Nicht aus Faulheit, sondern aus dem Umstand heraus, daß beide Füller aus der gleichen Serie stammen.
Auch wenn zwischen der Produktion der beiden ein paar Jahre dazwischen liegen.
Da die Angaben chinesischer Hersteller und Händler des öfteren gerne mal etwas zweifelhaft sind, kann ich nicht für deren Richtigkeit garantieren. Daher kann ich auch nur das wiedergeben, was mir freimütig mitgeteilt wurde.
Das erste - und auch kleinere - Modell (Fuliwen 2049) soll im Jahr 2010 zum 10-jährigen Bestehen der Firma gefertigt worden sein und war damit deren thematisch 1. Modell einer Sonder-Serie genannt „Ancient Civilizations“.
Im Jahr 2012 folgte dann der Fuliwen 2055 als 2. Modell dieser Serie.
Das darauf folgende Modell „Arabien Nights“ in „Copper“ habe ich leider nicht beziehen können.
Leider konnten mir auch verschiedene Händler nichts konkretes dazu sagen und die Firma Fuliwen selbst hüllt sich in tiefstes Schweigen - die Mail an Fuliwen blieb bis heute unbeantwortet..
(Komisch, denn zum Fuliwen 017 gab es einen regen Austausch mit vielerlei Erklärungsversuchen)
Aber jetzt zu den Schreiberlingen selber...
Die technischen Daten...
Befüllsystem(e): Patrone/Konverter im int. Standard
Bezugsquellen:
Fuliwen 2049 - Version mit Schrift
- AliExpress - St Penpps Chinese Pen Store
- AliExpress - Stationery Sation Store
Fuliwen 2049 - Version ohne Schrift - AliExpress - E-Shopping Store
Fuliwen 2055 - Ebay (USA) - Business-Industrial
Preise:
Fuliwen 2049 mit Schrift = ca. 21,- bis 23,50 €
Fuliwen 2049 ohne Schrift = ca. 27,- €
Fuliwen 2055 = ca. 34,30 $ US (ca. 32,95 €)
Erster Eindruck:
OK.
Unauffällig bzw. dezent ist was anderes. Wer eher in dieser Richtung was sucht, der kann gleich wieder zu einem anderen Thema wechseln.
Optisch machen die 2 Kollegen schon einen recht heftigen Eindruck, denn es gibt - vor allem beim großen 2055 - einiges zu sehen.
Mangels weiterer Erleuchtung möchte ich den kleinen (Fuliwen 2049) vorerst einmal als Modell „Bronze Age“ betiteln. Wobei vielleicht „Jungsteinzeit“ vielleicht eher passen könnte.
Erinnert mich dessen Motivgebung doch sehr an Höhlen- und Felsmalereien, die ich damals - als ich noch aktiv im archäologischem Feld tätig war - in Algerien und Tansania gesehen habe.
Daher verorte ich auch den Kulturraum eher in die Gegend um das Mittelmeer im Bereich Südeuropa oder Nordafrika.
Es könnte aber auch Skandinavien in Frage kommen.
Sicher ist nur, es muß eine wasserreiche Region gewesen sein.
Der Clip erinnert weniger an einen Pfeil als denn an einen Atlatl, den Speer einer antiken Speerschleuder.
Am Kappenband finden sich der Name Fuliwen und die Nummer des Modells.
Ebenso die Darstellung zweier Menschen umgeben von einer Art Seegras und Fischen.
Beide scheinen unter Wasser zu sein.
Das irritiert mich etwas, denn ich kenne keine Zivilisation, die unter Wasser lebte.
Könnte es sein, daß damit nicht auf Bronze- oder Jungsteinzeit angespielt wird, sondern vielmehr auf Atlantis??
Auf der Kappe, sowie dem Schaft hat sich Fuliwen sehr mit einem Branding (eigentlich eher schon Werbung) verewigt.
Es gibt dieses Modell aber auch ohne diese an Menge recht überzogene Schrift.
Hier hat das Kappenband keinerlei Beschriftung erhalten.
Der Clip ist wie beim kleinen Bruder wieder dieser Pfeil oder Atlatl.
Auffällig hier ist aber, auf Kappe und Schaft sind diesmal unterschiedliche Motive und nicht wie beim kleinen Bruder eine Wiederholung der gleichen.
Der erste Eindruck jedenfalls ist schon mal gut.
Material und Verarbeitung:
Das Material, bei beiden Messing, schein gut gemacht und behandelt worden zu sein.
Beide Füller sind in „antik Silber“ farben lackiert und mit einem recht zähen Klarlack überzogen.
Die Verarbeitung ist an sich gut. Bis auf 2 kleinere Makel.
Der 2049 hat eine Steckkappe und ist daher ein wenig anfällig für ein eintrocknen der Feder. Dazu aber im Thema „Die Feder(n)“ mehr.
Manko 2 findet sich beim großen 2055.
Auch da hat es mit der Kappe zu tun.
Das Gewinde aht leider nur einen Eingang und tendiert bei Unachtsamkeit zum Verkanten.
Was deswegen uncool ist, weil das Gewinde in der Kappe aus Plastik ist.
Geht man es aber mit etwas Ruhe an, gibt es eigentlich kaum Probleme damit.
Dennoch hätte ich mir - vor allem bei dem Preis - deutlich mehr Detailgenauigkeit gewünscht.
Haptik & Ergonomie:
Beide Füller fühlen sich recht gut, sauber und glatt an, natürlich mit dem deutlich spürbaren aber nicht unangenehmen Relief.
Es gibt keine scharfen Kanten oder Grate.
Ergonomisch ist der kleine bei mir subjektiv natürlich etwas im Nachteil, bewegt er sich doch knapp an der unteren Grenze, was ich als Füllergröße bevorzuge.
Auch das Griffstück ist beim 2049 doch etwas kurz und nicht so ganz mein Geschmack.
Der große wiederum trifft ergonomisch voll meinen Geschmack und bekommt dafür volle Punktzahl.
Auch das Griffstück, welches auch recht kurz erscheint, passt voll und ganz. Das muß hier nicht wirklich länger sein. Es bietet genug platz für einen bequemen Halt.
Beide Füller lassen sich auch gut und sicher posten. Wobei beim kleinen 2049 das Modell ohne Schrift noch deutlich besser abschneiden würde, da sich bei dem die Kappe noch tiefer aufstecken ließe.
Allerdings liegt so viel Gewicht in den Kappen, daß es doch sehr kopflastig wird und eher unpraktisch ist.
Die Federn:
Bei Fuliwen herrschen 2 Arten von Federn vor, die in beiden Größen eingesetzt werden.
Die alten, welche noch mit „Iridium Point“ bzw. „Iridium Point Germany“ versehen sind und die neueren, welche das eigenen Firmenbranding tragen - so wie in den beiden hier gezeigten.
Die Feder im 2049:
Die Leistung der Federn ist gut und grundsolide.
Weder die N° #5, noch die N° #6 müssen sich hinter denen von JoWo oder Bock verstecken. Natürlich sind sie nicht um Welten besser oder so, aber auch nicht schlechter.
Lediglich festgestellt habe ich, die N° #6 Feder hat anscheinend - obwohl beide in Stärke „M“ vorliegen - ein etwas größeres Schreibkorn. Sie fällt für eine „M“ sehr üppig aus und nähert sich eher einer „B“.
Auch ist sie - schon allein wegen der Größe - ein wenig „bouncier“ als die kleinere N° #5.
Das Feedback ist bei beiden leicht unter dem „Normalwert“, also etwas sanfter im gleiten.
Aber auch nur ein klein wenig.
Alles in allem aber gute Federn, die ihren Job zuverlässig verrichten.
Befüllung:
Befüllt wird mittels Patronen oder mitgelieferten Konverter im int. Standard.
Eyedroppen ist leider nicht zu empfehlen.
Bewertung & Schreibprobe:
Zuerst der Bewertungsbogen:
Wie üblich auf Oxford Optik Paper 90g/m².
Fazit:
Was soll ich sagen?
Beide Füller sind an sich recht gut und verrichten ihren Zweck so, wie sie es auch sollten.
Lediglich die Sache mit der Steckkappe beim 2049 und dem Gewinde beim 2055 trüben das Vergnügen ein klein wenig.
Was ich aber sehr schade finde ist, ich komme nicht an das Modell „Arabien Nights“, weil der Händler auf AliExpress nicht an Kunden aus der EU verkauft bzw. sich nicht hat registrieren lassen das AliExpress die Modalitäten hinsichtlich Umsatzsteuer etc. verrichtet.
Und auf Ebay scheint dieser Händler nicht aktiv zu sein.
Und so sind viele schöne Teile aus China für uns in der EU gar nicht mehr greifbar.
Trauriger Weise sind genau das die meist interessantesten Stücke, die wir aber gar nicht erst zu Gesicht bekommen.
Wie dem auch sei...
Die beiden Fuliwen (2049 & 2055) sind nette Stücke und gerade für Leute wie mich, die sehr auf China-Füller aus sind, ein durchaus begehrliches Objekt.
Man muß sich aber auch im klaren sein, wir reden über Qualitätsmaßstäbe weit weg von namhaften deutschen oder europäischen Herstellern.
Liebe Grüße
SteamDevil