Asvine P30 - „Antique Bronze“

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SteamDevil
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Asvine P30 - „Antique Bronze“

Beitrag von SteamDevil »

Vorgestellt wird heute der „Asvine P30“.

Zur Marke „Asvine“ möchte ich noch etwas sagen:
„Asvine“ ist eine eingetragene Marke, deren Eigentümerin Frau Xiaohong Li (Spitzname „Sally“) ist. Frau Xiaohong Li ist die Ehefrau von Shui Li, dem Inhaber der Marke „Hong Dian“, deren Mitinhaberin sie auch ist.
Zeitgleich betreibt Frau Xiaohong Li auf Ebay und Etsy den Shop „easybuy“.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, daß die Modelle der Marke „Asvine“ aus den „heiligen Hallen“ von „Hong Dian“ kommen.

Zur Aussprache:
Ausgesprochen wird der Name „Asvine“ wie das englische „As Vine“ (äs wein).
Das hat auch Norman vom YT-Kanal „hisnibs1“ vor 1 Jahr bereits bei Xiaohong Li (bzw. ihrem Mann) im Facebook Chat erfragt und per Sprachnachricht vorgesprochen bekommen.
Bedeuten soll dar Name so viel wie: „A“ always wins („A“ gewinnt immer).
Einen wirklichen Zusammenhang zwischen „Asvine“ und „A always wins“ konnte ich für mich aber nicht wirklich finden.
Vielleicht hat das auch mit der chinesischen Dialektik zu tun.
Jedenfalls steht damit fest, es wird „äs wein“ ausgesprochen und nicht (wie viele YT-Reviewer es sagen) „äs wien“.

Nun aber zu „der Gerät“ selber...



Die technischen Daten...

Marke: Asvine
Modell: P30
Modellvariante: Antique Bronze
  • Bild
Material: Messing (lackiert) / Kunstharz

Federstärke: „M“ in Größe #6

Länge mit Kappe: 15,0 cm
Länge Schaftende zu Griffende: 11,1 cm
Ø Schaft: 13,3 mm
Ø Griffstück: 11,5 mm → 10,0 mm verjüngend
Gewicht: 48g

Befüllsystem(e): Kolbenmechanik

Preis: ca. 31,- € bis 35,- € (ob mit oder ohne Schatulle)
(Mit Rabatten, Promo-Code etc. offiziell für € 25,65 gekauft, bezahlt jedoch nur € 15,55)

Bezugsquelle: AliExpress - Asvine P30



Erster Eindruck:

Kaum ausgepackt, schon Gefallen daran gefunden. Zumindest optisch schon mal auf den ersten Blick hin.
Auch ist das Gewicht recht ordentlich und definitiv nicht zu ignorieren.
Die Kombination von Messing vorne und hinten und dem transparenten Mittelteil gefällt mir ganz gut, auch wenn ich eher kein Freund von transparenten Füllern bzw. Demonstratoren bin. Persönlich mag ich eher Füller die voll „opaque“, also undurchsichtig, sind. Die wirken in meinen Augen einfach gediegener.
Natürlich haben transparente Füller auch ihren Sinn und ihre Berechtigung. Wer gerne sieht was im Füller selber vor sich geht (Mechanik, Tintenstand etc.), für den sind die natürlich optimal.

Am unteren Ende der Kappe (wo also das Gewinde ist) befindet sich vorne zum Clip hin der Aufdruck „Asvine“. Rückseitig ist die Modellbezeichnung „P30“ aufgedruckt.
  • Bild
Beim „Asvine P30“ jedenfalls stört mich der transparente Teil nicht im geringsten. Im Gegenteil. Hier macht das sogar einen bedeutenden Teil seiner gefälligen Erscheinung aus.
Den ersten Eindruck hat er also mit Bravour bestanden.


Material und Verarbeitung:

Der Füller besteht aus einer Kombination von Messing und Kunstharz.
Während Kappe, Griffstück und Kolbenmechanik aus Messing bestehen, ist der Schaft selber aus transparenten Kunstharz gefertigt.
Die Messingteile sind alle durchgehend „mehrfarbig“ besprüht und lackiert.

Material, Lackierung und Verarbeitung sind auf einem hohen Niveau und lassen keinen Raum für negative Eindrücke.



Haptik & Ergonomie:

Die Haptik ist sehr angenehm und schon fast als „Handschmeichler“ zu bezeichnen.
Der Füller ist wunderbar glatt, ohne aber dabei zu rutschig zu wirken.
Sehr angenehm in in der Hand zu halten.

Ergonomisch ist der „Asvine P30“ jetzt kein neues Meisterwerk oder erfindet das Rad neu. Allerdings liegt er sehr gut in der Hand und ist sehr gut ausbalanciert. Zu keiner Zeit bekommt er - weder nach vorne, noch nach hinten - irgend ein Übergewicht.

Auch das Gewinde am Schaft, welches die Kappe auf nimmt, ist relativ glatt bzw. hat keinerlei störende oder scharfe Kanten.
Er lässt sich in verschiedenen Varianten greifen und fühlt sich dabei immer gut und sicher an.



Die Feder:

Die zum Review verwendete Feder ist jetzt nicht die im originalen Zustand mitgelieferte, sondern eine original Ersatz-Federeinheit von „Asvine“.
Der Austausch hatte aber einen eher banalen Grund.
Mir gefiel es einfach nicht in einem „bronzefarbenen“ Füller eine silberfarbene Feder zu haben. Meiner Meinung nach gehört da einfach eine goldfarbene rein.
Mit der Qualität oder den Eigenschaften der originalen Feder aber hatte das nichts zu tun.
Sowohl die originale Feder, als auch die ausgetauschte, haben die identische Größe, Strichbreite und auch identisches Schreibverhalten.
Was ein gutes Zeichen in Sachen gleichbleibender Qualität bei der Fertigung ist.
Auf folgenden Bild sind auch beide Federn zu sehen, um einen optischen Vergleich zu ermöglichen.
  • Bild
Das Design der Feder ist eher schlicht und unspektakulär.
Ziemlich am Rand entlang findet sich die fast schon übliche Ziselierung. Mittig befindet sich ein Kreis mit einem „M“ für die Federstärke und darunter findet sich der Schriftzug „Asvine“. Das war’s dann auch schon.
Hier versucht man also nicht durch irgend ein besonderes Design irgend etwas außergewöhnliches vor zu gaukeln.
  • Bild
Technisch gesehen ist die Feder (nach chinesischen Maßstäben) in ihrem Verhalten in der gehobenen Mittelklasse anzusiedeln.
Sie schreibt sehr gleichmäßig in der Linienführung, hat ein leichtes Feedback, welches aber auf glatteren Papieren (Rhodia, Oxford, Tomoe River) so gut wie gar nicht mehr wahr nimmt. Und sie bringt eine gute Menge an Tinte auf’s Papier. Der tintenfluß tendiert also eindeutig zur nasseren Seite.

Die Feder ist in einer Qualität gefertigt, von der man sich wünscht, daß auch manche westliche Markenhersteller (wie z.B. PaperMate, Staedler, Monteverdi etc.) ihre Federn so fertigen würden.
Für westliche Maßstäbe würde ich sie in der Klasse „guter Durchschnitt“ einordnen.



Befüllung:

Keine langen Worte…
Es ist ein Kolbenfüller und bietet nur diese Befülloption.
Nichts besonderes oder abwegiges in sofern.



Bewertungsbogen/Datenblatt & Schreibprobe:

Zuerst der übliche Bewertungsbogen inkl. Datenblatt auf dem gewohnten „Clairefontaine Smart Print Paper 60g/m²“.
  • Bild
Und es folgt auch gleich die Schreibprobe.
Wie (neuerdings) üblich auf Oxford Optik Paper 90g/m².

  • Bild


Fazit:

Der „Asvine P30“ ist ein optisch ansprechender und grundsolider Füller, der dank seiner Eigenschaft als Kolbenfüller mit einer guten Menge an Tinte im „Tank“ aufwartet.
Damit ist er ein Füller, der sich für lange Schreibprojekte eignet, aber auch z.B. im Beruf oder Studium zuverlässig über den Tag hinweg genutzt werden kann.
Ausdauer in Sachen Tinte hat er jedenfalls dafür.

Auch ist das Schreiben damit recht angenehm und auch über längere Zeit durchaus sehr bequem.

Einzig und allein schade finde ich es, daß die Federn (so gut sie auch sind) nicht ganz an die „Qualität“ der „HongDian“ Federn heran reicht, obwohl sie eigentlich aus dem gleichen Haus, der gleichen Fabrik kommen.
Fairer Weise muß aber auch gesagt sein, die „Asvine“ Federn sind auch nicht wirklich massiv schlechter.
Der Unterschied liegt eigentlich nur im Feedback. Da haben Federn von „HongDian“ in der Regel deutlich weniger.
Und spätestens ab hier ist es dann reine Geschmackssache welche Feder man am Ende bevorzugt.
Insgesam aber bin ich mit den „Asvine“ Federn recht zufrieden und schreibe auch gerne damit. Dennoch würde ich eine „HongDian“ Feder am Ende des Tages vorziehen.

Soviel wieder von meiner Seite aus heute...

Liebe Grüße
SteamDevil



P.S.
Wie üblich… Video dazu findet Ihr hier: Asvine P30 - „Antique Bronze“ (ab 12:00 Uhr - High Noon 8-) )
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zorgotron
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Re: Asvine P30 - „Antique Bronze“

Beitrag von zorgotron »

Ein spannendes Review, vielen Dank. Ich bin beeindruckt, wie positiv selbst die günstigeren Füller aus Fernost abschneiden.
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SteamDevil
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Re: Asvine P30 - „Antique Bronze“

Beitrag von SteamDevil »

zorgotron hat geschrieben:
07.08.2023 10:58
Ein spannendes Review, vielen Dank. Ich bin beeindruckt, wie positiv selbst die günstigeren Füller aus Fernost abschneiden.
Danke.

Sagen wir mal so:
Den einen oder anderen Chinesen -oder auch Inder- darf man auf Grund des Preises wirklich nicht unterschätzen.
Nehmen wir z.B. Füller von Jinhao.
Die sind beileibe nun nicht der Weisheit letzter Schluß oder gar irgendwie besonders hochwertig.
Zieht man aber die Preise im allgemeinen in Betracht, bekommt man mit einigen Modellen aber recht solide und brauchbare Füller, die hier zu Lande vergleichsweise locker das 5-10fache kosten würden - wenn nicht noch mehr.

Auf der anderen Seite muß man aber auch zugestehen, man kann auch gehörig in's Klo greifen.

Insgesamt kann man sagen, es gilt folgende Regel:
"Versuch macht kluch..."
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ai19
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Re: Asvine P30 - „Antique Bronze“

Beitrag von ai19 »

Danke für die Vorstellung dieses Füllers!

Ich habe schon mit der Titan-Variante dieses Füllers geliebäugelt. Vielleicht bestelle ich ihn jetzt doch...

Der Vakuum-Filler aus dem Hause Asvine hat mich im Vergleich zum Pilot 823 nicht so sehr überzeugt, ist aber natürlich sehr viel günstiger. Auch der Knock-Off von WingSung 699 überzeugt mich nicht, weil einfach die Kappe vom Pilot dicht ist und die des WingSung nicht so dicht wie die vom Pilot. Und leider orientieren sich die chinesischen Federbreiten an europäischen Standards und nicht an den japanischen.

Ich warte aktuell ungeduldig auf einen Hongdian 1845 und bin sehr gespannt!

Bei Jinhao finde ich, dass der neue X159 der absolute Preis-Leistungsknaller ist!

Grüße,
Arda
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Griffelo
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Re: Asvine P30 - „Antique Bronze“

Beitrag von Griffelo »

ai19 hat geschrieben:
08.08.2023 23:34
Auch der Knock-Off von WingSung 699 überzeugt mich nicht, weil einfach die Kappe vom Pilot dicht ist und die des WingSung nicht so dicht wie die vom Pilot.
Kann ich für mein Exemplar des WingSung 699 nicht bestätigen. Scheint ebenso dicht zu sein, denn er schreibt auch nach wochenlanger Nichtbenutzung problemlos an - so wie auch alle meine 743/823.
Ciao, Kay

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SteamDevil
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Re: Asvine P30 - „Antique Bronze“

Beitrag von SteamDevil »

ai19 hat geschrieben:
08.08.2023 23:34
Bei Jinhao finde ich, dass der neue X159 der absolute Preis-Leistungsknaller ist!
Da möchte ich doch direkt das Augenmerk auf den erst neu auf den Markt gekommenen Jinhao Dadao 9019 lenken.
Das ist quasi der Nachfolger des X159 - zumindest was Designsprache und Federgröße angeht. Insgesamt aber setzt der an Größe noch eine kleine Schippe oben drauf.
Das Beste aber ist: Die Größe #8 Feder gibt es bei dem schon von vorne herein im Stärke "M"!!!
Die Modelle sind daher per Auswahl in "EF", "F" & "M" erhältlich.
Könnte tatsächlich der X159-Killer werden.

Wenn mit meiner OP am 16. alles glatt geht und ich sofort wieder Einsatzfähig bin, werde ich den wohl in ca. 2-3 Wochen genauer vorstellen können (wenn mir keiner zuvor kommt ;) ).
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