Pelikan Stola III

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Haptograpsus
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Pelikan Stola III

Beitrag von Haptograpsus » 26.05.2019 16:53

Der Füller sah ganz interessant aus und kostete mit 20 € nicht die Welt. So habe ich mir vor 3 Jahren einen gekauft und gelegentlich, zwischendurch benutzt.

Die Feder schreibt hervorragend, auch aus meiner pingeligen Sicht. Völlig tadellos, ohne Aussetzer, keine Anschreibschwierigkeiten und das auf wirklich jedem Papier.

Der Tintenverbrauch ohne Schreiben, also die Verdunstungsrate ist jedoch stark auffällig und bei nur gelegentlichem Schreiben nicht mehr akzeptabel. Der Verbrauch macht mich zwar nicht zum armen Mann, aber er ist ärgerlich und lästig. Stehend im Becher trocknete der Stola nach 2 Wochen ein, liegend passierte das nicht.

Der Füller ist lackiert. Das verleiht ihm einen schönen seiden-matten Glanz. Allerdings hält der Lack dem Anfassen des Füllers nach einer gewissen Zeit nicht stand und bildet Poren, die sich mit Schmutz vollsetzen, dachte ich zunächst. Nachdem ich eine Makroaufnahme machte, schien es sich aber um Rost zu handeln. Jedenfalls sieht es siffig aus.

Ich werde ihn jetzt leer schreiben, reinigen und dann einmotten.
Für mich habe ich ihn in Ebola umgetauft.
Mein Fazit: Nettes Teil, aber nur bedingt praxistauglich

Gruß Helmut

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Balou
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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von Balou » 26.05.2019 18:02

Die Feder schreibt gut, kann ich so bestötigen. Verbrauch bzw. die Verdunstungsrate habe ich nicht verfolgt. Ist ein Füller
der bei mir nur Gelegentlich im Gebrauch ist. Der Schaft besteht aus lackiertem Messing. Die Kappe ist aus Aluminium. Hat dadurch ein angenehmes Gewicht. Diese Ausblühungen wie bei dir auf dem Foto habe ich nicht. Spekulieren würde auch auf einen Materialfehler beim lackieren oder Kontakt mit einem aggressiven andern Medium. Auch bei "nur" 20 Euro finde ich das ärgerlich.

Balou

SpurAufPapier
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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von SpurAufPapier » 26.05.2019 18:59

Haptograpsus hat geschrieben:
26.05.2019 16:53

Ich werde ihn jetzt leer schreiben, reinigen und dann einmotten.

Gruß Helmut
Bevor Du ihn (endgültig) einmottest oder entsorgst, stelle ihn hier in die Tauschbörse. Ich habe eine Schwäche für Füller, die hervorragend schreiben, aber so abgeratzt und billig sind, dass ruhig noch ein paar Kratzer bei der Benutzung dazukommen können.
Grüße
Vikka

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Haptograpsus
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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von Haptograpsus » 26.05.2019 19:57

SpurAufPapier hat geschrieben:
26.05.2019 18:59
Ich habe eine Schwäche für Füller, die hervorragend schreiben, aber so abgeratzt und billig sind, dass ruhig noch ein paar Kratzer bei der Benutzung dazukommen können.

Du bist also ein "Write a Wreck" Fan. Von der Bekenner-Richtung hatte ich noch nichts gehört.

Mit Einmotten meinte ich nicht "dem Verfall in einer dunklen Ecke überlassen", sondern nur die Entnahme aus meinem aktiven Schreibtisch Pool von z.Zt. 23 Füllern, der sowieso etwas reduziert gehört. Der wird trocken gelegt und kommt in eine Füllermappe. Schließlich habe ich zu dem Füller eine dreijährige Beziehung aufgebaut. Wegwerfen oder Verkaufen kommt daher für mich nicht in Frage.

Gruß Helmut

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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von SpurAufPapier » 26.05.2019 20:39

Haptograpsus hat geschrieben:
26.05.2019 19:57
SpurAufPapier hat geschrieben:
26.05.2019 18:59
Ich habe eine Schwäche für Füller, die hervorragend schreiben, aber so abgeratzt und billig sind, dass ruhig noch ein paar Kratzer bei der Benutzung dazukommen können.
Du bist also ein "Write a Wreck" Fan. Von der Bekenner-Richtung hatte ich noch nichts gehört.

Gruß Helmut
:D
Die neuen, schönen sind mir immer zu schade zum Mitnehmen (die könnten ja Gebrauchsspuren bekommen und sind dann "entjungfert"), ich muss mich dazu immer überwinden, sie nicht nur am Schreibtisch zu benutzen. Bestes Beispiel ist mein Kaweco AC Sport. Geboren zum Unterwegs-Hosentaschen-Füller, hat er seine samtig ausgekleidete Blechbox noch nie verlassen, außer zum Schreiben, und wurde jedesmal sofort zurückgelegt. Sind sie dagegen schon zerkratzt, ist die Hemmung weg - ob 20 Mikrokratzer oder 30, macht wirklich keinen Unterschied mehr.

23 Füller, die reduziert werden müssen...
Ich hatte schon mehr gleichzeitig befüllt :o
Ich muss mich dringend einschränken, aber die Diät-Challenge ist ja bereits gestartet.
Behalte ruhig Deinen Stola, ich brauche wirklich keinen neuen Füller... ich brauche keinen neuen Füller... ich brauche keinen neuen Füller... :twisted:
Grüße
Vikka

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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von Staandr » 12.10.2019 13:45

Balou hat geschrieben:
26.05.2019 18:02
Die Feder schreibt gut, kann ich so bestötigen. Verbrauch bzw. die Verdunstungsrate habe ich nicht verfolgt. Ist ein Füller
der bei mir nur Gelegentlich im Gebrauch ist. Der Schaft besteht aus lackiertem Messing. Die Kappe ist aus Aluminium. Hat dadurch ein angenehmes Gewicht. Diese Ausblühungen wie bei dir auf dem Foto habe ich nicht. Spekulieren würde auch auf einen Materialfehler beim lackieren oder Kontakt mit einem aggressiven andern Medium. Auch bei "nur" 20 Euro finde ich das ärgerlich.

Balou
Es ist für mich schwierig zu glauben das diese "Drawbacks" wegen der Füller kommt. Ich würde mich fragen. Ist deine Füller in der Sonne, nahe am Fenster aufgestellt, von Lampen oder anderen Heizkörpern aufgewärmt. Ist da kondensieren wegen große Temperaturunterschiede Tag und Nacht. Ein teurer Füllfeder hielt dass vielleicht besser aus, aber macht zum ende manchmal größere ärger wen es nimmer schreibt. Vielleicht kann ein strategisch aufgestelltes Blumentopf oder Vase helfen ? :idea:

Ståle

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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von lobstergirl » 23.01.2020 9:45

Ich habe gestern einen Stola in der Frankfurter Filiale der Galeria Kaufhof abgegriffen... für 7,99€! Eigentlich hatte ich nur fragen wollen, was das für ein Modell da neben dem Pura ist, weil mir der silberne Schreiberling völlig unbekannt war, und da sagte die nette Verkäuferin, das sei ein "Stola" und der sei, "warten Sie bitte kurz, ah ja, im Preis reduziert auf 7,99". Da habe ich ein paar kleine Kringel gemalt, um zu schauen, wie er in der Hand liegt, und ihn ohne weiteres Testen eingesackt.

Heute Abend nun werde ich einen Brief damit schreiben, mal sehen, wie er sich da macht. Außerdem bin ich gespannt, ob er auch die Tinte bei Nicht-Verwendung "verdunstet" und ob er ebenfalls Pickel bekommen wird.
--Silvia

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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von Haptograpsus » 27.01.2020 16:42

Silvia,

dann viel Spaß mit dem Füller. Meine Erfahrung muss ja nicht auf die anderen Exemplare zutreffen.

Die Sache hört sich nach Ausverkauf zum Selbstkostenpreis an. Eine schnelle Kontrolle beim Fluß ergab gar keine Füller mehr, nur die Kuliversion, in der Bucht noch ein Angebot zum bisherigen Preis neben sehr vielen Angeboten zur Ausführung als Kugelschreiber.

Gruß Helmut

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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von lobstergirl » 30.01.2020 12:04

Haptograpsus hat geschrieben:
27.01.2020 16:42
Silvia,
dann viel Spaß mit dem Füller.

Vielen Dank, Helmut! Also das Schreiben ist schon mal einwandfrei, ich habe in den letzten Tagen etwa 10 DIN A4-Seiten damit geschrieben und den Füller aktuell als "Büro-Füller" mit auf der Arbeit. Bis jetzt habe ich keine Beanstandung, weder vom Tintenfluss (durchschnittlich) noch vom Schreibverhalten (Feder gleitet angenehm). Befüllt ist der kleine Silberling mit Diamine/Imperial Blue (Patronen).
Haptograpsus hat geschrieben:
27.01.2020 16:42
Meine Erfahrung muss ja nicht auf die anderen Exemplare zutreffen.
Deiner sieht aber auch wirklich gruselig aus, als hätte er einen Hautausschlag. Sollte sich etwas ähnliches bei meinem ergeben, gebe ich die Info hier durch.
Haptograpsus hat geschrieben:
27.01.2020 16:42
Die Sache hört sich nach Ausverkauf zum Selbstkostenpreis an. Eine schnelle Kontrolle beim Fluß ergab gar keine Füller mehr, nur die Kuliversion, in der Bucht noch ein Angebot zum bisherigen Preis neben sehr vielen Angeboten zur Ausführung als Kugelschreiber.
Gruß Helmut
Ich habe beim Forschen im Netz auch nicht wirklich viel dazu gefunden und die wenigen Besprechungen sind eher verhalten. Vermutlich, weil a) es nur eine Federstärke gibt (M) und b) sich die Kappe nicht aufstecken lässt. Das macht den Füller natürlich im Vergleich zu beispielsweise den Lamy Safari- und AL-Modellen nicht sehr attraktiv, und Menschen mit größeren Händen als ich wird er rein größentechnisch dann auch nicht gefallen. Für mich passt er so, wie er ist, und für den lächerlichen Preis, den ich noch zahlen musste, habe ich eh nix zu meckern :D
--Silvia

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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von Pelle13 » 30.01.2020 17:44

Ein freundliches Hallo in die Runde,

auch ich habe mir damals, als sie neu auf den Markt kamen, einen Stola III Füller gekauft, weil ich kleine, handliche Füller mit einem guten Gewicht sehr gerne mag und weil mir das Metall als relativ robust erschien.
Mein Füller wurde seitdem ich ihn habe, regelmäßig aber nicht ständig benutzt. Er steckte meist in meiner Konferenzmappe und war von daher weder direktem Sonnenlicht, noch stark schwankenden Temperaturen oder Feuchtigkeit ausgesetzt. Auch habe ich ihn zu Reinigungszwecken nie länger ins Wasser gelegt (den Schaft schon mal gar nicht!).
Trotzdem zeigen sich auch an meinem Stola III schon seit einiger Zeit ähnliche Pusteln am Schaft, wie bei Helmuts Stola III. Mir ist nicht klar, woran dies liegen kann und vor allem ist mir nicht klar, warum diese Pusteln nur als ein etwas 1-2cm breiter Ring um den Schaftbereich auftreten, der direkt ans Kappenende anschließt. Schade, ich mag den Stola III immer noch gerne, aber ein Handschmeichler ist er so nun wirklich nicht mehr.

Liebe Grüße,
Dagmar

PS: Sorry für das schlechte Bild, aber hier in Hamburg wird es seit Tagen nicht mehr richtig hell.

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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von lobstergirl » 30.01.2020 20:27

Interessant. Ein Füller, der zu Allergien neigt. Ich werde das beobachten...
--Silvia

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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von Joe Schlendrian » 01.02.2020 7:57

Guten Morgen,
ich hatte das selbe Problem mit hochglanz lackierten Füllern und zwar auch immer im Bereich, wo der Daumen zum Aufdrücken der Kappe ansetzt aber nur solange Handcrem im Spiel war!!!
Seit ich, wenn ich die Hände eincreme, diese in Handschuhe stecke, hat sich dieses Problem, auch bei den als Ersatz beschafften, also selben Füllern, nicht wiederholt.
Handcreme und Lacke haben oft ja die selbe Basis und können auch wie Lösungsmittel wirken.
Das ist keine wissenschaftlich bewiesene Erkenntnis eher als denkanstoss zu werten.

Gruss Joe

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Re: Pelikan Stola III

Beitrag von Haptograpsus » 02.02.2020 18:07

Mich erinnert diese Erscheinung sehr an meine Erlebnisse, die ich mit zwei Auto Modellen eines schwäbischen, sogenannten "Premium" - Herstellers hatte, die ich neu gekauft und immer bestens gepflegt hatte.

Bei dem Hersteller hat sich im Bad der Kathodischen Tauchgrundierung das "Bazillus Burkholderia cepacia" eingenistet, dessen Stoffwechselprodukte dafür sorgen, dass die Haftwirkung des Lacks auf der Grundierung sich nicht so verhält, wie es sein sollte. Nach einigen Jahren, treten plötzlich und erst unbemerkt Blasen von innen unter dem Lack auf, die irgendwann einmal aufplatzen. War das Bad frisch, hat man das Problem nicht, war es älter, hat man das Problem. Näheres findet man in dieser Dissertation:
https://elib.uni-stuttgart.de/bitstream ... ehring.pdf

Ganz ähnlich sieht das beim Stola aus, nur kleiner. Wie beim Auto führt die Zufuhr von Feuchtigkeit und Wärme zum unerwünschten Effekt. Ich vermute daher, dass es sich um einen ähnlichen Effekt handelt.

Gruß Helmut

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