Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger

Benutzeravatar
Querkopf
Beiträge: 865
Registriert: 27.08.2016 16:10
Wohnort: SW-Deutschland

Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von Querkopf » 27.08.2016 17:01

Guten Tag allerseits :) ,

bin neu hier und komme euch gleich mit einer Frage.
Meine alte Liebe zu Füllhaltern ist gerade wieder neu entflammt. Und so habe ich dies & das aus der Schublade gekramt. Unter anderem zwei geerbte Pelikan-Kolbenfüller.

Mich interessiert nun, was ich da eigentlich habe.

Bei Nr. 1, einem grünen Stresemann in handlichem Format, mit 14 Karat-Goldfeder, hat Googeln mich zum Ziel gebracht: Das dürfte ein 140er sein, mit der offenbar modelltypischen abgeschubberten Vergoldung an Clip und Kappenring.

Bei Nr. 2, grün marmoriert, ein Tickchen größer und etwas "eckiger", ebenfalls mit Goldfeder, habe ich mir aber einen Wolf gesucht - und nichts Rechtes rausgekriegt. Vom Design her gleicht mein Füller diesem Modell, nur eben in Grün. Griffstück- und Kappenform, Kappengravierung, Kappenringe, quergerippter Tintenleiter, alles passt. Das "Aber": Die Datierung haut partout nicht hin. Hier zum Beispiel ist ein M 250 in Bordeaux abgebildet (bitte etwas runterscrollen), dessen Design dem meines Füllers gleicht. Dieses Modell habe es von 1985 bis ca. 1996/97 gegeben, steht dabei. Hier ist's so ähnlich zu lesen: ab 1985.
Mein Füller ist aber definitiv älter. Mein Vater, dem er gehörte, ist 1984 (viel zu früh...) gestorben. Und den Füller habe ich schon Jahre zuvor in seiner Hand gesehen.
Einen Wolf gesucht habe ich mir auch nach der Feder. "12 Karat 500" ist drauf eingraviert, eine ungewöhnliche Legierung. Und außerdem "HM" - wobei die Feder sich beim Schreiben durchaus nicht "hart" anfühlt.

In den beiden Modell-Listen, die ich oben verlinkt habe, gibt's jeweils Lücken zwischen 1965 und 1985. Irgendwas muss es da aber gegeben haben, mein Füller Nr. 2 dürfte dazugehören...

Weiß jemand mehr?

Danke & schöne Grüße
Querkopf

P.S. Ich mache nachher noch ein paar Fotos. Mal gucken, ob meine Kamera mit Füllerdetails fertig wird :wink:.
P.P.S. Hier bin ich übrigens auch nicht fündig geworden.
Schöne Grüße
Doris

Benutzeravatar
Querkopf
Beiträge: 865
Registriert: 27.08.2016 16:10
Wohnort: SW-Deutschland

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von Querkopf » 27.08.2016 18:58

Hier kommen die Fotos.

Erstmal beide Erbstücke, zum Vergleichen. (Beim kleineren bin ich recht sicher, dass es ein 140er ist.)
Pelikan beide offen-5288-klein.jpg
Pelikan beide offen-5288-klein.jpg (72.14 KiB) 7173 mal betrachtet
Dateianhänge
Pelikan beide geschlossen-5287-klein.jpg
Pelikan beide geschlossen-5287-klein.jpg (52.62 KiB) 7173 mal betrachtet
Schöne Grüße
Doris

Benutzeravatar
Linceo
Beiträge: 3247
Registriert: 14.03.2009 9:37
Wohnort: Frankfurt

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von Linceo » 27.08.2016 19:03

Hallo "Querkopf",

der linke Füller (oberes Bild) ist ein M250 Old Style und der rechte ein Pelikan 140, da hattest Du recht.

Willkommen im Forum!

Donate

Schau mal hier: https://www.pelikan-collectibles.de/de/ ... index.html Auf der Website von Forumsmitglied Dominic findest Du auch alle Infos bzgl. Herstellungszeitraum etc.
"Nicht müde werden / sondern dem Wunder / leise / wie einem Vogel / die Hand hinhalten" (Hilde Domin)

Beitrag in schwarz: Donate als Füllerfreundin - Beitrag in grün: Donate als Moderatorin

Benutzeravatar
Querkopf
Beiträge: 865
Registriert: 27.08.2016 16:10
Wohnort: SW-Deutschland

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von Querkopf » 27.08.2016 19:04

Dann ein paar Details zum - unidentifizierten - Erbstück Nr. 2.
Pelikan2 Kappenkopf-5296-klein.jpg
Pelikan2 Kappenkopf-5296-klein.jpg (61.41 KiB) 7168 mal betrachtet
Pelikan2 Tintenleiter-5298-klein.jpg
Pelikan2 Tintenleiter-5298-klein.jpg (64.9 KiB) 7168 mal betrachtet
Pelikan2 Feder-5292-klein.jpg
Pelikan2 Feder-5292-klein.jpg (67.83 KiB) 7168 mal betrachtet
Pelikan2 Feder nah-5291-klein.jpg
Pelikan2 Feder nah-5291-klein.jpg (71.68 KiB) 7168 mal betrachtet
Und zum Schluss noch eine Schriftprobe.
Pelikan2 Schriftprobe-5304-klein.jpg
Pelikan2 Schriftprobe-5304-klein.jpg (114.77 KiB) 7168 mal betrachtet
Fällt euch dazu was ein?
Ich würde mich riesig freuen, wenn ich zu diesem Erbstück ein paar Informationen bekäme!

Danke & Grüße
Querkopf
Schöne Grüße
Doris

Benutzeravatar
Linceo
Beiträge: 3247
Registriert: 14.03.2009 9:37
Wohnort: Frankfurt

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von Linceo » 27.08.2016 19:08

Sehr interessant! Die Bezeichnung 12 Karat / 500 ist mir noch nie begegnet. Vielleicht ein Exportmodell!? Ich weiß, dass für den frz. Markt von manchen Herstellern andere Legierungen verwendet wurden.

LG Donate
"Nicht müde werden / sondern dem Wunder / leise / wie einem Vogel / die Hand hinhalten" (Hilde Domin)

Beitrag in schwarz: Donate als Füllerfreundin - Beitrag in grün: Donate als Moderatorin

Benutzeravatar
Querkopf
Beiträge: 865
Registriert: 27.08.2016 16:10
Wohnort: SW-Deutschland

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von Querkopf » 27.08.2016 19:16

Danke, Donate, fürs Willkommen und für die Infos :)!

Auf der Website von Dominic war ich schon. Und den M250 Old Style hatte ich auch bereits "im Verdacht".
Nur haut's mit der Datierung eben nicht hin: Mein Füller ist älter als 1985, wahrscheinlich einige Jahre älter (siehe Eingangspost): Das gute Stück war vor März 1984 in der Familie.

Toll wär's außerdem, wenn jemand noch was wüsste zu der Feder. 12 Karat und "HM" habe ich anderswo noch nie gesehen. Und auf den diversen Websites zur Modell-Historie habe ich dazu auch nichts gefunden.

Exportmarkt? Glaube ich eher nicht, mein Herr Papa hatte es nicht so mit dem Reisen :wink: .
Könnte es vielleicht sein, dass Pelikan in der Umgebung des Werks - meine Eltern haben in der Nähe gewohnt - irgendwelche Sachen verkauft hat, die sonst weniger geläufig waren?

Danke & schöne Grüße
Doris
Schöne Grüße
Doris

Benutzeravatar
Linceo
Beiträge: 3247
Registriert: 14.03.2009 9:37
Wohnort: Frankfurt

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von Linceo » 27.08.2016 19:32

Hallo Doris,

das Modell M400 wurde von Pelikan 1982 (wieder) eingeführt, das war praktisch die Neuauflage des Pelikan 400 aus den 50ern. Der M400 ist mit dem M250 vom Format her identisch. Meine Mutter hat so einen seit spätestens 1986. Wann das Modell M250 eingeführt wurde, wissen vermutlich die wahren Pelikan-Experten hier im Forum, die sich sicher bald zu Wort melden werden. :wink:

Liebe Grüße und - trotz der Unklarheiten - viel Spaß mit den Erbstücken! Ich hoffe, sie dürfen schreiben!
Donate
"Nicht müde werden / sondern dem Wunder / leise / wie einem Vogel / die Hand hinhalten" (Hilde Domin)

Beitrag in schwarz: Donate als Füllerfreundin - Beitrag in grün: Donate als Moderatorin

Benutzeravatar
TomSch
Beiträge: 3836
Registriert: 28.05.2008 20:55
Wohnort: Land der (Ost-)friesischen Freiheit

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von TomSch » 27.08.2016 22:40

Hallo Doris,

Zum Unbekannten: die Frage nach der seltsamen Feder kann dieser Beitrag http://www.penexchange.de/forum_neu/viewtopic.php?t=577 beantworten: HM steht für eine extra harte M-Feder, wie sie auch oft für Durchschriften benutzt wurde.
Daneben kann ich Donates Auskunft nur untermauern. Die Goldfeder spricht für einen M250, bei einem Tradition 200 müsste eine vergoldete Stahlfeder installiert sein. 12c 500 ist die Bezeichnung für 50% Goldanteil. Meines Wissens wurden diese Federn für den Asiatischen Markt produziert.

Der andere ist definitiv ein 140er.

Tschö, Thomas
Sei nicht so; sei anders.

Benutzeravatar
glucydur
Beiträge: 3056
Registriert: 02.06.2013 17:39
Wohnort: Peripherie von Stuttgart

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von glucydur » 28.08.2016 9:15

Zu den 12K Federn (allerdings Bi-Color) im Zusammenhang mit dem 481 (Vorläufer des M200) siehe auch:

https://www.pelikan-collectibles.com/en ... index.html

"Pelikan Mailand... an Geschäftspartner..."

VG

Alexander
Gutta cavat lapidem.

Benutzeravatar
glucydur
Beiträge: 3056
Registriert: 02.06.2013 17:39
Wohnort: Peripherie von Stuttgart

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von glucydur » 28.08.2016 16:11

Wahrscheinlich ist es insofern eine Mariage aus einer nicht rhodinierten 12K-Feder eines 481 (Restbestände) und dem Korpus eines M200/250 (beide kennen die grüne Marmorierung) oder ein M250, den man werksseitig bewusst mit einer 12K-Feder aus Restbeständen des 481 bestückt hat. Also eine Art "Übergangsmodell" aus dem Jahr 1985, dem Jahr, in dem der 481 auslief und der M250 eingeführt wurde.

VG

Alexander
Gutta cavat lapidem.

Benutzeravatar
Querkopf
Beiträge: 865
Registriert: 27.08.2016 16:10
Wohnort: SW-Deutschland

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von Querkopf » 28.08.2016 17:45

Hallo, Donate, Thomas und Alexander,

habt Dank für eure Antworten!

Eine "Mariage" erscheint mir am wahrscheinlichsten. Wobei ich mich frage, wer da mit wem verheiratet wurde & warum. Und vor allem: wann.

"Übergangsmodell aus dem Jahr 1985" ist ausgeschlossen: Der Füller - ich schrieb es schon - war bereits vor dem Tode meines Vaters (März 1984) in der Familie. Nach meiner Erinnerung schon eine gute Weile vor seinem Tod.

Dass sich ein Produkt für den asiatischen Markt oder ein Business-Geschenk aus Mailand in mein Elternhaus verirrt haben könnte, schließe ich ebenfalls aus. Entsprechende Kontakte gab's einfach nicht, auch nicht im Freundeskreis. Und da mein Herr Papa kein Füllerfex oder gar -sammler war, lässt sich auch ausschließen, dass er gezielt nach was Speziellem "gejagt" hat. Für meine Eltern waren Füllhalter Sonntags-Schreibgeräte, nice to have, aber nicht "notwendig".

Ich spekuliere mal:
Bei anderen Produkten kommt es vor, dass ein Hersteller im Vorfeld einer neuen Produktion erstmal experimentiert und die Ergebnisse - unabhängig davon, ob sie später in Großserie produziert werden - als Sonderprodukte zum Sonderpreis vertickt, zum Beispiel im Werksverkauf. Ich tippe mal, dass auch Pelikan sowas macht/ gemacht hat. Und es ist sehr gut möglich, dass meine Eltern, in der Region Hannover ansässig, Kontakte zu "Pelikanern" hatten...

Ok, wirklich spekulativ. Aber je länger ich auf dieses Rätsel gucke, desto neugieriger werde ich, desto hartnäckiger suche ich eine schlüssige Lösung :wink: . Vielleicht lesen hier ja "Pelikaner" mit, die im Bilde sind über die Werks(verkaufs)-Sitten & Gebräuche früherer Zeiten?

@Donate: Ob die Erbstücke schreiben dürfen? Klar doch, sie müssen sogar! Das können sie nämlich richtig gut :D .
Ich hatte beide vor Jahren zu Pelikan geschickt (festsitzende Kolbenmechanik) und reparieren lassen. Dass sie danach lange in der Schublade lagen, haben sie nicht übel genommen (sie lagen da tintenlos), sie funktionieren perfekt. Zurzeit bringe ich ihnen grad Weltläufigkeit bei: Ich habe sie mit Iroshizuku-Proben betankt :) .

Schöne Grüße
Doris

P.S. Hier steht übrigens auch beim M 250 "Old Style", dass er z. T. mit einer 12-Karat-Feder ausgeliefert wurde; das hatte ich beim ersten Blick auf die Seite überlesen. Bleibt noch die Datierungsfrage. Ich bin sicher, dass es dazu - mit eurer Hilfe! - auch noch 'ne Antwort gibt.
Schöne Grüße
Doris

Benutzeravatar
Tenryu
Beiträge: 5276
Registriert: 10.06.2004 0:45
Wohnort: Basel

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von Tenryu » 28.08.2016 21:26

Hast du schon einmal versucht, bei Pelikan direkt nachzufragen? Die haben dort ein großes Archiv.

Benutzeravatar
Querkopf
Beiträge: 865
Registriert: 27.08.2016 16:10
Wohnort: SW-Deutschland

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von Querkopf » 28.08.2016 21:55

Hallo, Tenryu,

nein, habe ich noch nicht.
Als ich gestern den Faden begann, dachte ich, für die Kenner hier sei die Frage ganz leicht zu beantworten.
Mir war nicht klar, dass Erbstück 2 ein bisschen speziell ist - und ich ahnte schon gar nicht, dass ich ernsthaften Rätsellösungs-Ehrgeiz entwickeln würde :wink: .

Sollte es hier nicht mehr weitergehen, werde ich tatsächlich bei Pelikan anklopfen.
Aber vorerst hoffe ich noch auf die Forums-Experten.

Schöne Grüße
Doris
Schöne Grüße
Doris

Benutzeravatar
dnic
Beiträge: 407
Registriert: 03.09.2014 20:59
Kontaktdaten:

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von dnic » 29.08.2016 15:26

Die harten Federn HF oder HM mit 12 Karat Goldanteil habe ich auch beim M250 bordeaux (Old Style) auf meiner Webseite benannt, da ich eine solche Feder in diesem Modell selbst besitze und schon mehrere Angebote gesehen habe. In anderen Modellen habe ich die einfarbige Variante noch nicht gesehen.
Das grün marmorierte Modell wurde (soweit mir bekannt ist) nur für Japan als M250 mit Goldfeder verkauft, hierzulande nur als M200 mit vergoldeter Stahlfedern. Insofern ist ein Federtausch wahrscheinlich.

Gruß
Dominic

Benutzeravatar
Querkopf
Beiträge: 865
Registriert: 27.08.2016 16:10
Wohnort: SW-Deutschland

Re: Pelikan-Erbstück - was habe ich da?

Beitrag von Querkopf » 29.08.2016 20:43

Hallo, Dominic,

merci.
Deinen Webseiten-Hinweis auf die 12 Karat-Federn hatte ich beim zweiten Lesen entdeckt (siehe meinen vorigen Post).
Federtausch? Das könnte sein - für meine Eltern war nur ein Füller mit Goldfeder ein "richtiger" Füller.

Bleibt noch die Datierungsfrage. Aber du hast auf deiner Webseite ja hie und da "ca."-Angaben drin :wink: ...

Ich schreibe also doch mal an Pelikan.

Schöne Grüße
Doris
Schöne Grüße
Doris

Antworten

Zurück zu „Pelikan“