flexible Federn... ( mal wieder ) ...

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wave
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flexible Federn... ( mal wieder ) ...

Beitrag von wave »

Ok , es hat zwar noch niemand auf meinen ersten post geantwortet ,
und als Strafe dafür schiebe ich hiermit den zweiten nach =) .

Ich habe mich jetzt etwas eingelesen in die ganze "Federei" sprich
italic , stub und flexible Federn .
Ich brauche einen Füller mit flexibler Feder , und zwar einen " echten "
, " alten "!

Ich habe in einem anderen post gelesen , dass man wohl so grob sagen
kann " je älter desto flexibler ".
Ich hätte es gerne noch etwas genauer .
Welche Modelle sind zu welchen Zeiten mit echten , sehr flexiblen Federn
ausgestattet ?

Vielen Dank !

~~wave~~
M. Richter
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Flexible Federn

Beitrag von M. Richter »

Oft sind die Federn an alten Waterman Füllern (20-30er Jahre) sehr flexibel.

Gute Erfahungen habe ich auch mit kanadischen Parker Vacumatics aus den 30er Jahren gemacht, genauso wie mit einigen Montblanc und Pelikan Modellen der 40/50er und 60er Jahren gemacht.

Ich glaube kein (altes) Füller Modell hat grundsäzlich immer eine flex Feder, da diese Option genause wählbar war, wie heute die verschiedenen Federstärken. Eine wirklich sehr flexible Feder ist z.B. die "ST" (Stenographie Feder - schreibt von EF-BBB) an meinem PElikan 400 NN.

Bei den modernen Füllern gibt es zwar einige Modelle die mehr Flexibilität auweisen als die meisten (Pelikan, Parker Sonnet, Namiki/Pilot Falcon, Sheaffer Connaisseur u. Balance 2, einige Omas 14K Federn) aber auch hier kommt es von Modell zu Modell auf die individuelle Feder an.

In den USA gibt es Federexperten, die auch "normale" Federn flexibel machen können.

M. Richter
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo WAVE, hallo Plenum,
heute gibt es meiner Erfahrung nach keine richtigen flexiblen Federn mehr. Neben den genannten Modellen gibt es insbesondere bei alten Pelikanen v. a. den 100 und 100N und natürlich bei den alten Waterman herrlich flexible Federn. Auch Montblanc und viele andere wie Osmia, Faber Castell, etc. haben solche Federn wie selbstverständlich noch in den 50ern angeboten. In früherer Zeit waren diese Federn üblich, daher gibt es auch zahlreiche No-Names, die solche Federn haben.

Da wir hier auf einer Pelikan-Seite sind und man erlaube mir meine Ausdrucksform:
Ich lese viele Berichte über die herrlichen Pelikane, aber ich möchte diese Gelegenheit nutzen und nachzufragen: Warum macht keiner seinem Unmut Luft und fragt Pelikan: Wo sind Eure alten flexiblen Federn, wo sind die 14 K fine flexible, die früher selbstverständlich waren in akutellen Modellen? Traut ihr keinem mehr zu, mit einer solchen Feder vernünftig umzugehen?

Gibt es eine Möglichkeit, nicht wenigstens ein solches Feder-Modell zumindest in der 400er Standardgröße anzubieten? Wie kriegt man Pelikan dazu, dies zu überlegen und hoffentlich umzusetzen?

Ich bin überzeugt, daß das Know-how bei den Pelikan-Leuten auch heute noch vorhanden ist oder nicht? Und der Markt? Ich bin überzeugt, daß gerade die amerikanische Fangemeinde eine solche Feder mit Jubelstürmen und Kauffreude begrüßen würde.

Das war´s für heute
Euer Thomas Baier aus Frankfurt
eckhard
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Beitrag von eckhard »

"Wie kriegt man Pelikan dazu, dies zu überlegen und hoffentlich umzusetzen? "

Anrufen, Briefe schreiben, andere davon überzeugen, das gleiche zu tun?

Aber ob eine Pelikan "flex-nib" letztlich preiswerter oder besser wäre, als eine normale, von einem der Customizers umgearbeite, ist fraglich.
Aber ich muss gestehen, dass ich lieber mit einem meiner 50-er Jahre 400-er schreibe, als meinem 800-er, und das sollte nicht sein.
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Eckhard,
danke für die Nachricht.
Warum sollte eine flexible Feder teurer zu fertigen sein als eine übliche. Die Stückzahlen werden es nicht sein, sonst würde Pelikan auch die seltenen und sicherlich nicht sonderlich gefragten Federausführungen nicht anbieten.
Ich greife den Vorschlag auf und werde Pelikan entsprechend anmailen oder anschreiben. Eine fine flexible als Alternative genügt ja vollkommen.
Wer mancht mit?

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
Stephan Th
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Beitrag von Stephan Th »

Leider gibt es doch einen herstellungsbedingten Unterschied zwischen flexiblen und harten Federn. Während es zwischen EF und 3B wirklich nur auf das Schreibkorn und den Schliff ankommt, rührt die Elastizität einer Feder von der Struktur und Steifigkeit der ganzen Feder und insbesondere der Federgabeln her. Eine flexible Feder würde demnach eine etwas andere Platine brauchen als eine harte. Das zeigt sich etwa daran daß Pelikan früher bei den (harten) Durchschreibfedern den Schlitz verkürzte und einfach ein zweites Loch bohrte, um die Federn hart zu machen. Dieser Schritt war nötig weil die Federn sonst schlicht zu flexibel gewesen wären um durch Kohlepapier zu schreiben.
Michael Weise
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Beitrag von Michael Weise »

Hi

Von Waterman gab es eine feder für stenographen mit der bezeichnung "Pink" Dies wird im allgemeinen als der Holy Grail" bezeichnet wenn es um flexible Federn geht. Ein Stylophiles artikel war glaube ich in der Mai oder Juniausgabe

regards
Mike
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Stephan,
Danke für den Hinweis. Aber diese Anpassungen, zumal nicht neu und sicherlich realisierbasr dürfte doch den Pelikan-Leuten zuzutrauen und aus unserer Sicht zuzumuten sein.
Ich denke nicht, daß wie früher bei Waterman an den Federschenkeln von Hand herumgebogen werden muß. Dieser Aufwand wäre natürlich heute ein Problem.

Viele Grüße
Thomas Baier
wave
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Hallo Thomas Baier !

Beitrag von wave »

Ich finde auch wir sollten mal aktiv werden .... ich bin dabei !
Ich bin höchsterfreut bei dem Gedanken , mit einer flexible Schreibfeder
an meinem Pelikan 200 zu schreiben , das wäre doch fantastisch !

~~wave~~
eckhard
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Beitrag von eckhard »

Pelikans Frau Jathe hat meine e-mail bestätigt und versprochen, sie werde meine Frage an die zuständigen Leute weiterleiten und mir dann zurückzuschreiben ..... los jetzt!
Ihr seid dran!

ciao
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Eckhard,
habe diese Nachricht auch bekommen.

Mal sehen wie Pelikan reagiert. Ob die Marketing-Abteilung überhaupt diesen Federtyp noch kennt? Oder haben die Angst, die Federn würden durch starkes Aufdrücken regelmäßig verbogen und reklamiert?
Ich bin gespannt...

Viele Grüße ans Plenum
von Eurem Thomas Baier

P. S.: Wer nicht weiß, was eine fine flexible Feder ist, mailen oder nachsehen unter enter-net.de in der Bibliothek.
Christian83
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Flexible Federn...

Beitrag von Christian83 »

Hallo!

Was ist denn aus dem damaligen Versuch, Pelikan davon zu überzeugen, wieder eine flexible Feder herzustellen, geworden???

Viele Grüße

Christian
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ravenbird
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Beitrag von ravenbird »

Servus allerseits,

da ich seit kurzem stolzer Besitzer eines Pelikan 140 aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bin, getraue ich mich hier zu beurteilen, warum die flexiblen Federn heute nicht mehr angeboten werden:

Kinder fallen von vornherein aus, wenn man sieht, WIE heute schreiben gelernt wird und wie die Fingerhaltung ausschaut - eine Flex-Feder würde keine Minute überleben. Ich bin 50 und habe gelernt, mit flexiblen Federn umzugehen.
Mein 140er hat eine F-Feder. Der Füller war beim Kauf MINT, also wirklich ungebraucht im Original-Pappendeckelkarton mit Beschreibung. Also war auch die Feder unbeschrieben: Hochflexibel, der Tintenfluß reißt auch bei extremer Spreitzung dank des Ebonit-Tintenleiters (und vielleicht der Aurora-Tinte) nicht ab. Aber bei der kleinsten Änderung des Anstellwinkels verhakt sie sich sofort bei einem Aufstrich im Papier. Dank der Beschreibung eines Forummitgliedes wie man eine Feder abschleift - und zwar mit einem glatten Kieselstein - ist es mir gelungen, diese Feder zum weichen Gleiten über das Papier zu bewegen. Trotzdem reiben die beiden dünnen Schenkel der Feder beim sehr schnellen Schreiben über rauhem Normalpapier aneinander und erzeugen dabei ein kratziges Geräusch.

Konsequenz:
Achten auf den Anstellwinkel
Achten auf geeignetes Papier
Manche Federn aus dieser Zeit müssen eingeschrieben oder bearbeitet werden, um wirklich gut zu sein
Bei zuviel Druck kann sich die Feder verbiegen und nur mehr der Fachmann kann sie reparieren, da zurückbiegen allein nicht reicht, auch die Stellung der beiden Schenkel zueinander muß korrigiert werden (in vielen Fällen)
Wirklich schnelles Schreiben ist in den meisten Fällen nicht gut möglich, man muß sich konzentrieren oder Übung haben, dann klappt es - oder Geduld... :wink:

Wenn man das alles berücksichtigt, belohnen diese Federn mit einem ungeahnten Schreibgefühl und einem unvergleichbaren Schriftbild.

Im hektischen heutigen Alltag haben die wirklichen echten Flex-Federn altger Prägung keine Daseinsberechtigung mehr und ich kann verstehen, daß sich die Hersteller das nicht mehr antun. Die Kundschaft hätte einfach kein Verständnis dafür, daß eine Feder bei "normalem Gebrauch" kaputt wird.

Ich besitze noch unter anderem eine OMAS MOMA, die hat eine flexible Feder moderner Prägung, schreibt wunderbar, ist aber nicht mit diesen oben beschriebenen Flex-Federn vergleichbar.

lG
Dieter E.
Liebe Grüße
Dieter E.

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ravenbird
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Beitrag von ravenbird »

Hallo Christian,

hier der etwas laienhafte Versuch, das Schriftbild des Pelikan 140 mit F - Feder ins Bild zu bekommen:

Bild

lG
Dieter E.
Liebe Grüße
Dieter E.

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Canoves
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Registriert: 21.01.2008 21:12

Beitrag von Canoves »

Hallo Füllergemeinde,

wer einmal mit einer echten Flex Feder geschrieben hat, wird diese nicht mehr missen mögen.
Ich habe mir einen alten Pelikan 100 gekauft und bin von dem Schreibgefühl echt begeistert.
Daran kommt keine moderne Feder ran, die ich habe!

Allerdings gibt es da (fast) eine Ausnahme.
Ich habe mir einen Sailor Professional Gear gekauft mit einer 21ct Feder.
Dieser schreibt traumhaft weich. Hat zwar keine Flexfeder; kommt aber sehr nahe dran.

Gruß
Hans-Peter
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