Optimale Wartung von Pelikan Füllern

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Secans
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Optimale Wartung von Pelikan Füllern

Beitrag von Secans » 18.07.2019 17:05

Hallo zusammen,

meine Füllersammlung hat sich mittlerweile ordentlich vergrößert und da ich sehr viel für die Uni schreiben muss, werden viele meiner Füller regelmäßig genutzt.

Nun stellt sich mir die Frage, wie ich meine Füller optimal warten kann. Bislang achte ich darauf, dass ich nach Möglichkeit nur eine Farbe pro Füller nutze und 2x im Jahr reinige ich jeden Füller mit klarem Wasser. Dazu schraube ich die Feder aus, baue diese ander nicht auseinander. Mit den Tintenresten hinterm Kolben lerne ich zu leben und ansonsten mache ich nichts. Dachte, das sei ausreichend. Mehr wird von Pelikan ja auch nicht empfohlen.

Alle Füller sehen auch gut aus, aber mit der Zeit sind so gut wie alle Kolben schwergängig geworden. Teilweise sehr schwergängig. Im Netz habe ich gelesen, dass Silikon abhilfe schaffen soll. Nachdem ein solcher Internettipp aber bereits tödlich endete für einen meiner Schätze (ich hab wirklich keine Ahnung von Chemie und kann daher leider die Tipps nicht filtern), wollte ich hier nochmal fragen, was ihr mir raten könnt? Mit dem schwergängigen Kolben einfach zu leben stelle ich mir auch nicht so gut für die Plastikteilchen vor und es nervt auch einfach.

Problematisch sind auch angelaufene Beschläge - wie kann man diese pflegen? Ich habe Glanol und ein Silberputztuch da, aber ob das so gut ist?

Desweiteren würde mich interessieren, wie ihr eure Füller so pflegt. Baut ihr die Kolben aus? Die Feder auseinander? Oder ist euch das auch zu risikoreich?

Es handelt sich bei mir um die Modelle: 400er aus verschiedenen Jahrzehnten, M250 Old Style und alte 120er.

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Edelweissine
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Re: Optimale Wartung von Pelikan Füllern

Beitrag von Edelweissine » 18.07.2019 17:23

Moin!
Schau mal hier:
viewtopic.php?f=3&t=14892&p=139881&hili ... er#p139881
Manchmal ist die Suchfunktion oben rechts Gold wert ;) .
Gruß,
Heike

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Strangebird
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Re: Optimale Wartung von Pelikan Füllern

Beitrag von Strangebird » 18.07.2019 17:42

Hallo Sandra,

der Kolben meines M805's ging auch ein wenig schwergängig. Ich habe das dann genauso wie im obenstehenden Link beheben können: den Füller zuerst mit Wasser spülen, dann die Feder rausdrehen und noch einmal mit Wasser spülen und trocknen lassen. Dann den Kolben nach hinten drehen, ein ganz kleines bisschen Silikonenfett auf einem Holzstäbchen tun und dann ganz nahe am Kolben ringsum im Schacht anbringen. Aber nur ganz wenig Fett benutzen! Dann den Kolben ein paar Mal nach unten und wieder hoch drehen. Schon bald müsste sich der Kolben viel leichtgängiger bewegen lassen. Wenn nicht, die Prozedur wiederholen mit einem bisschen mehr Fett. Abschließend noch einmal gut spülen und die Feder wieder befestigen.

Hier kann man noch mehr gute Tipps zur Wartung von Pelikane finden: https://thepelikansperch.com/category/how-tos/

Gruß Marc

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desas
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Re: Optimale Wartung von Pelikan Füllern

Beitrag von desas » 18.07.2019 18:32

Die Leute von Pelikan haben Rizinusöl als Schmiere empfohlen
Beitrag in schwarz: desas als Füllerfreund - Beitrag in grün: desas als Moderator

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Gerhard Bronner

agathon
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Re: Optimale Wartung von Pelikan Füllern

Beitrag von agathon » 18.07.2019 19:39

Bei den modernen Füllern sollte gelegentliches Spülen mit Wasser ausreichen, das Federaggregat muss dafür nicht herausgeschraubt werden. Ist der Füller älter und hat eine Korkdichtung, sollte er möglichst dauerhaft betankt und in Gebrauch sein oder mit Wasser befüllt gelagert werden, damit die Dichtung nicht spröde wird.

Grüße

agathon

ulrich1904
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Re: Optimale Wartung von Pelikan Füllern

Beitrag von ulrich1904 » 18.07.2019 21:58

Beim Reinigen von Füllhaltern aller Art habe ich sehr gute Ergebnisse
mit der Verwendung von destilliertem Wasser erzielt.

Nach der Reinigung mit normalem Leitungswasser (es sollte weich sein)
den Füller über Nacht in ein Glas mit destilliertem Wasser stellen.
Da kommen noch so manche Tintenpartikel raus.

thobie
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Re: Optimale Wartung von Pelikan Füllern

Beitrag von thobie » 19.07.2019 1:40

Ich nutze für das Schmieren der Kolben (aber auch nur, wenn die wirklich schwergängig sind) Silikonfett, das auch für die Brüheinheiten für Kaffeevollautomaten oder für Zapfhähne gebraucht wird.

Wichtig ist hier die Menge. Weniger ist mehr. Ich tippe immer nur mit einen Zahnstocher an das Fett. Der braucht nur hauchdünn an der Spitze überzogen sein. Und damit streiche ich einmal in Kolbennähe über die Wandung. Kolben dann einmal herunter und wieder herauf drehen. Und es sollte funktionieren.

Viele Grüße
Thomas

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Tenryu
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Re: Optimale Wartung von Pelikan Füllern

Beitrag von Tenryu » 19.07.2019 13:04

Man kann Silikonfett oder auch Silikon-Öl (Dimethicone) verwenden. Ich denke, letzteres ist für Kolben sogar besser als das Fett. Rhizinus-Öl hat allerdings den Vorteil, daß man es leichter entfernen kann (z.B. mit Geschirrspülmittel), falls man zuviel genommen hat oder es an Stellen gelangt, wo es nicht hingehört.

Grundsätzlich würde ich einen Füller so wenig als möglich auseinander nehmen und beim Schmieren ist weniger mehr. (Haftet zu viel Schmiermittel an der Innenwand des Tintenbehältes kann es passieren, daß die Tinte nicht mehr von allein fließt und sich Luft- bzw. Tintenblasen bilden. Das ist vor allem bei Konvertern ein Problem, weshalb da oft ein kleines Metallteil, oder Kugel enthalten ist.)

Einige Tintenhersteller (z.B. Noodler's) werben mit schmierenden Eigenschaften ihrer Tinten. Verwendet man diese, bleibt der Kolben dauerhaft geschmeidig. Ob es hilft, kann ich nicht sagen. Vielleicht hat jemand anderes hier diesbezüglich Erfahrungen sammeln können.

Secans
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Re: Optimale Wartung von Pelikan Füllern

Beitrag von Secans » 21.07.2019 9:12

Vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten.

Ich habe mich für das schmieren für raffiniertes Rizinusöl entschieden. Dies muss ich zwar öfter anwenden, dafür kann ich aber nicht viel falsch machen wie bei Silikonfett oder Silikonöl - meiner Recherche zufolge. Damit fühle ich mich für den Anfang besser beraten.

Habt ihr vielleicht noch einen Tipp für mich in Bezug auf angelaufene Beschläge? Ich hätte Glanol und ein Silberputztuch da, bin mir aber nicht sicher, ob ich dem Material damit langfristig nicht nur mehr schade und die Wirkung ehr kurzfristig wäre. Vorallem der untere Kappenring ist betroffen. Gelegentlich auch die Schnalle.

Viele Grüße

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Tenryu
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Re: Optimale Wartung von Pelikan Füllern

Beitrag von Tenryu » 21.07.2019 16:17

Ich würde mich da sehr zurückhalten. Die Vergoldungen sind sehr dünn. Mit Poliermittel kann man die sehr schnell abschleifen. Ich würde nur ein feuchtes Tuch (evtl. Microfasertuch) nehmen. Fettschlieren kann man mit etwas verdünntem Alkohol (nicht auf Ebonit, Zelluloid anwenden!) leicht abwischen. Ein Silberputztuch könnte vermutlich auch gehen.

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