Aber davor kurz etwas zum Hersteller:
Die Marke DELIKE ist ein Sub-Brand (Tochterunternehmen) der Marke Majohn bzw. ehem. Moonman.
Delike wiederum ist quasi die Eco-Marke von Majohn und wartet mit Füllhaltern in vernünftiger bis guten Qualität auf, jedoch zu einem deutlich günstigeren Preis als die Füllhalter aus dem Mutterkonzern.
Und um den hier geht es heute:
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Also dann, los gehts...
Die technischen Daten...
Marke: Delike
Modell: Hunyuan
Modellvariante: Black
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Federstärke: „EF Mini Fude“
Erhältliche Federstärken: EF, F, Bent (EF Mini Fude)
Länge mit Kappe: 11,4 cm
Länge Schaftende zu Griffende: 8,5cm unpostet
_____________________________13,0cm postet
Ø Schaft: 11,0 mm
Ø Griffstück: 9mm
Gewicht: 16g
Befüllsystem(e): Patronen / Konverter (in. Standard)
Preis: ca. € 12,-
Bezugsquelle: AliExpress
Erster Eindruck:
Die hohen Erwartungen im Vorfeld wurden beim auspacken und erstmaligem in Händen halten leider nicht wirklich erfüllt.
Ich ging ja davon aus, da das „normale“ Modell in Messing ist, auch dieser in schwarz aus Messing besteht.
Auch die Produktbilder suggerieren auf den ersten Blick, daß beide Modelle aus Messing bestehen
Das trifft leider nicht zu, denn der schwarze ist aus Aluminium.
Sollte man wissen bzw. hätte da deutlich besser kommuniziert werden können.
Auf der anderen Seite eigentlich ganz gut so, denn damit ist er auch wesentlich leichter, was sich beim Mitführen als weniger belastend auswirkt.
Optisch jedenfalls ist er relativ schlicht und unauffällig, was ich auch wieder gut finde.
Besonders im Zusammenspiel mit meinem (hauptsächlich schwarzen) Notizbuch macht sich dieses „Stealth“ Design recht gut.
Material und Verarbeitung:
Wie oben schon gesagt:
Das Material ist Aluminium welches farblich beschichtet wurde.
Allerdings scheint es sich hier lediglich um einen matten Lack zu handeln und nicht um eine Pulverbeschichtung, wie sie bei solchen Füllern zu erwarten (und angebrachter) wäre.
Insgesamt aber ist das Material an sich gut, wenn auch ein wenig dünnwandig, was aber der Stabilität keinen Abbruch tut.
Die Verarbeitung kann man als „durchwachsen“ bis „vernünftig“ bezeichnen und bewegt sich in diesem Preissegment eher im unteren Bereich.
Da hätte man doch ein wenig mehr auf Präzision und Qualität achten können.
Haptik & Ergonomie:
Entsprechend ist auch die Haptik.
Er fühlt sich eben wie ein Füller aus Aluminium mit matter Lackbeschichtung an.
Das ist jetzt nichts überragendes oder so. Aber er ist damit auch sicher zu halten und keineswegs irgendwie rutschig, sondern recht gut kontrollieren.
Ergonomisch ist er eher „ok“.
Zumindest für meine persönlichen Verhältnisse.
Mit einem Ø von 9mm am Griffstück ist er für mich eigentlich etwas zu dünn. Das ist schon meine persönliche Untergrenze und weit weg von den bevorzugten 12mm und mehr.
Aber es ist ein Pocket Pen und damit auf geringes Packmaß und hohe Mobilität ausgelegt.
Daher sollte man das auch nicht zu streng als Negativum ansehen.
Wo er natürlich seine Stärke ausspielt, ist seine Größe, wenn man in „postet“ - die Kappe also hinten am Schaft aufschraubt.
Das macht ihn zu einem absolut vollwertigen Füller, mit dem man auch über längere Zeit auch größere Texte zu Papier bringen kann.
Interessant vor allem für jene, die unterwegs und auf Reisen z.B. Tagebuch führen etc...
Die Feder:
Hier muß ich einleitend noch etwas vorweg nehmen.
Die zuerst verbaute Feder entsprach nicht denen auf den Produktbildern und erweckte erst mal massives Misstrauen.
Darum habe ich mich mit dem Händler in Verbindung gesetzt und nach dem Grund dafür gefragt.
Dieser meinte, anscheinend hatte Delike bei dieser Charge keine schwarzen Federn mehr mit eigenem Branding vorrätig und habe daher auf herkömmliche „Iridium Point Germany“ Federn zurück gegriffen.
Nachdem ich im mitteilte, daß so etwas ein absolutes „no go“ ist und ich gerne in einem Delike Füller auch entsprechende original Delike Federn haben möchte, einigten wir uns darauf, daß er mir eine originale Delike Feder kostenlos nachsendet.
Und -oh Wunder- es kamen dann gut 8 Tage später auch 2 komplette Federeinheiten bei mir an. Jeweils eine mit „Medium“ und eine mit „EF Mini Fude“ Feder.
Allerdings -und leider- eben nicht in schwarz. Was aber nicht tragisch ist, denn die „EF“ und „EF Mini Fude“ sind auch laut Produktbilder nicht in schwarz verbaut.
War die ursprünglich verbaute „Iridium Point“ eher ncoh mit einem „na ja“ zu bewerten, sieht es bei den Original Delike Federn schon ganz anders aus.
Vor allem die „Mini Fude“ hat es mir da wirklich angetan - wobei die „Medium“ auch richtig gut ist.
„Fude“ Federn haben ja die Charakteristik -je nach Neigung des Füllers- verschiedene Linienstärken zu Papier zu bringen. Manche mehr, manche weniger. Je nach dem auf welcher Federstärke diese basiert und wie lang der gebogene Teil der Feder ist.
„Mini Fude“ sind demnach ein wenig verhaltener in der Linienvarianz.
Die hier vorliegende hat ein Spektrum von „XEF“ (bei 90° Haltung) bis hin zu „M“ (bei ca. 60° Haltung).
Und wer richtig mit den Winkeln umgehen kann, wird mit echt netten Linien belohnt.
Der Tintenflß ist angesichts einer „EF“ Basis richtig gut und bringt satt Tinte aufs Papier.
Das Feedback ist auf dem Niveau einer guten „M“ Feder und damit so gar nicht typisch für eine „EF“ basierende Feder.
Kurzum:
Sie schreibt sich sehr angenehm und braucht sich hinter so vielen anderen (auch deutschen) Federn nicht verstecken.
Im Gegenteil.
Diese Feder ist um einiges besser und angenehmer als die „F“ Schmidt Feder im St Penpps „Write Beast“.
Befüllung:
Grundsätzlich nimmt der Delike Hunyuan Patronen im int. Standard an und ist damit auch gut bedient. Normale Konverter sind für den leider ein wenig zu groß.
Aber glücklicher Weise liefert Delike einen passenden Konverter mit.
Dieser fasst zwar geringfügig weniger Tinte als Standard-Konverter, bietet aber damit die Möglichkeit aus der unglaublichen Vielfalt von Tinten schöpfen zu können.
Der mitgelieferte Konverter ist ein eigentlich recht simpler Hubkolben-Konverter. Er wird also nicht geschraubt zum befüllen, sondern nur hoch gezogen.
Bewertungsbogen/Datenblatt & Schreibprobe:
Zuerst der neue (?) Bewertungsbogen.
Diesmal -und auch in Zukunft- nicht von Hand geschrieben.
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Wie (neuerdings) üblich auf Oxford Optik Paper 90g/m².
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Fazit:
Abgesehen von dem Vorfall wegen der Feder, ist der Delike Hunyuan doch ein recht schnuckeliger und nützlicher Füller. Vor allem -was seine Bestimmung ist- für unterwegs.
In diesem Nutzungsbereich lässt er eigentlich keine Wünsche offen - wenn man sich mit Pocket Pens allgemein gut anfreunden kann.
Allerdings regt sich in mir ein weit schlimmerer Verdacht - um damit noch mal auf die Federn zurück zu kommen.
Ich nehme eher an, diverse Händler besitzen die Dreistigkeit und tauschen die Federn bei Marken-Modellen gegen günstigere (auch minderwertigere) Federn aus und verkaufen dann die originalen Federn als Zubehör- oder Ersatzteil.
Die Aussage, Delike hätte keine eigenen „F“ Federn in schwarz mehr vorrätig gehabt und hätten daher andere ersatzweise verbaut, kann ich so nicht ganz glauben.
Schließlich werden diese Federn auch in anderen Modellen dieser Marke verbaut und müssten daher in deutlich ausreichender Menge vorpruduziert worden sein.
So sehr ich auch die meisten chinesischen Händler positiv sehe, traue ich denen dennoch so einiges an unlauteren Machenschaften zu.
Nun, da sich die Angelegenheit „Feder“ letztlich zu meiner Zufriedenheit geklärt hat, kann ich auch nur sagen, der Delike Hunyuan ist für sein bestimmtes Nutzungsfeld ein durchaus guter und brauchbarer Füller, der vor allem Fan von Pocket Pens zusagen dürfte.
Und damit war es das wieder für heute.
Liebe Grüße
SteamDevil
P.S.
Video findet Ihr hier:
Delike Hunyuan | Ein Majohn (Moonman) Sub-Brand
