Gerüchteküche... Pelikan-Neuheiten 2016

[ms]

Thorsten hat recht. Es ist ja schön, dass Pelikan auf die altbewährte Souverän-Reihe oder 200er Reihe zurückgreift und diese in allen möglichen Variationen herausbringt, aber so eine richtige Neuerung ist das leider nicht. Das letzte wirklich neue Modell war der Ductus, richtig ? Und den gibt's nun auch schon ein paar Jährchen.

Grüße

Michael

[wilfhh]

Frische Ideen, Thorsten? Vergiss es - das würde ja ein kaufmännisches Risiko bedeuten. Mein Eindruck ist, dass Pelikan nur noch auf Nummer Sicher geht, ein bisschen blau statt grün, ein bisschen braun gestreift, im Prinzip alles wie gehabt. Wenn denn wenigstens der 605 Stresemann in grau dabei wär'...
Übrigens ist der Markt dermaßen gut bestückt mit alten 400ern in braun gestreift, da könnten es die neuen schwer haben...

[fountainpen.de]

Hmm ... mal ganz ehrlich .... WOLLEN die Kunden überhaupt ganz andere Modelle?

Ich glaube nicht ... schaut Euch doch nur mal die Bohemes, Starwalker usw. bei Montblanc an ... allein anhand der vielen Modellwechsel (wenn man mal bedenkt, wie viele verschiedene Varianten es da mal gab) sieht man doch dort sehr schön, dass sich diese Modelle nicht wie erhofft verkaufen.

Ganz ehrlich, ich denke, dass die meisten Kunden einfach einen Klassiker wollen (mich eingeschlossen) ...

[DanielH]

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass eine neue Form bei Pelikan wirklich mal eine Idee wäre. Die Souverän/M200-Reihe hat ja eine klare Formensprache. Ich habe zwei Füller aus dieser Reihe, die ich auch sehr mag, aber das Design ist eben immer das gleiche. Verglichen mit der Formensprache bei Waterman oder Parker wirkt es auf mich recht schwer. Man muss nicht wahnsinnig modern werden und man kann die Souverän-Reihe auch gern beibehalten, aber eine weitere Form, die etwas eleganter wäre, würde dem Sortiment gut tun. Pelikan ist so ein großer Player auf dem Markt, hat aber im Prinzip bei den edlen Schreibgeräten nur eine Form im Angebot. Die in wechselnden Größen und Farben, das ist richtig, aber die Form ist immer gleich. Und da wäre doch eine zweite Reihe mal einen Versuch wert. Wesentlich kleinere Anbieter wie Cleo oder Visconti schaffen es doch auch, mit deutlich mehr verschiedenen Formen am Markt zu bestehen und auch wahrgenommen zu werden.

[hessi]

Gerade Bohème und Heritage 1912 sind aber Beispiele für Modelle, die (zumindest in unserer Filterblase) eingeschlagen haben wie ne Bombe.

Klar, die Filterblase ist so klein, dass es für Montblanc wahrscheinlich keine Rolle spielt, aber so eine Art von Mut würde ich mir von Pelikan schon wünschen.

[fountainpen.de]

Hi Hessi,

eingeschlagen haben wie ne Bombe.

ok, bei Dir ... aber eben leider nicht bei der breiten Masse und darum ging es mir.

Ich mag den Boheme und auch die Starwalker ... aber sind wir ehrlich, wir sind da in einer kleinen Gruppe. Wie geschrieben, schau Dir doch einfach mal an, wie viele Flops Montblanc beim Boheme hatte ... wie viele Modelle da eingestellt werden mussten. Soweit ich weiß ist der Boheme (bisher?) alles andere als erfolgreich.

Viele Grüße
Michael

[Illoran]

Moin,

ich hatte letzt auch mal so eine fixe Idee was ich noch faszinierend fände. Nämlich kam mir der Gedanke einer Stahl Two-tone Feder im Stile der aktuellen Goldfedern wobei allerdings ein Teil der Feder temperaturgebläut ist. Und dazu einen Korpus mit etwas futuristischem Design.

Man könnte der Feder in Blankstahl/Blau ein frostiges Farbschema geben oder einer Gold/Blau Federvariante Dunkelblau/Gold/Schwarze Akzente an den Korpus setzen um dem Stift etwas royales zu verleihen.

Bin mir allerdings a) Nicht sicher ob es überhaupt einen Prozess gibt der die Herstellung solcher Federn erlaubt. Silber/Blau könnte ich mir noch vorstellen mit Tempern und danach in der Silbernen Bereichen wieder polieren. b) Unsicher ob der gebläute Stahl eine Begegnung mit verschiedenen Tinten Schadfrei übersteht. Das ist beim schnellen Googlen nichts in die Richtung gefunden habe lässt meine Hoffnung schwinden.

Weiterhin wäre natürlich fraglich wie man in einem futuristischen Design weiter das Pelikantypische (Schnabelclip, Pelikanlogo, Form von Binde und Kolbenknauf) und die schlichte Eleganz aufrecht hält. Aber das sind Designfragen die meinen Chemikerhorizont übersteigen =)

mfg Illo

[DanielH]

Also bestimmte Merkmale der Corporate Identity aufzugeben geht sicher nicht und dazu gehört bei Pelikan der Schnabelclip. Überhaupt ist der Clip Alleinstellungsmerkmal: Pelikan, Waterman, Parker, Visconti... alles extrem typische Clips. Aber man schafft es bei Parker auch, den Pfeil mit den verschiedensten Designs zu kombinieren. Ob Jotter, Vector oder Duofold: Der Clip geht immer.

[wilfhh]

@ fountainpen.de - Michael, soweit ich läuten hören habe, gehören die Bohèmes zu den meistverkauften Montblanc-Modellen, was sicher der Grund ist, weshalb sie inzwischen mit Variationen "totgeritten" werden.
Im Prinzip hast Du aber wohl Recht: Bei den wenigen Füllerschreibern, die es auf der Welt noch gibt, sind wahrscheinlich die Konservativen in der Mehrzahl. (Und wenn ich es mir überlege - mein Wunsch nach einem M605 Stresemann in grau ist ja auch nicht so irrsinnig progressiv...)

[stefan-w-]

guten morgen,

also ich bin schon gespannt, welche neuheiten pelikan 2016 auf den markt bringen wird; bald wissen wir sicher mehr.

natürlich orientiert sich pelikan immer an der klassischen form, aber ich denke, das ist auch gut so. für die klassische form steht pelikan, und dafür sind sie sehr bekannt. designentwicklungen wie z.b. epoch, ductus und pura waren zwar nett, haben sich letztlich aber nicht durchgesetzt. lieber geschätzt und angesehen beim klassischen design als kritisch beäugt im designbereich.

zumindest sehe ich das so. 8)

[DanielH]

Vor allem haben Epoch, Ductus und Pura ja auch die Formensprache von Pelikan konsequent beibehalten. Einen diametralen Formenunterschied zwischen Ductus und Souverän sehe ich nicht und auch der Pura hat letztlich dieselbe Form, ist aber etwas moderner.

[wilfhh]

Dabei könnte Pelikan z.B. auf die alten Zigarren (130/140) zurückgreifen - alles schon mal dagewesen!

[fountainpen.de]

Hallo Wilfried,

Michael, soweit ich läuten hören habe, gehören die Bohèmes zu den meistverkauften Montblanc-Modellen

Das schlimme ist, das glaube ich Dir sogar
Will damit sagen, es ist nicht schwer, in einer Rangfolge zu den besten Editionen zu gehören. Ich sag ja auch gar nicht, dass sich Starwalker, Cruise Collection, Muses Edition usw. besser verkaufen. Mein letzter Stand war vielmehr, dass eigentlich alles, was nicht Meisterstück ist, sich nicht so gut verkauft.

Nicht falsch verstehen, ich mag die "Nicht-Meisterstücke" ... ich glaube nur nicht, dass man damit soo wahnsinnig viel Geld verdienen kann. Wenn sich das in den letzten Jahren geändert haben sollte, wäre das super! (dann würde mich aber wundern, warum die Vielfalt aktuell soo eingeschränkt ist)

Viele Grüße
Michael

[wilfhh]

Alles richtig, Michael. Ich glaube nur, dass Pelikan es etwas übertreibt mit seiner company identity. Die Maki-e zum Beispiel finde ich teils wunderschön bemalt - aber formal sind sie mir ein Graus, besonders diese "deutsche" Kappe.

[glucydur]

Hmm ... mal ganz ehrlich .... WOLLEN die Kunden überhaupt ganz andere Modelle?

Ich glaube nicht ... schaut Euch doch nur mal die Bohemes, Starwalker usw. bei Montblanc an ... allein anhand der vielen Modellwechsel (wenn man mal bedenkt, wie viele verschiedene Varianten es da mal gab) sieht man doch dort sehr schön, dass sich diese Modelle nicht wie erhofft verkaufen.

Ganz ehrlich, ich denke, dass die meisten Kunden einfach einen Klassiker wollen (mich eingeschlossen) ...

Dieser Meinung kann ich mich anschließen. Der durchschnittliche Füllerkäufer ist eher an klassischen, traditionellen Formen interessiert. Der Boheme und der Heritage zählen für mich zu den Füllern, die auf klassischen Füller- und Designkonzepten beruhen (siehe Rouge et Noir bzw. die MB Sicherheitsfüller aus den 1910er bis 1930er Jahren). Sie wurden sehr behutsam modern interpretiert. Insofern fallen sie für mich als Referenz für erfolgreiches, modernes Design weg. Die wirklichen Neukreationen wie bspw. der Starwalker, der Ductus etc. sind und waren beim Publikum vergleichsweise erfolglos. Die letzte wirklich erfolgreiche Neuinterpretation eines Füllers war der Lamy 2000, der selbst schon wieder zu einem Klassiker (der Moderne) geworden ist. Schwer einzuschätzen ist das Modell "M" von Montblanc. Man hört, dass sich dieser Füller sehr gut verkaufen soll. Es kommt ihm entgegen, dass er das Apple-Design und damit ein aktuell erfolgreiches Geschmacksmuster adaptiert. Ob dieser Füller aber auch ein langfristiger Erfolg wie das Meisterstück wird, ist die Frage.

Ich kann Pelikan bzw. Montblanc insofern vollkommen verstehen, wenn die beiden Firmen auf den Souverän und das Meisterstück als Kern des Sortiments vertrauen. Die Verkaufszahlen geben ihnen recht. Außerdem sind die Produktionskosten bei den bewährten Modellen kalkulierbar. Durch die langen Produktionszeiträume schlagen Skalen- und Lernkurveneffekte voll durch. Neue Formen bergen nicht nur ein Absatz- sondern auch ein Kostenrisiko in sich.

VG

Alexander