Hallo zusammen,
heute habe ich von einem Kollegen einen schwarzen Pelikan geschenkt bekommen, von dem er behauptet, dass er ihn zuf Konfirmation erhalten habe. Das Problem: Der Kollege wird dieses Jahr 70, und somit lag seine Konfirmation Mitte der 50er Jahre. Nun hatte ich einen Pelikan 400, 140 oder vielleicht 120 erwartet, aber der, den ich erhalten habe, sieht genauso aus wie ein M200. Laut Werners toller Pelikanseite werden die aber erst seit den achtziger Jahren produziert. Das habe ich meinem Kollegen gesagt, und er meinte, er könne gern seine Biographie umschreiben, wenn ich darauf bestehe. Er sei sich aber sicher diesen Füller mit seinen Initialen (sind gut erkennbar) seinerzeit zur Konfirmation erhalten zu haben. Muss er sich irren, oder irren wir uns, wenn wir glauben, Pelikan habe solche Füller erst seit den 80er Jahren hergestellt?
Der Füller hat eine Stahlfeder mit rundem Pelikan-Emblem drauf (Stärke OM). Auf dem Kappenkopf ist weiß ein Pelikan eingraviert mit zwei Küken im Nest, und die Kappe hat zwei Ringe, einen breiteren direkt am Ende und einen schmaleren kurz davor. Am Füllknopf befindet sich keine Verzierung. Dem Gewicht und der Haptik nach zu urteilen, ist der Füller nicht aus Zelluloid, sondern aus Plastik, und der Tintenleiter hat nicht die alten Längsrillen, sondern Querrillen, die wohl auch auf ein jüngeres Herstellungsdatum hindeuten. Allerdings kann man die Feder mit leichtem Andruck schön spreizen, was bei neueren M200 nicht so geht. Kann jemand mit seinem Expertenwissen hier aushelfen?
Ich versuche mal, noch ein paar Fotos anzuhängen.
Viele Grüße
Peter
Kann ein M200 so alt sein?
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Re: Kann ein M200 so alt sein?
Hallo Peter,
vom Bild her beurteilt ist es ein M200 und wenn die Ausmaße stimmen, dann gibt es keinen Zweifel. Frühestes Herstellungsdatum muß dann 1985 sein. Nach meiner Rechung muß dann der Kollege um die 35 oder 40 Jahre gewesen sein. Er soll dann einmal sein Gewissen erforschen und über die Anlässe nachdenken, für die in diesem Zeitraum ein solches Geschenk gemacht worden ist. Konformation fällt aber definitiv aus.
Viele Grüße
Werner
vom Bild her beurteilt ist es ein M200 und wenn die Ausmaße stimmen, dann gibt es keinen Zweifel. Frühestes Herstellungsdatum muß dann 1985 sein. Nach meiner Rechung muß dann der Kollege um die 35 oder 40 Jahre gewesen sein. Er soll dann einmal sein Gewissen erforschen und über die Anlässe nachdenken, für die in diesem Zeitraum ein solches Geschenk gemacht worden ist. Konformation fällt aber definitiv aus.
Viele Grüße
Werner
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Re: Kann ein M200 so alt sein?
Hallo Werner,
herzlichen Dank für die Information. Das habe ich mir auch so gedacht. Meine Vermutung war, dass er den Füller von irgend einem Freund vielleicht 1991 zum 50. Geburtstag erhalten hat. Nun muss er noch mal nachforschen. Vielleicht findet sich dabei ja auch ein wirklich altes Schätzchen aus der Konfirmationszeit.
Viele Grüße
Peter
herzlichen Dank für die Information. Das habe ich mir auch so gedacht. Meine Vermutung war, dass er den Füller von irgend einem Freund vielleicht 1991 zum 50. Geburtstag erhalten hat. Nun muss er noch mal nachforschen. Vielleicht findet sich dabei ja auch ein wirklich altes Schätzchen aus der Konfirmationszeit.
Viele Grüße
Peter
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Re: Kann ein M200 so alt sein?
Hallo Peter, in Ergänzung zu Werners Informationen. Dieses erste Modell M-200 wurde bis 1997 hergestellt. Damals wurden die Serien verändert, der 200er erhielt den Einzelring an der Kappe und das Kunststoffkrönchen im Gegensatz zum vorliegenden Rundkopf-Modell.
Bei den 400ern wurde durch Bicolor-Feder und viel goldenem Zierrat deutlich aufgestockt. Der 600er, bisherige Luxusversion des 400er wurde vergrößert.
So kann man die einzelnen Modelle zumindest orientierend einer bestimmten Zeit zuordnen.
Viele Grüße
Thomas
Bei den 400ern wurde durch Bicolor-Feder und viel goldenem Zierrat deutlich aufgestockt. Der 600er, bisherige Luxusversion des 400er wurde vergrößert.
So kann man die einzelnen Modelle zumindest orientierend einer bestimmten Zeit zuordnen.
Viele Grüße
Thomas
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Freude am Schreiben
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Re: Kann ein M200 so alt sein?
Hallo, Thomas,
ja, vielen Dank für diese Ergänzungen. Auch ich habe einige neuere Modelle mit den anderen Köpfen (es gibt mindestens drei verschiedene). Interessant ist auch, dass die Stahlfedern, obwohl sicher maschinell hergestellt, keineswegs alle gleich schreiben (abgesehen davon, dass es natürlich verschiedene Federstärken gibt). Manche sind sehr rigide und etwas kratzig, andere schreiben so wunderbar weich, dass man kaum noch einen Unterschied zu einer Goldfeder bemerken kann. Eine ganz neue in einem Pelikan 205 (Stärke F) hat sogar wieder ein bisschen Flex. Bei leichtem Andruck spreizen sich die Schenkel ein wenig, und der Strich wird breiter. Auch wenn man das nicht nutzt, sieht das Schriftbild etwas anders aus als bei anderen (ebenfalls feinen) Federn von Pelikan. Bei Stahlfedern von Lamy, die ebenfalls sehr gut sind, ist mir eine solche Variation weniger aufgefallen.
Viele Grüße
Peter
ja, vielen Dank für diese Ergänzungen. Auch ich habe einige neuere Modelle mit den anderen Köpfen (es gibt mindestens drei verschiedene). Interessant ist auch, dass die Stahlfedern, obwohl sicher maschinell hergestellt, keineswegs alle gleich schreiben (abgesehen davon, dass es natürlich verschiedene Federstärken gibt). Manche sind sehr rigide und etwas kratzig, andere schreiben so wunderbar weich, dass man kaum noch einen Unterschied zu einer Goldfeder bemerken kann. Eine ganz neue in einem Pelikan 205 (Stärke F) hat sogar wieder ein bisschen Flex. Bei leichtem Andruck spreizen sich die Schenkel ein wenig, und der Strich wird breiter. Auch wenn man das nicht nutzt, sieht das Schriftbild etwas anders aus als bei anderen (ebenfalls feinen) Federn von Pelikan. Bei Stahlfedern von Lamy, die ebenfalls sehr gut sind, ist mir eine solche Variation weniger aufgefallen.
Viele Grüße
Peter
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Re: Kann ein M200 so alt sein?
Hallo Peter, danke für die Ergänzungen.
Ja, das habe ich auch festgestellt. Meine ersten 200er 1989/90 hatten eine derart weiche Feder, daß die Federschenkel sich sogar an der Spitze nicht schließen wollten und sich teils gegeneinander verdrehten. Äußerst unangenehm. Damals habe ich mit BB-Federn geschrieben. Bei den alten 200er-Serien wurde ja auch noch eine breite Federauswahl angeboten - und nicht nur F, M, B.
Die neueren Federn mag ich vom Schliff her sehr viel mehr, sie haben mit ihren langen Federschenkeln eine sehr angenehme Form. Zwei meiner transparenten 200er, so ca. 6-7 Jahre alt, haben schöne Federn, einer "out of the box", bei dem zweiten paßte die 2. Feder, beide haben F-Federn. Diese sind allerdings eher feine M. Vor einigen Wochen konnte ich einen 215er probieren, oh je, was für eine Feder! Kein sauber ausgearbeitetes Schreibkorn der F-Feder, schrieb im horizontalen Rückstrich fast nicht und kratzte nur. Eine nächste Feder kann dann vielleicht optimal sein. Naja.
Bei den Goldfedern gibt es auch in der Neuzeit seit 1985 auch viele Variationen. Ich habe eine M mit einer recht erheblichen Strichvariation und sehr langen Federschenkeln, die semiflexibel ist. Markantes Schriftbild. Attraktive Federn kannte ich auch bei den ersten 800ern.
Die aktuellen Federn der 400er Größe haben den rigiden Touch der modernen Serien seit Ende der 90er, ich habe einige 200er-Federn gesehen, die den 400ern deutlich überlegen waren, aber natürlich nicht so schön aussehen.
Der Hauptknackpunkt der (alten) 200er ist aber die Material- und Verarbeitungsqualität. Das hat mich bei meinem ersten 200er-Rundkopfmodell blaumarmoriert schon konsterniert. Der wackelige Füllknopf und dann nach einem Jahr die sich abnutzenden Goldbeschläge. Bei den einfarbigen Modellen sieht man auch die Benutzung in ausgeprägter Form, bei den marmorierten fällt das nicht auf.
Dennoch sind die (alten) 200er recht beliebt, weil ein sehr guter und kulanter Service dahintersteht und z. B. abgerissene Kolbenstangen kostenlos ersetzt. Bei Vielschreibern sind die Halter ja auch immer gut angekommen, sofern die Feder gepaßt hat. Denn mit den 200ern (lassen wir mal die 100/150er weg) beginnt halt das Gefühl für den Kolbenfüllhalter. Durch das hervorragenden Tintenleitsystem sind diesen Haltern viele Probleme anderer Hersteller völlig fremd.
Ich freue mich immer, Peter, wenn ich von den alten 200ern - wie jetzt von Dir - höre. Denn mit diesem Modell fing bei mir die Freude am Füllhalter an. Auch wenn ich mich über die Serie durch die mangelhafte Qualität auch geärgert habe, so überwiegt die positive Erinnerung an eine Serie, die bis heute manchen zum hochwertigen Erwachsenenfüller bringt.
Viele Grüße
Thomas
P. S.: Gelegentlich fotografiere ich mal meinen ersten 200er und stelle ihn ein. Der bekam damals nach Reklamation von Pelikan eine 14-K-Goldfeder BB offenbar als Kulanzleistung (geschrieben hat man mir darüber nichts).
Ja, das habe ich auch festgestellt. Meine ersten 200er 1989/90 hatten eine derart weiche Feder, daß die Federschenkel sich sogar an der Spitze nicht schließen wollten und sich teils gegeneinander verdrehten. Äußerst unangenehm. Damals habe ich mit BB-Federn geschrieben. Bei den alten 200er-Serien wurde ja auch noch eine breite Federauswahl angeboten - und nicht nur F, M, B.
Die neueren Federn mag ich vom Schliff her sehr viel mehr, sie haben mit ihren langen Federschenkeln eine sehr angenehme Form. Zwei meiner transparenten 200er, so ca. 6-7 Jahre alt, haben schöne Federn, einer "out of the box", bei dem zweiten paßte die 2. Feder, beide haben F-Federn. Diese sind allerdings eher feine M. Vor einigen Wochen konnte ich einen 215er probieren, oh je, was für eine Feder! Kein sauber ausgearbeitetes Schreibkorn der F-Feder, schrieb im horizontalen Rückstrich fast nicht und kratzte nur. Eine nächste Feder kann dann vielleicht optimal sein. Naja.
Bei den Goldfedern gibt es auch in der Neuzeit seit 1985 auch viele Variationen. Ich habe eine M mit einer recht erheblichen Strichvariation und sehr langen Federschenkeln, die semiflexibel ist. Markantes Schriftbild. Attraktive Federn kannte ich auch bei den ersten 800ern.
Die aktuellen Federn der 400er Größe haben den rigiden Touch der modernen Serien seit Ende der 90er, ich habe einige 200er-Federn gesehen, die den 400ern deutlich überlegen waren, aber natürlich nicht so schön aussehen.
Der Hauptknackpunkt der (alten) 200er ist aber die Material- und Verarbeitungsqualität. Das hat mich bei meinem ersten 200er-Rundkopfmodell blaumarmoriert schon konsterniert. Der wackelige Füllknopf und dann nach einem Jahr die sich abnutzenden Goldbeschläge. Bei den einfarbigen Modellen sieht man auch die Benutzung in ausgeprägter Form, bei den marmorierten fällt das nicht auf.
Dennoch sind die (alten) 200er recht beliebt, weil ein sehr guter und kulanter Service dahintersteht und z. B. abgerissene Kolbenstangen kostenlos ersetzt. Bei Vielschreibern sind die Halter ja auch immer gut angekommen, sofern die Feder gepaßt hat. Denn mit den 200ern (lassen wir mal die 100/150er weg) beginnt halt das Gefühl für den Kolbenfüllhalter. Durch das hervorragenden Tintenleitsystem sind diesen Haltern viele Probleme anderer Hersteller völlig fremd.
Ich freue mich immer, Peter, wenn ich von den alten 200ern - wie jetzt von Dir - höre. Denn mit diesem Modell fing bei mir die Freude am Füllhalter an. Auch wenn ich mich über die Serie durch die mangelhafte Qualität auch geärgert habe, so überwiegt die positive Erinnerung an eine Serie, die bis heute manchen zum hochwertigen Erwachsenenfüller bringt.
Viele Grüße
Thomas
P. S.: Gelegentlich fotografiere ich mal meinen ersten 200er und stelle ihn ein. Der bekam damals nach Reklamation von Pelikan eine 14-K-Goldfeder BB offenbar als Kulanzleistung (geschrieben hat man mir darüber nichts).
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Re: Kann ein M200 so alt sein?
Wird wohl so gewesen sein, nach den Rechnungen. Auf jeden Fall hast du da einen klasse Füller bekommenPetrus hat geschrieben:Hallo Werner,
herzlichen Dank für die Information. Das habe ich mir auch so gedacht. Meine Vermutung war, dass er den Füller von irgend einem Freund vielleicht 1991 zum 50. Geburtstag erhalten hat. Nun muss er noch mal nachforschen. Vielleicht findet sich dabei ja auch ein wirklich altes Schätzchen aus der Konfirmationszeit.
Viele Grüße
Peter
