeliefert.
Dieser ist nichts besonderes. Ein recht "billiges" Plastik-Modell aber doch funktional und ausreichend.
Und damit zum Testbogen und den darauf festgehaltenen technischen Daten, einer Schreibprobe und einer "groben" Bewertung:
Das kommt auf dem benutzten "Clairefontaine Smart Print Paper" mit 60g/m² jetz nicht wirklich so zur Geltung im Wischtest, das dieses Papier recht schnell die Tinte aufsaugt.
Ein gleicher Test auf dem recht langsam aufsaugenden "Oxford Optik Paper" mit 90g/m² war da schon eine ganze ecke schmieriger - fast eine halbe Din A4 Seite entlang!
Wie bei "Naginata" Federn üblich, hängt die Linienvarianz vom Winkel der Feder zum Papier ab.
Angegebn wird diese mit "0.7mm - 1.5mm"
Faktisch sind es aber eher 0.4mm - 1.2mmm.
Erstaunt hat mich hier aber die Tatsache, daß unter allen - nun 4 Stück - getesteten "Naginata" Federn diese hier in Größe 5 am besten abgeschnitten hat und auch die einzige war, die am wenigsten Korrekturmaßnahmen bedurfte.
Fazit:
Für round about € 5,80 hat man einen recht "stabilen", relativ gut aussehenden und mit einer vernünftigen "Naginata" Feder ausgestatteten Füller.
Und wir reden von einem kompletten Füller, denn im Vergleich dazu hat die einzelne "Naginata" Feder in Größe #6 allein schon € 5,50 gekostet.
Setzt man also hier auch für die Feder rund € 5,- an, dann hat man für gerade mal knapp € 0,80 (80 Cent!!) den Füller drum herum bekommen.
Insofern bin ich also recht zufrieden damit, auch wenn ich nicht in Begeisterungsstürme ausbreche.
Gute Durchschnitt - für chinesische Verhältnisse - eben und auch nicht mehr oder weniger.
Damit zitiere ich wieder Giovanni Trapattoni:
"Ich habe fertig!!"
Grüße
SteamDevil