Hong Dian N23 "Year of the Rabbit" (2023) | **träum**

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SteamDevil
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Hong Dian N23 "Year of the Rabbit" (2023) | **träum**

Beitrag von SteamDevil »

Zum Jahresbeginn stelle ich einen Füller vor, der eigentlich für das gesamte letzte Jahr steht. Genauer gesagt: Unter dem (chinesischen) Zeichen des letzten Jahres.
Ich stelle hiermit vor, der:

HongDian N23

Der N23 ist eine Hommage, Reminiszenz -oder wie auch immer man es nennen will- an das „Jahr des Hasen“ 2023.
Daher auch seine Modellbezeichnung „N23“.
Sein „Nachfolgemodell“ für das Jahr 2024, dem „Jahr des Drachen“, heißt dem folgend auch „N24“. Aber dazu mehr, wenn es dann auch soweit ist und ich ihn hier habe.

Jetzt stellt sich mir nur die Frage, wie soll das mit deren Nummerierung weiter gehen?
Ich meine, es hat ja schon die Modelle N6, N7, N8, N9, N10, N11, N12...
Was, wenn die dann zum N22 kommen und die Folge dann schon „unterbrochen“ ist?
Und wenn die So weiter machen, sind die schnell bei der N22 angekommen.
Ich finde, es wäre wesentlich logischer gewesen die Modelle N23 und N24 einfach dem Jahr entsprechend 2023 und 2024 zu nennen.
Man hat ja bei HongDian auch andere Modelle mit Nummern benannt wie 920, 960, 1837, 1850, 1860, 1861... etc...
Da hätten Bezeichnungen wie 2023 und 2024 keinen Abbruch getan und wären auch noch zu 100% treffend gewesen.
Aber das mal nur am Rande...

Aber jetzt zum Star des Tages...



HongDian N23
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Die technischen Daten...
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Befüllsystem(e): Patrone / Konverter (im chin. Standard Kaliber 3,4mm)



Bezugsquelle:

Erster Eindruck:

Toll!!
Einfach nur toll!
Ob jetzt in Weiß oder Blau mit silberfarbenen Ornamenten, ob in Rot oder Schwarz mit goldfarbenen Ornamenten... Er sieht einfach nur klasse aus.
Noch besser wäre es gewesen, hätte man zu jeder der 4 Farben je eine golden und eine silbern verzierte Variante gemacht. Aber auch so dürfte für die meisten was ansprechendes dabei sein, wenn man solche Arten von Füllhaltern mag.

Jedenfall:
Der schwarze mit Goldverzierung gefällt mir ungemein und ich kann meine Blicke nur schwerlich von ihm abwenden.
Zumal es da auch ein paar schöne Dinge zu sehen gibt.
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Da wir es hier mit einer -mehr oder weniger- Zigarrenform zu tun haben, ist diesmal am Kappenabschluß nicht das typische Logo zu finden. Wie auch am gesamten Füller äußerlich keines zu sehen ist.
Lediglich am unteren Ende der Kappe -wo das Gewinde ist- und genau gegenüber vom Clip findet sich eine Gravur mit Marke und Modellbezeichnung.
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Zusehen ist da also folgendes:

LT
HONG
DIAN
N23


Und für alle, die es noch nicht wissen - oder es generell wissen möchten, das steht für:

Lan Tian (Der Firmensitz)
Roter
Punkt
N23


Insgesamt macht er also auf den ersten Blick einen sehr guten, wertigen und soliden Eindruck.



Material und Verarbeitung:

Schaft und Kappe bestehen aus Messing und sind entweder lackiert oder emailliert. Genau kann ich das jetzt nicht bestimmen, denke aber es ist Lack, da Emaille sich deutlicher auf das Gewicht auswirken würde.
Die Metallhülse am Griffstück sowie das Gewinde im Schaft sind entweder verchromtes Messing, oder aber -und dazu tendiere ich- eine Zinklegierung die verchromt wurde.
Das Griffstück selber wiederum ist aus Kunststoff.
Insgesamt aber macht es einen recht wertigen Eindruck und erscheint auch relativ robust und langlebig.

Das ist natürlich zum größten Teil der absolut tollen Verarbeitung geschuldet.
Die Gewinde von Schaft zu Griffstück sind zwar als eher „mittelgrob“ einzuordnen und haben recht viel Spiel, aber sie laufen sauber ohne jedes kratzen oder quietschen. Richtig gut gemacht eben. Und hier erschließt sich dann auch der Dichtungsring, der an der Metallhülse vom Griffstück angebracht ist.
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Dieser fungiert nämlich als Bremse beim Schließen des Gewindes und als Stopper, so das sich der Schaft beim schreiben nicht von selbst lockert bzw. öffnet.
Simpel aber effektiv und für das Gewinde auf Dauer äußerst schonend, muß man es ja nicht zu fest anziehen dadurch.

Kappe und Schaft schließen mittels eines beidseitigen Kunsstoffgewindes, was so in Ordnung gehen sollte.
Bisher sind mir dazu keine wirklich negativen Klagen bekannt, außer das bei einer Person diese Gewinde wohl etwas straffer, enger ausgefallen sind und daher etwas mehr Widerstand vorhanden ist.
Bisher aber anscheinend ein Einzelfall.

Insgesamt aber würde ich die Verarbeitung aber als „erstklassig“ bezeichnen -gemessen an chinesischen Verhältnissen, daß sollte man immer im Hinterkopf haben- und es passt einfach alles. Ganz ohne störende Ecken und Kanten oder seltsamen Geräuschen.



Haptik & Ergonomie:

Die Haptik ist toll.
Da ist nichts was stört oder irgendwie deplaziert wirkt. Man spürt den glatten Lack und die Struktur der Gravierungen, ohne aber von denen aufdringlich belästigt zu werden.
Daher fühlt er sich auch beim schreiben in der Daumenkuhle recht angenehm an.

Ergonomisch aber macht er den einen oder anderen Abstrich.
Auf Grund der Zigarrenform sind die 10,1cm Länge von Griffstück zum Schaftende hin irgendwie nicht so voll nutzbar. Es macht zumindest den Anschein.
Gefühlt würde ich ihn jedenfalls nicht für größere Hände empfehlen. Allein schon, weil sich wegen der Lackarbeit und den Gravuren ein „posten“ -das zwar möglich ist- verbieten. Es würde wohl auf Dauer den Lack schaden und wäre daher suboptimal.

Ansonsten aber, bei mittleren und kleinen Händen, liegt der sehr angenehm in der Hand und auch der Durchmesser ist insgesamt sehr angenehm.



Die Feder:

Kommen wir zum „Herzstück - oder in diesem Fall: zum „Hasenstück“:

Bestückt ist der HongDian N23 mit einer Feder aus Edelstahl in Größe #6, die aber 2 Besonderheiten aufweist:
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  1. Das Design:
    Die Feder ist mit einem hübschen, niedlichen, leicht pummeligen und freundlich lächelnden Hasen verziert.
    Der Bauchnabel besteht aus den chinesischen Zeichen für Hong Dian und darunter das Datum der Firmengründung.
    Unter dem Hasen selber dann noch einmal der Markenname HongDian und darunter die Angabe zur Federstärke, teils in chinesischer und teils in westlicher Typographie.

    Die Feder selber ruht auf einem für HongDian typischen Tintenleiter aus Plastik im alten Design, der aber sehr funktional und durchflußfreudig ist.

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  2. Der Schliff:
    Hier haben wir eine sog. „Blade M“ Feder.
    Entgegen der Behauptung von Douglas Rathbun (Inkquiring Minds), es handle sich um das Äquivalent zur „Naginata“ Feder, sehe ich hier eine -wenn auch recht „dicke“- Art der Architekt Feder.
    In erster Linie zu erkennen daran, daß eine „Naginata“ Feder im Schliff eher „birnenförmig“ ist, wobei diese hier doch eher die Form einer „Klinge“ hat.

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Das alles ist ja schön und gut, aber letztlich entscheidet, was die Feder zu leisten vermag. Und dazu kommen wir jetzt:

Das Verhalten der Feder auf dem Papier ist -gelinde gesagt- zum verlieben!
Eine Blade/Architekt Feder mit so wenig, fast nicht vorhandenem Feedback und so einem satten Tintenfluß, ist ein echter Traum. Zumindest für mich.
Ich bin wirklich begeistert von dieser Feder. In jeder Hinsicht. Sei es optisch oder auch technisch.
Würde es die einzeln als Ersatzteil geben, ich würde mir glatt eine ganze 1L Tupperdose davon voll machen und in Reserve für Füller mit Größe #6 Federn einlagern.
Ok, übertreiben wir es nicht. Eine 0,5L Dose reicht auch.



Befüllung:

Und hier haben wir es mal wieder mit einem Patronen/Konverter Füllsystem zu tun.
Die Patronen bzw. der Konverter haben den chinesischen Standard im Kaliber 3,4mm.
Wie -bei China-Füllern in der Regel- üblich wir ein passender Konverter gleich mit geliefert.
Was Patronen angeht, muß man hierzulande schon in sehr gut sortierte Schreibwarenläden gehen oder aber -so wie ich- seinen Blick nach Osten richten und beim Chinesen seines Vertrauens bestellen.
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Schreibprobe & Bewertung:

Zuerst der Bewertungsbogen:
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Und es folgt auch gleich die Schreibprobe.
Wie üblich auf Oxford Optik Paper 90g/m².
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Fazit:

Ich würde mich ja gerne in meiner Lobhudelei etwas zurück halten. Aber wozu?
Schließlich finde ich diesen HongDian N23 einfach toll in allem, was er mir bietet.
Er sieht gut aus, fühlt sich gut und wertig an, schreibt wie ein Traum und kostet keinen Jahresurlaub.
Ok, hätte er jetzt nicht die kleine Schwäche bei der Ergonomie bezüglich größerer Hände, dann wäre der auch wieder in meiner Kategorie von „nahezu perfekt“ zu finden.
In der hat aber noch keiner meiner Füller die vollen 100% erreicht. Der beste steht im Moment bei ca. 96%.
Daher kann ich diesen hier auch nur -so leid es mir tut- nur 94% oder max. 95% geben. Eher aber nur 94%.
Dennoch...
Gemessen an dem, was er ist, was er kann und was er letztlich gekostet hat, ist das ein wahnsinnig gute Füller, der selbst für westliche Verhältnisse durchaus Maßstäbe setzt. Zumindest im Sektor der preiswerten Füller.
Anders gesagt: Man bekommt hier durchaus für deutlich mehr Geld auch deutlich schlechtere Füller. (Kann einem aber auch gerne mal bei den Chinesen passieren)

Soweit wieder von mir.
Ich hoffe Euch unterhalten und ausreichend informiert zu haben.

Liebe Grüße
SteamDevil



P.S.
Video findet Ihr hier:
Hong Dian N23 "Year of the Rabbit" (2023) | och, ist der süüüüßßß!!!
Das "Institut für nicht abgeschlossene Forschungsstudien" hat festgestellt,
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Penman AK
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Re: Hong Dian N23 "Year of the Rabbit" (2023) | **träum**

Beitrag von Penman AK »

Wie lang ist der Schaft (also ohne die Feder, wirklich nur der reine Schaft)?

Sind das die 10,7 cm, die in den Daten als "Griff" bezeichnet werden? Das ist wirklich ein wenig kurz :? , wenn man nicht ganz direkt vorne am Schaft greift.

LG, Andreas
Meine Fotos auf Flickr : Füller und Tinten | Natur und Landschaft

Papier ist geduldig, aber nicht die Tinte.
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SteamDevil
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Re: Hong Dian N23 "Year of the Rabbit" (2023) | **träum**

Beitrag von SteamDevil »

Penman AK hat geschrieben:
09.01.2024 23:04
Wie lang ist der Schaft (also ohne die Feder, wirklich nur der reine Schaft)?

Sind das die 10,7 cm, die in den Daten als "Griff" bezeichnet werden?
Von Schaftende bis Ende Griffstück -also da, wo die Feder beginnt aus dem Griffstück hervor zu treten- sind es exakt 10,1cm.
Das "Institut für nicht abgeschlossene Forschungsstudien" hat festgestellt,
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zorgotron
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Re: Hong Dian N23 "Year of the Rabbit" (2023) | **träum**

Beitrag von zorgotron »

Ich habe das Modell in weiss/silber mit einer Long Blade Feder. Technisch und haptisch bin ich zufrieden. Die Feder läuft nicht ganz so glatt wie die anderer Füller, die ich hier habe, aber völlig beanstandungsfrei. Das Gewicht ist für mich sehr angenehm. Wie lange der Lack hält, wird sich zeigen.
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