Pelikan 140 in schlechtem Zustand

[Kima]

Hallo,
Ich habe vor ca 4 Jahren einen Pelikan 140 als Erbstück erhalten, und recht ahnungslos beiseite getan, da ich mit 12 Jahren noch kein Interesse an Füllern hatte. Ich habe ihn neulich mal wiedergefunden, doch das Problem ist, das keine Feder beiliegt und ein großer Riss am hinteren Ende des Füllers erkennbar ist, wodurch ein großer Spalt zwischen dem eigentlichen Hauptteil und dem Endstück entstanden ist, der sich auch beim “ziehen” des Kolbens nicht verringert. Der Riss ist wahrscheinlich dabei entstanden, das zu sehr an der Hinteren Kappe gedreht wurde.
Da ich nicht sonderlich viel Ahnung von Füllern habe, suche ich hier Hilfe. Gibt es noch Hoffnung, bei diesem Exemplar? Wenn ja, wie bekomme ich eine Originalfeder und wie kann ich das Problem mit der Kolbenfunktion lösen? Achso und der vergoldete Ring an der Kappe hat seinen Glanz verloren, aber das ist hier das kleinere Problem.
Schonmal danke im Vorraus.

Pelikan 140

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auseinandergebaut

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großer Riss an hinterer Kappe

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Spalt

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[Wolle_F]

Hallo Kima,
wenn es keine Goldfeder sein muss, kannst Du eine Feder bzw. ein komplettes Federaggregat vom Pelikan M150 einsetzen - 140er Federn kannst Du bei ebay finden (für den Preis einer Feder kann man aber mit Glück auch einen kompletten Pelikan 140 bekommen).

Der Riss ist unschön, könnte aber für die Funktion unerheblich sein, wenn die Verbindung zur Kolbenstange noch fest ist.

Den Spalt wirst Du wohl nur durch eine komplette Zerlegung des Füllers wieder wegbekommen. Ist nicht sehr kompliziert, kann aber auch zum Totalschaden führen.

Glückauf
Wolfgang

[Kima]

Hallo Kima,
wenn es keine Goldfeder sein muss, kannst Du eine Feder bzw. ein komplettes Federaggregat vom Pelikan M150 einsetzen - 140er Federn kannst Du bei ebay finden (für den Preis einer Feder kann man aber mit Glück auch einen kompletten Pelikan 140 bekommen).

Der Riss ist unschön, könnte aber für die Funktion unerheblich sein, wenn die Verbindung zur Kolbenstange noch fest ist.

Den Spalt wirst Du wohl nur durch eine komplette Zerlegung des Füllers wieder wegbekommen. Ist nicht sehr kompliziert, kann aber auch zum Totalschaden führen.

Glückauf
Wolfgang

Okay erstmal vielen Dank für die Antwort,
dann wäre das mit der Feder schonmal geklärt, ich möchte den Stift nämlich erstmal wieder zum schreiben bringen.
Doch ich habe gerade die Kolbenmechanik ausprobiert und durch den Riss rutscht diese Endkappe komplett von der Hülse ab.
Aber dadurch, dass die Kappe so lose ist, habe ich es auch hinbekommen die Kappe spaltfrei "draufzudrehen" und den Riss mit Klebeband verschlossen. Sie sitzt dennoch relativ lose, deshalb würde die Möglichkeit der Zerlegung zumindest interessieren.
Ich habe dazu ein Video auf Youtube gefunden, indem mit einem Metallstab durch vorderen Teil des Füllers auf den Kolben gedrückt wird und sich der gesamte Füllmechanismus nach hinten heraus löst. Ist das der richtige Weg?

Oder ist der Pelikan-Service bei so etwas möglich beziehungsweise empfehlenswert?

Endkappe komplett entfernt

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ohne Spalt

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[duckrider]

Hallo Kima,
ich möchte es kurz und knapp auf den Punkt bringen:
Der 140er ist "wirtschaftlicher Totalschaden", jedweder Reparaturversuch wäre vergebene Müh' und rausgeschmissenes Geld. Der Füllhalter könnte allenfalls von einem sehr netten Forenmitglied in Obhut genommen und überarbeitet werden; selbst dann werden jedoch Kosten entstehen, die den Wiederbeschaffungswert eines 140ers übersteigen.
Der 140 ist ein wunderbarer Füller und mein Lieblingsmodell, aber er wird nicht sehr hoch gehandelt.
Wenn Emotionen/ Erinnerungen an einen geliebten Menschen an dem Füller hängen wäre ein solcher Reparaturversuch evtl. vertretbar, aber wie gesagt nicht preis-würdig.
Ob Pelikan den Füllhalter überhaupt reparieren kann weiß ich nicht, eine Originalfeder werden die aber sicher nicht haben.
Gruß
Thomas

[duckrider]

Sorry, Doppelpost dank schlechter Verbindung...

Ja, das YouTube Video zeigt das Ausdrücken der Mechanik korrekt, gefühlvoll vorgehen!
Gruß
Thomas

[Will]

Hallo Kima,

ich muss Thomas beipflichten, die Restaurierung ist nur rentabel, wenn der Füllhalter einen emotionalen Wert für Dich darstellt. Die Feder kann man in der Bucht finden, allerdings muss man sie auch richtig setzen und einbauen können. Nur wenn es ein vollständiges Federaggregat wäre, ließe sich das sehr einfach machen. Den Drehknopf kann man kleben oder ersetzen. Auch hier wäre besser, wenn man weiß, was man tut, gleiches gilt für das Ausbauen der Mechanik, das richtige Zusammensetzen der selben und den Einbau. Der Füllhalter wird einmal komplett in alle Bestandteile zerlegt und ist damit ein Puzzle. Funktionieren und schreiben wird der Pelikan am Ende nur, wenn alles genau da ist, wo es hingehört und in der korrekten Stellung. Ein Füllhalter ist keine Mondrakete, man muss also nicht studiert haben, um so ein altes Stück wieder in Gang zu bekommen. Es gibt allerdings zwei Unwägbarkeiten. Macht man etwas falsch, funktioniert der 140er im günstigsten Fall nicht. Die Komponenten sind an bestimmten Stellen jedoch empfindlich und so ist es leicht, im ungünstigsten Fall, auch den Rest des Füllers zu zerstören. Darum halte ich Unterstützung nicht für verkehrt. Im Pen-Wiki finden sich Profi-Adressen von Restauratoren, die können und machen das, die Reparatur wird aber nicht günstig. Das einfachste wäre ein/e Bastler/in von einem Füllerstammtisch in Deiner Nähe. Leider findet sich in Deinem Profil kein Standort. Du kannst hier im Forum auch ein Gesuch einstellen, vielleicht hat jemand eine Feder für den 140 günstig abzugeben. Wenn nichts geht, schreib mir eine PN, ich bekomme den Füller wieder hin, aber eine Pelikanfeder habe ich leider nicht zu verschenken.

Herzliche Grüße

Gerd

[Nitschewo]

Wenn es nur um die Instandsetzung geht und nicht um eine Restaurierung, könnte ich evtl. Teile beisteuern. Ich hätte ein Federaggregat aus dem M150 anzubieten (lässt sich in meinen 140 einschrauben) und einen Drehknopf mit Spindel aus dem 120 oder Ibis.

Dann wäre das Erbstück wieder nutzbar, aber eben kein 140 im Originalzustand mehr.

[Michael1967]

Also, wenn Du ihn in der Schublade belässt wird er nie wieder schreiben.
Ich würde den 140er erstmal ein paar Tage in ein Wasserbad legen um evtl. Tintenreste aufzulösen. Dann würde ich mit einem Holzstab (einen Pinsel verkehrt herum zum Bsp.) mit sanftem, aber stetem Druck die Mechanik herausdrücken. Dann schauen ob die Gewindestange noch ganz ist. Dann den Füllknopf kleben (gut ist der Plast Kleber von Uhu). Wenn das alles wieder heile ist zusammenbauen und die Mechanik wieder von hinten einstecken. Vorher natürlich alles schön sauber machen
Der Tip mit dem Federaggregat des M150 ist top!! Es sollte auch das Federaggregat eines 120er passen.
Dann hast Du einen funktionierenden Füller, wenn alles reibungslos läuft. Und einen echten Hingucker noch dazu!!

[Michael1967]

In der Bucht bietet gerade jemand Federaggregate für den 140 an. Vielleicht ist da ja was dabei. Kosten dann aber Minimum 72,- Euro mit Versand

[Zoidberg]

In der Bucht bietet gerade jemand Federaggregate für den 140 an. Vielleicht ist da ja was dabei. Kosten dann aber Minimum 72,- Euro mit Versand

Für das Geld gibts doch ganze 140er

[Michael1967]

Ja, ich weiß. Deshalb ja der Emoji.
Jetzt ist aber auch nur eine Feder für 50,- Euro drin.
Aber das muss der Eigentümer des 140er selbst entscheiden.

[Wolle_F]

Für das Geld gibts doch ganze 140er

[...] 140er Federn kannst Du bei ebay finden (für den Preis einer Feder kann man aber mit Glück auch einen kompletten Pelikan 140 bekommen).
[...]

Muss mich da mal zitieren. Ist schon seit Jahren so - wenn ich eine spezielle Feder gesucht hatte, hab ich mir (fast) immer eine Feder "mit Füller dran" ersteigert.

Glückauf
Wolfgang

[Kima]

Okay, erstmal vielen Dank für die ganzen hilfreichen Beiträge!

Ich habe mich dazu entschlossen, den Füller nicht komplett zu zerlegen, da der Riss an der Endkappe nur beim Befüllen eine Rolle spielt und ansonsten auch kaum sichtbar ist. Man muss nur beim Auffüllen der Tinte (was ja eh nicht sonderlich oft passiert, da der Füller nicht mein Alltagsfüller sein wird) die Kappe gut zusammendrücken, damit sich der Riss nicht öffnet.
Zum Thema Feder:
Ich lege ich keinen besonderen Wert auf Originalteile, sondern ich möchte nur, das der Füller wieder schreibt. Da ich in meiner Freizeit ein wenig Schmuck herstelle, habe ich mir neulich eine kleine Walze gekauft, um Edelmetalle zu walzen. Da habe ich mir heute gedacht, könnte ich versuchen selbst eine Feder herzustellen. Ich hatte ein wenig sehr sprödes Zahngold von meinem Onkel bekommen, dass ich mit Kupfer und Silber auf gut zu verarbeitendes 333er Gold gemischt habe, woraus ich nun die Feder machen wollte.

333er Goldklumpen

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333er Goldblech

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Den gegossenen Klumpen habe ich plattgewalzt und langsam in Federformgebracht.

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Die Löcher gebohrt und den Schlitz eingeschnitten, ein härteres Edelmetallkügelchen an die Spitze gelötet und poliert.

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Und siehe da sie schreibt tatsächlich. Ich weiß sie sieht etwas pumelig aus, aber das finde ich eigentlich ganz okay. Bei einer selbstgemachten Feder weiß man nämlich wieviele Stunden Arbeit da drin stecken.
Und das Gehäuse und den Goldring unten an der Kappe habe ich auch noch aufpoliert.

Füller mit Feder

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Hier seht ihr mal ein Bild mit der "Schriftart" oder Schreibweise des Füllers, einmal mit meiner Schrift und mit der von meiner Schwester.

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Vielen Dank auch für die ganzen Hinweise und Angebote für Federaggregate. Ich werde aber meiner Feder erstmal eine längere Testzeit geben.

[vanni52]

Respekt, wer‘s selber macht.

Welches härtere Edelmetall hast Du an die Federspitze gelötet?

[Kima]

Respekt, wer‘s selber macht.

Welches härtere Edelmetall hast Du an die Federspitze gelötet?

Das war weißes Zahngold von meiner Mutter. Sie hatte mir einen Zettel gezeigt von welchem Metall wieviel enthalten ist. Ich weiß nicht mehr genau wie viel von welchem drin war, aber weißes Zahngold enthält in der Regel ja viel Platin, Palladium und irgendwelche Stahlbeimischungen. Kommt nicht ganz an die normalen Spitzen mit platinhaltigen Legierung oder Iridium ran, aber ich hoffe das hält.