Modelle 200, 250, 400 ,600

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Saarländerin
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Modelle 200, 250, 400 ,600

Beitrag von Saarländerin »

Werte PlenumsteilnehmerInnen,

nachdem ein ebay-Anbieter einen 200er anpreist mit "noch in Hannover hergestellt", beschäftigen mich drei Fragen:
1. Wird zwischenzeitlich die gesamte Pelikan-Flotte in Fernost produziert ?
2. Was unterscheidet eigentlich die Modelle 200, 250, und 400 voneinander ? Nachdem die Federn problemlos austauschbar und alle Modelle gleich gross sind - ist es einzig und allein die Optik ? Oder wird ein 200er mit 18 Karat - Feder teurer als ein 400 mit dieser Feder ? Bestehen Unterschiede im Material ?
3. Der 600er ist nur 0,8 cm grösser als die vorgenannten Modelle was wohl auf die längere Kappe zurückgeht und, wenn ich genau hinschaue, hat er wohl auch etwa 2mm mehr Durchmesser. Ich kann ehrlich gesagt nicht "fühlen", ob ich nun den 400er oder den 600er in der Hand habe.
Sicher existieren Plenum - TeilnehmerInnen, die mir erläutern können, weshalb - bei gleicher Feder - ein 400er "besser" ist als ein 200er und wieso der 600er bei den nur marginalen Unterschieden zum 400er (oder 200er) überhaupt ausreichend Käufer und Liebhaber findet. Ich besitze von allen genannten Modellen mehrere Varianten, auch noch einen 800er und einen 850er. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es vor allem die schwarz-grünen Streifen sind, die "Wertigkeit" signalisieren, zumal sie mir in den Varianten schwarz-rot und schwarz-blau überhaupt nicht gefallen.
Bitte korrigiert mich - ich halte sie alle für hervorragende Schreibwerkzeuge, kann aber aber Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle nicht konkret verifizieren.........
Viele Grüsse Saarländerin
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Saarländerin,
das mit den Produktionsorten würde mich auch interessieren.
Auch die Verkaufszahlen des M 600 im Vgl. zu den bekannteren 400ern und 800ern wäre interessant.
Beides weiß ich nicht. Ich kann mir aber denken, daß der 600er ein guter Kompromiß sein kann je nach Händegröße, zumal ein 400er gerne zu klein und der 800er als "Schreibwerkzeug" den meisten zu groß und schwer wird.
Vergleichen kann man recht gut die Schwarzen, auf den ersten Blick sehe ich da keine Materialunterschiede zwischen den 200/250 und 400. Früher waren die Fertigungsunterschiede evident , die 200er waren in der Paßform deutlich unterschiedlicher: schwergängige Kappen, wackelige Füllknöpfe, schwergängige Kolben waren mgl., was ich von den 400ern nicht kenne, bei den 250ern weiß ich es nicht. In den alten Prospekten werden die Vergoldungsunterschiede schon erwähnt (z. B. im Prospekt von 1991/92: vergoldeter Clip beim 200er, ab dem 250er golfplattiert, das schließt auch die anderen Vergoldungen mit ein. Damalige Preise: M 200 75 DM - habe 1988 58 DM gezahlt; M 250 125 DM; M 400: 220 DM, M 600: 260 DM; M 800:) DM 420. Die Vergoldung der Teile war schwach, bei intensiver Benutzung kam "das Metall durch". Das habe ich bei den 400ern nie gesehen.
Ob Pelikan heutzutage die Vergoldungen bei den einfacheren Serien verbessert hat, werde ich bei einem neuen M 200 anthrazit transparent sehen, dessen fine point Feder mir sehr zusagt. Hier ist eine leichte Modifikation mit etwas längerer Schreibspitze erkennbar, wobei die Federschenkel einen minimalen Flex haben, aber nicht so buttrig weich und teils nachgiebig sind wie früher, was aber durch das schnelle Gegeneinanderverrutschen der Federschenkel recht unangenehrm war (diese Unart ist nicht gut in Worte zu fassen, wer es erlebt hat, weiß, was ich meine).
Aufgrund dieser M 200-Unarten war er über die Jahre bei mir nicht mehr beliebt, erst mit dem Auftreten der Transparenten bin ich jetzt beim Anthrazitfarbenen wieder in Versuchung gekommen.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
Saarländerin
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Beitrag von Saarländerin »

Hallo Herr Dr. Baier,
erstmal vielen Dank für Ihre immer sehr raschen, ausführlichen und informativen Antworten.
Bin schon sehr neugierig auf Ihre Erfahrungen mit dem transparenten 200er. Frage: ist Ihnen eine finepoint - Feder nicht zu ausdruckslos im Schriftbild ? Ich suche noch DIE finepoint-Feder, mit der ich druck- und geräuschlos, aber gleichzeitig auch "mit Charakter" schreiben kann.........
Eine andere Sache: sollte sich tatsächlich bewahrheiten, dass die gesamte Pelikan - Flotte in Fernost hergestellt wird, werde ich - obwohl nicht absolut Globalisierungs-Gegnerin - mein Augenmerk mehr auf die Marke mit dem weissen Stern richten. Im TV war ein sehr interessanter Bericht über MB, die Beschäftigten und die sehr aufwändigen (schreibt man jetzt mit "ä", tut mir richtig weh) Herstellungsprozesse. Ich bin bereit, einige Taler mehr rüberwachsen zu lassen, wenn dadurch Arbeitsplätze im Lande gesichert werden. Dann wird meine Sammlung zwar ergeblich langsamer zunehmen, aber ich finanziere nicht die Ausbeutung der ArbeitnehmerInnen in Fernost und die Vernichtung der Arbeitsplätze in Deutschland mit..........Hoffentlich habe ich jetzt nicht in ein Wespennest gestochen, zumal ich auch kein deutsches Auto fahre, sondern frankophil wie die Mehrheit der Saarländer einen Peugeot..........
Welche anderen FH werden noch garantiert in Deutschland oder zumindest Euroland hergestellt? Vielleicht weiss ein Plenum-Teilnehmer mehr darüber ???
Gruss Saarländerin
eckhard
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Beitrag von eckhard »

"wenn dadurch Arbeitsplätze im Lande gesichert werden....wird meine Sammlung zwar ergeblich langsamer zunehmen,...."

Ein interessanter Freudian Slip .... [wink]

Tja, das mit der Globalisierung ist so eine Sache. Auf einer Seite der Wunsch, so wenig wie möglich für Produkte zu bezahlen, auf der anderen die Realität der verlorenen Arbeitsplätze.
Generell stimme ich Ihnen durchaus zu, obwohl die Lage hier -verglichen mit Canada, meinem langzeitigen Heimatsland - noch erheblich besser zu sein scheint.
Dort findet man nämlich fast kaum noch Verbrauchsartikel, die nicht "Made in China" aufgedruckt habe. Hat mich zunächst sehr überrascht, wieviel eben doch noch hier hergestellt wird.

Da Pelikan letztlich nur noch namentlich eine deutsche Firma ist, die außerdem wohl bei weitem nicht soviel (prozentual gesehen) von den Schreibgeräten profitiert und abhängt wie manche andere Hersteller im Füller-Bereich, ist die Verlagerung der Produktion wohl verständlich (on the corporate level), aber trotzdem etwas traurig.

Naja, ich sammele ja vorwiegend ältere Füller und unterstütze somit gegenwärtige deutsche Konten. :)
Saarländerin
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Beitrag von Saarländerin »

Pelikan hat auf meine Überlegungen unverzüglich reagiert. Hie die Kopie des Mails von Frau Jathe für alle Plenum - Mitglieder:
Sehr geehrte Frau Krämer,
nachdem im Plenum über die Herstellung von Pelikan Schreibgeräten Unklarheit herrscht, möchte ich Ihnen gern weiterhelfen.
Alle Füllhalter der Souverän- und Tradition-Serie werden in unserem Werk In Vöhrum/Peine (30km von Hannover entfernt) hergestellt. Da das Pelikan-Werk Mitte der 70er Jahre in Hannover nicht mehr erweitert werden konnte, wurde die Schreibgeräteproduktion nach Vöhrum verlagert. Ich werde Ihnen mit separater Mail einen kleinen Film über unsere Produktion zusenden. Ich hoffe, Sie können ihn öffen.
Außerdem hatten Sie die Frage nach der Unterschieden der M200, M250 und M400 Federn gestellt.
Der M200 ist der preisgünstige Kolbenfüllhalter, er besitzt nur eine vergoldete Edelstahlfeder. Der M250 wird mit einer 14C Goldfeder geliefert, besitzt an der Kappe nur einen goldenen Ring.
Die beiden Schreibgeräte zählen zu den traditionellen Schreibgeräten.
Der M400 ist ein Schreibgerät der Souverän-Serie, besitzt ebenfalls eine 14C Goldfeder, Doppelringe an der an der Kappe und einen Zierring am Vorderteil (Informationen zum Souverän unter www.souveraen.de).
Eine 18C Goldfeder ist für diese Modelle nicht lieferbar.
Mit freundlichen Grüßen
Kind regards
PELIKAN VERTRIEBSGESELLSCHAFT
Nicole Jathe
Pelikan Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG,
Werftstr. 9, D 30163 Hannover
Tel. 0511-6969 847 Fax 0511-6969 988
Jetzt wissen wir alle, was Sache ist.
Gruss Saarländerin
eckhard
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Beitrag von eckhard »

Diese Frau Jathe hat ja viel zu tun!

Hier ist ihre Antwort auf meine Feder-Frage:

------------
Sehr geehrter Herr Behme,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Nach Rücksprache mit unserer Marketingabteilung kann ich Ihnen folgende
Auskunft geben:

Die heutigen Federn sind in der Tat etwas härter, jedoch nicht aus monetären
Gründen. Wir richten uns nach den internationalen Kundenanforderungen.
Flexible Federn werden nicht nachgefragt (bislang habe ich auch erst ganz
wenige Nachfragen an flexiblen Federn aus dem In- als auch Ausland
erhalten).

Mit freundlichen Grüßen
Kind regards
PELIKAN VERTRIEBSGESELLSCHAFT

Nicole Jathe

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Waren Sie in der Lage, den Film anzuschauen?
Saarländerin
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Beitrag von Saarländerin »

Hallo,
hier die Mailkopie in Sachen Film:
>>>Das mit dem Film hat leider nicht geklappt, die Datei ist zu groß. Wir werden versuchen, ihn auf unserer Souverän-Seite einzustellen.
Mit freundlichen Grüßen
Kind regards
PELIKAN VERTRIEBSGESELLSCHAFT
Nicole Jathe
Pelikan Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG,
Werftstr. 9, D 30163 Hannover
Tel. 0511-6969 847 Fax 0511-6969 988<<<
Gruss Saarländerin
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Eckhard,
habe die Mail auch bekommen. Ich habe folgendermaßen geantwortet:

"Sehr geehrte Frau Jathe,

vielen Dank für Ihre Mail. Erlauben Sie mir einige Anmerkungen:

Sie müssen bedenken, daß die Flexiblen nicht nachgefragt werden, weil kaum noch einer die Vorzüge kennt, der sich nicht mit Liebe mit Füllahltern beschäftigt.

Hat das Marketing-Team mal verfolgt, wie in USA nibs.com, etc. ihre Federn zurechtschnitzen, um Flexible zu erhalten, wie die alten 14 K 800er-Federn aufgekauft wurden, weil man die 18 K nicht dazu verwenden kann? Siehe dazu auch Literatur in Stylophiles oder in der Übersetzung unter enter-net.de.

Scheinbar wissen die Manager nicht so sehr, welch kollossalen Ruf die Pelikane gerade in USA haben und wie sehr die Flexiblen dort geschätzt werden, gerade für die Copperplate-Schreibschrift.

Wie sollen solche Federn angeboten werden, wenn man nicht erst den Weg ebnet und solche Federn auch bewirbt und vorstellt? Die Renaissance der Feder wird sicherlich nicht laufen über die "harten Nägel", auch wenn diese in bestimmten Fällen durchaus ihre Berechtigung haben. Das hat ja Pelikan mit dem P1 selbst erlebt.

Vielleicht macht sich ja nochmal jemand seine Gedanken im Management... Wir Füllhalterfreunde jedenfalls werden unsere alten Pelikane dank ihrer Gesamtqualität mit den flexiblen Federn in Ehren halten.

Vielen Dank nochmals für Ihre Antwort und Ihre Mühen!


Mit freundlichen Grüßen
Dr. Thomas Baier, Frankfurt"
Zuletzt geändert von Thomas Baier am 21.11.2003 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Saarländerin,
wenn Ausdrucksstärke und Strichvariation gefragt sind, dann muß es eben eine Fine Flexible sein, da gibt es nichts zu deuteln, diese ist natürlich schon etwas bissig und verträgt schnellen Ductus nicht immer. Leider ist der Weg und die Versandkosten einschl. Zoll aus USA heraus ungünstig, sonst sind die alten Waterman dort zahlreich und immer eine gute Wahl.
Für Ihren Einsatzzweck gibt es durchaus gute Fine Points wie auch die besagte M 200 Feder. Entscheidend bei den Feinen ist ein kräftiger Tintenenfluß, so daß die Tinte leuchten kann. Auch die Härte der Punktspitze spielt natürlich eine Rolle (Stichwort harte Legierung des Platinmetalls), das ist alles bei M 200-Feder der Fall. Allerdings ist sie eher Sheaffer-M als Pilot-F, das muß ich zugeben. Das kommt umgekehrt den meisten Einsatzzweclen entgegen. Meine Freude an den Feinen rührt ursprünglich daher, daß viele M inzwischen zu dicklich geworden sind. Der einzige Hersteller, der bei M recht fein bleibt sind neben den Japanern, die allerdings smoothe und etweas schwammige Federspitzen bevorzugen, Sheaffer.
Wie gut ist denn Ihr Lamy 27? Ich habe einen Feinen, der sehr gut schreibt, der Tintenfluß ist ein Genuß (der Nagel ist für eine Arbeit durch die gute Balance des Corpus trotz des geringen Durchmessers überaus angenehm).

Viele Grüße
Euer Thomas Baier

P. S.: Der Lamy 27 ist übrigend m. M. nach ein exzellenter klassischer Schreiber, der in der Praxistauglichkeit einen Parker "51" Aerometric als Arbeitspferd klar übertrifft.
Saarländerin
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Beitrag von Saarländerin »

Hallo Herr Dr. Baier,
Sie fragen nach meinem Lamy 27: dieser alte Wonneproppen ist seit heute in der Rotation dran und wie jedesmal, wenn ich ihn in der Hand halte und damit schreibe, bin ich in Versuchung, ihn zum besten FH meiner Sammlung zu ernennen - wenn nicht der aus Makrolon gefertigte Lamy 2000 angenehmer in der Haptik wäre (aber leider eine zu breite Feder hat), wenn nicht in manchen Situationen im Berufsleben der weisse Stern von Vorteil wäre, wenn nicht der Aurora Ypsilon einen noch besseren Tintenfluss hätte, wenn nicht viele andere Modelle von der Optik her schöner wären, wenn, wenn, wenn.........................
Alle TeilnehmerInnen (wo bleiben eigentlich die "Innen"???) werden mich verstehen........der Weg ist das Ziel............
Viele Grüsse
Saarländerin
MichaT2a
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Beitrag von MichaT2a »

Ich habe mir neulich zu meinen 200ern noch einen 405er zugelegt, seither beschäftigt mich die Frage, worin eigentlich der Unterschied zwischen beiden Modellen liegt, was den Korpus anbelangt, mal abgesehen von den Metallteilen und deren Beschichtungsqualität.

In einigen Beiträgen im Forum lese ich von Qualitätsunterschieden in der Verarbeitung, die mir bislang aber verborgen blieben. Vielleicht hatte ich bei meinen 200ern auch nur Glück?

Oder wurde beim Gehäuse oder dem Innenleben auch ein anderes
Material verwendet?

Fertigungsseitig würde es ja keinen Sinn machen, den 200er mit anderen Werzkzeugen/Formen zu fertigen, als den 400er...

Viele Grüße,

Micha
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Micha,

M 150 und 200: einfache Vergoldungen, die sich schnell abnutzen, Vergoldung an der Feder mit der Zeit ebenfalls

Ab M 300: sehr gute Goldplattierung, geringere Fertigungstoleranzen (z. B. gerne wackelnder Füllknopf beim 200er)

Das Schreibverhalten der Federn fällt derart unterschiedlich aus, daß man keine generellen Aussagen treffen kann, mit den Jahren auch sehr unterschiedliche Elastizitäten, Federform im Detail und Schliff.

Die heutigen rigiden Goldfedern sind in den Schreibeigenschaften den vergoldeten Stahlfedern nicht überlegen, zwischenzeitlich werden von den Edelstahlfedern nur noch Standard-Federstärken angeboten, andere sind aus dem Ersatzteil-Reservoir von Pelikan sicherlich lieferbar. Diese können aber andere Schreibeigenschaften aufweisen. Stahlfedern der 90er Jahre hatten teils sehr weiche Federschenkel.

Die erst auf den zweiten Blick (evtl. nach Jahren) erkennbaren erheblichen Qualitätsunterschiede der Tradition- gegenüber der Souverän-Serie haben wir schon oft kritisiert. Pelikan tut sich damit dann keinen Gefallen, wenn "beim Aufstieg" in Kenntnis der bisherigen Materialqualität bei einer Neuanschaffung ein anderer Hersteller bevorzugt wird, weil man davon ausgeht, daß die Souveräne sich darin nicht wesentlich unterscheiden, was definitiv nicht der Fall ist.

Ob die 200er-Modifikationen mit Verchromungen hier besser abschneiden, weiß ich nicht zu sagen; da wissen vielleicht andere im Forum mehr. Die früheren weißen M 150 mit Schwarzverchromung zeigten früh Abnutzungserscheinungen an Clip und Kappenband.

Bei der Qualitätseinschätzung der 200er muß berücksichtigen, daß sich die Preise in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt haben (1988 M 200 für 58 DM).

Auf der anderen Seite muß man aber lobend erwähnen, daß Pelikan ein weitreichendes Kolbenfüller-Programm anbietet und damit konkurrenzlos dem Interessierten eine große Auswahl bietet.

Viele Grüße
Thomas
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Die M200/M250 sind nicht so aufwendig nachbearbeitet. Am Griffstück kann man beim genauen Hinschauen die "Nähte" von der Spritzgußform erkennen. Bei den Souverän-Modellen findet man solche Unebenheiten nicht, weil die nachgeschliffen und poliert werden. Dadurch ist der Produktionsaufwand größer. Die Mechanik hingegen dürfte die selbe sein. Allein beim M800 ist sie aufwendiger mit Metallteilen versehen. (Wie der M1000 von Innen aussieht, kann ich nicht sagen.)
Petrus
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Beitrag von Petrus »

Hallo,

vor einiger Zeit habe ich bei ebay einen M200 grau marmoriert gekauft, von dem es hieß, er sei nicht ladenneu, aber unbenutzt. Ich hatte den Eindruck, dass diese Information korrekt ist. Die vergoldete Stahlfeder schreibt wunderbar. Es handelt sich offenbar um die ältere Serie, denn der Füller hat unten an der Kappe nur einen Goldring und auch sonst keinen Schmuck. Er hat allerdings auch oben auf der Kappe nicht das Pelikan-Symbol eingraviert oder aufgedruckt. Weiß jemand, ob das einfach ein Fehler ist (sozusagen ein "Mängelexemplar") oder gab es irgend wann solche Füller ohne den Pelikan auf der Kappe?
Da der Füller ansonsten sehr gut ist und so toll schreibt, ist mir das nicht wichtig. Es würde mich nur interessieren, weil offenbar sehr viele verschiedene Versionen dieses Füllers im Umlauf sind. Ich wüsste auch gern, aus welcher Zeit dieser Füller vermutlich stammt. Auf dem Kappenring steht übrigens Pelikan - Germany und nicht W.-Germany, wie ich das auch schon gesehen habe. Heißt das, er wurde zwischen der Wiedervereinigung 1990 und dem Design-Wechsel 1997 hergestellt, während die mit "W.-Germany" aus den achtzigern stammen?

Viele Grüße

Peter
Zuletzt geändert von Petrus am 09.03.2009 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
pelikaniac
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Beitrag von pelikaniac »

Hallo Peter,
die Kappen ohne Pelikan wurden meines Wissens für Japan hergestellt. Den Grund dafür kenne ich aber nicht habe ein solches M200 Exemplar in Schwarz aber in Gebrauch. Da ich dieses bei Frau Martini gekauft habe möchte ich die Aussage des Japanmodells auch nicht anzweifeln.
Gruss,
der Jörg der gerne mit seinem Japaner aus Peine schreibt...
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