Kaigelu 357 | Es gibt auch kleine Kängurus...

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SteamDevil
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Kaigelu 357 | Es gibt auch kleine Kängurus...

Beitrag von SteamDevil »

Heute wird es aus gesundheitlichen Gründen einmal nicht ganz so lang.

„Ich möchte ein Känguru sein. Da macht man mit leerem Beutel die größten Sprünge!“
Dachte sich wohl auch dieser nette kleine Füller und Zack, er ist eines.
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Und damit stelle ich den kleinen Bruder des Kaigelu 316 vor:
Der Kaigelu 357.
Ob der kleine Bruder jetzt aber älter oder jünger ist, daß kann ich leider so nicht genau sagen. Ich schätze aber er ist älter.

Dann machen wir uns mal ans eingemachte...


Die technischen Daten...

Marke: Kaigelu
Modell: 357
Modellvariante: Black / Gold (only)
  • Bild
Farbvarianten: Black/Gold

Material: Messing, lackiert

Federgröße: #5
Federstärke: „M“
Erhältliche Federstärken: „M“


Länge mit Kappe: 13,7cm
Länge Griffende zu Griffende: 10,2cm
Ø Schaft: 11,6mm
Ø Griffstücke: 10,2mm - 8,5mm, mittig 9,2mm
Gewicht: 30g

Befüllsystem(e): Patronen, Konverter int. Standard

Preis: ca. $$ 4,58 zuzügl. MwSt + Versand
Aktuell $$ 8,- zuzügl. MwSt + Versand

Bezugsquelle: Ebay.com (USA) - YCPENS
https://www.ebay.com/str/ycpens?_trkpar ... 492.l74602



Erster Eindruck:

Ganz nett...
Jetzt nicht der Überflieger aber dennoch ganz nett.
Nach kurzer Betrachtung wärde ich sagen, das Niveau bewegt sich auf dem für ältere „Hero“ Füller. Also ein typischer preiswerter Chinese.

Da täuscht es auch nicht darüber hinweg, daß die Marke „Kaigelu“ namentlich ihren Sitz in Ausralien hat bzw. postalisch. Eine Briefkastenfirma quasi.
Hergestellt und vertrieben werden Kaigelus ausschließlich in Shanghai.

Er tritt in einem gediegenen Schwarz aus, aufgepeppt mit goldfarbenen Elementen.
Das Kappenband ziert der Schriftzug „Kaigelu“ und die Modellnummer „357“.
  • Bild
Hervor sticht aber der Clip, der zwar ein klein wenig straff ist aber immer noch ausreichend funktional.
Was ihn aber besonders macht und ihn von den üblichen „Kopien“ oder Abklatschen unterscheidet, ist seine Form und Verzierung.
Und da sag noch mal eine/r Chinesen können nichts eigenes!
  • Bild
Die Klick-Kappe (oder auch „Steck-Kappe“) hat im inneren einen Plastik „Liner“, der zum einem für das verschließen zuständig ist, zum anderen aber auch recht vernünftig vor schnellem austrocknen schützt.
  • Bild


Material und Verarbeitung:

Das Material ist eher mit durchschnittlich zu bewerten und gibt an sich nicht wirklich was besonderes her.
Wie gesagt: In etwas auf dem Niveau älterer „Hero“ Füller, die man meist unter dem Begriff „New Old Stock“ bekommt. Also eher eine chinesische 90er Jahre Anmutung.
Wobei ich bewusst „Preiswert“ sage, aber nicht billig.

Die Verarbeitung ist allgemein „OK“ - also durchschnittlich, lediglich am unteren Ende des Griffstücks hat er einen kleinen Makel.
Sieht so aus als wäre man beim Anbringen der Hülse für den Feed ein wenig schief gelegen. Dadurch kamen minimale Klebereste zum Vorschein.
Aber das bewegt sich im Bereich von ca. 0,5mm und stört mich nicht weiter.



Haptik & Ergonomie:

Die Haptik ist normal bis gut.
Er fühlt sich - gemessen am Preis - recht wertig und solide an.
Es gibt keine störenden oder gar scharfe Kanten oder so. Also alles in bester Ordnung.

Ergonomisch ist er eigentlich schon wieder in einem Bereich, der mir gar nicht recht behagt.
Mit dem sich auf 8,5mm verjüngenden Griffstück ist er mir eigentlich schon wieder viel zu schlank.
Witziger Weise aber stört mich das jetzt weniger, denn das macht die exzellente Feder wieder wett.



Die Feder:
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Wie auf dem Bild zu sehen ist, handelt es sich um eine von Kaigelu selbst gefertigte Feder.
Geziert wird diese von dem typischen Känguru von Kaigelu, was ja Känguru heißt.

Aber Optik ist nun mal nicht das Hauptkriterium einer Feder. Da muß sie schon mit anderen Werten glänzen.
Und das tut sie auch.
In gewohn überragender Qualität gleitet auch die kleine Größe #5 Medium Feder übers Papier, so das es eine reine Freude ist. Ihren größeren N° #6 Brüdern steht sie da in nichts nach.
Einen kleineren Unterschied gibt es aber doch.
Die #5er „M“ Feder ist auch eine reine „M“, im Gegensatz zu den #6er „M“ Federn, die eher wie eine „B“ daher kommen.
Und dennoch...
Sie gleitet so schön glatt übers Papier, hat einen tollen Tintenfluß und macht so echt Spaß.
Und das macht jeden anderen noch so kleinen Makel direkt wieder wett!
Da man diese #5er Federn leider nicht einzeln kaufen kann, lohnt sich allein die Anschaffung dieses Füllers, wenn auch nur zum Zweck die Feder in einen anderen zu transplantieren. Voraus gesetzt, man bekommt ihn mal wieder zum günstigeren Preis von $$ 4,58.



Befüllung:

Hier finden wir quasi gewohntes wie von Jinhao, Hero oder Kaigelu selber.
Befüllt wird mittels Patronen oder (mitgelieferten) Konverter im int. Standard.
Der Konverter ist ebenfalls eine Kaigelu Eigenproduktion.
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Datenblatt & Schreibprobe:

Zuerst der Bewertungsbogen, weiterhin nicht von Hand geschrieben.
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Und es folgt auch gleich die Schreibprobe.
Wie üblich auf Oxford Optik Paper 90g/m².
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Fazit:

Das Fazit fällt mir eigentlich recht leicht.

Der Kaigelu 357 ist nichts weltbewegendes oder gar neu erfundenes.
Er reiht sich nahtlos in die Reiher der chinesischen Durchschnittsfüller ein, die zwar preiswert, aber dennoch recht gut und zuverlässig sind.

Ausgenommen natürlich die Feder.
Die ist für chinesische Verhältnisse wieder einmal ungewöhnlich gut.
Ok, für Kaigelu Verhältnisse eher „normal“.

Wer also schlankere Füller bevorzugt und auch das Understatement, aber eine richtig gut laufende Feder mit kaum Feedback haben will, der ist mit dem Kaigelu 357 so richtig gut bedient.
Ein robuster und zuverlässiger Arbeits-Füller. Geschaffen um benutzt zu werden und nicht um als Ausstellungsstück irgendwo dahin zu vegetieren.

Und damit habe ich für heute Fertig.


Liebe Grüße
SteamDevil



P.S.
Video findet Ihr hier:
Kaigelu 357 | Es gibt auch kleine Kängurus...
Das "Institut für nicht abgeschlossene Forschungsstudien" hat festgestellt,
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