M200 Kappe verschmutzt - normal?

[Dan]

Hallo, ich hoffe ihr könnt mir helfen. Falls es das Thema schon gibt und ich es nur nicht gefunden habe, würde ich mich über einen entsprechenden link freuen.

Folgendermaßen: Vor der gestrigen Neubetankung (meine zweite bisher) habe ich den Füller gründlich gereinigt, diesmal auch die Kappe.

Dabei sind mir erschreckende Mengen schwarzem „Schlonz“ entgegen gekommen. Es ist ein gebrauchter; der Füller selbst ist in tadellos sauberem Zustand angekommen, aber scheinbar hat der Händler beim Aufbereiten die Kappe vergessen.
Nach dem Durchspülen hat dann trotz Abtrocknen mit Küchenpapier immer mehr schwarz oben am Ring vom Clip durchgesuppt, bis ich herausgefunden habe, wie man die Kappe komplett zerlegt. Da hat sich einiges an halb verkrustetem, dickflüssigem Tintenschleim entfernen lassen. Danach war dann wieder alles in Ordnung.

Erstmal: Ist das normal, dass die Kappe oben nicht ganz dicht ist?

Heute habe ich festgestellt, dass sich auch von der aktuellen Tinte etwas im Deckel ansetzt.
Nicht so viel dass es rausläuft oder schmiert, aber ausreichend, dass das reingesteckte zusammengerollte Küchenpapier an der Spitze einen nassen Tintenfleck hatte.
Auch da, ist das normal, dass die Feder etwas Tinte verliert?

[TomSch]

Hallo.

Eine mögliche Antwort heißt eindeutig "Jein!"
Wenn du die Kappe gründlich gesäubert und trocknen lassen hast, kann die Ursache nur am Füller selbst liegen.
Folgende Optionen können sein:
- nicht genügend festgedrehtes Federaggregat ( Feder und Tintenleiter sind auf einem Federring montiert und bilden so eine "Einheit", die - gegen den Uhrzeigersinn - herausgeschraubt werden kann. Wenn diese Einheit zu lose ist, suppt Tinte nebenher, z.B. in die Kappe. );
- die Tinte ist sehr leichtflüssig und neigt generell zum Schmorzen;
- die Kolbendichtung ist defekt oder undicht, dadurch gerät Luft in den Tintentank und drückt Tinte hinaus;
- irgendwo befindet sich ein Riss im Korpus, durch den Luft in den Tintentank gerät und Tinte hinausdrückt.

Ich gehe in einem solchen Fall immer zunächst von Möglichkeit 1 aus.
Tschö, Thomas

[Darwin666]

Neben einem Riss im Korpus könnte auch der Federring selbst einen Riss haben. Das hatte ich schon mehrfach, jedoch nur wenn der Ring komplett aus Kunststoff war. Neuere Ringe sind zum Teil aus Metall, da hatte ich bisher keine Probleme.

Liebe Grüße
Peter

[Dan]

Danke schonmal.
Risse kann ich nirgends erkennen, aber das sagt jetzt erstmal noch nichts. Am Griffstück habe ich keinerlei Tintenreste und auch immer saubere Pfoten nach dem Schreiben.
In der Kappe schau ich nachher nochmal, ob wieder was nachgekommen ist. Wie schon erwähnt, es war nicht viel beim letzten Mal.

- nicht genügend festgedrehtes Federaggregat

Gut möglich. Ich hatte die Feder zur Reinigung abgeschraubt. Vielleicht bin ich da noch zu vorsichtig und zaghaft. Werde nachher mal ganz sanft nachdrehen. Aber dann müsste ja eigentlich auch was am Griffstück landen, oder?

- die Tinte ist sehr leichtflüssig und neigt generell zum Schmorzen;

Möglich. Ist die Walden Pond von H.D.Thoreau. Die fließt meiner Wahrnehmung nach deutlich reichlicher und nasser aus der Feder als die beiden, die ich davor drin hatte (war doch schon das dritte Tanken, da hatte ich das Königsblau vom Anfang komplett verdrängt).

- die Kolbendichtung ist defekt oder undicht, dadurch gerät Luft in den Tintentank und drückt Tinte hinaus;

Interessante Theorie. Mir kommt das alles dicht vor, aber ich kenne mich damit bisher auch nur minimal besser aus als mit Kühlanlagen in Atomreaktoren. Gibt es einen Trick, um das zu prüfen?

Neben einem Riss im Korpus könnte auch der Federring selbst einen Riss haben.

Welches Teil ist denn der Federring? Da wo das Gewinde für das Federaggregat ist?

[TomSch]

Tach.

wenn du das Federelement herausschraubst, ist der Federring, DER Ring, der die Feder auf dem Tintenleiter fixiert (hatte ich oben schon getippt).
Wenn du letztens das Federelement zum Reinigen herausgeschraubt hattest, wird das der Grund für die Leckage sein.

Tüss, Thomas

[tinte&feder]

Erstmal: Ist das normal, dass die Kappe oben nicht ganz dicht ist?

Die kleine Innenkappe dichtet nur den Bereich direkt um die Feder ab und sitzt auf dem vorderen Ende des Schafts - mit der Zeit kann sich aber auch mal Tinte zwischen Innenkappe und Kappe sammeln und trocknen, spült man nun die Kappe mit Wasser aus, dann kann alte Tinte auch an anderen Stellen entweichen und das hat erstmal nichts mit der Dichtigkeit des Füllers bei normalem Gebrauch zu tun. Ist die Grundreinigung beendet und alles wieder trocken sollte auch alles wieder gut sein.

Viele Grüße
Kristof

[Dan]

Danke euch allen!
Als ich vorher nochmal geschaut habe, war alles sauber. Ich werde das weiter beobachten.

[bebna]

Die kleine Innenkappe dichtet nur den Bereich direkt um die Feder ab und sitzt auf dem vorderen Ende des Schafts - mit der Zeit kann sich aber auch mal Tinte zwischen Innenkappe und Kappe sammeln und trocknen, spült man nun die Kappe mit Wasser aus, dann kann alte Tinte auch an anderen Stellen entweichen und das hat erstmal nichts mit der Dichtigkeit des Füllers bei normalem Gebrauch zu tun. Ist die Grundreinigung beendet und alles wieder trocken sollte auch alles wieder gut sein.

Das ist bei mir stark der Fall, da hat sich Tinte angesammelt, was beim ausspüllen manchmal dafür sorgt das wieder viel Farbe aus der Kappe rauskommt, da manche Tinten schon sehr hochdosiert sind und kein Problem hat das Spülwasser zu färben. Das sieht dann viel schlimmer aus als es eigentlich ist.

Solange die ganze Feder nicht voll gesaut ist, muss man sich hier keine Sorgen machen von wegen Dichtigkeit oder Risse, nen Tropfen ist ganz Normal, besonders nach frisch füllen.