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von absia » 22.01.2009 22:33
Hallo zusammen!
Thomas hat in vielen, will sagen: den meisten Punkten sicher Recht. Selbst was die B-Federn angeht, mag wohl auch seine Theorie stimmen, aber mit meinen Erfahrungen ist sie nicht in Einklang zu bringen! Die meisten Halter meines Bestandes haben B-Federn, weil sich M- und vor allem F-Federn mit meiner Art zu schreiben nicht vertragen. Alle (!), mit Ausnahme eines vertrackten Waterman Liaisons, über den wir uns ja längstens in diesem Forum ausgetauscht haben, schreiben satt, gleichmäßig und ohne (!) jegliches Anschreibproblem, sofern man seinen Füller nicht minutenlang unbekappt in der Hand hält oder wochenlang unbenutzt herumliegen lässt. Ich habe im Gegenteil erst heute wieder bei einem Waterman "Laureat", einem Füller, den ich seit vielen Jahren sehr schätze und der einer meiner wenigen mit einer F-Feder ist, den ich gerne in die Hand nehme, festgestellt, dass Füller umso eher zum vorschnellen Eintrocknen und damit zu Anschreibzicken neigen, je feiner oder flacher (Italics) eine Feder ist, während die Rundkornfedern diesbezüglich unanfälliger zu sein scheinen, weil sich der Tintensaft gleichmäßiger, satter und großflächiger um das Schreibkorn herum verteilt, sodass eigentlich immer irgendein Auflagepunkt die Tinte zum Fließen bringen kann.
Im Übrigen ist das nicht alleine mein Erfahrung: Leute in meiner näheren Umgebung, die - wie ich - handschriftlich viel korrigieren müssen und daher öfter innehalten müssen, ohne jeweils die Kappe aufzustecken, wollen immer häufiger breitere Federn haben, weil diese zum einen weniger kratzanfällig sind und zum anderen weniger eintrocknungsgefährdet, was soviel heißt wie anschreibzickig. Nichts ist beim Korrigieren optisch verheerender, als einen Füller zwei- oder dreimal ansetzen zu müssen, um endlich einen Federstrich zum Laufen zu kriegen. Man trifft nie dreimal den gleichen Punkt beim Ansetzen, sodass die Korrektur hinnach aussieht, wie aufs Papier gepopelt. Dann darf ich nämlich auch über Schülers Handschrift nicht mehr meckern!
Wenn eine B-Feder also notorisch Zicken macht, ist sie ein Fall für den Service, weil dann entweder etwas mit dem Federschliff nicht stimmt, was sich durchaus im Micronbereich abspielen kann, was für den Do-it-Yourselfer selbst unter der Lupe nicht mehr zu erkennen ist, oder der Tintenleiter nicht genügend Nachschub liefert. In so einem Fall also unbedingt einschicken! Ich habe selbst erst gestern wieder zwei Füller zum Pelikanservice geschickt, die allerdings langjährige Schreibdienste geleistet haben und nun einmal ein bisschen Kundendienst brauchen.
Grüßle
Peter
"Du bist, wie du schreibst!" (Alfons Lüke)