HongDian N6 "Stealth Black" | Der "Shadow Warrior" unter den Füllern

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SteamDevil
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HongDian N6 "Stealth Black" | Der "Shadow Warrior" unter den Füllern

Beitrag von SteamDevil »

Auch heute wieder - auf Grund Verzögerungen beim Versand aus China wegen den Neujahrsfeierlichkeiten - ein Füller aus dem Hause HongDian.

Und für alle, die sich schon die ganze Zeit fragen, warum ich „HongDian“ mit einem großen „D“ in der Mitte schreibe:

Regulär wäre die Schreibweise „Hong Dian“, da es sich auch im chinesischen um 2 einzelne Worte handelt. Nämlich:
  • Hong“ = „Rot“ bzw. „rote/r“
    Dian“ = „Punkt“
Folglich heißt „Hong Dian“ nichts anderes als „Roter Punkt“.

Da sich aber auf den Kappenbändern der meisten Füllhalter dieser Marke der Name in Großbuchstaben und zusammen geschrieben befindet, hat es sich eingebürgert, daß nahezu alle nur „Hongdian“ schreiben.

Ich habe mich daher entschlossen immer die quasi „hybride“ Schreibweise zu verwenden, um damit der verwestlichten Form, aber auch der regulären chinesischen Form zu entsprechen, in dem ich dabei zwischen beiden Silben/Charaktären eine Unterscheidung einfüge.

Aber nun zum Schreibgerät selbst und dem was er hat, kann oder eben auch nicht.


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Die technischen Daten...
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Befüllsystem(e): Kolbenfüller


Bezugsquelle:
AliExpress - Pens World Store
(auch erhältlich bei Etsy & Ebay)


Preise:
Je nach gewählter Feder ca. 38,- € bis 43,-


Erster Eindruck:

Nun...
Auf den ersten Blick fällt auf, daß nichts auffällt.
Klingt komisch, ist aber so.

Der HongDian N6 hat zwar optisch ein paar Sachen zu bieten, aber die verheimlicht er im ersten Moment doch recht geschickt.

Die einzigen farblichen Akzente, die vorhanden sind, zeigen sich in Form eines dünnen roten Rings jeweils zum Kappan- & Schaftende.
Aber auch derart geschickt gestaltet, daß diese auf den ersten Blick nicht wirklich sehr ins Auge fallen.
Genau so wenig, wie die vielen Schriftzeichen und Symbole, die sich auf der Kappe als Negativ-Relief befinden.
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Auf dem Kappenband finden sich dann auch die üblichen Angaben zur Marke und rückseitig die Modellbezeichnung.
Hier möchte ich die schlechte Bildqualität entschuldigen, denn es war/ist gar nicht so einfach schwarze Objekte ohne ausreichend hellem Licht in Szene zu setzen. Und da ich in meiner Fotobox leider nur ein „einfaches“ Ringlicht verbaut habe, bin ich da etwas sehr limitiert.
(wo sind nur die guten alten Halogenscheinwerfer hin??)
  • Bild
Der Schaft ist in einem Mattschwarz und gänzlich schmucklos gehalten und intensiviert damit die „Stealth“ Optik.

Die Kappe lässt sich mit 1½ Umdrehungen öffnen und genau so wieder schließen.



Material und Verarbeitung:

Hier kommen womöglich verschiedene Materialien zum Einsatz.
Der Schaft ist definitiv aus Metall.
Der Drehknopf für den Kolben scheint Kunststoff mit einer Metallhülse im Inneren zu sein, mittels derer er auf die Kolbenmechanik aufgesetzt wird.
Die Kappe lässt mich etwas irritiert zurück.
Auf der einen Seite ist sie relativ schwer und wirkt eher wie aus Metall, auf der anderen Seite aber klingt sie so hohl und dumpf wie ABS Plastik.
Die Stabilität bei seitlichem Druck aber spricht wieder eindeutig für Metall.
Das Gewicht der Kappe aber ist absolut irritierend, gleichzeitig aber wieder absolut perfekt. Aber dazu gleich im Thema Ergonomie.


Die Verarbeitung ist von Grund auf und in der Regel recht solide.
Doch leider gibt es anscheinend bei diesem Modell in all seinen Varianten stellenweise ein kleines technisches Problem.
Schon 2 anderen Reviewern („Inkquiring Minds“ & „Eugen Borcan“) und auch mir ist es passiert, daß der aufgesetzte Dreknopf für den Kolben seine Fubnktion „eingestellt“ hat.
Der schwarze, aufgesetzte Knopf hat sich also gelockert und damit „ins Leere“ gedreht.
Ok, man könnte zur Not mit etwas Plastik- oder Alufolie die innere Hülse leicht ausstopfen und damit den Knopf wieder fester aufsetzen, ich aber habe es vorgezogen ihn wieder mittels 2-Komponenten Kleber (Harz) am eigentlichen Kolben zu befestigen.

Die ganze Operation ist an sich kein großer Akt, aber in dieser Preisklasse definitiv großer Negativ-Faktor. Auch wenn es sich nur um vielleicht 5% der Gesamtproduktion handelt, aber das sind in meinen Augen mindestens 3% zuviel. Zumindest - wie gesagt - in dieser Preisklasse.



Haptik & Ergonomie:

Und auch „gefühlt“ passt hier der Begriff „Stealth“ recht gut, denn er fühlt sich unauffällig angenehm an. Oder angenehm unauffällig. Wie man es eben sehen mag...
Haptisch ist er demnach schlicht als guter Durchschnitt zu bezeichnen.

Ergonomisch jedoch hat er für den/die einen oder anderen wohl so seine Schwächen.
Na ja, eigentlich nur eine...
Seine Länge - oder besser gesagt: seine Kürze - von 10,0cm von Schaftende zu Griffende (ohne Feder) ist für Hände mittlerer Größe schon grenzwertig. Für größere Hände daher schon recht ungeeignet.
Nun sind meine Hände so ziemlich am oberen Ende von „Mittelgroß“ anzusehen. Daher ist diese Größe auch für mich schon recht grenzwertig.
Da hilft letztlich nur das „posten“ der Kappe.
Das aber funktioniert absolut super, sicher und bequem.
Und hier kommt dann auch das geringe Gewicht der Kappe so richtig zur Geltung, denn gepostet bekommt der HongDian N6 keine merkliche Kopflastigkeit oder wirkt irgendwie unausgewogen.
Offensichtlich wurde er aber genau dafür konzipiert. Man könnte ihn fast schon in die Kategorie „Pocket Pen“ einordnen. Er bewegt sich eindeutig im Mittelfeld zwischen „Full Size Pen“ und „Pocket Pen“.



Die Feder:

Ach ja... Die Feder...
Diesmal kann ich wieder nur lobende Worte dafür finden.

Bei den „Blade F“ Federn von HongDian ist es leider so, daß es - je nach Batch - zu merklichen Schwankungen beim Schliff kommt. Mal unterscheiden sich die Ausprägungen in der Linienvarianz etwas, mal zeigt sich das in einem deutlich anderen Feedback.

Bei dieser hier verbauten „Blade F“ Feder in Schwarz aber stimmt alles.
Die Linien zeigen eine deutliche Varianz auf (besonders bei Druckbuchstaben) und auch das Feedback ist für eine Blade/Architekt Feder recht gering und sehr angenehm.
Wobei es beim Feedback typisch ist in den senkrechten Linien nahezu kein Feedback zu haben, bei den waagrechten Linien dieses aber um so deutlicher zu Tage tritt.
Insgesamt aber, quasi im Mittel, ist das Feedback so richtig angenehm.
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Vom Design her haben wir es mit einer Feder aus der 2. Generation im Pagoden-Design zu tun.
Während bei der silberfarbenen oder in Bicolor gehaltenen Feder dieses Design sehr gut zum ragen kommt, geht es hier bei der schwarzen so ziemlich unter. Was wiederum zum Konzept „Stealth“ passt.

Was aber besonders ist an diesem Füller, ist der Tintenleiter. Und Ihr könnt es sicher schon erahnen was kommt, wenn ich so gezielt darauf anspreche.
Genau!
Es ist ein Tintenleiter aus Ebonit!
Und dieser Tintenleiter macht seine Arbeit so richtig gut und zu vollster Zufriedenheit!
Leider sieht man das so nicht wirklich in der Schreibprobe, da ich die Diamine „Florida Blue“ verwendet habe, die - im Gegensatz zu vielen anderen Diamine Tinten - etwas auf der leicht trockener fließenden Seite ist.
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Insgesamt aber:
Feder und Tintenleiter sind absolut Spitzenklasse!


Befüllung:

Was soll ich sagen?
Ein Kolbenfüller eben...



Schreibprobe & Bewertung:

Zuerst der Bewertungsbogen:
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Und es folgt auch gleich die Schreibprobe.
Wie üblich auf Oxford Optik Paper 90g/m².
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Fazit:

Was also bleibt am Ende?

Ich versuche es mal schön zu reden...
Insgesamt betrachtet ein echt gelungener und cooler „Stealth Pen“ der zweifellos auch für unterwegs geeignet ist. Dabei überzeugt er mit einer tollen „Blade F“ Feder und einem super fließfreudigen Tintenleiter aus Ebonit.
Er ist einfach nur schick, praktikabel und funktional.

Genug schön geredet, jetzt zu den realen, harten Fakten:
Das mit dem sich lösenden Drehknopf kann, darf und muß nicht sein.
Sollte dieser Füller von HongDian noch weiter produziert werden, wäre es zwingend erforderlich hier zu verbessern. Soweit ich aber weiß, ist die Produktion des N6 eingestellt worden. Es sind also nur noch die existierenden Lagerbestände vorhanden. Das aber dürften sicher noch so ein paar tausende sein. Ganz besonders bei den Varianten in „Silber/Weiß“ und „Gold/Schwarz“. Beim „Stealth Black“ aber könnte es eng werden, da dieser die beliebteste aller 3 Varianten war und noch immer ist.

Wer also noch einen will... Zugreifen!

Soweit wieder von mir...


Liebe Grüße
SteamDevil



P.S.
Das entsprechende Video dazu findet Ihr hier:
HongDian N6 "Stealth Black" | Der "Shadow Warrior" unter den Füllern
Das "Institut für nicht abgeschlossene Forschungsstudien" hat festgestellt,
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