Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

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Horsa

Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Horsa » 11.09.2021 16:32

Die Beschaffenheit des Füllhalters, oder auch der Beschaffenheit der Beschichtung, spielt bestimmt eine Rolle.
Vermutlich aber eine untergeordnete.
Ich habe schon mehrere vergessene "Schätze" gesehen, die denkbar schlecht gelagert wurden, und eben so oder noch schlimmer aussahen.
Es wäre zu einfach, dem Füllhalter die Verantwortung zuzuschieben.

Liebe Grüße

Horsa

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Tiberius
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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Tiberius » 11.09.2021 16:41

Meine Lagerung habe ich bereits überdacht, auch wenn ich das (in meinem Fall) als eher letzteren Grund angesehen hätte, da andere und gleich gelagerte Füller keinerlei Verfärbungen aufweisen und die Verfärbungen nur an bestimmten und nicht an allen Ringen auftreten. Noch ist keine Veränderung erkennbar. Sollten die Flecken in den nächsten Monaten nicht zurückkehren, sehe ich die Schuld definitiv bei mir (wie ich es ursprünglich ohnehin vermutet hatte, allerdings aus anderen Gründen).
Liebe Grüße

Bauchnabelfussel
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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Bauchnabelfussel » 12.09.2021 11:19

Die Flecken können alleine davon kommen, das die Legierungsmetalle weiter an der Oberfläche liegen und dadurch das Gold anläuft, reines Gold ist ja sehr träge was solche Reaktionen betrifft. Wenn Du Glück hast, kommt es nicht wieder, wenn Du Pech hast um so mehr, da geputzte Edelmetalle komischerweise schneller eine Patina bilden.

Im Münzbereich sagen manche, dass Metalle ohne Luftzirkulation schneller eine Patina bilden, als offen gelagerte. Ganz verhindern wird es sich nicht unbedingt lassen, wenn die reaktiven Bestandteile an der Oberfläche sind. Ich hatte aber auch schon Silber jenes Grünspan entwickelt hatte, bei dem durch Putzen das erneute Erscheinen ausblieb.
Regelmäßiges befingern kann auch helfen, da sich die Patina evntuell dann immer gleich abreibt.
Liebe Grüße
Marcel

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Tiberius
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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Tiberius » 15.09.2021 16:10

Bauchnabelfussel hat geschrieben:
12.09.2021 11:19
Wenn Du Glück hast, kommt es nicht wieder, wenn Du Pech hast um so mehr, da geputzte Edelmetalle komischerweise schneller eine Patina bilden.
Dann hoffe ich einfach auf Glück. Bisher scheint es jedenfalls keine Veränderung gegeben zu haben. Ich werde aber wohl noch ein wenig warten, bevor ich die unteren Ringe des M805 säubere. Sollten die Flecken wiederkommen, werde ich diesen Thread hier aktualisieren.

Muss es sich denn hierbei um Oxidation handeln? Denn sollte dem so sein, würde ständiges Nachputzen doch zum immer weiteren Abrieb führen, bis irgendwann nichts mehr übrigbleibt - oder? So viel Material wird an den Ringen ja nun auch nicht sein.
Liebe Grüße

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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Bauchnabelfussel » 15.09.2021 17:26

Stete Nutzung ist das beste Mittel um eine Bildung von Patina zu verhindern, da sich die Kristalle erst gar nicht bilden können. daher finde ich stetes befingern besser als Putzen. Ich hoffe für Dich, dass es nur eine oberflächliche Verunreinigung war und es nicht wieder kehrt. Von den Farben her ist es Patinabildung.

An sich ist Gold wirklich nicht reaktionsfreudig, sondern die Metalle mit denen es legiert wurde. Eine sanfte Goldpatina ist mit das schönste was es gibt, da diese wirklich nur dezent ist und bei Dir bestimmt eine stärkere Verunreinigung vorlag, die Wahrscheinlichkeit steigt aber bei schlecht belüfteten Umgebungen (Kartons) und Ausdünstungen die sich dadurch anreichern können. Schwefel ist gerne ein Verursacher, macht aber herrliche Patina, bestimmt können aber auch Kunststoffe reaktive Ausdünstungen haben, wenn nicht sogar teils Schwefel vorhanden ist.

Es sind ja kleine Kristalle die sich bilden und das Licht anders brechen, wenn die Schicht dick genug ist, kommt das Licht nicht mehr hinaus und es ist komplett dunkel. Nahezu immer fängt die Patinabildung an Kanten an und "wandert" ins offene Gelände, was man auch auf alten Münzen erkennen kann.

Ich habe hier sogar ein Buch eines Japanischen Autoren liegen, bei dem es sich um Patinierung von Silber, Bronze und Kupfer dreht. Die machen ja wirklich wundervolle Patinas, ja ich bin ein Fan von Patina.

Aber ja, mit jeder Reinigung wird die Schicht dünner und dünner, zwar wenig aber stetig.
Liebe Grüße
Marcel

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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Tiberius » 15.09.2021 19:42

Danke für die Ausführungen. Dann werde ich erst mal geduldig abwarten und sehen was passiert. Beabsichtigte Patinabildung kann meines Erachtens durchaus sehr schön sein, an einem Souverän kann ich mir das aber weniger vorstellen. Bisher bildete nur mein Kaweco Supra (Messing) eine Patina aus, was so ja auch gedacht ist.

Ich habe die Füller nun alle gemeinsam in einer kleinen Vitrine liegen und werde Etuis jeglicher Art nur noch zum Transport benutzen.
Bauchnabelfussel hat geschrieben:
15.09.2021 17:26
Aber ja, mit jeder Reinigung wird die Schicht dünner und dünner, zwar wenig aber stetig.
Sollten die unedleren Metalle in den oberen Schichten liegen, würde sich die Patinabildung dann reduzieren bis einstellen, sobald die edleren Metalle "nachrücken"? Oder würde irgendwann der ganze Ring wegoxidiert sein, wie ein durchgerosteter Nagel?
Liebe Grüße

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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Andreas_Beutlin » 15.09.2021 21:00

Bauchnabelfussel hat geschrieben:
15.09.2021 17:26
[...]Ich habe hier sogar ein Buch eines Japanischen Autoren liegen, bei dem es sich um Patinierung von Silber, Bronze und Kupfer dreht. Die machen ja wirklich wundervolle Patinas, ja ich bin ein Fan von Patina.[...]
Guten Abend, Marcel,

darf ich fragen, um welches Buch es sich dabei genau handelt? Das klingt sehr interessant.

Liebe Grüße,

Andreas
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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Bauchnabelfussel » 16.09.2021 6:47

Andreas_Beutlin hat geschrieben:
15.09.2021 21:00
darf ich fragen, um welches Buch es sich dabei genau handelt?
Das Buch hat den simplen Namen "Japanese Patinas" und handelt eigentlich nur verschiedene Rezepturen für Patinabildung ab. Ist aber entweder überteuert oder als ebook erhältlich. Überteuert, da die jetzt aufgerufenen Preise nicht mehr den Originalen entsprechen. Ich habe mir das Buch damals nur zugelegt, da ich mich mit Mokume Gane beschäftigt hatte. Es hat zwar nicht sehr viele Seiten, dafür nur das Essenzielle. Das Buch lohnt sich an sich nur, falls man nach Rezepturen sucht, die so nicht zu finden sind.
Liebe Grüße
Marcel

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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Tiberius » 17.09.2021 16:00

Bauchnabelfussel hat geschrieben:
15.09.2021 17:26
Aber ja, mit jeder Reinigung wird die Schicht dünner und dünner, zwar wenig aber stetig.
Vielleicht hast du mich oben überlesen. Sollten die unedleren Metalle in den oberen Schichten liegen, würde sich die Patinabildung dann reduzieren bis einstellen, sobald die edleren Metalle "nachrücken"? Oder würde irgendwann der ganze Ring wegoxidiert sein, wie ein durchgerosteter Nagel?
Bisher übrigens noch keine Veränderungen an den Ringen.
Liebe Grüße

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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Bauchnabelfussel » 17.09.2021 16:55

Tiberius hat geschrieben:
17.09.2021 16:00
Vielleicht hast du mich oben überlesen.
Überlesen nicht, irgendwie an der Frage vorbei geantwortet. Es kommt darauf an, wie "verunreinigt" es ist. Sollte es nur oberflächlich sein, ist die Schicht mit hoher Wahrscheinlichkeit schon komplett weg und es wird nicht wiederkehren. Ist die Goldbeschichtung an sich schlecht, musst Du in den sauren Apfel beißen, dann wird es immer wieder kommen.
Entweder man lebt dann mit der Patina, welche bei Dir schon extrem ausgefallen war und nichts mit einer schönen Goldpatina zu tun hatte, oder putzt so lange, bis das Gold weg ist. Deshalb würde ich dann versuchen zu reklamieren, falls es erneut dazu kommen sollte.

Der Ring wird dadurch nicht wegoxidiert, da die Vergoldung trotz allem eine Schutzschicht ist, die trotz unedler Anteile nicht so leicht zu durchbrechen ist um den Ring rosten zu lassen.

Man könnte auch mit einer Schicht Schutzlack arbeiten, was aber schwer auszuführen ist und den Stift eher unansehnlich macht, was einen noch mehr ärgert.
Liebe Grüße
Marcel

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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Tiberius » 18.09.2021 18:28

Ich danke dir. Habe eben kontrolliert, noch ist der Ring nicht wieder angelaufen. Ich hoffe einfach mal, dass es so bleibt.
Liebe Grüße

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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Andreas_Hannover » 27.03.2023 23:26

Guten Abend,
mich würde mal interessieren, wie das jetzt, nach eineinhalb Jahren aussieht. Bei meinem 800er rot-schwarz war nach ganz kurzer Zeit ein bräunlicher Fleck am vorderen Kappenring. Ich dachte zuerst, ich sei beim Zuschrauben mit der Feder drangekommen und das sei getrocknete Tinte (fritzrot). Da das aber nicht leicht zu entfernen war, musste es wohl tatsächlich angelaufenes Gold sein. Habe ich dann mit einem Silberputztuch von Polyboy wegbekommen und seitdem Ruhe.
Ich kenne aber auch das Phänomen, dass völlig unbenutzte Füller mit der Zeit Flecken bekommen... Kann ja z.B. auch am Luftsauerstoff liegen. Vorausgesetzt, die Goldschicht ist wirklich sehr dünn (was aber wohl der Fall ist).
Danke schonmal für eine Antwort.

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Re: Pelikan Souverän - Ringe laufen an?

Beitrag von Tiberius » 29.03.2023 20:15

Guten Abend,

beim M1000 ist es (bisher) nicht zurückgekommen, beim 805 sind wieder erste kleine Flecken vorhanden. Die sind aber noch so klein, dass ich sie erst einmal drauf lasse, um den Ring nicht zu sehr zu belasten. Beim nächsten Mal werde ich dann wohl auch ein Silberputztuch statt Zahnpasta verwenden :lol:
Diesmal lagen die Füller in einer Vitrine, vorher in Lederetuis bzw. in den Originalverpackungen (je nachdem ob in Verwendung). Anscheinend hatte die Lagerung wohl nur einen marginalen Einfluss auf das Anlaufen der Ringe, zumindest im Falle des M805. Aber mal sehen was da noch kommt, die Ringe laufen deutlich langsamer an als beim ersten Mal.
Liebe Grüße

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