M 800 flexible Feder ??

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger

SimDreams
Beiträge: 2041
Registriert: 03.12.2013 23:39
Wohnort: Hamburg

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von SimDreams »

Hallo Thomas,

tappe nicht in die Falle und verwechsele "flexibel" mit "die Federschenkel spreizend bei Druck". Das ist quasi der Kern dieses Threads. Die Linienvariation meiner M1000 F Feder ist vernachlässigbar. Beim Nachgeben bleiben die Federschenkel aber zusammen, lediglich der Tintenfluss ist etwas höher. Den ziemlich konkurrenzlosen Reiz macht die Nachgiebigkeit aus, die ein sehr weiches Schreibempfinden zur Folge hat.

Die Variationen innerhalb einer Federbreite zwischen verschiedenen Füllern sind manchmal größer als zwischen Federbreiten eines einzelnen Modells. Mein M805 mit F Feder schreibt deutlich feiner als mein M1000 mit F Feder. Insofern ist ein Vergleich schwierig (inwiefern eine M1000 M deiner M ähneln würde).

Wenn du eine B und eine M schon hast, würde ich zur F greifen und notfalls bei Pelikan tauschen. Oder vorher zur Probe schreiben.

Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/
Benutzeravatar
NicolausPiscator
Beiträge: 3003
Registriert: 14.01.2017 17:31
Wohnort: Mare Tranquilitatis
Kontaktdaten:

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von NicolausPiscator »

Fuschibaer hat geschrieben:Flexibilität der Feder des M1000
Moin Thomas, die Feder des M1000 ist nicht flexibel, sondern weich. Es ist - aus meiner Sicht - eine ausgesprochen schöne Feder. Saftig schreibt ein M1000 sowohl mit F als auch mit M, aber eben entsprechend seiner Breite, d. h. eine Medium wird dennoch mehr Tinte auf das Papier bringen als eine Feine, das liegt in der Natur der M und der F-Feder. Am besten Du vergleichst das im Geschäft oder auf einem Füllerfreundetreffen.

Was die Frage der Flexibilität von Federn angeht, möchte ich Dir gerne empfehlen, die Beiträge am Anfang dieses threads zu lesen und vielleicht ein paar links zu folgen. Dort wird der Unterschied von flexiblen und weichen Federn klar. Wenn Du viel Freude mit einem M1000 haben willst, dann schreibe und genieße ihn, aber flexe ihn nicht.
Fuschibaer
Beiträge: 15
Registriert: 14.12.2017 11:15

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von Fuschibaer »

Hallo und guten morgen,

Danke euch für die Antworten. Alles etwas verwirrend, aber verstanden (glaube ich).
Also ist es eine weiche Feder die Aufgrund Ihrer Machart (wahrscheinlich auch Größe) eine schriftbild Variation durch Druck zulässt, aber nicht dafür gemacht wurde.

Kann man das so stehen lassen?

Gruß Thomas
agathon
Beiträge: 2648
Registriert: 11.01.2009 13:09

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von agathon »

Hallo Thomas,

das trifft es recht genau. Du musst aber auch beachten, dass der Tintendurchfluss enorm ist. Da schreibt eine ef schon mal wie eine gewöhnliche m. Viele unerfahrene Schreiber kommen mit der Feder übrigens nicht zurecht. Das Schreibgefühl ist zwar außerordentlich (= sich von vielen anderen Standardfedern sehr unterscheidend), aber deswegen auch sehr (ein)-gewöhnungsbedürftig. Ein Probeschreiben ist daher sehr zu empfehlen. Die Feder selbst wird, wenn sie denn verglichen wird, schon mal mit der extraflexiblen von Omas und der Dreamtouch von Visconti verglichen. Allen dreien ist gemeinsam, dass sie „weich“ schreiben, die Omas bietet auch etwas Flex, der aber nicht mit der Flexibilität der Federn von vor 90 Jahren verglichen werden darf. Das muss man der Ordnung halber immer dazu sagen, damit kein falscher Eindruck entsteht. Vor Augen halten sollte man sich auch, dass die Standardfedern, auch bei Pelikan, in den letzten 10 bis 15 Jahren immer härter geworden sind. Mir kommen die Federn etwa eines neueren M 800 bretthart vor. Kennt man aber fast überwiegend nur diese Federn, erscheinen natürlich die von Omas, Visconti usw. natürlich butterweich und dem ein oder anderem als flexibel. Das sind sie aber nicht, wenn man die Angelegenheit vom Standpunkt des Anfangs des 20. Jahrhunderts aus betrachtet.

Grüße

agathon
Zuletzt geändert von agathon am 03.01.2018 12:49, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
NicolausPiscator
Beiträge: 3003
Registriert: 14.01.2017 17:31
Wohnort: Mare Tranquilitatis
Kontaktdaten:

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von NicolausPiscator »

Jup! Danke, sehr schön gesagt, agathon!
agathon
Beiträge: 2648
Registriert: 11.01.2009 13:09

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von agathon »

pelikanjog hat geschrieben: Und eine zweite Frage: Gibt es irgendeinen Hinweis darauf, welchen Charakter die Federn der Pelikane 400 / 400 N haben - oder ist man darauf angewiesen, dass die Verkäufer/innen wissen, bzw. richtig wissen, was eine flexible Feder ist ?

Mit freundlichen Grüßen

Hansjürgen
Das kann man so nicht sagen, weil es früher von Pelikan Federn unterschiedlicher Flexibilität, unterschiedlichen Schliffs und unterschuedlicher Härte gegeben hat. Und nicht zu allen Zeiten waren diese Eigenschaften auf dwn Federn selbst eingraviert. Aus diesen beiden Gründen sind im Grunde keine Pauschalaussagen über die alten Pelikanfedern möglich.

Grüße

Agathon
Benutzeravatar
pelikanjog
Beiträge: 885
Registriert: 19.10.2017 11:42
Wohnort: östl. Raum von Stuttgart

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von pelikanjog »

Alles klar, Agathon!

Hansjürgen
Benutzeravatar
blackboro
Beiträge: 545
Registriert: 11.02.2016 10:28
Wohnort: NRW

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von blackboro »

Die Informationen, die ich ich hier mal zu flexiblen Pelikan-Federn bekommen habe sind folgende:
- Die neueren Federn, bei denen die Linien der Pfeile auf der Feder schon vor dem Schlitz aufhören sind nicht flexibel.
- Bei den älteren Federn, bei denen die Linien der Pfeile auf der Feder in der Mitte zusammenlaufen oder die noch gar keine Pfeile haben ist die Chance auf einigermaßen flexible Federn ganz gut.
Meine beiden 140er haben solche Federn mit zusammenlaufenden Linien und sind zumindest semiflex.
~Stefan
Benutzeravatar
pelikanjog
Beiträge: 885
Registriert: 19.10.2017 11:42
Wohnort: östl. Raum von Stuttgart

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von pelikanjog »

Hallo Stefan,

da könnte was dransein. Aber nur bei Federn ohne Liniendekor.

Mein 400er hat eine Feder ohne Liniendekor, auf dem "Pelikan" im Halbkreis gepünktelt geschrieben steht und die ist elastisch / semiflexibel.
Aber bei den anderen alten Federn auf längs verlaufenden Tintenleitern mit Liniendekor ist das nicht so - alle steif.
Die neuen Federn auf querverlaufenden Lamellen sind sowieso alle steif.

Unterschiede im Dekor sind bei meinen (neuen - nach 2003 ?? -) 14 / 18 ct bicolor Federn, (ältere?) Federn mit geraden Zierlinien und ein Kreis, in dem die Karatzahl steht und solche (neueren?), bei denen die Karatzahl unter dem Pelikanlogo gerade geprägt ist und die Zierlinien nach oben Schlingen bilden.

Federn mit Linien, die vor dem "Schlitz aufhören" oder die "in der Mitte zusammenlaufen" habe ich nicht.

Gruß
Hansjürgen
Gesa
Beiträge: 166
Registriert: 07.03.2016 15:44
Wohnort: NRW

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von Gesa »

Hallo Hansjürgen,

hier hat jemand bereits geschrieben, dass dir eine so genannte Stenofeder weiterhelfen würde. Diese sind flexibel/semiflexibel (das ist Ansichtssache).
Meine Stenofeder aus einem Pelikan 400 kann mit der Flexibilität meiner Feder in einem Waterman 52v oder der in einem Mabie Todd Swan SF2 mithalten. Sie passt auch auf die neueren Pelikan Modelle bis zu einem M600. Hier mal ein Foto dieser Feder. Erkennen kannst du die Feder an dem „ST“ Aufdruck auf der Feder.
Dateianhänge
E75E8029-6D46-4182-BEEF-F78081B553AA.jpeg
E75E8029-6D46-4182-BEEF-F78081B553AA.jpeg (60.9 KiB) 3771 mal betrachtet
Benutzeravatar
blackboro
Beiträge: 545
Registriert: 11.02.2016 10:28
Wohnort: NRW

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von blackboro »

Habe das eventuell auch blöd beschrieben, von hier:
https://www.pelikan-collectibles.de/de/ ... index.html folgender Bildauschnitt:
peli.JPG
peli.JPG (19.15 KiB) 3769 mal betrachtet
Das meine ich damit. Ich habe die älteren linken, meine sind semiflex, die rechten sollen es wohl nicht mehr sein.
~Stefan
Benutzeravatar
pelikanjog
Beiträge: 885
Registriert: 19.10.2017 11:42
Wohnort: östl. Raum von Stuttgart

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von pelikanjog »

Hallo Gesa,

das ist interessant - Danke!
Bisher habe ich gedacht, die seien besonders fein und - hart.

Hallo Stefan,

schon ok! Mein Problem.
Vielen Dank für die Aufklärung. Solche, bei denen die Linien bis zum Schlitz gehen habe ich nicht. Habe deshalb auch die Beschreibung nicht verstanden.

Mit welcher Vergößerungslinse hast du das Bild gemacht?

Hansjürgen
Gesa
Beiträge: 166
Registriert: 07.03.2016 15:44
Wohnort: NRW

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von Gesa »

pelikanjog hat geschrieben:Hallo Gesa,

das ist interessant - Danke!
Bisher habe ich gedacht, die seien besonders fein und - hart.


Hansjürgen
Nein, für die Stenografie benötigt man u.U. unterschiedliche Strichbreiten. Daher sind die Stenofedern i.d.R. flexibel. Je älter desto flexibler sind die Federn in der Regel.

Die harten Vintage-Federn sind die Durchschreibefeder, also DEF, DF DM (DB habe ich noch nie gesehen) für Kohlepapier. Diese erkennt man an dem zweiten Loch und dem "D" vor der Angabe der Federbreite.
agathon
Beiträge: 2648
Registriert: 11.01.2009 13:09

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von agathon »

blackboro hat geschrieben:Die Informationen, die ich ich hier mal zu flexiblen Pelikan-Federn bekommen habe sind folgende:
- Die neueren Federn, bei denen die Linien der Pfeile auf der Feder schon vor dem Schlitz aufhören sind nicht flexibel.
- Bei den älteren Federn, bei denen die Linien der Pfeile auf der Feder in der Mitte zusammenlaufen oder die noch gar keine Pfeile haben ist die Chance auf einigermaßen flexible Federn ganz gut.
Meine beiden 140er haben solche Federn mit zusammenlaufenden Linien und sind zumindest semiflex.
Hallo Stephan,

Auch auf diese Federn trifft das von mir Gesagte zu. Du stellst leider einen sachfremden Zusamnenhang her.

Grüße


Agathon
Benutzeravatar
pelikanjog
Beiträge: 885
Registriert: 19.10.2017 11:42
Wohnort: östl. Raum von Stuttgart

Re: M 800 flexible Feder ??

Beitrag von pelikanjog »

Hallo Gesa,

Dank für den Hinweis - leuchtet ein!

Hansjürgen
Antworten

Zurück zu „Pelikan“