Wegwerffüller (sic!) von Pilot *grusel*

[Makenshi]

Hallo zusammen,

wir wollen aber nicht vergessen, dass man die leeren Tintengläser im Gegensatz zu den leeren Tintenpatronen auch weiterbenutzen kann. Speziell Leute, die gerne Tinten mischen, können da sicher ein Lied von singen. Und dann kann man ja auch noch die 135 ml Gläser von Noodler’s ordern, die halten auch ne ganze Zeit lang

Und selbst, wenn es so wäre: Wir reden hier von Patronen- und nicht von Wegwerffüllern.

Gruß,
Tristan

[Tenryu]

Auch wenn die Patronen nicht rezykliert werden, so landen sie doch nicht auf der Mülldeponie, sondern werden verbrannt und dienen der Wärme- und Elektrizitätsgewinnung. Dadurch muß in den Kraftwerken weniger Öl oder Kohle verbrannt werden.

Gerade was die Verwendung von Kunststoffen anbelangt, exisitieren viele ökologische Mythen. Ein weiteres Beispiel wären die kompostierbaren Plastetüten. Auf den ersten Blick klingt das gut und umweltfreundlich. Auf den zweiten stellt sich heraus, daß die aus Maisstärke hergestellt werden, welche wiederum zum größten Teil aus gentechnisch veränderten Maispflanzen stammt, die in großen Monokulturen unter Einsatz von Kunstdünger, Pestiziden und z.T. künstlicher Bewässerung angebaut werden.

Wie die Ökobilanz eines Wegwerf-Füllers aussieht, wäre schon interessant zu erfahren. Immerhin ist an ihm deutlich mehr Material als einer Patrone und auch die Herstellung der Feder benötigt einiges an Energie.

Ein Aspekt wurde noch nicht näher ins Auge gefaßt: Herkömmliche Kolben- oder Patronenhalter neigen dazu bei Nichtgebrauch mit der Zeit auszutrocknen. Wie sieht es diesbezüglich mit diesen Einweghaltern aus? Schließlich lagern die ja schon ab Werk mit Tinte befüllt eine Zeitlag in den Geschäften.

[Barbara HH]

Ich hab jetzt noch mal etwas recherchiert, irgendwie fasziniert mich das Thema.

Es kursieren schon mehrere Techniken im Netz, wie man den Varsity nachfüllen kann, z.B.
http://leewm.freeshell.org/penstuff/ref ... ringe.html

Auf der Homepage von Pilot ist auf der Übersichtsseite für Füller sehr suggestiv ein Info-Kästchen über Pilots BeGreeN-Serie platziert, was suggeriert, dass der Stift aus recyclierten Plastikflaschen hergestellt ist:
http://www.pilotpen.us/Categories/55-Fountain-Pens.aspx

auf der Infoseite über den Stift steht allerdings nichts mehr von BeGreen, deshalb ist nicht klar, ob das nicht nur ein Marketing-Trick ist, um mit einer geschickten Suggestion das Umwelt-Image des Stiftes aufzupeppen. Wenn er tatsächlich aus recyclierten Materialien stammen würde, wäre das für kulturkonservative Spießer wie mich ein Grund weniger, den Stift zu hassen. *Mist*

Grundsätzlich würde bei solchen Stiften nichts dagegen sprechen, den gesamten Korpus als Tank zu verwenden, was die Tinten/Plastik-Ratio (und damit die Umweltbilanz) vermutlich sehr weit an die einer Patrone annähern würde. Informationen zum Fassungsvermögen habe ich jedoch nicht gefunden. Der Autor des Peninkcillin-Blogs berichtet jedoch, dass der Füller nicht bis zum Ende hin befüllt ist, sondern dass Pilot da schummelt:

The surprise is that Pilot has sealed off the ink chamber way before the end of the barrel which leaves more than an inch of unused space.

Ansonsten ist der Autor dieses Blogs sehr begeister von dem Stift und schreibt auch, dass der für ihn die Einstiegsdroge in die Welt der Füllfederhalter gewesen sei:

The Pilot Varsity is, to me, the best $3 fountain pen. It writes incredibly well for the price and performs admirably in every way. The ink reservoir (although it should have been bigger) is very accomodating and certainly holds more ink than a cartridge or a converter or even some piston fillers. It is also cheap enough that you won't mind if it breaks or if you lose it. You can also lend it safely to others without worrying that they might misuse it. Best of all, the Varsity might just be the gateway drug into the world of fountain pens. It certainly was for me.

[Tenryu]

Grundsätzlich würde bei solchen Stiften nichts dagegen sprechen, den gesamten Korpus als Tank zu verwenden, was die Tinten/Plastik-Ratio (und damit die Umweltbilanz) vermutlich sehr weit an die einer Patrone annähern würde.

Das funktioniert leider nicht so ohne weiteres. Bei Pelikans Level-Füller, der auch den ganzen Schaft voller Tinte enthält, mußte eigens ein kleineres Schreibreservoir mit einem extra-Ventil eingebaut werden.

Das Problem ist folgendes: Der Schaft und somit auch die Tinte und (was noch bedeutender ist) die Luft darinnen, werden durch die Hand erwärmt. Dadurch kommt es zu einer Ausdehung und einem Überdruck, der die Tinte herauspreßt.
Dieser Effekt ist umso größer, je mehr Luft sich im Tintentank/Schaft befindet, da diese sich viel stärker ausdehnt als die Flüssigkeit. Der Tintenleiter mit seinen Lamellen und Kapillaren kann zwar eine gewisse Menge Tinte aufnehmen und somit für einen Druckausgleich sorgen, aber dessen Kapazität ist natürlich begrenzt.

[Barbara HH]

OK, man könnte also fast den gesamten Korpus als Tank verwenden, was die Tinten/Plastik-Ratio (und damit die Umweltbilanz) vermutlich sehr weit an die einer Patrone annähern würde.

[weizenkeim]

Ein Aspekt wurde noch nicht näher ins Auge gefaßt: Herkömmliche Kolben- oder Patronenhalter neigen dazu bei Nichtgebrauch mit der Zeit auszutrocknen. Wie sieht es diesbezüglich mit diesen Einweghaltern aus? Schließlich lagern die ja schon ab Werk mit Tinte befüllt eine Zeitlag in den Geschäften.

Ich habe eben mal, angeregt durch diesen Fred, den Pilot VPen den ich mir neugierdehalber bestellt hatte als das hier mal diskutiert wurde und der numehr seit vielen Monaten unbenutzt bei mir im Büro im Stiftehalter sein Schattendasein fristet zur Hand genommen und....

...er schreibt sofort an !!

Das kann so gut wie keiner meiner hochwertigen Kolben-, bzw. Patronenfüller.

Also in diesem Punkt ist zumindest der VPen über jeden Zweifel erhaben.
Viel Tinte scheint auch nicht verdunstet zu sein - das Dingens ist immer noch fast voll.

Viele Grüße
Holger

[schwimmer]

Angeregt durch diesen Thread habe ich mir im gut sortierten Fachhandel einen blauen und einen schwarzen V-Pen besorgt.

Ich war positiv überrascht wie gut dieser Füller in Verhältnis zum Preis schreibt. Die Feder ist zwar ein wenig kratzig, flüssiges Schreiben jedoch problemlos möglich. Endlich habe ich den Füller für meinen Kalender gefunden der in jeder Lebenslage schreibt und auch keinen finanziellen Verlust bedeutet sollte er kaputtgehen.

Übrigens gibt es auch noch Rot als Schreibfarbe und zu jeder der 3 Farben einen Tintenlöscher.

Gruß
Martin

[pawag]

Hi,
V-Pens [censored: Eigenwerbung]. Die gibts in Schwarz, Blau, Rot, Grün, Violett, Rosa und Türkis. Erhältlich mit permanenter oder löschbarer Tinte.

Hab den "Einwegfüller" auch selbst probiert, die schreiben wirklich klasse!

Lg,
pawag

Zensiert wegen Eigenwerbung
Werner (einer der Moderatoren)

[Barbara HH]

Angeregt durch diesen Thread habe ich mir im gut sortierten Fachhandel einen blauen und einen schwarzen V-Pen besorgt.

... was hab ich da getan ...

[schwimmer]

Hallo Barbara,

Du hast etwas Gutes getan: mich auf einen Füllhalter hingewiesen den man überall mit hinnehmen kann ohne Angst haben zu müssen etwas kaputt zu machen.

Ich habe ihn anstelle eines Kulis oder Tintenrollers dabei um auf Baustellenterminen meine Notizen zu machen.

Mene Schrift ist mit Füllhalter einfach lesbarer.

Danke nochmal

Gruß
Martin

[Barbara HH]

Hallo Martin,

LOL, na gut, ich sag nix mehr Wenn der Wegwerf-Füller Kugelschreiber oder Tintenroller ablöst, bin ich auch schon fast bereit, dafür die Absolution zu erteilen, und die Baustelle als Einsatzbereich ist zugegebenermaßen ein hartes Pflaster. Ich sag mal: läßliche Sünde, ich lass das mal durchgehen

Aber so einen kleinen Bekehrungsversuch kann ich mir jetzt doch nicht verkneifen: den Parker Frontier z.B. gibt's bei ebay und Amazon ab 10,00€ neu...

Viele Grüße,
Barbara

[Andi36]

Servus Barbara,

einen Frontier für 10 Euro ist ein super Angebot; ich habe meinen neulich im Rahmen meiner Tintenbetrachtungen nach langer Zeit mal wieder verwendet und gefunden, dass er besser schreibt als mancher teurerer Füller *seufz*.

Dass man ihn so günstig bekommt hätte ich nicht gedacht, aber die Diskussion hier hat mich auf die Idee gebracht mal nach dem billigsten Füllereinstieg in D zu suchen -> siehe hier.

Gruß,
Andreas

[Thomas Baier]

Ja, der Frontier ist gut. Auch der Tintenleiter einwandfrei. Aber er ist kein hochwertiges Produkt. Das Griffstück, der Kunststoff-Corpus, die sich nicht selten drehende ausgesteckte Kappe. Und dann noch der scharfe Clip, der die Kleidungsstücke perforiert.

Ich setze keine mehr ein. Meine Tochter verwendet die Dinger recht gerne.

Viele Grüße
Thomas

[Andi36]

Servus Thomas,

mein Frontier ist ein Flighter-Modell, also im matten Edelstahl Look (vermutlich Messing, verchromt - jedenfalls ist er aus Metall). Er hat einen großen Durchmesser und liegt gut in der Hand, er hat auch ein angenehmes Gewicht. Ich finde schon dass er wertig wirkt. Er hat halt nur eine Edelstahlfeder, ist aber auf den ersten Blick von meinem deutlich teureren Sonnet Flighter kaum zu unterscheiden.

Der Clip ist in der Tat etwas spitz, aber was meinst Du mit der "drehenden ausgesteckten Kappe"?

Gruß,
Andreas

[Thomas Baier]

Hallo Andreas,

es ist klar, daß es auch den Fligher gibt, der nicht den Plastik-Corpus hat. Bei manchen Frontier, teils am Anfang bereits, teils im Gebrauch, sitzt die Kappe szar sicher auf den Corpus. Allerdings läßt sich die aufgesteckte Kappe dann im Kreis drehen, sie ist also nicht gegen Verdrehen sicher. Das kann ich - ähnlich wie Wackelkappen à la Lamy Studio - nicht ausstehen.

Viele Grüße
Thomas

Servus Thomas,

mein Frontier ist ein Flighter-Modell, also im matten Edelstahl Look (vermutlich Messing, verchromt - jedenfalls ist er aus Metall). Er hat einen großen Durchmesser und liegt gut in der Hand, er hat auch ein angenehmes Gewicht. Ich finde schon dass er wertig wirkt. Er hat halt nur eine Edelstahlfeder, ist aber auf den ersten Blick von meinem deutlich teureren Sonnet Flighter kaum zu unterscheiden.

Der Clip ist in der Tat etwas spitz, aber was meinst Du mit der "drehenden ausgesteckten Kappe"?

Gruß,
Andreas