M 800 Oldstyle - bis wann gebaut?

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bjoernkraus
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M 800 Oldstyle - bis wann gebaut?

Beitrag von bjoernkraus »

Hallo - bis wann wurde denn der sogenannte Oldstyle M800 (also der mit dem Messingpelikan am Kappenende) gebaut??

Kann mir mal jemand - falls es nicht gar zu viele Daten und somit zu viel Arbeit ist - die Geschichte des M800 und die entsprechenden Veränderungen auflisten.

(hab mir zwar gerade das erste Buch gekauft - aber diesbezüglich wohl das Falsche)

Vielen Dank und schönen Gruß
Björn
eckhard
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Beitrag von eckhard »

Soweit ich weiß, gab es den 800 erst seit 1982 in der ersten Serie - bis 1997 - und der hatte den Messingknopf am Füllende.

Übrigens wäre es vielleicht gut, wenn du deine verwandten Beiträge zusammenfassen könntest .... ich glaube heute waren es drei oder vier, die eigentlich alle ein gemeinsames Thema beinhalten.
Macht's Antworten einfacher. :wink:
bjoernkraus
Beiträge: 33
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Zusammenfassen

Beitrag von bjoernkraus »

Hallo und Danke!
Hmm... das mit dem Zusammenfassen stimmt wohl - war mir halt bei einigen Sachen nicht so sicher unter welcher Rubrik und unter welcher Überschrift ich das Ganze einstellen soll.
Werd mir aber diesbezüglich das nächste mal mehr Mühe geben

Ansonsten - schönes Wochenende noch
Björn
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Björn,

obwohl kein M 800 Experte, sieht die Sache m. M. nach folgendermaßen und recht übersichtlich aus:

(1) M 800 1. Serie 1987: 14 K Goldfeder bicolor
Farben: Schwarz, schwarz/grüngestreift, kleine Serie 1987: schwarz/schildpattgestreift
Die 14 K Federn sind sehr beliebt, da flexibler als die 18 K. Sie wurden reihenweise aufgekauft von US-Federnachbearbeitungs-Firmen zur Nachbearbeitung der großen M 800 nach flexibel. Dafür sind die 18 K Federn nicht geeignet (zu weich; bitte weich nicht mit flexibel verwechseln).

(2) M 800 1. Serie bis 1997: 18 K Goldfeder bicolor
Farben: Schwarz, schwarz/grüngestreift
bis 1991: W.-Germany; danach Germany als Kappenring-Gravur

(3) M 800 2. Serie seit 1997: 18 K Goldfeder bicolor
Farben: Schwarz, schwarz/grüngestreift, schwarz/blaugestreift, schwarz/rotgestreift.

Nicht erwähnt habe ich die LE und die 8XX-Abwandlungen z. B. M 850 mit Vermeil-Kappe und schwarzem Corpus.

Viele Grüße
Thomas Baier
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esp
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Beitrag von esp »

Thomas Baier hat geschrieben:Die 14 K Federn sind sehr beliebt, da flexibler als die 18 K. Sie wurden reihenweise aufgekauft von US-Federnachbearbeitungs-Firmen zur Nachbearbeitung der großen M 800 nach flexibel. Dafür sind die 18 K Federn nicht geeignet (zu weich; bitte weich nicht mit flexibel verwechseln).
Hallo Thomas,

wo kann ich Informationen / Erklärungen über diese Fachbegriffe finden?

Ich würde nämlich einer flexiblen Feder auch das Attribut weich zuordnen - nach theoretischem Nachdenken, das ja mit der Praxis oft nicht viel zu tun haben muss :?
Auf Wiederlesen ...
Edi
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Edi,

"um Himmels Willen, nein" (sorry), eine flexible Feder hat nichts mit einer heute üblichen elastischen Goldfeder zu tun. Weiche Federn schwingen und das wird vielfach heute unter Goldfeder-typisch weich empfunden und angeboten.

Eine typische weiche Feder hat z. B. ein Parker Sonnet mit Goldfeder, machen Pelikane (sehr unterschiedliche Federn im Laufe der Produktionsjahre!), der Lamy 2000 trotz kleiner halbverdeckter Feder, Stipulas. Ansonsten dominieren vielfach rigide Federn bei MB, Cross, Caran d´Ache, Parker im Duofold, ganz typisch heutige Waterman. Natürlich gibt es viele andere Beispiele.

Flexible Federn erlauben hingegen durch das Auswalzen der Feder und die Bearbeitung der Federschenkel eine Strichvariation abhängig vom Federdruck und eine Farbvariation (sog. Schattierung), die in alten Schriften auch häufig als Ergebnis zu sehen sind. Aufgrund der schnellen Zeit und der Hektik und weil vermutlich wenige im Laufe der letzten 50 Jahre an einer persönlichen Schriftentwicklung interessiert waren, sind diese Federn völlig verschwunden. Während es bei Federn in den 20er und 30er Jahren noch üblich war, solche Federn massenhaft anzubieten (berühmt sind beispielsweise bis zum Schluß die amerikaneischen Waterman), sind diese in den 50ern schon nicht mehr Mode gewesen. Mit den rigiden Federn von Sheaffer und Parker und schließlich mit den verdeckten Federn beginnend mit dem Parker "51" hatten sich diese Federn im Verlauf der 50er auch in Deutschland überlebt. Typische Vertreter waren neben MB und Pelikan, Soennecken, Kaweco, Osmia (um nur die wichtigsten zu nennen), natürlich auch die Italiener. Diese flexiblen Federn sind stets 14 K Goldfedern, die 18 K sind aufgrund der Weichheit des Materials nicht "rückfedernd" genug.

Die Flexiblen sollten nicht in den Himmel gehoben werden, aber in Verbindung mit den guten Ebonit-Tintenleitern machen sie halt den Reiz des Schreibens mit einem klassischen Füllfederhalter aus. Die Schriftentwicklung können solche Federn mit ihrer Exaktheit unheimlich fördern. Umgekehrt sind die harten Nägel als Rollerball-Ersatz (Verzeihung) häufig einfach praktischer und die Federn weniger empfindlich. Denn harten Druck können die Flexibles nicht vertragen.

Weitere Informationen gibt es auch unter enter-net.de in der Bibliothek und bei nibs.com.

Viele Grüße
Thomas Baier
Werner Ohl

Federn

Beitrag von Werner Ohl »

Ich habe eine ergänzende Frage:

Ich habe in diesem Plenum schon
öfter gelesen, dass die Federn des
alten M-800 besser als die des neuen
Modells seien. Wodurch unterscheiden
sie sich - abgesehen von der Wertigkeit
des Goldes? Welche optischen
Unterschiede kann man ausmachen?

Kai
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esp
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Wohnort: Purkersdorf

Beitrag von esp »

Thomas Baier hat geschrieben:Flexible Federn erlauben hingegen durch das Auswalzen der Feder und die Bearbeitung der Federschenkel eine Strichvariation abhängig vom Federdruck und eine Farbvariation (sog. Schattierung), die in alten Schriften auch häufig als Ergebnis zu sehen sind.
Hallo Thomas,

ich glaube, jetzt hab' ich's verstanden :) Danke!
Auf Wiederlesen ...
Edi
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