Bei all dem Stress familiär und gesundheitlich, der familiären Gesundheit etc...
Aber das gehört ja bekanntlich nicht weiter hier her.
Also zum eigentlichen Thema, daß sich ja mit stilvollen Schreibgeräten beschäftigen sollte.
Heute stelle ich das Sondermodell zum Nachfolgemodell des Lemon M1 vor.
Aber der Reihe nach.
Der Lemon M1, seines Zeichens ein Kolbenfüller komplett aus Metall, erhält nun ein Geschwister namens M2. Dieser aber ist, im Gegensatz zum älteren Geschwister, diesmal komplett aus Kunstharz. Ausgenommen natürlich die üblichen Metallteile wie Feder und Clip etc...
Tja...
Und dieser Lemon M2 hat nun auch eine Sonderedition bekommen, basierend auf 2 Faktoren:
1. Den Farben der originalen M2 Modelle
2. Den mythologischen „4 göttlichen Bestien“
Und dieses Modell nennt sich daher „Lemon M2S“
Wie auch beim Lemon M1 werden abweichende Sondermodelle offensichtlich mit dem Kürzel „S“ versehen. Vergleiche dazu den normalen M1 mit dem Modell in Titanlegierung M1S. Das „S“ steht also für „Special Edition“.
Aber nun zum Schreibgerät selbst und dem was er hat, kann oder eben auch nicht.
Die technischen Daten...
Bezugsquelle:
AliExpress - Dayday WritingHouse Store
Erster Eindruck:
Also...
Ich muß schon sagen, der ist optisch schon mal recht gut gelungen.
Das grüne Kunstharz in der „cracked ice“ Optik - man kennt sie vielleicht schon vom Jinhao 100 „Jade Green“ - wirkt so richtig gediegen. Um nicht zu sagen schon „Edel“.
Die goldfarbenen Beschläge und Auflagen tun ihr übriges dazu den edlen Look noch zu intensivieren.
Allerdings muß man zugeben, das es eine gewisse Ästhetik hat mit so einem Clip.
Ich denke auch, daß wird das Hauptargument sein dieses Design zu verwenden, denn alles andere würde wohl einfach zu schlicht wirken.
Künstlerisch vielleicht nicht die tollste Darstellung, aber dennoch hübsch.
Das gefällt mir ganz gut und es ist nicht so übertrieben hervor gehoben wie bei einem HongDian N24/A24 oder einem Jinhao 999 „Double Dragon“.
Die Kappe lässt sich mit 1⅔ Umdrehungen öffnen und genau so wieder schließen.
Material und Verarbeitung:
Hier kann ich mich heute relativ kurz halten, denn es handelt sich schlicht um „normales“ Kunstharz und hat jetzt keine besonderen Eigenschaften.
Die „Auflage“ am Schaft ist ein schlichtes Metallblech, welches wohl in einer Form geprägt wird und dann zur Hülse verarbeitet auf den Schaft gesetzt wurde.
Die Verarbeitung ist von Grund auf solide und zeigt keine nennenswerte Mängel.
Kurz gesagt:
Alles sitzt, passt, wackelt und hat Luft... Wie man so schön sagt.
Haptik & Ergonomie:
Nun, wie fühlt er sich an?
Insgesamt gar nicht mal schlecht.
Natürlich, am Schaft ist er alles andere als glatt. Klar, da ist ja auch das kleine, feine Relief aufgebracht. Und bei all der Struktur ist da aber nichts was störend wäre. Keine Grate oder scharfe Kanten.
Ergonomisch reiht er sich nahtlos in die - ich nenne es mal so - „Parker Duofold - Klasse“ ein und überzeugt durch diese klassische Form.
Länge, Durchmesser, Gewicht, Balance... Alles passt und gibt ein angenehmes Gefühl.
Die Feder:
Ach ja... Die Feder...
Diesmal (leider) ein eher zwiespältiges Verhältnis.
Aber der Reihe nach...
Die Feder ist in diesem Fall eine „Lemon Blade M“ und stellt damit ein Äquivalent zu einer Architekt Feder dar.
Optisch eher schlicht gehalten wirkt sie aber dennoch stimmig im Gesamtbild.
Aber erst, nachdem ein wenig nachbearbeitung in Form von Ausrichten der Spitzen geleistet wurde.
Denn leider hat man sich offensichtlich beeilt und eine entsprechende Nachsorge vermissen lassen. Was sich darin zeigt, daß es auf einer Seite des Iridiumkorns einen leichten Versatz im Schliff hat. Das Korn is auf einer Seite höher als auf der anderen.
Ich will es mal in einer primitiven Grafik darstellen:
Aber wenn man sehr genau hinschaut, sieht man diese „Fehlstellung“ und das trübt die Vergnüglichkeit dann doch etwas. Zumindest visuell.
Hinsichtlich Feedback:
Das Feedback ist ganz typisch „Blade“ bzw. „Architekt“ Feder.
Die senkrechten Linien habe so gut wie gar kein Feedback. Also der sprichwörtliche Schlittschuh auf Eis.
In der Waagrechten aber ist ein deutliches Feedback zu verzeichnen, daß zwar nicht kratzig ist, dafür aber eher eine Art „Nachziehen“ vermittelt. So als käme die Feder dem Strich nicht ganz hinterher. Was aber nur eine haptische Täuschung ist, auf Grund der Tatsache, da sich 2 Arten von Feedback kontinuierlich abwechseln.
Daher habe ich das Feedback auch mit einer 5/10 bewertet und damit als „normal“ stark vorhanden.
Befüllung:
Was soll ich sagen?
Ein Kolbenfüller eben...
Schreibprobe & Bewertung:
Zuerst der Bewertungsbogen:
Wie üblich auf Oxford Optik Paper 90g/m².
Fazit:
Was also bleibt am Ende?
Nun, abgesehen von der kleinen visuell kaum wahrnehmbaren Ungenauigkeit am Federkorn, ist der Lemon M2S ein doch recht gut gelungener und angenehmer Füllhalter, der für gute Laune sorgt.
Die Optik passt, Gewicht und Ergonomie sind toll und er fühlt sich auch recht gut an.
Allein, wichtig ist wie er schreibt.
Und trotz der leichten Ungenauigkeit am Federkorn, schreibt er bravurös und ohne jedes Problem.
Würde ich ihn wieder kaufen?
Ich würde sagen „JA“.
Denn wegen einem kleinen Faux Pas werde ich Lemon jetzt nicht den Rücken zukehren.
Sollten sich aber solche Aussetzer massiv häufen, dann sieht die Sache schon anders aus. Aber das bleibt erst einmal abzuwarten.
Insgesamt aber bin ich zufrieden damit, hoffe aber auch auf eine deutliche Verbesserung in der kommenden Zeit.
Übrigens:
Bezüglich der Federn bei Lemon habe ich mich gerade heute mit jemanden geschrieben und habe folgende These zu den Qualitätsunterschieden in den Raum gestellt:
Anfangs waren die wirklich super und ich konnte nicht klagen. Das schein aber nur die erster Produktionslinie zu betreffen.
Anscheinend hat Lemon nicht damit gerechnet hier im Westen gleich so einen Aufruhr zu veranstalten, fristeten sie doch im ersten Jahr (2022) eher ein Schattendasein.
Im letzten Jahr wurde dann der Westen darauf aufmerksam und es begann ein förmlicher Run auf diese Modelle. Und ich denke, Lemon war - und ist derzeit noch - damit vollkommen überfordert und sah sich gezwungen nun deutlich mehr Federn zu produzieren. Das ging dann natürlich zu Lasten der Qualitätskontrolle denke ich, denn man kann sich vorstellen, bei ruckartig gesteigerter Nachfrage und Produktion ohne massiven Zuwachs im Personal, geht die Konzentration auf bestimmte Einzelheiten sehr den Bach runter.
Hier bleibt nur zu hoffen das bald Besserung eintritt.
Vergessen zu erwähnen habe ich in dieser Konversation allerdings darauf hinzuweisen, die Federn werden ja ALLE von Hand bearbeitet!
Und wenn dann so ein plötzlicher Run entsteht und nicht genügen fachlich begabte Mitarbeiter vorhanden sind, kann es schon mal zu derartigen Schwankungen in der Qualität kommen.
Wie gesagt, bleibt nur zu hoffen, daß sich das in Zukunft wieder bessert.
Soweit wieder von mir...
Liebe Grüße
SteamDevil
P.S.
Das entsprechende Video dazu findet Ihr hier:
Lemon M2s "Azure Dragon" - Mit "Blade M" Feder
