Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

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G_Paesold
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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von G_Paesold » 08.07.2009 10:14

Hallo Christof

Freut mich, dass es bei dir auch so gut funktioniert hat! So ein Forum ist schon eine klasse Sache! 8) Wie sonst könnte man so einfach und schnell Informationen austauschen...

Bin mit meinem 400er immer noch sehr zufrieden, obwohl er noch ein bisschen 'gebastel' braucht, da der Tintenfluss für meinen Geschmack ein wenig dürftig ist.

Beste Grüsse
Günther

Feinmotoriker
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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von Feinmotoriker » 17.07.2010 11:22

G_Paesold hat geschrieben:Hallo Christof

Zunächst mal herzlichen Dank für Deinen Beitrag. Passenderweise habe ich vorgestern meinen ersteigerten, alten Pelikan 400 erhalten und diesen heute mal 'bearbeitet'. Beim Zerlegen hatte ich Hemmungen (und auch nicht die Werkzeuge) um die Mechanik wie von Dir beschrieben auszutreiben. Deshalb habe ich es dann mit Wärme versucht. Normalen Haarföhn genommen auf mittlere Hitze eingestellt, den Stift in die Hand genommen und vorsichtig 'angeföhnt' innerhalb von ein bis zwei Minuten konnte ich die Mechanik rausziehen. Hat super geklappt.
Da Du ja die 'mechanische' Variante empfiehlst, wollte ich gerne fragen, ob Deine Methode Vorteile gegenüber der Wärmemethode hat? Ist die Wärmemethode heikel und habe ich einfach nur Glück gehabt oder hängt das von der persöhnlichen Vorliebe ab.

Übrigens: der alte 400er mit einer OBB Feder ist sensationell zu schreiben und seit heute einer meiner Lieblings-FHs :-)

Beste Grüsse
Günther
Hallo Günther,

ich hoffe, Du liest dies nach über einem Jahr, das zwischen Deinem und meinem Posting liegt. Ich habe ebenfalls nicht die passenden Werkzeuge, um meinen Pelikan 140 zu zerlegen. Deshalb möchte ich jetzt Deine Wärmemethode ausprobieren. Mir geht es hauptsächlich darum, die Feder vom Tintenleiter und die Kolbenmechanik vom Schaft loszulösen. Ich habe da noch ein paar Fragen: Hast Du den Kolben wirklich rausZIEHEN können? Wie nah hast Du dich mit dem Föhn an den Schaft getraut? Ist die Methode auch geeignet, um die Federhülse nach hinten bewegen zu können? (gut, das kann ich auch einfach ausprobieren).

Danke schonmal! :wink:

Viele Grüße

Lennart

PS: Für diejenigen, die es interessiert, hier der Thread, den ich zu dem Thema schon eröffnet hab: http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... =14&t=3662

G_Paesold
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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von G_Paesold » 17.07.2010 13:17

Hallo Lennart

Zunächst mal: seit dem Posting habe ich mit dieser Methode etliche 400er und 140er auseinandergenommen, ohne auch nur einen davon zu zerstören... Also zu 100% erfolgreich 8)
Zu Deinen Fragen:
- Temperatur: Ich verwende einen ganz normalen Haarfön (gemäss Etikette 1800W Leistung) und halte den so zwischen 30 und 50 cm entfernt. Ich habe zur Temperaturkontrolle meine Finger immer dort wo ich 'hinföne'. Das ist natürlich sehr ungenau, aber so mach ich das nunmal...
- Rausziehen: Da habe ich mir Hilfsmittel gebastelt aus einer handelsübliche Zange und einem Druckluftschlauch aus dem Baumarkt. Den Schlauch habe ich über die beiden (wie heissen den die Dinger korrekt) 'Greifer' der Zange geschoben. Damit kann man dann die 'Drehkappe' sehr gut und schonend greifen und mit wohldosierter Gewalt rausziehen. Auch wieder schwierig da eine genauere Beschreibung zu geben, aber wie gesagt, es funktioniert...
- Federhülse: Die Federhülse habe ich eigentlich nie gefönt. Die Federeinheit habe ich jeweils auf den Tintenleiter gestellt und mit eine Plastikpinzette die Hülse nach hintenrunter gedrückt.

Ist schwierig genau zu beschreiben, da ich das alles 'Handgelenk mal Pi' mache und leider auch nicht über die zeichnerischen Fähigkeiten von Christof verfüge. Falls die Beschreibung zu unverständlich ist, lass es ich doch wissen und ich mach mal ein paar Bilder...

Beste Grüsse und gutes Gelingen
Günther

Edit: Habe noch zwei Bilder angefuegt

Feinmotoriker
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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von Feinmotoriker » 17.07.2010 16:31

Hallo Günther,

danke für Deine detaillierte und durchaus verständliche Darstellung! :)

Ich bin vorangekommen: Die Feder habe ich mittels einer Zange und etwas Gewalt vom Tintenleiter trennen und wieder gerade aufsetzen können! :D

Für den Kolben habe ich Deine Methode angewandt - aber 0 Chance. Der sitzt einfach viel zu fest drin. Ich habe sogar noch versucht, den Füller einzuklemmen - ähnlich wie in Christofers Darstellung nur mit einem Tuch statt den Holzschalen - und mit einem Imbus und einnem Hammer den Kolben "rauszukloppen". An dieser Stelle ein großes Lob an Pelikan für die alten Füller, die wirklich ALLES aushalten (ich war wirklich nicht zimperlich). Naja, jedenfalls hat selbst das nichts gebracht und der Kolben blieb stur sitzen, wo er war.

Dann ist mir die Idee gekommen, mal die andere Seite zu bearbeiten. Dazu muss man wissen: Der Kolben ließ sich nicht ganz schließen; Es war also immer ein kleiner (2mm) Spalt zwischen Schaft und Füllknopf. Ich habe nun also den Füller anders herum eingespannt und auf den Füllknopf gehämmert (natürlich wieder mit einem Tuch dazwischen als Puffer). Zu meiner Überraschung klappte das und der Füllknopf lässt sich bis zum Schaft drehen. Aber der Hammer kommt erst noch: Er zieht sogar wieder Wasser!!! :D

Da jetzt noch einige Tinte freigesetzt wurde (Gott weiß, wo die ganze Tinte herkommt), durfte der Füller noch ein paar mal baden gehen. Anschließend wurde er mit blauer Tinte befüllt. Die ersten paar Zeilen schrieb er 1A, danach komischerweise gar nicht mehr. Es gibt nach meiner Ansicht zwei Möglichkeiten, woran das liegt:
1. Ich hab den Hartgummitintenleiter zu oft mit den Fingern berührt, sodass er seine Leitfähigkeit verlor.
2. Das Spülmittel, welches ich mit in das Ultraschallbad gegeben habe, ist schuld.

Außerdem kam aus dem Kolben durch den Füllknopf noch mehr schwarze Tinte (eine Riesensauerei), sodass ich den Füller erst einmal wieder mit der unteren Hälfte in Wasser gestellt habe. Mal sehen wie´s weitergeht. Ich find das ganz spannend. :lol:

Viele Grüße

Lennart

Horpu
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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von Horpu » 17.07.2010 18:54

Hallo Lennart,

ich befürchte Schlimmes.

wenn du einfach hinten auf den Füllknopf geklopft hast ist es möglich daß du ihn nur gesprengt und die 2-3 Windungen aufs Gewinde geklopft, aber nicht die Mechanik verschoben hast. (sonst wäre die andersherum leichter herausgekommen)

Wenn schon hinten beim Füllknopf Tinte rauskommt ist vermutlich die Dichtung bzw der Kolben ( so ein weißliches Plastikteil) kaputt.

Dass er Tinte saugte lag wohl daran daß auch oberhalb des Kolbens noch Flüssigkeit war und so der Unterdruck erzeugt werden konnte.

Geschrieben hat er denke ich mal solange noch Tinte vom Befüllen zwischen Feder und Tintenleiter war, dann nichtmehr.
Du mußt darauf achten -wenn schon zerlegt- daß erstens der Tintenleiter "frei" ist (die feine Rille unter der Feder) also besser noch mal über Nacht "baden" und dann mit der Zahnbürste vorsichtig in Längsrichtung abbürsten. (Ich geh da auch schon mal mit einem Skalpell ran)

Und zweitens daß der Schlitz der Feder zum einen sauber mit dem Tintenleiter fluchtet, wirklich flächig aufliegt (also nicht verbogen ist) und zum anderen auch von der Tiefe richtig positioniert ist. (siehe Günthers Foto oben)
Grüße vom Horst..........

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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von Feinmotoriker » 17.07.2010 19:42

Hallo Horst,

vielen Dank erst einmal für Deine Antwort. Du hast Dir ja wirklich Gedanken dazu gemacht, da wär ich von selbst gar nicht drauf gekommen. Ich hab doch tatsächlich vergessen, den Tintenleiter zu bürsten. Feder und Tintenleiter fluchten gut, aber jetzt wo Du auf Günthers Foto verweist sehe ich, dass die Feder möglicherweise ETWAS zu weit hinten aufliegt. Ich werde da noch einmal nachbessern.

Der Kolben ist für mich sowieso nur noch ein einziges Rätsel. :lol: Was ich übrigens noch gar nicht erwähnt habe: Beim Baden kamen auch zerbröselte schwarze Plastikstücke, die zusammengepuzzelt eine Dichtung ergeben könnten (würde jedenfalls genau auf den Kolben passen; nach getrockneter Tinte sah es nicht aus). Und trotzdem zieht der Kolben Tinte. Und dicht ist er auch. Hinten kommt nämlich eindeutig SCHWARZE Tinte heraus, während der Füller jedoch mit BLAUER Tinte befüllt ist.

Dass ich nicht die ganze Mechanik verschoben, sondern nur den Füllknopf aufs Gewinde gehämmert habe, klingt in der Tat logisch, aber es funktioniert ja. :lol:

Viele Grüße

Lennart

Horpu
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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von Horpu » 17.07.2010 20:08

Versuchen wir's mal mit nem Foto,

So sieht der Kolben des 140ers aus.
P140 Kolben.jpg
P140 Kolben.jpg (16.95 KiB) 9145 mal betrachtet
Grüße vom Horst..........

Feinmotoriker
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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von Feinmotoriker » 17.07.2010 20:45

Dann ist er noch komplett. :D

Horpu
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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von Horpu » 17.07.2010 21:50

Ich würd's nochmal versuchen, "bade" den Füller nochmal über Nacht und morgen nochmal Kolben ganz hochdrehen, Schaft einspannen, erwärmen und mit einem (Ich hab dafür nen alten 4rer Bohrer mit dem Schaft voraus in den Füller) Rundholz oder Eisen die ganze Mechanik raustreiben.
Dann siehst du ja wie der Kolben aussieht und wo die Tinte nach oben in die Mechanik kommt/kam.

Decke aber den Bereich rundum ab, das gibt voraussichtlich eine riesen Sauerei.

Übrigens ist es hilfreich sich die Position des Füllknopfs genau zu merken, wenn alles zerlegt ist und wieder zusammen gebaut werden soll passierts sonst nämlich daß die Mechanik zwar richtig positioniert ist, aber der Knopf noch ein, zwei Millimeter vom Schaft weg ist. (war bei dir ja so)
Oder der entgegengesetzte Fall der Füllknopf ist schon am Schaft angelangt obwohl der Kolben noch nicht in der Endposition ist.
Grüße vom Horst..........

hotap

Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von hotap » 01.02.2011 18:23

Hallo Zollinger,
sowie ein allgemeines Hallo zusammen.

Punkt 6 - „Kolbenmechanik von Vorne nach Hinten heraustreiben“, funktioniert das, wie im Anfangsartikel bildlich dargestellt, auch mit einem M 250er aus den Achtzigern?
Mein vor einiger Zeit erworbener schöner, schwatter 250er, mit prima OBB-Feder – die aber nicht soooo breit schreibt – suppt jetzt auf einmal oben am Kolbendrehknopf. Heißt, da ist etwas nicht dicht.
Und da er, der 250er eigentlich zu schade ist „um inne Ecke zu liegen“, dachte ich mir, versuch es mal mit einer Reparatur… :?

Schon mal vorab ein großes Dankeschön für die Hilfe.

Viele Grüße
Günter

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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von Zollinger » 01.02.2011 20:24

hallo günter

da muss ich dich warnen: genauso hab ich meinen alten 250 geschreddert. die mechanik der neueren pelikan ist nicht nur gesteckt, sondern auch arretiert. die ist ganz einfach nicht zum rausnehmen konstruiert. sehr schade ist das. lass den hammer also stecken...
vielleicht wissen ja noch ausgefuchstere bastler rat?

hotap

Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von hotap » 01.02.2011 21:23

Hallo Zollinger,

puuuuuuuh, da bin ich aber froh, dass ich vorher gefragt und nicht einfach drauflos gekloppt habe. :oops:
Danke dir erstmal für deine Info.

Ja gut, dann werde ich mal meine Fühler weiter ausstrecken und versuchen, ob und wie ich Hilfe bekomme.
Wenn ich etwas höre, melde ich mich.

Viele Grüße
Günter

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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von isegrimmgo » 01.02.2011 21:52

Zollinger hat geschrieben: vielleicht wissen ja noch ausgefuchstere bastler rat?
nooooch ausgefuchstere Bastler - gibts die? (-:
Grüße
Wolfgang

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Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von Autodidakt » 01.02.2011 21:55

Hallo Günter,
hab ein Bild von der Mechanik angehängt, keine Angst, diesen Füller hab' ich nicht deswegen geschrottet (hab' ich geschenkt bekommen).
Gruß Robert

hotap

Re: Pelikan 400 und 140, die grosse Zerlegung

Beitrag von hotap » 02.02.2011 10:08

Hallo Robert,

hast du den Füller schon so auseinandergebaut bekommen – oder hast du das selber gemacht?
Gestern Abend habe ich auch noch allen meinen Stammtischkumpelinen und –kumpel 'ne Mail geschickt und bisher folgende Antwort bekommen: Ich glaube, der 250er ist wie ein 140er oder 400er zu behandeln. Warm machen, und dann nach hinten abziehen. Vorher vielleicht im Ultraschall etwas lösen. Durch den Schaft würde ich es auf keinen Fall versuchen. Aber sicher ist das auch nicht.
Ich bleibe dran und melde, wenn ich etwas NEUES weiß.

Viele Grüße
Günter

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