HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

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Corp.
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von Corp. »

Bauchnabelfussel hat geschrieben:
12.11.2023 17:42
SteamDevil hat geschrieben:
12.11.2023 17:26
Und abseits jeglicher persönlichen Präferenz frage ich mich dann, warum z.B. gerade ein HongDian D5 beim deutschen "Publikum" so wenig Anklang findet.
Genau wegen den zu viel an Verzierungen, den zu großen Bling Bling Faktor und einem gefühlten erzwingenwollen, gefällt er mir so gar nicht. Einzig und alleine der Silber-schwarze hat ein eleganteres Wirken, aber auch da ist er mir einfach zu überladen mit den ganzen Verzierungen, als das ich auch nur einmal darüber nachdenken würde, ob er Platz hätte.
Sehe ich auch so - je schlichter, desto besser.

Wenn ich mir allerdings die Laudatio zu diesem Horror hier ansehe, kann man durchaus zu dem Ergebnis kommen, dass da manchmal mit zweierlei Maß gemessen wird:
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SteamDevil
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von SteamDevil »

Corp. hat geschrieben:
14.11.2023 16:43
Wenn ich mir allerdings die Laudatio zu diesem Horror hier ansehe, kann man durchaus zu dem Ergebnis kommen, dass da manchmal mit zweierlei Maß gemessen wird...
Nun...
Zumindest kostet der HongDian D5 keine 8000,-€ :evil:
Ob er ästhetisch Gefallen findet, ist eben eine andere Frage.
Was aber "zweierlei Maß" angeht, gebe ich Dir vollkommen Recht. Den Eindruck habe ich des Öfteren wenn es um Füller aus Fernost und speziell China geht.
Bei Pilot und Sailor z.B. gibt es auch Modelle, welche denen einer Hamburger Marke nicht gerade unähnlich sehen. Bei denen scheint das aber völlig in Ordnung zu sein und wird allgemein akzeptiert, teils sogar gefeiert.
Kommt so was dann aber aus China... Um Gottes Willen, das ist ja fast schon die Erklärung eines 3.Weltkriegs!! Wie können die Chinesen nur??

Aber zum Glück gibt es ja mich. :) :lol:
Ich sehe darin einfach nur das, was es ist: Einen Füller.
Einen Gebrauchsgegenstand, der vollkommen frei von politischen oder ethischen Werten ist.
Im besten Fall ist er nicht nur ein Gebrauchsgegenstand, sondern auch ein sehr gelungener Dekoartikel.
Und ab und an selbst mit schmalem Geldbeutel etwas zu Posen, daß hat ja auch was für sich. ;)

Letztlich wollen wir alles das eine: Spaß daran haben.
Aber wer mit was, warum und für wieviel, ist doch am Ende völlig Wumpe... 8-)
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lobstergirl
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von lobstergirl »

Also ich gestehe: mir gefällt er. Vor allem in seinem grün-güldenen kaiserlichen Protz, da hat man doch gleich die üppige Ausstattung der wunderschönen wuxia/xianxia-Dramen vor Auge (*schmelz*).

Wie sieht denn das Griffstück dieses Schmuckstückes aus? Lässt sich das gut anfassen, oder ist es so üppig verziert, dass frau lieber nicht damit schreiben möchte? Du erwähnst zwar kurz die nicht störenden Gravuren, aber entweder versagt meine Bildschirmbrille oder du hast kein Foto eingestellt.
(Anmerkungen kurz nach Einstellen: Habe gerade dein Video angeschaut, da sieht man das Griffstück. Ist es so glatt, wie es aussieht trotz der "Platten"? Oder spürt man die sehr beim Schreiben?)

So oder so bewahrt mich meine Faulheit davor, bei AliExpress meinen Verstand zu verlieren angesichts der schönen Modelle, die ich in diesem Faden immer wieder bewundere. (Sprich: ich hatte noch keine Muße, mich wirklich mit AliExpress zu beschäftigen, und vielleicht möchte ich diese Muße auch nie haben...)

Aber vielen Dank für die Vorstellung dieses kaiserlichen Modells :)

(Übrigens teile ich deine Meinung, was das Messen mit zweierlei Maß angeht. Und die Kollegen aus China haben das platte Kopieren ohnehin längst nicht mehr nötig. Machen sie zwar noch, aber die Eigenkreationen werden immer mehr, und die sind z.T. echt spannend. Nicht nur im Füllerbereich.)
--Silvia

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Dino_2
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von Dino_2 »

SteamDevil hat geschrieben:
12.11.2023 23:26
Im allgemeinen hört man sehr oft z.B. bei Modellen von Jinhao (100, X159, 9019 DADAO... etc) was das doch für "billige" und dreiste Kopien/Klone von diversen Markenmodellen sind.
Demnach dürften diese Füller doch eigentlich recht unbeliebt sein.
Komischer Weise aber sind diese dennoch bei einer hohen Anzahl der Füller Enthusiasten zu finden und erfreuen sich reisender Absatzzahlen.
Ich finde, es muss kein Widerspruch sein, Füller etablierter Marken zu mögen und gleichzeitig Spaß daran zu haben, auch andere Füller auszuprobieren. Lange hatte ich bei der Arbeit einen kleinen feinen Sailor mit Goldfeder in Gebrauch. Mein Jobwechsel in ein turbulentes Büro ist ihm nicht gut bekommen, er wäre mir fast abhanden gekommen, und einmal hatte er einen üblen Unfall. Jetzt nehme ich dort lieber einen Jinhao 82. Er macht seine Sache auch ganz gut, bringt Farbe ins Spiel und ich kann ihn unbesorgt auf dem Tisch liegen lassen. Ich weiß, was ich an dem Sailor habe, doch auch den kleinen Jinhao mag ich auf seine Art. Für mich kein Problem.
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SteamDevil
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von SteamDevil »

lobstergirl hat geschrieben:
14.11.2023 21:18
Wie sieht denn das Griffstück dieses Schmuckstückes aus? Lässt sich das gut anfassen, oder ist es so üppig verziert, dass frau lieber nicht damit schreiben möchte? Du erwähnst zwar kurz die nicht störenden Gravuren, aber entweder versagt meine Bildschirmbrille oder du hast kein Foto eingestellt.
In der Tat ist das Griffstück im gleichen Plattenmuster gehalten wie der Schaft.
Und es fast sich verdammt gut an.
Die Übergänge sind absolut sauber, geradezu fließend, so das man nicht abrutschen kann, aber auch die Rillen so gut wie gar nicht wahr nimmt.

Die "Gravuren" bezogen sich in erster Linie auf die Ringe am Schaft.
Die sind auch extrem sauber gearbeitet und es gibt keine störende Kanten oder so.

Mit all den Beschlägen und den "Gravuren" insgesamt fast er sich rundum absolut angenehm an.
Was schon verwunderlich bei so viel Schnickschnack ist.

Wie gesagt, im Moment (gemessen am Preis-/Leistungsverhältnis) der beste Füller in meiner Sammlung.
Wie lange aber wird sich zeigen wenn der HongDian N10 & N12 bei mir ankommen. Mal schauen ob einer der beiden sich messen kann.
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Reorx
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von Reorx »

Ich gebe zu, ich finde ihn schon verdammt hübsch.
Aktuell muss ich mich beherrschen um nicht noch den roten mit den dunklen Beschlägen zu kaufen, insbesondere, da ich die handpolierte Feder jetzt bei AliExpress gefunden habe :).

Viele Grüße
Harald
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von alt_genug »

Visuelle Opulenz mag wirklich ihre Berechtigung haben. Und der hier gezeigte Füller ist sogar ziemlich aufgeräumt; immer nur eine Farbe plus Metall und Schwarz. Ich finde ihn nicht überladen.

Beim Gewicht stelle ich immer wieder fest, wie tolerant ich diesbezüglich in beide Richtungen bin. Ich liebe meinen 15g PEEK-Füller, aber seit kurzem schreibe ich auch ein 65g Edelstahl-"Monster" und auch das geht sehr gut. Allerdings schreibe ich (bisher) auch nicht stundenlang damit...

Hier wurde mal ein anderer chinesischer Edelstahlfüller gezeigt, den es auch in einer rot-goldenen (?) Bemalung gab. Ich finde den Beitrag nicht mehr, der gefiel mir aber besser.

Zur unterschiedlichen Bewertung japanischer und chinesischer "Hommagen" kann ich mich nur selbst aus dem Majohn-Thema zitieren:
solange ein Produkt so gestaltet wird, dass es größtenteils identisch zu einem teuren Vorbild ist [...], gibt es dafür nur einen Grund: man will sich die Möglichkeit offen halten, Plagiate zu verkaufen.
Während nämlich ein Sailor nur grob so ähnlich aussieht wie eine Montblanc-Zigarre, stimmen bei einem Majohn P136 einfach alle Abmessungen, bis hin zu Anzahl und Form der Lamellen am Tintenleiter...

Und gerade weil das bei den HongDians, die ich bisher gesehen habe nicht der Fall ist, finde ich diese Marke echt spannend. Allerdings ist die Darstellung historischer Persönlichkeiten oder Ereignisse in einem Füller für mich nicht interessant (weswegen mich auch die entsprechenden Montblanc- oder Montegrappa-Editionen immer kalt lassen). Daher wird dieser Füller trotz der scheinbar besonders überzeugenden Feder wohl nicht den Weg zu mir finden.

Vielen Dank für die Vorstellung!
Sebastian
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Grimbart
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von Grimbart »

Ich finde ebenfalls, daß der D 5 Qin Dynasty ein sehr eigenständiger Füller ist, der zudem einen Bezug zur chinesischen Geschichte hat. Bei der Vielzahl der Farb- und Federvarianten fällt die Wahl nicht leicht ...
Gefährlich ist's, den Dachs zu necken,
Verderblich ist der Pelikan.
Jedoch der schrecklichste der Schrecken
Das ist der Mensch im Füllerwahn!

Gruß von Gernot
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SteamDevil
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von SteamDevil »

Grimbart hat geschrieben:
15.11.2023 11:34
Ich finde ebenfalls, daß der D 5 Qin Dynasty ein sehr eigenständiger Füller ist, der zudem einen Bezug zur chinesischen Geschichte hat. Bei der Vielzahl der Farb- und Federvarianten fällt die Wahl nicht leicht ...
Verständlich.
Zumal auch einige Bezeichnungen bei HongDian durchaus für Verwirrung sorgen hier im Westen, was wohl der eher miserablen Übersetzung geschuldet ist.
Darum hier noch mal eine kurze Erläuterung zum besseren Verständnis:

Blade oder Long Blade Federn:
  • Diese Federn entsprechen in ihrem Schliff in etwa dem, was hier eine Architekt Feder wäre. Jedoch nicht zu 100%.
    Die westlichen Architekt Federn sind noch ein wenig "schärfer" abgegrenzt und verlangen eine sehr genaue Haltung des Schreibwinkels.
    Die chinesischen Versionen sind da ein wenigen "verzeihender", da sie nicht so strikt sind, sondern eine leichte Rundung am Korn aufweisen.
    Angaben wie "EF", "F" oder "M" sagen aus auf welcher Basis die Federn jeweils beruhen bzw. die Stärke des vertikalen Strichs.
    Lemon (by HongDian) z.B. gibt es etwas genauer an mit Angaben wie "Blade 0.5mm - 0.7mm".
    Das sagt aus, der vertikale Strich beträgt 0.5mm und der horizontale Strich 0.7mm.
Long Knife Federn:
  • Hier unterscheidet sich die Bezeichnung bei HongDian/Lemon deutlich von anderen chinesischen Marken wie z.B. Kaigelu.
    Während Kaigelu damit ebenfalls "Architekt" Federn bezeichnet, steht diese Bezeichnung bei HongDian/Lemon für Federn des Typs "Naginata", ähnlich der "Naginata Togi" von Sailor.
    Bei dieser Art von Schliff werden die Linien abhängig vom Schreibwinkel sowohl in der vertikalen als auch in der horizontalen schmaler oder breiter.
    Damit erzeugen sie zwar ein recht großes Spektrum an Linienvarianzen, sind aber aus meiner Sicht eher wie eine Fude Feder zum Zeichnen besonders geeignet.
    Beim schreiben, wo man gewöhnlich einen konstanten Winkel hält, kann man deren Fähigkeiten eher weniger bis kaum richtig ausreizen.

    Wer also auf der komplett sicheren Seite sein will, der greift bei Lemon Federn (by HongDian) lieber zu den "Standard" Größen wie "EF", "F" & "M" in der "Manual Grinding" (von Hand geschliffen ist Standard bei Lemon Federn) bzw. "Handpolished" Variante.
    Allein für chinesische Verhältnisse betrachtet, sind diese Federn schon ungewöhnlich bzw. außergewöhnlich gut und können sich locker mit Federn westlicher Spitzenmodelle Messen.

    So...
    Das war mal wieder mein Service-Beitrag. ;)
Übrigens:
Wer die Federn einzeln möchte, der schaut doch mal in mein Review vom Lemon M1 rein.
viewtopic.php?f=24&t=38015
Dort sind bei der Bezugsquelle auch jene zu den einzelnen Federn angegeben.
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Fermentis
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von Fermentis »

Ich lese mir die Füllervorstellungen immer gerne durch und der erste optische Eindruck zu den vorgestellten Füller ist im Regelfall:
Wirklich sehr schön anzusehen, würde mir gefallen

Doch wichtiger als die Optik ist für mich immer noch die Feder.
Ein Füller kann noch so wunderschön aussehen, wenn ich ihn jedoch nicht wirklich benutzen kann da die Feder für mich persönlich nicht passend ist, dann ist das Thema für mich erst einmal abgehakt.
Muss aber auch noch ergänzend dazu schreiben, für mich kommen nur UEF Federn in Betracht, also 0,2 mm.
maggutefueller
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von maggutefueller »

welche uef hast?
Edgar

Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von Edgar »

Von der Gestaltung gefällt mir der gezeigte HD D5 ausgesprochen gut! Grün mit Gold und ein roter Akzent, das mag ich sehr. Und die chinesische Geschichte ist auch sehr faszinierend. Wenn es auch kein echtes Gold ist und kein Rubin ihn ziert, ein interessantes Sammlerstück für Geschichtsinteressierte ist dieses Meisterwerk (!) auf jeden Fall. :)
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SteamDevil
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von SteamDevil »

Edgar hat geschrieben:
27.02.2024 16:50
Wenn es auch kein echtes Gold ist und kein Rubin ihn ziert...
Was vor allem ich zu schätzen weiß, denn so haben auch weniger gut betuchte die Möglichkeit sich ein solch optisch opulentes Schmuckstück zu leisten.
OK, solche Füller mögen keinen Sammlerwert haben oder je bekommen, aber am heimischen Schreibtisch oder gar im Büro sind sie alle mal ein netter Blickfang.
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Penman AK
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von Penman AK »

Bauchnabelfussel hat geschrieben:
12.11.2023 17:42

Genau wegen den zu viel an Verzierungen, den zu großen Bling Bling Faktor und einem gefühlten erzwingenwollen, gefällt er mir so gar nicht.
Das geht z. B. mir ganz genau so. Aber die Geschmäcker sind ja zum Glück unterschiedlich, das macht doch den Reiz des Füller-Hobbys auch mit aus!

Ich selbst habe inzwischen eine Reihe von China-Füllern, bevorzuge aber mehr die schlichteren Design-Ausführungen.
Meine Fotos auf Flickr : Füller und Tinten | Natur und Landschaft

Papier ist geduldig, aber nicht die Tinte.
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Re: HongDian D5 „Qin Dynasty“ | History in a Pen

Beitrag von SteamDevil »

Penman AK hat geschrieben:
28.02.2024 8:02
Bauchnabelfussel hat geschrieben:
12.11.2023 17:42

Genau wegen den zu viel an Verzierungen, den zu großen Bling Bling Faktor und einem gefühlten erzwingenwollen, gefällt er mir so gar nicht.
Das geht z. B. mir ganz genau so. Aber die Geschmäcker sind ja zum Glück unterschiedlich, das macht doch den Reiz des Füller-Hobbys auch mit aus!

Ich selbst habe inzwischen eine Reihe von China-Füllern, bevorzuge aber mehr die schlichteren Design-Ausführungen.
Dem stimme ich voll und ganz zu.
Zum Glück sind Gustibus & Preferences so umfangreich diversifiziert.
Wäre echt schaurig langweilig wenn wir alle immer nur mit den gleichen Dingen vorlieb nehmen müssten.

Aber genau für solche Fälle hat u.s. HongDian ja auch eine so angenehm breite Palette an Designs.
Und das exakt diametrale Modell aus deren Produktpalette wäre dann eben der erst gestern von mir vorgestellte HongDian N6 "Stealth Black" | Der "Shadow Warrior" unter den Füllern.

Aber um beim HongDian D5 und dessen Opulenz zu bleiben:
Was in dieser Hinsicht Chinesen und auch Russen gemeinsam haben, ist der fast schon übertriebene Hang nach Harmonie, Schönheit und Prunk. Auch wenn beide Völker das lange Zeit auf Grund politisch verordneter Mißwirtschaft nicht ausleben konnten.
Jetzt, wo China wirtschaftlich massiv aufstrebt, leistet man sich das alles und stellt es auch gerne zur Schau.
Man sehe sich nur die Feierlichkeiten zum Neujahr 2024 in Shanghai oder Shenzen an. Oder auch das Eis-Festival in Harbin...
Und dann im Vergleich dazu die Feierlichkeiten bei uns im Lande, die man -gemessen an der Ausstattung- schon eher als "schlicht" bezeichnen kann.
Na, zumindest haben wir noch immer das größte Volksfest der Welt mit unserem Oktoberfest. 8-)
Fragt sich nur noch, für wie lange?

Was will ich eigentlich sagen?
Ach ja:
Der Chinese an sich hat eben mal eine ganz andere Vorstellung hinsichtlich Ästhetik und Harmonie.
Und dann kommt auch noch die symbolische Komponente hinzu, bei der man bestimmten Worten, Charakteren, Figuren oder Formen entsprechend unterschiedliche Wertbemessung bei legt.
Warum waren die Füllermodelle jeweils zum "Jahr des Ochsen" und Jahr des Hasen" eher so schlicht gehalten, während die zum "Jahr des Tigers" und zum "Jahr des Drachen" deutlich opulenter sind?
Einfach weil Tiger und Drache hinsichtlich Eigenschaften, Fähigkeiten und Macht über den anderen stehen.
Was sich auch in den nun ca. 1500 Jahre alten Kampfstilen im Shàolín gōngfū und *wǔshù darstellt, in denen die Techniken von Tiger und Drache die mächtigsten und gefürchtetsten sind.
(* irgendwie stimmt was mit der Formatierung nicht, denn das Häkchen müsste über dem "u" sein und nicht daneben wie hier: "ǔ" )
Kulturhistorisch betrachtet ist der Drache (Long) auch grundsätzlich das wichtigste, größte, stärkste und mächtigste Wesen in der chinesischen Mythologie. Gefolgt vom Tiger (laohu), dem Phönix (Fenghuang) und der Schildkröte (Wugui).
(die ganzen Akzentzeichen habe ich wegen der Formatierung jetzt mal weg gelassen)
Und das wird auch in der Designsprache so vermittelt.

Eigentlich ist es schon eher verwunderlich, daß in China auch Füller mit eher schlichtem Design hergestellt werden.
Denn je schlichter die Dinge, die einen Chinesen umgeben, desto ärmlicher, ja, fast schon wertloser, fühlt er sich dabei.

So, daß reicht aber nun zum Thema "Zum Glück sind Geschmäcker verschieden".

Ich, für meinen Teil, bin froh, daß es so ist. ;)
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