Pelikan 805 oder Montblanc 146; Unterschiede in der Mechanik

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Rocco
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Pelikan 805 oder Montblanc 146; Unterschiede in der Mechanik

Beitrag von Rocco »

Hallo,

ich bin sehr unschlüssig welchen der beiden ich mir kaufen soll; sie gefallen mir beide sehr gut, sie schreiben beide unglaublich angenehm und der Preisunterschied ist bei einem Schreibgerät, das man ja ohnehin sehr lange hat, relativ egal.

Von Pelikan weiß ich, dass da die Mechanik aus Messing besteht; wie ist das bei Montblanc?

Wie lassen sich die beiden Füller zerlegen und warten? Ich mache das (nach der Garantiezeit) sicher lieber selbst; mache ich bei fast allen anderen Dingen auch so.

Wie sieht es mit der Ersatzteilversorgung aus, welcher Hersteller ist dabei besser?

Gibt es irgendwo im Internet Bilder von zerlegten Exemplaren?

Vielen Dank und beste Grüße
Rocco
gepe
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Beitrag von gepe »

Hallo Rocco,
warum entscheidest du dich nicht für beide. Wie du richtig bemerkt hast, sind sowohl der Pelikan 805 als auch die MB 146 zwei ganz außergewöhnliche Schreibgeräte, an denen du dich bei entsprechender Pflege über Jahr(zehnt)e erfreuen kannst.

Ich führe beide Exemplare immer im Etui bei mir und verwende sie als Standardfüller. Beide stehen im Normalfall für besondere Qualität und zur optimalen Wartung muss ich die Schreibgeräte ja nicht unbedingt zerlegen. Ich schreibe beispielsweise mit einer meiner MB 146 seit über 25 Jahren ohne damit einmal beim Service gewesen zu sein.

Grüße
Gerhard
bauks
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Beitrag von bauks »

Also ich kann schon verstehen, dass man sich für EINEN entscheiden möchte.
Hat man mehr Auswahl hat man leider auch die "Qual der Wahl". So geht es mir seit Jahren bei Armbanduhren. Aber zum Verkaufen kann ich mich auch nicht durchringen (habe ja schon reduziert). :oops:

Ich pers. für zum Pelikan tendieren. Meine Meinung beruht aber lediglich auf den Eindruck des besseren Service, der mir durch einige Threads hier vermittelt wird. Muss also nicht unbedingt stimmen... :wink:
Rocco
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Beitrag von Rocco »

Hallo,

naja, eigentlich möchte ich mir nur einen Füllhalter kaufen; mir ist nur sehr wichtig wie servicefreundlich eine Konstruktion ist.

Können bei beiden die Federn getauscht werden?

Beste Grüße
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Bei Pelikan sind die Federn mit einem Schraubgewinde eingeschraubt und können leicht selber ausgetauscht, bzw. zum Reinigen herausgenommen werden.

Das mit der Messinghülse in der Mechanik wird m.E. überbewertet. Ich besitze einen alten 400er aus den frühen 50er Jahren. Der hat eine reine Kunststoffmechanik und die funktioniert nach der langen Zeit noch tadellos und wurde meines Wissens auch noch nie ausgetauscht.
hotap

Beitrag von hotap »

Hallo Rocco,

ich besitze und gebrauche u. a. beide von dir angesprochenen Füller. Und…ich möchte keinen von beiden missen.

Ich wechsele ja meine „Füller für unterwegs“ immer mal aus, damit jeder von den Pelikanen, Montblancs, OMAS, Auroras, Waterman, Marens, etc. auch mal dran kommen und nicht nur ihr Dasein in der Mappe fristen.
Allerdings muss ich sagen, wenn ich den 146er gebrauche bzw. in die Hand nehme, geht doch irgendwie eine gewisse (ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll) Faszination davon aus. Oder soll ich schreiben, ein richtig schönes Glücks- oder Wohlgefühl? Ich weiß es nicht.

Wissen tu ich allerdings, dass man für den Teileausbau des 146er Spezialwerkzeug braucht. Allerdings haben einige Sammler, die auch reparieren, sich schon selber so etwas zusammengebaut. Und dann habe ich noch gehört oder auch hier irgendwo gelesen, dass die Feder bzw. Tintenleiter mit einem besonderen Silikonkleber(?) im Schaft fixiert wird.

Unser Freund Horst Max hat auf seiner schönen Webseite http://www.maxpens.de/ einen komplett zerlegten 146er mit allen Einzelteilen bildlich dargestellt. http://www.maxpens.de/maxpens/bilder/146erzerlegt.htm

Zu deinen anderen Fragen, kann ich mich leider nicht äußern.

Schönen Gruß
Günter
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo,
die Wartung würde ich bei solchen Stiften nur mit dem Spezialwerkzeug durchführen. Sonst ist die Gefahr zu groß, daß etwas kaputt geht.
Montblanc hat Wartungspauschalen, die gelegentlich dazu führen, daß eine Reparatur wirtschaftlich einem Totalschaden gleichkommt. Soweit ich weiß ist Pelikan da etwas dezenter.
Eine richtig gute Ersatzteilversorgung mit unschlagbar niedrigen Preisen gibt es bei Aurora. Die haben auch mit 60er-Jahre-Füller keinerlei Probleme. (Was sich auch daran zeigt, daß Aurora gerade eine Sonderserie mit dem 88 und 98 auflegt.)
Dafür gibt es in Deutschland einige Profis, die alte MB und Pelikane warten und reparieren können. Das wird sicherlich auch in 30 Jahren noch so sein.
Viele Grüße
Dirk
Edric
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Beitrag von Edric »

Hallo,

- die aktuellen MB Meisterstuecke haben auch eine Messing/Metall-mechanik.
- bei aktuellen Pelikan: <800 Plastik, >=800 Messing

- MB ist allerdings definitiv wesentlich schwerer zu zerlegen als Pelikan wenn du kein spezielles Werkzeug hast, da brauchst du die Angrifsflaeche zum aufschrauben.

- der zerlegte 146 bei maxpens ist aelterer Bauart

- das Prinzip der Kolbenmechanik von MB ist nicht wesentlich anders als das von Pelikan
- ich wuerde meinen die Ersatzteilsituation ist bei Pelikan besser als bei MB. Schickt MB ueberhaupt Ersatzteile raus? Kann dazu jemand im Forum was sagen?

- Jedenfalls sind die Preise bei MB relativ hoch. Zumindest in der Meisterstueck-Kollektion allerdings kann man sich darauf verlassen, das auch noch ein 20ig-jaehriges Geraet repariert wird. Bei anderen Geraeten, ich wage es nicht zu sagen: ein Kugelschreiber eines Kollegen - aus den fruehen Neunzigern - kam eine klare Absage.

- Ich habe gestern erstmals einen neueren Pelikan vollkommen zerlegt (bisher nur aeltere Modelle): lange, duenne (Rund)-Zange, ein Stueck Fensterleder, damit das Geraet nicht beschaedigt wird und du genuegend Haftung hast, ggf. ein Foen um das Plastik leicht zu erwaermen, das wars.
- Bei Pelikanen ist die Kolbenmechanik entweder mit Linksgewinde verschraubt (aeltere Modelle) oder gesteckt, arretiert durch 2 Nute. In beiden Faellen muss man den Kolben bis Anschlag rausdrehen um in der entstehenden Spalte die Mechanik greifen zu koennen.
- Die Feder ist samt Tintenleiter von vorn eingeschraubt wie von den Vorrednern schon beschrieben. Der Aufbau ist generell besser, d.h. modular strukturiert.

- Die aktuellen MB-Meisterstuecke verwenden ein Acryl, das ist unempfindlicher gegen Kratzer, bricht aber leichter wenn es vom Tisch faellt. Bei Pelikan ist das mit dem weicheren Plastik genau umgekehrt. Kratzt eher, bricht nicht so leicht.

Soweit mein Senf dazu.

Viele Gruesse,

Edric
scribifax
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Registriert: 29.12.2007 14:16

Beitrag von scribifax »

Habe Montblanc und Pelikan. Pelikan erst, seitdem es die Souverän Modelle gibt, da ich diese klassischen Formen einfach liebe.

Obwohl ich mit Montblanc aufgewachsen bin, würde ich Dir zu einem Pelikan raten. Da sprechen viele gute Gründe dafür.

1. Hervorragende Qualität und Zuverlässigkeit
2. Wohl der beste und preiswerteste Service für Füllhalter
3. Federn lassen sich problemlos - auch nach Jahren - tauschen und überarbeiten (www.nibs.com)
4. Im Verhältnis zum Kaufpreis sehr hohes Preis/ Leistungsverhältnis
5. Durch wenig starre Absatzkanäle auch mal günstig beschaffbar, wenn man weiß, was man will und etwas sucht.
6. Sehr gutes Image
7. Bei normaler Nutzung unkaputtbar

und

8. sind wir hier im Pelikan Forum :-)

Nachteile:

1. Geringerer Wiederverkaufswert
2. Halter zerkratzen etwas leichter
3. Kein Montblanc

Eigentlich ist es dann vielleicht auch egal, aus welchem Material die Mechanik besteht, wenn sie funktioniert. Ist doch bei unseren Autos genauso. Ist vielmehr an Plastik und es geht viel weniger kaputt, als früher, wo alles aus "gutem" Metall gemacht wurde.

Mach was draus. Sicherlich beide eine gute Wahl - denn Füller sind immer eine gute Wahl!

Grüße HaJo
Rocco
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Beitrag von Rocco »

Vielen Dank für die Informationen, das ist hier wirklich ein tolles Forum!

Leider habe ich die Entscheidung noch immer nicht getroffen, da die beiden Füller auch mechanisch jeweils Vor- und Nachteile haben, wie ich den Angaben entnehmen kann.

Beste Grüße und vielen Dank
Rocco
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esp
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Beitrag von esp »

Rocco hat geschrieben:Leider habe ich die Entscheidung noch immer nicht getroffen,
Ein Blick in meine Kristallkugel sagt mir, dass Du Dir beide leisten wirst. Und dann einen 149, einen M1000, einen ... Ich schreibe aus Erfahrung :roll:
Auf Wiederlesen ...
Edi
Technikus
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Beitrag von Technikus »

gepe hat geschrieben: Ich führe beide Exemplare immer im Etui bei mir und verwende sie als Standardfüller. Beide stehen im Normalfall für besondere Qualität und zur optimalen Wartung muss ich die Schreibgeräte ja nicht unbedingt zerlegen. Ich schreibe beispielsweise mit einer meiner MB 146 seit über 25 Jahren ohne damit einmal beim Service gewesen zu sein.
Grüße
Gerhard
Hallo Gerhard,

ich hatte vor einiger Zeit einen M146 in der Hand...es war ein sehr schönes Gefühl. Den M805 kenne ich nicht. Mich würde daher folgendes interessieren:

* Wie ist das Gewicht von dem M805 im Vergleich zu dem M146?
* Wie sieht es mit der Feder aus? Ist die vom M800 größer als vom M146?
* Kann es sein das der M146 etwas kürzer als vom M805 ist?

Ich bin gespannt.

Momentan schreibe ich mit einem M605, der mir sehr gefällt. Ich wünschte
mir nur, das der M605 mehr Gewicht hätte. Dann wäre dieser perfekt für mich :!:
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

@ Technikus: Wirf doch mal einen Blick auf den Pelikan M625. Der hat silberne Teile und dürfte damit schwerer sein als der 605er.
Technikus
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Beitrag von Technikus »

Tenryu hat geschrieben:@ Technikus: Wirf doch mal einen Blick auf den Pelikan M625. Der hat silberne Teile und dürfte damit schwerer sein als der 605er.
Danke für den Tip.
gepe
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Beitrag von gepe »

Hallo Stephan,
da ich über keine Briefwaage verfüge, würde ich rein gefühlsmäßig sagen, dass die MB 146 um eine Spur schwerer ist als die M 805. Aber es gibt hier sicherlich Spezialisten im Forum, die diese Zahlen parat haben.

Die Federn sind bei beiden annähernd gleich groß und mein Lineal mißt (jeweils im geschlossenen Zustand) für die MB 146 ca. 145 mm und für die M 805 ca. 142 mm. Beide liegen außerordentlich gut in der Hand, wobei die MB 146 sicherlich eine ganz besondere Aura ausstrahlt.

Grüße
Gerhard
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